Rock'n'Roll
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Boas tardes,
das 4. Carbon-Monster von Mario Loao erinnert an den Professional Soldier von Chris Reeve - ist zwar nicht aus so edlem “Holz geschnitzt“, dafür aber mächtig erwachsen: Furchterregend sowohl im Auftritt als auch bei der ersten Begegnung! Nachdem wir die Homepage von MLL entdeckt hatten, war uns das Shark zunächst verborgen geblieben, da es dort nicht zugegen ist. Es findet sich nämlich nur auf der facebook-Seite Marios - warum auch immer. Die spontane Regung nach dortiger erster Inaugenscheinnahme war: Gekauft!!
Das seinem Namen vom Auftritt her alle Ehre machende Messer gefiel auf Anhieb ohne jedes Wenn und Aber. So ist es uns bisher bei allen gekauften Messern gegangen: Nie berührt - doch verführt! Und wir haben bisher nichts bereuen müssen. Vermutlich ist es so, daß jemand, der Messer so liebt, daß er ihnen ein derart verführerisches Design verpassen kann, auch in der Ausführung und im Finish dieselbe „Liebe“ an den Tag legt. Und mit etwas Gespür für Qualität gehen die Dinge für den Käufer ihren ordentlichen Gang.
Das Shark ist hier keine Ausnahme. Design, Produkt und Ausführung sind erstklassig. Schön, scharf, geschmeidig in der Handhabung. Die Anlehnung an die Vorgaben der Natur zahlt sich unserer Erfahrung nach immer wieder aus. Für Autos gilt dieser Grundsatz unseres Erachtens beispielsweise genauso wie für Flugzeuge. Offenbar auch für Messer.
Das graue Oxide-Finish unterstreicht die Wirkung der geschwungenen Linienführung und die Anlehnung an einen Hai deutlich. Das Messer liegt in der Hand wie angegossen. Eine Freude bereits bei der ersten Griffprobe. Die Paracordwicklung füllt genau die Höhlung aus, die eine kleine bis mittlere Hand einem Messergriff läßt. Perfekter Vierfingergriff, während der Daumen entspannt auf den sanft geschwungenen „Jimpings“ am Messerrücken ruht. Der Zeigefinger ist durch die Kurve vor dem Ricasso bestens gegen bösen Schneidenkontakt geschützt. Keine Kante ist so scharf, daß sie störend wirken könnte. Vom Gewicht her ist das Shark mittig austariert - weder kopf- noch hecklastig.
Es ist etwas leichter als das Splinter S, damit nicht ganz so ein „Hackebeil“, aber dennoch FURCHTERREGEND . Die Klinge hat ziemlich dieselben Dimensionen. Lediglich die Linienführungen differieren. Und - das ist hier sehr bemerkenswert - es differiert der Schliff. Während die Klingen mit 4 mm gleich stark sind und das Splinter S einen „Scandi Grind“ aufweist, ist die Klinge des Shark in einem kaum wahrnehmbaren Schwung ballig ausgeschliffen. Man kann den Schliff nur mit Sicherheit von einem Flachschliff unterscheiden, indem man ein exakt gerades Eisenlineal seitlich auf die Klinge legt: Das Lineal liegt auf einer „dezenten Wippe“ .
Das gesamte Shark ist ein Konglomerat aus Kurven und Biegungen. Sowas ist uns bisher noch nicht begegnet. Es trägt seinen Namen völlig zu Recht! Es gilt nun festzustellen, wie es denn mit seiner „Bissigkeit“ tatsächlich steht. Die zentrale Vokabel auf Mario Loaos Homepage lautet „Bushcraft und Survival“. Also keine Gnade ! Das Shark wird seiner Provenienz gerecht oder eben nicht. Dafür haben wir ihm das Härteste zu „Fressen“ gegeben, was unsere bisherige Sammlung hergibt. Ein vielfach verwundenes Hartholz unbekannter Herkunft, daß uns der Guadiana zugetragen hatte. Alle zwei, drei Zentimeter Abzweigungen von Fingerdicke, die Konsistenz eines Wurzelholzes. 25 Astabzweiger haben wir gezählt und in eineinhalb Stunden zu später Stunde unter erheblichem Kraftaufwand aus diesem „Knüppel“ einen glatten Fingerschmeichler geformt.
Das Shark hat ganze Arbeit geleistet - und mir persönlich dabei regelrecht Leid getan . Aber selber Schuld, wenn man ein echter Bushcrafter sein will! Es hat überwiegend abgehackt und ist dabei immer wieder auf härtesten Widerstand gestoßen. Es hat Blessuren davontragen müssen, Schrammen, die sich über die gesamte - insbesondere linke Klingenseite erstrecken. Sie sind mit dem Fingernagel spürbar. Die Klinge aber hat den Einsatz bis auf feine Unebenheiten schadlos überstanden. Diese haben wir anschließend mit den als Banksteine eingesetzten Keramiken des Sharpmakers und Schmirgelpapier wieder restlos beseitigen können. So einfach und spurlos, wie schon beim Splinter S. Die seitlich auf der Klinge befindlichen „Kampfspuren“ haben wir dort belassen, die Klinge mit Olivenöl besänftigt und erstmal Nachtruhe verordnet.
