Ätzen / Korrosionsempfindlichkeit ? - rostfr. Edelstahl brünieren ?

Hotrod

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Moin moin,

ich habe mich jetzt schon durchs Forum gelesen hinsichtlich des Themas brünieren von Stählen, wobei immer herausgeklungen hat, dass Stähle mit hohem Chromgehalt schlecht zu brünieren seinen.
Nun wollte ich mal klar wissen ob ich Schrauben(V2A oder V4A) an meinem Messer brünieren kann (ich will nur ein leichte patina nichts tief dunkles) oder ob ich das gleich vergessen kann!!! Und wenn wir schon dabei sind wie sieht es mit ATS 34 aus???
Als Brünierung wollte ich KLEVER Schnellbrünierung benutzen.

Vielen Dank für die Antwort


Max
 
Nach meiner Erfahrung lässt sich keiner der hoch chromhaltigen Stähle mit Schnellbrünierung brünieren. D2 geht gut, zu meinem Erstaunen geht es auch bei RWL 34 (mit rund 14% Chrom) noch. Bei den +16% Cr Stählen (440'er, Böhler N690) geht nix mehr. Und rostfreie Schrauben (A2) nehmen auch nichts an.

Grüße Rainer

[Edit: Was für RWL34 gilt, wird wohl auch beim ATS34 so sein, da beide ja gleich viel Cr haben]

Nachtrag: Was das Brünieren von RWL34 anbetrifft: Das oben hatte ich geschrieben, nachdem ich es einfach kurz mit Schnellbrünierung an einem Stück ungehärtetem RWL 34 ausprobiert habe. Zu meinem Erstaunen nahm ein gehärteter RWL keine Farbe mehr an. Und ich dacht immer, der (eine Verfärbung verhindernde) Gehalt an freiem Chrom nimmt beim Härten ab... :confused:
 
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Ätzen und Korrosionsempfindlichkeit ?

Gibt es Erfahrungen, ob sich das Ätzen einer Klinge (z,.B. aus D2) mit Säure negativ auf die Korrosionsempfindlichkeit auswirkt? Ich frage mich das, weil durch das Ätzen ja viele winzige Löcher bzw. Vertiefungen in der Stahloberfläche erzeugt werden, und die so vergrößerte Oberfläche mit diesen zahllosen "Poren" doch eigentlich empfindlicher sein müsste. Gerade Lochfraß könnte sich von diesen Vertiefungen wie von Keimzellen aus leichter ausbreiten? Man poliert doch auch rostende Stähle nicht zuletzt, um sie etwas unempfindlicher zu machen.
Ich möchte mir die "Designmöglichkeiten" die man durchs Ätzen hat nicht mit einer schneller rostenden Klinge erkaufen.
Was meint Ihr dazu?

Grüße Rainer
 
Das Ätzen von Edelstahl auch D2 wirkt sich nicht auf die Korrosionsbeständigtkeit aus .Mit verschiedenen Ätzverfahren wird heute noch falscher Damast hergestellt und Schriftzüge in Stahl eingeätzt.Wichtig ist nur die Säure gut ab zu waschen. Gruss Thorshammer
 
Brünieren

Hotrod schrieb:
.....Nun wollte ich mal klar wissen, ob ich Schrauben (V2A oder V4A) an meinem Messer brünieren kann (ich will nur eine leichte Patina, nichts Tiefdunkles), oder ob ich das gleich vergessen kann
Ich habe mal etwas von Schwarz-Verchromung gehört, habe aber selbst leider keine Kenntnis von dem Verfahren.

Gruß

sanjuro
 
Soweit ich weiß ist Brünierung doch eine Art "Edelrost". Daher funktioniert das auf "rostfreien" Stählen auch nicht richtig.
 
Mit Klever-Schnellbrünierung gehts definitiv nicht, hab ich x-mal probiert. Und wenn man das Zeug noch so oft draufmacht und noch so lange wartet, kann man den leichten Schleier wieder mit dem Finger abwischen.

