19.01.2010: Das Schwert der Samurai

Menuki

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...von der 3sat-Website - die recht gute Dokumentation über das japanische Schwert:

Dienstag, den 19.01.2010

20:15 Uhr

Stereo
Bildformat 16:9
Im Fokus: Japan

Das Schwert der Samurai

Film von John Wate
(Erstsendung 6.1.2006)

[kurz]
In Japan gibt es noch über 600 Schwertschmieden, die sich bemühen, nach überlieferter Technik das perfekte Katana, das Schwert der Samurai und Shogune, zu schmieden. Auch die alten Kampftechniken werden noch unterrichtet. Dabei geht es nicht nur um Körperbeherrschung, sondern vor allem um das "Schmieden der Seele". - Der Film begleitet den mythischen Prozess bei der Herstellung eines Schwerts.

[lang]
In Japan gibt es noch über 600 Schwertschmieden, die sich jedes Jahr darum bemühen, nach einer über Jahrtausende überlieferten Technik das perfekte Katana, das Schwert der Samurai und Shogune, zu schmieden. Auch die Kampftechniken mit der antiken Waffe werden noch immer von einigen wenigen Kampfkunstmeistern nach der Tradition der Samurai unterrichtet. Dabei geht es nicht nur um die körperliche Beherrschung der Waffe, sondern vor allem um das "Schmieden der Seele" und um die Überwindung der eigenen Todesangst. Das Katana ist eine handwerkliche Meisterleistung, bestechend in seiner Schönheit und faszinierend durch seine unübertroffene Schärfe, für die Sammler auf der ganzen Welt hohe Preise zu zahlen bereit sind.
Der Film "Das Schwertder Samurai" begleitet die Entstehung eines Katana von der mittelalterlich anmutenden Stahlschmelze in Japans verschneiten Bergen zum religiösen Meisterschmied Sadatoshi Gassan nahe Kyoto bis zu einem Meisterpolierer, dessen Familie dieser Tätigkeit in der 17. Generation in Tokio nachgeht.

Im Anschluss, um 21.00 Uhr, setzt 3sat seine Themenwoche "Im Fokus: Japan" mit der Dokumentation "Japan - Der Marathonmönch von Kyoto" fort.



...ach ja, und dann noch...

Donnerstag, den 21.01.2010

22:25 Uhr

Stereo
Bildformat 16:9
Im Fokus: Japan

Das verborgene Schwert

(Kakushi Ken: Oni no Tsume)
Spielfilm, Japan 2004
Erstausstrahlung

Munezo Katagiri Masatoshi Nagase
Kie Takako Matsu
Yaichiro Hazama Yukiyoshi Ozawa
Samon Shimada Hidetaka Yoshioka
Kansai Toda Min Tanaka
Hori Ken Ogata
u.a.

Regie: Yoji Yamada

[kurz]
Als sich ein Samurai in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in eine einfache Hausbedienstete verliebt und zugleich einen in Ungnade gefallenen Kampfgefährten töten soll, gerät er in doppelten Konflikt zwischen Pflicht und persönlichem Ehrenkodex. - Außergewöhnlicher Samurai-Film von Altmeister Yoji Yamada, der Einblicke in die japanische Geschichte und Traditionen bietet.

[lang]
Japan in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Die politische Öffnung zum Westen bewirkt Veränderungen der Wirtschafts- und Militärstrategien. Nicht jeder Samurai kann sich etwa mit den neuen Feuerwaffen anfreunden. Aber auch in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens ist eine Neuorientierung nötig. Mit alten, verkrusteten Traditionen wird der Samurai Katagiri konfrontiert, der sich in die junge Kie verliebt, eine einfache Hausdienerin. Als er sie bei sich aufnimmt, weil sie von ihrem Herrn unmenschlich behandelt wird, verstößt er gegen gängige Normen und wird dafür angefeindet. In einen weiteren Gewissenskonflikt gerät er durch seinen in Ungnade gefallenen Freund und Kampfgefährten Hazama. Dieser war bei einem Aufstand beteiligt und muss nun dafür büßen. Ausgerechnet Katagiri soll ihn in seinem Versteck aufsuchen, zum Aufgeben bewegen oder ihn mittels eines Tricks töten. Obwohl Katagiri damit gegen seinen eigenen Ehrenkodex verstößt, führt er den Auftrag aus und tötet den widerspenstigen einstigen Freund. Doch dann muss er erkennen, dass er zum Spielball eines skrupellosen Mannes geworden sind, für den nur sein eigener Vorteil zählt.
Das stilvolle Historiendrama von Yoji Yamada erinnert mit seinem elegischen Stil und der Farbdramaturgie an einen amerikanischen Western der 1950er Jahre und bewegt sich somit, was seine Einflüsse betrifft, selbst in einem Spannungsverhältnis zwischen Westen und Fernost. In einem prachtvoll ausgestatteten Bilderreigen beschreibt der zu den wichtigsten Regisseuren Japans gehörende Regisseur die sich abzeichnende Zeitenwende in subtilen Details und Andeutungen und legt dabei besonderes Augenmerk auf das Verhältnis der Geschlechter zueinander. Der außergewöhnliche Samurai-Film jenseits aller Klischees, der en passant Einblicke in japanische Traditionen und Geschichte gestattet, entstand wie auch Yamadas vorhergehender Film "Twilight Samurai" nach einer Kurzgeschichte von Shuhei Fujisawa.

