3xFolder, 1xTool, 1.Qualitätseindruck

Ralf

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Heute ist ein kleines Paket, mit 3 Foldern und einem Tool angekommen.
Wie immer zügige und schnelle Lieferung von Toolshop.
Danke Stefan !

Ich wollte Euch mal meine ersten Eindrücke in Bezug auf Verarbeitungsqualität und Preis weitergeben.
Die anderen Aspekte der Folder/des Tools, lasse ich mal außen vor.
Das ist jetzt meine subjektive Meinung und mein allererster Eindruck, den man nicht auf die Goldwaage legen sollte.
Normalerweise bekommt man nur ein Messer oder ein Tool zur gleichen Zeit (wenigstens ich)und jetzt hatte ich die Gelegenheit diese 4 Teile gleichzeitig auf mich wirken zu lassen.

1. Rekat Savant, Rolling Lock Verriegelungssystem € 99.-, 100g
2. Spyderco Police, Backlock, € 128.-, 155g
3. Böker+ Jim Wagner, Backlock, € 87.-, 176g
4. Victorinox Spirit mit 2 Klingen, € 84.- , 205g

Das Spirit ist von den 4 das Qualitativ am hochwertigste Teil, zusammen mit dem Savant.
Alle Kanten sind gefaßt/entgradet, es hat nirgends Spiel, alles rastet perfekt ein.
Die Klingen sind sehr scharf, da gibts nichts zu meckern.
Vom Preis-Leistungsverhältnis, mit einer gut verarbeiteten Lederscheide dazu, ist es das Beste.

Das Savant ist das auch perfekt verarbeitet, keine scharfen Kanten, hochwertiges Material und kein Klingenspiel.
Die Klinge ist einer meiner schärfsten bisher.
Es läßt sich gut mit einer Hand öffnen, das Rolling Lock Verrieglungsystem rastet sanft ein und läßt sich leicht wieder lösen.
Der Klingengang ist richtig eingestellt, die Klinge bleibt im geschlossenen Zustand wo sie hingehört.
Das Messer ist ein Handschmeichler und ein prima Spielzeug.
Der Preis geht vollkommen in Ordnung.

Bei dem Police funktioniert der Backlock sehr gut, es hat kein Klingenspiel.
Die Klinge geht gut und leicht auf (waven) und auch mit einer Hand wieder zu.
Die Klinge ist auch rasiermesserscharf, so wie es sein soll.
Der Griff könnte innen entgradet sein, das Messer liegt deshalb etwas unangenehm in der Hand (werde ich aber noch beheben).
Das kann Spyderco besser, meine 2 Scorpius waren besser verarbeitet, es war keine Nacharbeit nötig.
Preis ist für diese Qualität etwas hoch, ohne Mängel wäre er O.K.

Beim Jim Wagner funktioniert der Backlock einwandfrei, die Klinge rastet gut ein, es hat kein Klingenspiel.
Die Klinge ist auch angemessen scharf.
Das Messer macht aber leider kein hochwertigen Eindruck.
Beim Öffnen drückt man die Klinge gegen den Griff, die Klinge schabt und hat schon Kratzer in der Beschichtung.(Siehe Bild)
Das ist kein schönes Geräusch, genauso wenig wenn mit dem Fingernagel über den Griff fährt, es klingt es nach Billigplastik.
Wenn man das Messer im eingeklappten Zustand greift, um es z.B.als Schlagwerkzeug zu verwenden kann man die Klinge in den Griff reindrücken, so das die Schneide auf dem Plastik anschlägt.
Beim Police kann man das nich machen, weil es einen Anschlag hat.
Für mich ist das Messer vielleicht € 50.-, max. € 60.- wert.

Nachdem ich mir die 4 Teile heute angeschaut hatte, bin ich mit meinem Hund raus, gassi-gehen und habe Alles nochmals wirken lassen.
Da hat man Zeit nachzudenken, einer meiner Gedanken war, die einen gehen nach Asien zum produzieren und bringen dabei nichts tolles Zustande (bei anderen Produkten hoffentlich besser), die anderen produzieren in einem Hochlohnland, sind preisgünstiger, machen sehr gute Qualität, da wundere ich mich manchmal.
Natürlich, höhere Stückzahlen, wesentlich größer etc...aber trotzdem.
Fa. Rekat hat schöne Messer gebaut und sie gibt es nicht mehr, Schade.
Soweit meine subjektiven Eindrücke.