Heute Morgen war zur Entspannung dann zunächst Apfelschälen angesagt. Kein Problem, nur das anschließende „Spalten“, das zwar etwas glimpflicher verlief, als gestern mit dem Splinter S, muß ebenfalls nicht täglich sein. Soll ja auch nicht - aber gut, zu wissen, daß es möglich ist. Danach Augusto, Espresso und leichtes Schnitzen am kleinen Hölzchen. Bald hatte das Shark einen „Kollegen“ und wir sind noch etwas zwischen den Booten der Fischer mäandert. Dann zur alten Werft für die letzten Fotos und zurück zum Roadhouse, wo wir mit etwas klarem kaltem Wasser und einem Hauch Olivenöl das Kapitel Shark zunächst erst einmal geschlossen haben.
Wie schon die drei anderen, ist das Shark ein sehr effizientes, gebrauchsorientiertes und pflegeleichtes Schneidgerät und jetzt nachvollziehbar eingeweiht. Unsere Achtung vor Mario Loao ist weiter gestiegen . Wir haben inklusive Lederscheide 95,- Euro für das Shark bezahlt (72,- Shark + 23,- Scheide).
The Shark
Gesamtlänge: 230 mm
Klingenmaterial: O1-Toolsteel (Carbon respektive 1.2510 Kaltarbeitsstahl)
Klingenbeschaffenheit und Schliff: Skinner mit dezent balliger Klinge, „oxide finish“
Klingenlänge: knapp 120 mm scharf, gesamte Schneide entlanggemessen
Klingenstärke: 4 mm Full Tang, zum Schärfen empfiehlt Mario 500er Sandpapier und Leder
Klingenhöhe: vorne 3,5 cm max., 3,0 cm im Mittel, vordere 5 cm dachförmg ausgeschmiedet
Grifflänge: 110 mm (bequemer Vierfingergriff)
Griffhöhe: 3 cm
Griffdicke: 4 mm zuzüglich Paracord = ca. 1,5 cm (angenehme und sichere Handhaltung)
Griffmaterial: Paracordwicklung olivgrün
Gewicht wie Fällkniven F1 inkl. Originalscheide
Naturlederscheide gewachst, für Gürtel bis gut 6 cm geeignet
The Shark at work
Neal Casal: “Twilight on the floods”. Espresso-Pause für Johnny &
Rock’n‘Roll
das 4. Carbon-Monster von Mario Loao erinnert an den Professional Soldier von Chris Reeve - ist zwar nicht aus so edlem “Holz geschnitzt“, dafür aber mächtig erwachsen: Furchterregend sowohl im Auftritt als auch bei der ersten Begegnung! Nachdem wir die Homepage von MLL entdeckt hatten, war uns das Shark zunächst verborgen geblieben, da es dort nicht zugegen ist. Es findet sich nämlich nur auf der facebook-Seite Marios - warum auch immer. Die spontane Regung nach dortiger erster Inaugenscheinnahme war: Gekauft!!
Das seinem Namen vom Auftritt her alle Ehre machende Messer gefiel auf Anhieb ohne jedes Wenn und Aber. So ist es uns bisher bei allen gekauften Messern gegangen: Nie berührt - doch verführt! Und wir haben bisher nichts bereuen müssen. Vermutlich ist es so, daß jemand, der Messer so liebt, daß er ihnen ein derart verführerisches Design verpassen kann, auch in der Ausführung und im Finish dieselbe „Liebe“ an den Tag legt. Und mit etwas Gespür für Qualität gehen die Dinge für den Käufer ihren ordentlichen Gang.
Das Shark ist hier keine Ausnahme. Design, Produkt und Ausführung sind erstklassig. Schön, scharf, geschmeidig in der Handhabung. Die Anlehnung an die Vorgaben der Natur zahlt sich unserer Erfahrung nach immer wieder aus. Für Autos gilt dieser Grundsatz unseres Erachtens beispielsweise genauso wie für Flugzeuge. Offenbar auch für Messer.
Das graue Oxide-Finish unterstreicht die Wirkung der geschwungenen Linienführung und die Anlehnung an einen Hai deutlich. Das Messer liegt in der Hand wie angegossen. Eine Freude bereits bei der ersten Griffprobe. Die Paracordwicklung füllt genau die Höhlung aus, die eine kleine bis mittlere Hand einem Messergriff läßt. Perfekter Vierfingergriff, während der Daumen entspannt auf den sanft geschwungenen „Jimpings“ am Messerrücken ruht. Der Zeigefinger ist durch die Kurve vor dem Ricasso bestens gegen bösen Schneidenkontakt geschützt. Keine Kante ist so scharf, daß sie störend wirken könnte. Vom Gewicht her ist das Shark mittig austariert - weder kopf- noch hecklastig.
