970g: Mein handgeschmiedetes Falchion

Schmiedeglut

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Liebe Freunde und Schwertliebhaber,

seit fast einem Jahr arbeite ich an diesem Schwert und möchte Euch nun endlich das fertige Ergebnis präsentieren.
Mein Falchion ist eine sehr schnelle und führige Schnittwaffe, liegt super in der Hand und kann sowohl als Einhänder, als auch Anderthalbhänder geführt werden.

Auf dem letzten Rittermahl hat es bei den Besitzern der üblichen "Mittelaltermarkt-Schwergewicht-Schwertern" zu hitzigen Diskussionen und einem Schlagtest mit einem anderen Schaukampfschwert geführt. Das Ergebnis hat mich nicht sonderlich verwundert... eine ordentliche Scharte mehr im Schaukampfschwert :jammer: und kaum ein Kratzer an meinem Falchion :super:

Harte Schläge auf die Ambosskante schluckt die Klinge so problemlos wie kräftige Verformungen. (siehe Foto) :teuflisch

Über Lob und Kritik würde ich mich sehr freuen!

Daten
Stahl: 55Si7
Gehärtet auf 57-58 HRC
Klingenlänge 73cm
Grifflänge 27cm
Gesamtgewicht 970g
Schwerpunkt 7-8 cm vor dem Parierelement
Knauf: Gehärteter c100
Lederwicklung 0,5mm Nappaleder

Liebe Grüße aus Fulda

Nandger Franck
 

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Ich bin auf dem Gebiet der Schwerter kein Fachmann (bei weitem nicht :glgl:), aber dieses Exemplar spricht mich an: Die Formgebung hat was.
 
Schickes Teil !:)
Sieht elegant und führig aus -und bei 970Gramm gibts auch keinen Tennisarm ;-)

gruß
Marcus
 
Wie du ja weißt kann ich mit Schwertern und dergleichen nicht viel anfangen, aber meinen allergrößten Respekt vor dieser Arbeit.

Damit kannst du dich gleich mal als 14. Krieger in Hollywood bewerben!

Gruß

Nils
 
Sehr schön geworden:super:
Aber ich hätte bei einem Hiebschwert einen weiter vorne liegenden Schwerpunkt erwartet.
Andererseits... leicht und schnell...

Ist es geschärft?

Ciao Sven
 
Hallo,

Glückwunsch zu der Arbeit. Sieht gut aus. :super:

Hast du selber gehärtet? Wenn ja, wie hast du die Klinge auf Temperatur gebracht?


Hilmar
 
Hallo
Geiles Teil... Absolut Klasse
Ja das Härten nimmt mich auch wunder? und wie hoch angelassen, damit es so elastisch ist...

Gruss aus Helvetien
Bobby
 
Total geniales Teil. Ich bin bei Schwertern ein grosser Fan von europäischen einschneidigen Klingen.
Die Griffmontur sieht irgendwie elbisch aus:D
Dein Meisterwerk hätte bestimmt gut in die Ringfilme gepasst.

Film und Elbenvergleiche sind hier aber nicht so wichtig.
Dein Falchion ist ganz grosses Kino:super:
 
Hallo Allerseits,

danke für die vielen Rückmeldungen und das Lob!
Das geht runter wie Öl :)

Eine Hiebwaffe... hmh... ich hatte bei der Gestaltung der Form eher eine Art Säbel im Kopf für schnelle Schnitte.

Scharf ist die klinge nicht, da ich das Schwert als Vorführschwert nutze und sonst nicht überall mitführen dürfte ohne verschlossenen Koffer...

Der Rücken ist beim Parierlement ca. 4,5mm dick und läuft zur Spitze auf 1,5mm drünn aus :teuflisch

Die Wärmebehandlung für den 55Si7 ist nicht das Problem und wurde schon mehrfach diskutiert (Suchfunktion)... wichtig ist, dass man schon beim Schmieden ein optimales Gefüge einstellt, die Klinge keine Spannungen hat und die Prozedur korrekt durchgeführt wird.

Herzliche Grüße aus Fulda

Nandger Franck
 
Zuletzt bearbeitet:
Das klassische Falchion ist ja eigentlich auch eine einhändig geführte Klinge.
Durch den längeren Griff und den damit geänderten Schwerpunkt hat dein Schwert jetzt natürlich einen anderen Charakter.
Aber ich denke es trifft genau das was du für dich im Kopf hattest.

