3-Lagen-"Monster"

Dimm

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Ca. vor 2 Jahren hab ich mir ein Messer aus 3-Lagenklinge und später noch eine Klinge aus M390 mit 64 HRc (nicht spröde, plastisch) bestellt.

Daraus sind 2 Messer geworden, die Dmitrij aus Russland vor kurzem fertig bekommen hat.

1 Messer davon zeige ich hier.

Die 3-Lagen-ballige Klinge ca. 19,4cm besteht aus K390 ca. 62-63 HRc und n690 Seitenlagen.

Die Klinge muss schön aussehen (das tut sie auch), scharf sein (dafür muss man bekannterweise einige Male Schärfwinkel genau treffen) und trotz Schönheit praktisch sein. Also Seitenlagen müssen ungern rosten, nicht leicht zerkratzbar sein (wie z.B. Kochtopfstahl) und die Lebensmittel dürfen nicht nach Rost riechen,

Der Stahl in der Mitte muss die Vorteile von einem PM-Stahl trotz 3-lagigkeit nicht verlieren- also darf nicht zu spröde werden und Schneidhaltigkeit verlieren. Wie das alles gelungen ist zeigt die weitere Benutzung.

Das Schärfen hab ich übernommen (nach dem ersten Topf Salat ist Haarspalterei nicht mehr gut, aber noch nicht ganz schlecht möglich.).

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Schärfen hab ich mit Naniwa 400, 1000, 2000, 3000 und einem Naturstein mit Kieselerde erledigt.

Die Menschen, die nicht so ein ausgeglichenes Nervensystem haben, benutzen dafür Diamantenplatten (geht dann sehr schnell).

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Fast 2,5 % Kohlenstoff. Das ist ne Ansage. Wie ist denn die Klingenhöhe?
Rostgeschmack an Lebensmitteln hab ich auch bei rostenden Stählen nicht, wenn sie Patina haben. Deshalb hat diese Anforderung bei mir keine hohe Priorität. Ob gegen Kratzempfindlichkeit ein harter Stahl wirklich hilft? Denn weiche Stoffe verkratzen auch 18/10 Edelstahl nicht und gegen Sand hat auch ein harter Stahl keine Chance. Wahrscheinlich verringert sich die Kratzertiefe etwas.

"extrem hoher Verschleißwiderstand" bei "bester Schleifbarkeit" klingt vielversprechend.
Wie lange hast du denn gebraucht mit den normalen Steinen? "beste Schleifbarkeit" heißt ja
nicht unbedingt leichte Schleifbarkeit.

Jedenfalls ein schönes Messer mit einer ungewöhnlichen Stahlkombination.
 
Hi,
die Klingenhöhe 4cm in der Nähe vom Heft.
Klingenrücken ca. 3,5- 3mm dick.

Kochtopfstahl lässt sich schon einfach und tief zerkratzen, der Stahl hier ist in dem Sinne viel besser. Und Kochtopfstahl federt kaum- wenn man den biegt, bleibt der gebogen.

Die Stahlkombination ist einfach interessant, selten, nicht ganz einfach zu machen. ERSTE Schneidproben sind gut: auch Brotschneiden klappt sehr angenehm, ziemlich saubere Schnitte, kaum zusammendrücken oder gleiten.

Schärfbarkeit: Naniwa pro 400 (die Klinge ist ca. auf 0,2mm ausgeschliffen): um Schneidfase zu machen (die existierte am Anfang nicht), braucht man ca. mindestens 3 Stunden.

Mit Naniwa 1000 (wenn die Schneidenspitze eine Spur (sieht man kaum unter 20-fach Vergrößerung) nicht erreicht wurde- da kann man 3 Stunden schärfen und erreicht man keine Fortschritte. Also nur mit 400 Schneide "formen".

Danach geht's schneller.

Mit weichgebundenen Diamantenplatten kann man die ganze Arbeit binnen ca. 15 Min. machen, wobei Endergebnis (Haltbarkeit der Schneide) unterschiedlich ist-das Tema Schärfen ist hier aber nicht gerade passend.
 
Danke für die Auskünfte. 40 mm sind ein bisschen schmal. 43 sollte ein Kochmesser mindestens haben. Ich bevorzuge noch höhere. Bei 40 mm wird es schon problematisch die Finger drunter zu sortieren. Ich wollte bloß eine Ahnung davon kriegen, welchen Widerstand so ein Superstahl dem Schärfen entgegensetzt. 3 Stunden für eine Schneidfase sind schon heftig. Gut - das muss man nur einmal machen. Trotzdem ist das auf jeden Fall ein starkes Argument für die Anschaffung von Diamantplatten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
das Heft geht relativ steif nach oben, daher gibt's keine Probleme bei 40mm Klingenhöhe.
Ich hab keine Bilder gemacht, wo das gut zu sehen ist.
Unabhängig von Handgroße kann man auf einem Schneidbrett ruhig schneiden.

Diamantenplatten sind sehr gute Sache, wenn man damit umgehen kann. Wenn nicht, dann gibt's Ausbrüche der Schneide.

Mit Naniwas fährt man langsam aber Idiotensicher- die Steine können so eine Stahlsorte nicht beschädigen. Natürlich richten muss man die Steine, besonders 400 und 1000 schon zwischendurch...
 
Hi,
ich muss meine Angaben doch korrigieren.

Zuerst hab ich gedacht, dass da die Standartseitenlagen von Dmytrij zu sehen sind. Und mit einer C-Diffusionszone.


In der Wahrheit ist da überhaupt keine C-Diffusionszone zu sehen, es wurden zuerst Ni-Lagen und dann Seitenlagen aus 95х18 (Rasiermesserstahl "rostfrei") zusammengeschweißt.


Aktuell sehen Ni-Lagen wie weiß-gelben Linien entlang 95х18-Lagen aus.
 
Jetzt bin ich ein bisschen durcheinander, denn zu einer C-Diffusionszone hast du doch bisher gar nichts verlautbart. Heißt das mit anderen Worten das Messer besteht aus 5 Lagen? Also n690 - Nickellage- Schneidlage K390 - Nickellage - n690 ?
 
95х18 (Rasiermesserstahl rostfrei)- Nickellage- Schneidlage K390 - Nickellage - 95х18 (Rasiermesserstahl rostfrei).

Also das ist eine 5-lagen-Klinge, überhaupt keine Diffusionszone zu sehen.
 
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