25 Jahre Messerforum - sind Messer heute besser?

Ich meinte damit technisch ausblenden - sprich: diesen Forenbereich kann ich nicht wegschalten...
Das geht aber allen so. Auch umgekehrt. Jeder, der ein relativ fokussiertes Interesse auf wenige Themenbereiche hat, muss über die andern Themen hinweglesen.
Manchmal kann es ja auch ganz amüsant sein, was mitzulesen, was man aktiv nicht gesucht hätte.....
 
Nachtrag: Du kannst Dir bestimmte Forenbereiche als beobachtete Foren einrichten und dann über den Reiter Foren- Beobachtete Foren nur noch das anzeigen lassen, was Dich interessiert.
Du kannst dann im Reiter Neueste Beiträge auf beobachtete Inhalte filtern.
Habe ich auch gerade erst entdeckt. Geht aber.
 
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Vor einem Jahr gab es in unserem Haushalt ein einziges Klappmesser: ein Opinel No 8, das meine Frau vor zwanzig Jahren von einem Schüleraustausch vor Ort mitgebracht hat.

Jetzt habe ich sieben, das alte Opinel nicht mitgezählt. Wäre ohne die zwangsweise Horizonterweiterung - eigentlich interessierten mich nur Küchenmesser und Schärfen - durch das MF nicht passiert.
 
Nun ich finde was sich extrem geändert hat in der letzten 25 Jahren sind die unendlich vielen Messer Reviews auf youtube und Co. Sehr viele selbsternannte Experten vergleichen mit vorgeblich objektiven Tests Apfel mit Birnen und legen Wert auf Details die zum Teil völlig unerheblich sind. Z.B. Früher war ein Lock einfach nur ein Schutz, damit sich beim Karton schneiden das Messer nicht versehentlich eimklappt und den Finger verletzt, heute prügelt man mit Messerrrücken auf die Werkbank um die Lock Strength zu testen. Wenn ein Messer keinen total entgrateten Messerrücken hat, kann man ja gar keinen Feuerstahl bedienen und das Messer ist schlecht. Ich habe mit meinen Jungs schon oft mit Feuerstahl Feuer gemacht, aber ich nehme halt immer den zugehörigen Striker und nicht das Messer. Dann muss man unbedingt ganze Bäume batonen müssen. Wenn man dann noch Bratpfannen durchbohren und zerhacken kann ist das Messer super...
Auf diese Tests werden von Herstellern dann die Messermodelle optimiert. Ob das dann für den Papa mit den Jungs an der Grillstelle wirklich einen Vorteil bringt sei dahin gestellt.
Bei Kochmessern wird halt der FR zu Tode optimiert. Letztlich habe ich für mich in vielen Punkten entschieden auf das zu setzen was seit ewigen Zeiten funktioniert anstatt immer den letzten Trends hinterher zu laufen. Das heißt nicht, dass ich gegen Evolution bin, aber es hat schon oft Gründe, warum Dinge die schon ewig so sind wie sie sind, so sind wie sie sind. Das Thema Kugellager ist ein tolles Beispiel. Früher stand eher Robustheit auch gegen Dreck und Sand sowie einfache Reinigung im Fokus, heute muss ein Messer auch als Fidget Spinner herhalten. Das hat früher keinen interessiert bis wahrscheinlich das Thema bei Youtube und Foren priorisiert wurde. Seit dem ist das wohl wichtiger als Robustheit.
 
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Bei Kochmessern wird halt der FR zu Tode optimiert.
Das setzt Du gleich mit fragwürdigen Missbrauchstests bei Outdoormessern?
Foodrelease ist für einige Nutzer eine extrem wichtige Eigenschaft für die tägliche Praxis. Kein an den Haaren herbeigezogener Deppentest.
Und einige sind bereit sehr viel Geld in die Hand zu nehmen, um Messer mit dieser Eigenschaft zu bekommen.
Muss ja nicht jeder aufspringen auf den Zug, aber die, die es tun sind längst keine Geisterfahrer.
 