Es ist etwas leichter als das Splinter S, damit nicht ganz so ein „Hackebeil“, aber dennoch FURCHTERREGEND . Die Klinge hat ziemlich dieselben Dimensionen. Lediglich die Linienführungen differieren. Und - das ist hier sehr bemerkenswert - es differiert der Schliff. Während die Klingen mit 4 mm gleich stark sind und das Splinter S einen „Scandi Grind“ aufweist, ist die Klinge des Shark in einem kaum wahrnehmbaren Schwung ballig ausgeschliffen. Man kann den Schliff nur mit Sicherheit von einem Flachschliff unterscheiden, indem man ein exakt gerades Eisenlineal seitlich auf die Klinge legt: Das Lineal liegt auf einer „dezenten Wippe“ .
Das gesamte Shark ist ein Konglomerat aus Kurven und Biegungen. Sowas ist uns bisher noch nicht begegnet. Es trägt seinen Namen völlig zu Recht! Es gilt nun festzustellen, wie es denn mit seiner „Bissigkeit“ tatsächlich steht. Die zentrale Vokabel auf Mario Loaos Homepage lautet „Bushcraft und Survival“. Also keine Gnade ! Das Shark wird seiner Provenienz gerecht oder eben nicht. Dafür haben wir ihm das Härteste zu „Fressen“ gegeben, was unsere bisherige Sammlung hergibt. Ein vielfach verwundenes Hartholz unbekannter Herkunft, daß uns der Guadiana zugetragen hatte. Alle zwei, drei Zentimeter Abzweigungen von Fingerdicke, die Konsistenz eines Wurzelholzes. 25 Astabzweiger haben wir gezählt und in eineinhalb Stunden zu später Stunde unter erheblichem Kraftaufwand aus diesem „Knüppel“ einen glatten Fingerschmeichler geformt.
Das Shark hat ganze Arbeit geleistet - und mir persönlich dabei regelrecht Leid getan . Aber selber Schuld, wenn man ein echter Bushcrafter sein will! Es hat überwiegend abgehackt und ist dabei immer wieder auf härtesten Widerstand gestoßen. Es hat Blessuren davontragen müssen, Schrammen, die sich über die gesamte - insbesondere linke Klingenseite erstrecken. Sie sind mit dem Fingernagel spürbar. Die Klinge aber hat den Einsatz bis auf feine Unebenheiten schadlos überstanden. Diese haben wir anschließend mit den als Banksteine eingesetzten Keramiken des Sharpmakers und Schmirgelpapier wieder restlos beseitigen können. So einfach und spurlos, wie schon beim Splinter S. Die seitlich auf der Klinge befindlichen „Kampfspuren“ haben wir dort belassen, die Klinge mit Olivenöl besänftigt und erstmal Nachtruhe verordnet.
Heute Morgen war zur Entspannung dann zunächst Apfelschälen angesagt. Kein Problem, nur das anschließende „Spalten“, das zwar etwas glimpflicher verlief, als gestern mit dem Splinter S, muß ebenfalls nicht täglich sein. Soll ja auch nicht - aber gut, zu wissen, daß es möglich ist. Danach Augusto, Espresso und leichtes Schnitzen am kleinen Hölzchen. Bald hatte das Shark einen „Kollegen“ und wir sind noch etwas zwischen den Booten der Fischer mäandert. Dann zur alten Werft für die letzten Fotos und zurück zum Roadhouse, wo wir mit etwas klarem kaltem Wasser und einem Hauch Olivenöl das Kapitel Shark zunächst erst einmal geschlossen haben.
Wie schon die drei anderen, ist das Shark ein sehr effizientes, gebrauchsorientiertes und pflegeleichtes Schneidgerät und jetzt nachvollziehbar eingeweiht. Unsere Achtung vor Mario Loao ist weiter gestiegen . Wir haben inklusive Lederscheide 95,- Euro für das Shark bezahlt (72,- Shark + 23,- Scheide).
The Shark
Gesamtlänge: 230 mm
Klingenmaterial: O1-Toolsteel (Carbon respektive 1.2510 Kaltarbeitsstahl)
Klingenbeschaffenheit und Schliff: Skinner mit dezent balliger Klinge, „oxide finish“
Klingenlänge: knapp 120 mm scharf, gesamte Schneide entlanggemessen
Klingenstärke: 4 mm Full Tang, zum Schärfen empfiehlt Mario 500er Sandpapier und Leder
Klingenhöhe: vorne 3,5 cm max., 3,0 cm im Mittel, vordere 5 cm dachförmg ausgeschmiedet
Grifflänge: 110 mm (bequemer Vierfingergriff)
Griffhöhe: 3 cm
Griffdicke: 4 mm zuzüglich Paracord = ca. 1,5 cm (angenehme und sichere Handhaltung)
Griffmaterial: Paracordwicklung olivgrün
Gewicht wie Fällkniven F1 inkl. Originalscheide
Naturlederscheide gewachst, für Gürtel bis gut 6 cm geeignet
The Shark at work
Neal Casal: “Twilight on the floods”. Espresso-Pause für Johnny &
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