Ich suche selbst nach einer Methode, die Oberfläche von rostträgen Stählen oder Titan z.B. von Kratzern zu befreien.

Im Bladeforum wurde geraten, mit einer alten Zahnbürste, Zahnpasta und viel Geduld eine Art Beadblasting auf kleinen Flächen zu erzeugen. Ich habs probiert: mäßiger Erfolg, wahrscheinlich hatte ich nicht genug Geduld.
 
Erka, Du hast Dir die Antwort schon selbst gegeben. Obwohl ich sagen muß daß eine geätzte Oberfläche beim D2 schon sehr robust ist aber prinzipiell ist das so. Je rauer die Oberfläche desto größer ist sie und somit bietet sie auch dem Rost mehr Angriffsfläche!
 
Rostfreien Edelstahl kann man nicht brünieren. Nur einfärben, siehe hier: http://www.inox-color.com/
Und wenn Du eine schwarze Klinge aus rosträgem Stahl willst, entweder DLC beschichten oder eine Kunststoffbeschichtung. Zu diesem Thema wurde schon einiges geschrieben ==> Suchfunktion!
 
die technik des ätzens um den stahl korrosionsbeständiger zu machen ist uralt. sie kommt aus der zeit der vorderlader. frührer wurden gewehrläufe so präpariert um sie wiederstandsfähiger zu machen.

L.G.Norbert
 
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Schlecht-Wetter-Mantel

Eine Oxidationsschicht schützt wirksam vor weiterer Reaktion mit Sauerstoff. Wichtig ist, dass die Schicht "neutral", und nicht zu "dick" ist.

L.G.Norbert
 
Stimmt was der Norbert da sagt. Nachzulesen unter dem Thema:

"Passivieren von korrosionsbeständigen Stählen"
 
Hallo zusammen,

ich hatte schon länger eine Frage, die in die gleiche Richtung geht. Die Beschichtung (Brünierung??) der alten BM-Clips gefällt mir (und ich glaube den meisten hier) viel besser als der neue Lack.
Ich hatte eigentlich vor, einen der neuen Clips abzuschleifen und mit einer vergleichbaren Beschichtung zu versehen, wie sie die alten Clips hatten.
Die Clips sind doch aber alle ausrostfreiem Stahl oder nicht? Wie kann man ein ähnliches Finish erzielen wie bei den schönen alten verwaschenden BM-Clips? Tips?

Gruß Daniel
 
Wenn es dir den Umstand wert ist, such dir eine Firma die Teile phosphatieren kann (Haben z.B. Schraubenhersteller), wird mattschwarz, sehr haltbar, guter Rostschutz (Was in dem Fall ja überflüssig ist).
Haken: Ich weiß nicht wie Lebensmittelecht das Ganze ist (Klinge!), da ich es aus der Schraubenindustrie kenne,
Grüße Jens
 
elektrochemisches Signieren/Schwärzen

Hallo Hotrod,

Vor ein paar Tagen habe ich im Forum von www.damaszener.de etwas zu einem ähnlichen Thema geschrieben. Dort ging es um das Signieren von Stahl. (Themenname: ,,Logo einätzen")
Mit dem gleichen Verfahren könntest Du auch Schrauben aus VA schwärzen.
Dazu brauchst Du eine Wechselstromquelle von 12V-30V die min. 3A-5A liefert.
Einen Pol machst Du an das Wekstück und den anderen an eine mit einem Filzstück überzogene Elektrode (Graphit oder VA). Der Filz wird mit einer speziellen Flüssigkeit getränkt und dann über das Werkstück geführt. Dabei verfärbt sich selbiges schwarz.

Leider ist die Füssigkeit sehr teuer (108 Euro/l bei www.reca.de)
WWW.picoelectra.de führt die Flüssigkeiten auch für andere Metalle als VA.

Gruß
Ole
 
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