Gruß, Ralf
 
Danke fuer diesen Artikel und die Bilder !!!

Interessant ist auch das "etwas andere Bild", welches Du vom RBB zeichnest - im Gegensatz zum Test von beagleboy !!

\\cheers
 
@ thrawn, Bild habe ich angehängt, ich hoffe die Scanner Qualität reicht.

@ hawknife, ich hatte nach dem Test von beagleboy auch eine bessere Qualität erwartet.
Vielleicht ist aber auch nur mein Messer so und alle anderen erste Sahne.
Das Design gefällt mir gut und ich hatte gedacht, die Qualität ist ungefähr vergleichbar mit dem Gerber AF Combat aber da liegen Welten in allen Bereichen dazwischen, außer dem Clip, das AF hat keinen.
Das Gerber AF klappt weich auf, mit einem Schwung aus dem Handgelenk, der Kunststoff ist hochwertig, da schabt nichts und wackelt nach Jahren nichts.
Der Preis ist natürlich auch ein anderer ( ich habe damals 288.- DM gezahlt) aber bei der Qualität gerechtfertigt.

Gruß, Ralf
 
So, an diesem Punkt schalte ich mich auch mal ein, damit hier nichts ungeklärt bleibt. :hehe:



Zuerst die Fakten:
auch mein RBB schabt mit der Klinge dezent an der Griffschale, wenn ich es in der linken Hand öffne.

Da ich Rechtshänder bin, ist mir das bei Benutzung meines Messers nicht aufgefallen.
Minuspunkt beagleboy, zugegeben.

Allerdings schaffe ich es auch mutwillig nicht, die Klinge mit der flachen Seite beim Öffnen an die Griffschale zu drücken, wenn ich das Messer mit rechts öffne.

Was den Schneidenanschlag angeht:
Daß sich die Klinge bei vielen Backlock-Messern in geschlossenem Zustand noch weiter in den Griff hineindrücken läßt und irgendwann mit der Schneide in Kontakt mit dem Innenleben gerät, ist seit langem bekannt.

Ich habe kein Spyderco und kann es daher nicht vergleichen, aber wenn es da eine konstruktive Lösung gibt, dann ist es sicher keine schlechte Idee, wenn Böker sich das vielleicht nochmal genauer anschaut, gerade im Hinblick auf den gedachten Einsatzzweck in geschlossenem Zustand.



Bei Deinem Vergleich zum Gerber (das ich selbst besitze und auch sehr gerne mag, ist eben ein Klassiker) und der Aussage zur Wertigkeit habe ich allerdings mehrere deutliche Einwände:

Natürlich gibt es ein subjektives Gefühl für Wertigkeit.
Dies allerdings vom Geräusch abhängig zu machen, die das Plastik macht, wenn man darüberkratzt, halte ich für etwas verfehlt.

Dieses Geräusch, das diesen Eindruck bei Dir (nach meiner Vermutung) hervorruft, ist darauf zurückzuführen, daß die Griffschale des RBB nicht massiv, sondern hohl und innen gerippt ist.

Beim Gerber AF liegen, wenn ich das richtig sehe, massive Kunststoffteile flach auf dem Liner auf.

Daß das anders klingt, ist klar.
Hohlkörper = Resonanzkörper
Dies jedoch mit Wertigkeit oder Qualität des Materials gleichzusetzen, halte ich für vorschnell und fehlgeleitet.

Eines der beliebtesten Messer (wenn ich das jetzt mal so behaupten darf) ist das Benchmade Griptilian, das genau den gleichen Aufbau der Schalen aufweist wie das RBB.
Es klingt auch sehr ähnlich, wenn man darüberkratzt.
Dennoch denke ich, eine Diskussion über die Qualität des Griptilian können wir uns sparen.

Untermauert wird diese Annahme durch die wesentlich höhere Stabilität des RBB-Griffes im Vergleich zum Gerber.