Nicht vergleichbar, aber auch ein Thema dass man in der Vergangenheit nicht unbedingt in der Breite so beachtet hat und was durch Foren youtube und Co. Dann plötzlich zu einer Prio für potentielle Kunden wird. Das ganze Thema Konsum beruht doch letztlich darauf Probleme zu lösen, von denen vorher keiner wusste dass er sie hat. Für den einen ist es die Rubustheit der Messer für den anderen der FR und für den dritten das Look an feel. Youtube und Co. und das ist was ich meinte, können die Botschaft der neuen Probleme einfach viel schneller und effektiver unter die Leute bringen,so dass diese meinen sie bräuchten jetzt ein Messer das dieses oder jenes besser kann als das oder die vorhandenen. Ich stelle nicht in Frage, dass das Messer das dann auch wirklich besser kann..Aber die prio der Kunden wird beeinflusst
 
Mechanische Bearbeitung der Klingen ist heute gewaltig besser als früher, Schärfen weitgehend besser, WB (viel) besser.

Als Folge schneiden Messer von heute besser und länger. Es gibt weniger Lochfraß, bessere "nicht rostenden" Varianten.
 
Früher: grundsätzlich Manufakturware, sehr schneidfreudig, erfahrene Messermacher als Hersteller. Heute kämpfen diese (Manufakturen in FR, BRD,IT, usw) ums Überleben, weil die manufakturherstellung teuer ist und dadurch sinkt dann teilweise auch die Qualität. Fazit: man weiss es nicht (ob besser oder schlechter)

Heute: Beste Stähle, ambitionierte Custommaker, hochwertige Industriefertigung fertigt grundsätzlich auf hohem Niveau, hat aber entweder seinen Preis (Custom), oder schneidet nicht wie früher (industrieware) aus Garantie- und Fertigungsgründen.

Für mich liegt deshlab die Crux ganz woanders: Aufgrund der HEUTE verfügbaren Schleifsysteme, brauche ich nur ein gut wärmebehandeltes Messer mit vernünftiger Geometrie. Schliff mach ich selber. (Ausdünnen ggbfs Jürgen;-))))

Ergo: MEINE Messer sind erheblich besser als früher, auch dank solcher Foren wie hier und dem Onlinehandel der er ermöglicht auch aus dem tiefsten französischen Dorf mal ein Messer zu bestellen.

Aber in der Masse glaube ich, dass "Schneidwaren" heute, dank Massenfertigung und wenig Anforderung von Kundensicht, eher schlechter schneidende Teile sind als früher. Die Schere klafft also grösser zwischen Massenware und feinster Fertigung für die Nerds wie unsereins;-)
 
Ich glaube viel von dem was sich geändert hat ist auch auf die Veränderung in Kommunikation, social Media etc zurückzuführen.

Wenn ich mir überlege wie das Internet vor 25 Jahren war, nix mit DBK und wie sie alle heißen und ein Dr. Larrin Thomas hätte wahrscheinlich auch nie seinen heutigen Bekanntheitsgrad erreicht, ganz zu schweigen davon dass sein Wissen bzw. Wissen allgemein über Messer, Schleifwinkel, Stahleigenschaften etc. die heutige Verfügbarkeit bekommen hätten (und Menschen die es übersetzen und komplex Sachverhalte einfach erklären usw.)

Ich glaube das hat viel zur Vernetzung der "Needs" beigetragen und seien wir ehrlich wir sind es ja auch die die Masse an Umsatz generieren, weil immer noch Platz für ein Messer ist :D

Meine Reise ist ein bisschen umgekehrt verlaufen, als ich wirklich anfing mich dafür zu interessieren und Messer nicht mehr einfach nach "gefällt mir" gekauft habe, bin ich zunächst auch auf die "Supersteels" gegangen, ich glaube damals war es RWL34, inzwischen bin ich für viele Anwendungen wieder bei klassischen Kohlenstoffstählen bzw. niedrig legiertem Werkzeugstahl angekommen 😅

Persönlich freut es mich nun eine doch (vermeintlich?) fundierter Entscheidung beim Messerkauf treffen zu können und auch ansonsten zu fast jeder Messer-bezogenen Frage eine Antwort finden zu können.

Was mich ein wenig nervt ist dass vieles deutlich schnelllebiger geworden ist und ich bei manchmal den Eindruck habe das bestimmte Messer veröffentlicht werden, weil man auf Krampf noch ein neues Modell brauchte, aber vielleicht liegt das auch nur an meinem gestiegenen Alter ^^
 
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