Ciao Sven
 
Wirklich schönes Schwert. vom Knauf bis zur Spitze...
aber bei der Elastizität, biegt sich die Klinge nicht zu leicht, beim Ausholen, Aühren und Parieren beispielsweise?

Für eine geschmiedete Klinge aber auf jeden Fall ne Wahnsinns leistung.

LG
 
Ein kleiner Kritikpunkt; das Parier und der Knauf am Ende des Griffes bieten für meinen Geschmack einfach zu viele Ecken und Kanten an denen man sich verletzen kann. Das o.e. Parierstück kann auch beim Schaukampf oder anderweitigen KK-Tätigkeiten ziemlich schnell in einem Körperteil stecken bleiben.

Das Falchion an sich ist eine sehr ansehnliche Waffe von guter Qualität (Flextest, Schlagtest) -Lob und Respekt! An der Sicherheit der Handhabung sollte man aber noch etwas ändern.
 
@Gregorios

Du hast natürlich vollkommen Recht.
Wäre es ein Schaukampfschwert bestünde Verletzungsrisiko.
Das Schwert ist allerdings kein Schaukamp-Trainingsschwert. ;)
Ich habe das Schwert so gestaltet, wie ich es mir in einem echten Kampf wünschen würde.

Mein Ziel war es, dass man nicht nur die Klinge im Kampf nutzt, sondern bei einem Knaufschlag möglichst verheerenden Schaden anrichtet (daher habe ich ihn spitz gestaltet und gehärtet) und auch ein Schlag mit dem Parierelement soll den Gegner nicht schützen, sondern verletzen.

Der einzige Grund warum ich es nicht geschärft habe ist, dass ich es dann aufgrund des Waffengesetzes nicht überall mit hinnehmen darf( ohne es in einen Koffer mit Schloss einzupacken)


@Schorsch

Die Klinge ist nicht überall so dünn. Sie hat ca. 4mm vor dem Griff und läuft zum vorderen Drittel auf unter 2mm dünn aus.

Beim Ausholen und Führen federt die Klinge nicht.
Selbst wenn ich sie von links nach rechts "wedle" merkt man nichts (die Spitze hat ja auch kaum Gewicht um richtig zu federn :super:)

Beim Parieren kommt es auf die Schwerführung drauf an. Lässt man die gegnerische Klinge seitlich abgleiten (wie es ja sein sollte)... so kann man sogar den Schwung des Aufpralls durch die Federwirkung in einen schnellen Konterschlag umwandeln.
"Blockt" man die Klinge hart mit der Schneide ab (sollte ja eh nicht passieren).... so federt in den 2/3 zum Griff hin nicht viel, weil die Klinge hier ja dicker ist.

Fazit:
Das Schwert ist in der Masse und den Federeigenschaften natürlich anders als ein Schaukampfschwert (was fast das doppelte wiegen kann)
Mein Falchion habe ich als schnelle Schnittwaffe entworfen, die möglichst universell,schnell und wendig auf mittlerer und kurzer Distanz verwendet werden kann.

Für Fragen stehe ich Euch gerne zur Verfügung.

Herzliche Grüße

Nandger
 
Hallo

Ein schickes Teil wie ich zugeben muß. Glückwunsch!.
O.K. man kann über die Begriffslichkeit streiten (muß man aber nicht) ob es jetzt ein falchion ist oder nicht. Es hat auch schon was von einem kurzschwert da die Klinge schmal und dafür recht lang ist.
Ich würde mir beim führen der Waffen sorgen machen das mir der Parier selber im weg ist. Aber das mag geschmacksache sein.
Aufgrund der Maße und dem dünneren Material ist das aber ein super Gewicht um es zu führen.
Ich baue auch gerade an einem falcheonartigen Trainingsschwert und habe auch ein Stück 55Si7 verwendet. Ich hatte mir bei einer schneidenstärke von 2mm sorgen gemacht ob das mit der härte von >55 HRC sinnig ist, aber das Material bringt wohl schon ordentlich leistung auf.
Was mich mal interessieren würde:
Wo hast du das material gekauft??
richtig geschmiedet, quasi von einem kompakten stück stahl ausgereckt und geformt oder als grundmaterial schon flachmaterial??
Was war der zeitliche aufwand die rohform der klinge zu erstellen.
wie hast Du geschliffen?

Grüße
Thomas
 
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