3 Lagen + Flieder

MythBuster

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Hallo,

ich hab mal den 1.2562 (von Markus Balbach, Infos hier) mit Baustahl in eine 3 Lagenklinge verwurschtet. Beim Runterschmieden des 40x10mm Ausgangsmaterials auf schneidentaugliche Stärke hat doch glatt die Nachbarin gemeckert und die ist 80:irre: Das nächste Mal werde ich doch zuerst die Säge bemühen. Aber im Vergleich zum Schleifen ist das Schmieden Ponyreiten. Jetzt schmiede ich schon ziemlich auf Endform, aber das Zeugs ist der wahre Schleifbandfresser, trotz Keramikkorn (K24). Noch unbeeindruckter war mein SiC Wasserstein (Durchmesser 60cm), da ging praktisch gar nix. Für das grobe Abziehen per Hand hab ich dann meine Diamantplatte genommen:haemisch: da ich sonst mit meinen üblichen Schruppstein immer noch im Keller sitzen würde.
Aber jetzt die Daten:
Stahl: 3 Lagen, Baustahl Schneidlage 1.2562
Länge: 25cm
Klingenlänge: 15cm
Klingendicke an der Zwinge: 4mm
Zwinge: gehämmertes Messingrohr
Griff: Flieder, selbstgeerntet (wird mein Lieblingsgriffholz)
So, nun die Bilder, viel Spaß beim Anschauen:







Gruß

MythBuster
 
Hallo,
sehr schönes Messer, gefällt mir gut. Und wirklich tolles Holz. Da sieht man mal wieder, was der heimische Garten so alles hergibt.
Grüße
Gerd
 
Bei dem Griffabschluß bin ich mir noch nicht ganz sicher. Müßte man mal in die Hand nehmen...
Aber sonst? :super: ! ! !
Wirklich eine sehr schöne Kombination, die trotz der sauberen Ausführung noch einen rustikalen Charme besitzt. :super:

Jetzt hoffe ich nur für Dich, dass sich die Arbeit auch gelohnt hat und die Klinge mehr als schnitthaltig ist. Über einen kurzen Bericht dazu würde ich mich wirklich sehr freuen...

schöne Grüße Steffen
 
servus mythbuster ,

das ist mal ein teil zum arbeiten , imponiert
mir !
meine frage : wie dick hast du den flieder
`geerntet`und wie lang gelagert ?
hast du die teile entrindet ,
(hat der flieder weiss oder blau geblüht :) )
also kurz : wie bereitet man selbstgeerntetes
auf ? (ich kann machen was ich will , ich hab`nur
risse)

ciao.....Klaus
 
@gmo: war nicht aus meinem Garten, sondern aus dem meines Nachbarn:steirer:.
@Noob2008: mit dem Teil hab ich noch nix geschnitten, außer ein paar Haare gespalten. Aber ich hab schon mal eine Klinge daraus gemacht, die ich dann wegen eines Schweissfehlers dann vergewaltigt habe. Erst mal habe ich diese extrem dünn ausgeschliffen, so dass sie 5mm hinter der Schneide immer noch über den Fingernagel gebuckelt hat. Angelassen hab ich sie nur auf 150°C. An Schnitthaltigkeit übertrifft sie Kugellager und Feilenstahl, obwohl man hier natürlich auch keine Wunder erwarten darf, hab da eine ähnliche Klinge aus Feilenstahl beim Papierschneiden verglichen (alles rein subjektiv ohne Anspruch auf reproduzierbare Testbedingungen). Hab dann die Schneide ganz brutal seitlich auf einen Eisennagel gedrückt, kein Ausbruch, beim Versuch Späne von dem selbigen zu schneiden bricht sie dann, wie nicht anders zu erwarten auch aus. Genauso ist sie auch beim Schneiden in Stirnholz ausgebrochen, obwohl es schon beängstigend ist, wie tief und leicht so eine dünne Geometrie da eindringt. Aber das sind natürlich wenig sinnvolle brutal-Tests, die auch Wunderstähle mit Carbon-Nanotubes eingebettet in einer superelastischen Orgon-Matrix nicht überleben.:irre: Als begeisterter freihand Nassrasierer werd ich demnächst mal ein Rasiermesser daraus dengeln, da kann der Stahl sicherlich dann seine wahren Vorzüge zeigen. Auf jeden Fall kann ich jetzt schon sagen, dass sich die gute Schnitthaltigkeit in einer schon fast beängstigend schlechten Nachschleifbarkeit auf den üblichen Wassersteinen (Korund, SiC, Quarz) wiederspiegelt, zumindest wenn es mal richtig stumpf werden sollte.

@gringo: Flieder gehört sicher zu den problematischeren Hölzern, was die Trocknung betrifft. Meiner wurde im Winter geschnitten, was sicher sehr wichtig ist und er war schon recht mächtig, so ca. 20cm, nicht so einfach sowas zu kriegen. So 15cm Durchmesser sollte er schon haben, sonst bleibt nicht viel Materialstärke zwischen Kern und Splint. Hab daraus ca. halb-Meter Stücke geschnitten und im Kern halbiert. Da die Rinde bei einem so alten Flieder sowieso recht blättrig ist, ist es wahrscheinlich wurscht was man damit macht. Ich habe bei manchen Stücken auch mit dem Beil den Splint weggeschlagen um so ca. 3-4 cm starke Bohlen zu erhalten. Die Enden hab ich erst mit Dispersionsfarbe und dann mit Sprühwachs versiegelt. Getrocknet hab ich als ungeduldiger Mensch nur 2 Jahre im kühlen Keller, was wahrscheinlich zu kurz ist und sich am Übergang zur Klinge noch rächen wird.

Gruß

MythBuster
 
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