Am Freitag, 22. Januar, 20.15 Uhr, setzt 3sat die Themenwoche "Im Fokus: Japan" mit der Dokumentation "Kamikaze" fort.
 
hab mir die doku angeguckt... wunderschön, dieses gassan nihonto ... ohne drachen-gravur würde ich es sehr, sehr gerne als "flaggschiff" in meiner sammlung haben... *träum*:D ^^
 
Hallo zusammen,
konnte leider nur die letzten 10 Minuten der Doku sehen. Hat jemand dan Bericht mitgeschnitten und kann ihn mir zur Verfügung stellen? Wäre echt super.
Gruß Uwe
 
Viele schöne Bilder, manch gute Einblicke, am Ende ein mächtiges Schwert - trotz vieler (Übersetzungs-)Fehler nicht uninteressant.

Wenn ich solche Filme sehe, geht mir immer durch den Kopf, dass es mit der gegebenen technischen und finanziellen Ausstattung doch möglich sein müsste, einen rundum TOLLEN Film zu machen, der sich mal nicht an die breite, mäßig interessierte Masse wendet, sondern an die Kenner, die Menschen, die sich bereits näher mit dem Thema befasst haben. So wenige können das doch nicht sein!

Aber das ist wohl ein müßiger Wunsch.....

Gruß

sanjuro
 
War ne schöne Klinge!
Aber an sonsten war mir zuviel "Japanbrimborium" dabei. Ist eben was für Kenner.:D
Gruß Egbert
 
Werd' mal konkreter. Ich kenne mich in der Materie nicht weiter aus, und unmittelbar sind mir keine Widersprüchlichkeiten oder offensichtlichen Fehler aufgefallen......
Nun, neben den üblichen sprachlichen Fehlern (SAMURAI wird mit stimmlosem "S" gesprochen), der Genitiv von "das Schwert" ist nicht "des Schwertes", sondern "des Schwerts", der Genitiv von "der Schmied" ist "des Schmieds" und nicht "des Schmiedes" (außer vielleicht in der Dichtung) gab es die Behauptung, dass der Schmied GASSAN SADATOSHI einen Stahl herstellen wolle, der "weder rosten noch brechen" solle.

- Das TANTO wurde als Dolch bezeichnet, obwohl es ein einschneidiges Messer ist.

- Es wurde von "Sauerstoffeinschlüssen in der Klinge" gefaselt, die zu Rost führen könnten.

- Zum differentiellen Härten mit Lehmüberzug hieß es: die dünn beschichtete Schneide solle maximal geschärft werden ("gehärtet" war gemeint)

- Es wurde behauptet, die SAMURAI hätten vor 250 Jahren ihre Schwerter abgeben müssen. Das ist doppelt falsch: aus dem Recht und der Verpflichtung, außerhalb des Hauses zwei Schwerter zu tragen, wurde das Verbot, in der Öffentlichkeit bewaffnet zu sein. Von "Schwerter abgeben" ist mir nichts bekannt, außer bei Verstößen. Dieser Zeitpunkt (HAITOREI) war 1876, also vor 134 Jahren.

- Beim Thema "Klinge polieren" wurde behauptet, dass es sich um Granit, Sand- und Kunststeine handele, die der Polierer verwendet. Natürlich geht Granit überhaupt nicht! Die Natursteine sind allesamt Sedimentsteine.

- Die von den Portugiesen mitgebrachten und an die Japaner auf der Insel TANEGASHIMA verkauften Gewehre waren keine Hakenbüchsen, wie behauptet wurde, sondern Luntenschlossgewehre.

Ich habe mir natürlich nicht jeden Fehler merken können, aber das war ja auch gar nicht meine Absicht - ich habe mich mehr über die schönen Bilder gefreut!

Gruß

sanjuro
 
Danke, Sanjuro. Manches war mir auch aufgefallen (Sauerstoffeinschlüsse, maximal geschärft, 250 Jahre), andere sind mir entgangen.

In einer Beziehung muss sich Dich aber korrigieren: "des Schwertes" und "des Schmiedes" sind immer noch zulässige Formen der Genitivbildung (siehe z. B. Duden Bd. 1, 25. Aufl.) nicht nur in der Dichtung, sondern in jedem Zusammenhang.
 
Der Film ist alt. Wir haben darüber schon ausgiebig diskutiert. Ich fand ihn um Längen besser, als das sonst zu diesem Thema verbreitete Brimborium, wenn auch mit einigen Fehlern-siehe Sanjuros Beitrag.
Die Vorstellung, daß man für das gleiche Geld einen wirklich fehlerfreien Film mit Tiefgang machen könnte, ist objektiv richtig, läßt sich aber nicht in die Wirklichkeit umsetzen.
Das scheitert einfach daran, daß die Journalisten ihr Medium als Massenmedium verstehen, alles was also im weitesten Sinn als elitär gelten könnte, per se abgelehnt wird, weil "daran doch kein Interesse bestehen kann".
Hinzu kommt, daß die Verfasser/Redakteure der Beiträge ihre Vorstellung in den Vordergrund stellen und keinesfalls hinter einem Fachmann zurücktreten wollen.
Eine rühmliche Ausnahme waren die Filme aus der Reihe "Der Letzte seines Standes", bei denen die meisterlichen Handwerker selbst ihre Arbeit erklärten.
Da zeigt sich, daß es grundsätzlich geht- die Jüngeren von uns werden vielleicht auch die Verwirklichung erleben.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
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