Hast Du mal versucht, bei geöffnetem Messer die Griffschalen des RBB zusammenzudrücken?
Und hast Du das danach mal mit dem Gerber versucht?

Bei meinem RBB rührt sich da kaum etwas, während die Griffschalen des AF sich munter aufeinander zubewegen.

Oder was verstehst Du unter stabil?

Anderer Versuch: probiere mal, beim RBB durch Zusammendrücken der Griffschalen die Klinge einzuklemmen.

Man hört zwar ein leichtes Schaben beim Öffnen, wie Du richtig schreibst, aber der Öffnungswiderstand der Klinge ändert sich keinen Deut.

Probiere das mal mit dem Gerber.
Es ist beim AF überhaupt kein Problem, den Griff des AF mit den Fingerspitzen einer Hand soweit zusammenzudrücken, daß die Klinge sich per Daumenknopf nur noch sehr mühsam (und unter sehr deutlichem Schaben) öffnen läßt.

Und dies, obwohl die hierfür relevanten Maße der beiden Messer sich deutlich unterscheiden:

Während das Gerber bei einer Klingenstärke von 3,8mm ein lichtes Maß von 4,6mm zwischen den Griffschalen hat, ist das RBB hier wesentlich knapper gearbeitet: Bei 3,5mm Klingenstärke haben wir hier lediglich 3,7mm Spalt.
Das heißt, es ist beim RBB auf jeder Seite gerademal 1/10mm Luft, und nicht einmal diesen Spalt kann man zusammendrücken, um die Klinge zu klemmen.

Was den Klingengang angeht: natürlich öffnet sich ein Messer mit Linerlock weicher als ein stramm sitzender Backlock. :rolleyes:

Und der Backlock des RBB ist stramm, wie ich schon in meinem Test festgehalten habe.
Dieses "KLACK!" ist für mich einer der stärksten ersten Eindrücke dieses Messers gewesen und sagt (in Kombination mit den absolut moderaten Bedienkräften) IMHO wirklich etwas über Qualität aus.

Aber welche Klinge bewegt sich bei Dir allein durch Schwerkraft, wenn man die Kräfte des Locks nicht auf die Klinge wirken läßt?

Bei mir ist es das RBB, wobei ich anmerken möchte, daß mein Exemplar keinerlei Klingenspiel aufweist.
Das Gerber hat ein minimales Spiel und klappt, entriegelt und waagrecht gehalten, trotzdem nicht von alleine ein.
Was mein RBB eben problemlos tut.

Ich verstehe völlig, daß man das RBB nicht mögen muß.
Und ich kann genauso gut verstehen, daß man (besonders als Linkshänder) von diesem Schaben beim Öffnen genervt ist.

Sollte dies bei deinem Exemplar auch bei rechtshändigem Öffnen mit der flachen Seite der Kinge der Fall sein, dann würde ich darüber nachdenken, das Messer umzutauschen.
Ich hatte bisher fünf oder sechs Exemplare in der Hand, und bei keinem hat sich das beim Öffnen mit rechts gezeigt.

Aber daraus auf eine insgesamte Minderwertigkeit des Messers schließen zu wollen, halte ich für ein Fehlurteil.

Was meine Meinung ist, und nichts anderes.
Und wenn Du deine Meinung auch noch mit Argumenten versehen möchtest, dann freue ich mich, diese zu hören.
 
