Hi!
Wenn du schon tief genug für eine deutlich plastische Struktur geätzt hast, könnte es möglich sein, die erhabenen Lagen anzuschleifen, ohne die tiefer gelegenen anzugreifen.
Such dir ein Stück Rundholz (Besenstiel etc.), dessen Außendurchmesser nicht wesentlich größer ist als der des Rings. Dreh oder schleif vorsichtig einen flachen Konus an eins der Enden, so daß du mit etwas Kraft den Ring darauf spannen kannst (einfach soweit wie möglich draufschieben). Das sollte reichen, um genug Halt für leichte Oberflächenbearbeitung zu geben, wenn du ein geeigneteres Spannmittel hast, auch gut. Du kannst es zusätzlich mit Gewebeband bekleben, um die Anlage zu verbessern und die Oberfläche der Ringinnenseite zu schonen.
Dann das Holz (Sollte gerade sein! Sonst weit runter mit der Drehzahl und/oder vorsichtig überdrehen.) in die Drehbank (Gehe nach deiner Beschreibung mal davon aus, daß du eine zur Verfügung hast). Mit niedriger Drehzahl und WENIG Druck mit dem feinsten Schmirgel das du hast (Mindestens 1000er Korn, feiner bis P2000 auch o.k., oder, wenn vorhanden, Micromesh mit mindestens 6000er Grit), drangehen. Die Oberfläche sollte sofort wieder hell werden und Glanz annehmen. Eine harte Unterlage für das Papier (kleines, planes Stück Holz etc.) ist auch nie verkehrt. Du kannst auch mit einem Stück festem Leder auf der Unterlage und Puma-Paste, Chrompolitur usw. nacharbeiten, hinreichend feines Schmirgel bringt aber schon saubere Oberflächen und es sollte gerade bei gehärtetem Material praktisch kein Strichbild zu erkennen sein.
Die Innenseite und evtl. die Kanten wirst du per Hand bearbeiten müssen (wenn du den Ring nicht ins Futter spannen willst). Ausreichend feines Schleifmittel hinterlässt aber wie gesagt auf gehärtetem Damast mit feiner Struktur keine sichtbaren Spuren.
Nicht ungefährlich: Klebe das Schmirgel auf dein Spannmittel. Klebe um den ganzen Umfang des Holzes und lass auch noch ein paar Zentimeter oder mehr überstehen. Denk daran, gegen die Drehrichtung des Werkstücks zu wickeln. Dann mit niedriger Drehzahl laufen lassen, den Ring VORSICHTIG darüber führen und mit wenig Druck die Innenseite schleifen. Ring von beiden Seiten bearbeiten. Aber VORSICHT DABEI, ich übernehme keine Verantwortung! Wenn dir das zu heiss ist, dreh das beklebte Holz einfach von Hand.
Ich mag plastische Ätzungen ganz gern und ätze meistens tief, u.U. auch über mehrere Stunden, allerdings in kalter unverdünnter Säure (konz. HCl oder H2SO4). Verwende praktisch nur (geglühten) Damasteel, der gibt einen brauchbaren Kontrast her, der aber bei zu langem Ätzen verloren geht. Das Härten war mir immer zu aufwendig, da ich mit Maschinenbau/Metallverarbeitung wenig zu tun habe und mir deshalb keinerlei Equipment zur Verfügung steht. Nach einer Ätzzeit über ca. 20 Minuten muß ich immer nachschleifen/polieren (Wenn Ätzung tief genug), da sich die hellen Lagen dann farblich den dunklen angleichen und man eben nur noch eine Reliefstruktur, aber keinen Farbkontrast mehr hat. Möglicherweise geht das Ganze in heißer Säure so rapide schneller, daß die Farbangleichung wie von dir beschrieben schon nach wenigen Minuten passiert. Sollte dies der Fall sein und man wünscht NUR farblichen Kontrast, müsste eine Ätzzeit von einer Minute reichen.
Versuch macht kluch. Viel Erfolg dabei!