@ beagleboy, es geht mir nicht um mögen oder nicht mögen. :hehe:
Wenn es mir nicht gefallen hätte, hätte ich es mir nicht gekauft.
Ich habe schon viele Messer gekauft und in der Hand gehabt.
Und mein erster Eindruck, mit der Erfahrung über viele Jahre (20 Jahre Messer sammeln), auch im vergleich mit den anderen Messern/Tool, die ich am gleichen Tage bekommen habe, da war eben dieser negative Eindruck.
Ich bin Rechtshänder und beim normalen öffnen, mit einem gewissen,
kräftigeren Druck den ich zum öffnen brauche, schabt es und hat schon häßliche Kratzer in der Beschichtung.
Diese Kratzer kommen leider nicht mit dem Scanner so zur Geltung.
Ein Messer bewerte ich mit all meinen Sinnen, dazu gehört auch das fühlen und es hört und fühlt sich nun mal billig an.
Ich hatte ja in dem Titel geschrieben, erster Qualitätseindruck und bin auch extra nicht auf die Qualität beim Gebrauch eingegangen, das sollen Andere machen, die es über einen längeren Zeitraum im Einsatz habe, z.B. im Irak oder Kongo.
Bei meinem RBB läßt sich die Griffschale zuammendrücken, das Plastik hat etwas Spiel zu den 1 mm starken Platinen.
Wenn ich die Backlock Verriegelung beim RBB drücke, bewegt sich die Klinge leichter aber nicht von alleine, sie fällt auch nicht nach unten wenn der Backlock gedrückt ist.
Bei meinem Gerber läuft alles wesentlich leichter, wie geschrieben, ein Schnick aus dem Handgelenk und die Klinge ist offen und die Klinge hat kein Spiel.
Aber hör bitte auf mit den Spielchen "das RBB kann ich aber nicht zusammendrücken, das Gerber aber doch".
Ich drücke Dir im Schraubstock jedes Messer zusammen, so das sich die Klinge nicht mehr öffnet, mit wieviel Kilo drückst Du ?
Das ist für mich kein Maß der Wertigkeit.
Mein Gerber hat eine gewisse Elastizität, die ich als vorteil ansehe.
Außerdem, ein Linerlock öffnet sich nicht zwangläufig leichter als ein Backlock :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
Ich vergleiche nur mal mein Strider GB, mit meinem neuen Police, das Police läuft leichter, deshalb kann man es auch schön aufschleudern.
Das liegt auch daran, wie der Hammer geschliffen und welche Stärke und Abmessung er hat.
Das satte Klack mag für Dich ein Qualitätsmerkmal sein, für mich rastet z.B. das REKAT sanft ein, das ist für mich ein Zeichen für Qualität.
Eine Lada - Tür (Lada = Auto :rolleyes: ) schlägt auch mit einem hohlen Klack zu, ein Mercedes hat einen viel wertigeren Klang aber das ist alles subjektiv.
So wie ich am Anfang geschrieben habe: meine subjektive Meinung.
Jetzt zu Deinem letzten Satz:
"Und wenn Du deine Meinung auch noch mit Argumenten versehen möchtest, dann freue ich mich, diese zu hören."
Mein Argumentation in kurzform:
1.Klinge öffnen, schabendes Geräusch, hören mit Ohren.
2.Kratzer auf Klinge, sehen mit Augen.
3.relativ schwer öffnen können, fühlen mit Hand/Daumen.
4.mit Fingernagel über Plastikgriff fahren, Eindruck subjektiv :rolleyes: billig, fühlen und hören.

Lieber beagleboy, man muß sich nicht immer gleich ans Bein gepinkelt fühlen, wenn jemand nicht die gleiche Meinung vertritt wie man selbst.
Dein Testmesser mag ja prima sein, meines nicht.
Ich lese Deine Tests gerne, bilde mir aber lieber meine eigene Meinung und äußere sie ab und zu.
Es kann jeder ein RBB kaufen und dann testen und seine Meinung schreiben.

Gruß, Ralf
 
Hallo Ralf,


Deine Meinung will ich Dir nicht nehmen, wie könnte ich auch. ;)

Ich möchte zum Abschluß nur noch mal eins verdeutlichen:

Ich rede nicht davon, die Messer irgendwo einzuspannen, um sie zu quetschen.
Ich rede lediglich davon, was ich am Messergriff bewirke, wenn ich mit den Fingern einer Hand daran herumdrücke.

Für mich ist die geringere Stabilität beim Gerber auch kein Mangel im eigentlichen Sinne, es ist halt bloß so, daß der RBB-Griff da deutlich steifer ist als der des AF.

Und da sich Deine Äußerungen nun einmal zu einem erheblichen Teil auf die Qualitätsanmutung des Griffes bezogen haben, war es mir wichtig, meine Stabilitätseindrücke hier nochmal etwas praktischer zu veranschaulichen.

Daß auch das Gerber für sich gesehen IMHO ausreichend stabil ist, sehe ich genau so wie Du.
 
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