Alloy B3, (NiMo29Cr) Verwendbarkeit ?

derPeter

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Hallo an die Materialkundler

Durch meinen Beruf bin ich auf das Material Alloy B3 gestossen.
Das sind Reibschweißproben in Verbindung mit Titan.
Wäre das für Klingen und/oder Griffmaterial geeignet?
Hier habe ich Infos zum Werkstoff http://www.m-woite.de/de/werkstoffe/24600.shtml
Wäre doch Ideal für Salzwasser und sogar Säurebeständige Messer...
Welche Bearbeitungsmöglichkeiten sind denkbar?
Härte, Anodisieren, Fräs/Schleifbarkeit.....
Drahtschneiden lässt es sich hervorragend......
 
Alloy B3, (NiMo29Cr): Verwendbarkeit?

...... das Material Alloy B3 gestoßen.....
Wäre das für Klingen und/oder Griffmaterial geeignet?....Wäre doch ideal für salzwasser- und sogar säurebeständige Messer...
Ich bin keiner von den ganz Kundigen, aber eine Legierung aus 65% Nickel, nahezu 30% Molybdän, dafür praktisch ohne Eisen und Kohlenstoff, stellt keine gute Voraussetzung für ein Schneidwerkzeug dar, auch wenn andere Stahlveredler in kleinen Mengen dabei sind. Auffällig ist die große Schwankungsbreite des Chromgehalts in der Legierung; solche Abweichungen kann ich mir bei einem ausgewiesenen Stahl für Schneiden gar nicht vorstellen.

Für mich sieht die Zusammensetzung nach einer nicht härtbaren, wenngleich vermutlich zähen, verschleißfesten Legierung aus.

Für Griffe ist sie wegen des hohen Nickelgehalts möglicherweise ebenfalls ungeeignet. Nickelallergien sind häufig, und die entsprechenden Dermatosen mit schwer heilenden, großflächigen, nässenden Ekzemen sind eher unschön.

Als Komponente zusammen mit anderen, dunkel zeichnenden Partnern könnte ich mir diese Legierung in einem Schmuckdamast oder als Damasttapete/SAN MAI ohne Festigkeitsansprüche vorstellen, falls sie zum Schmieden nicht zu zäh ist.

Gruß

sanjuro
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn das derselbe "B3" sein sollte, den ich auch schon mal kennenlernen durfte, dann ist das vermutlich eher etwas für die "Schmiede-Experimentalisten" wie AchimW oder Markus Balbach - ist absolut nicht abwertend so formuliert, aber sie wären wahrscheinlich in der Lage, im Verbund mit anderem Stahl etwas daraus zu machen.

Der Stahl wird beispielsweise (bzw. ganz speziell) im U-Bootbau für den inneren und/oder äusseren Druckkörper verwendet. Die Beschreibung von Sanjuro ist ziemlich genau zutreffend. Der Stahlrest, den ich mal schleifen durfte [:rolleyes:] stammte direkt von der TNSW U-Bootwerft und hies damals "Thyssen B3".

Der damalige Meister hat sich dezent aber sehr breit grinsend im Hintergrund gehalten, und mir beim Fluchen und Kopfschütteln zugesehen, ausserdem fängt das Zeug u.U. bereits beim Schleifen an, zu rosten - soll heissen, es ist in Teilbereichen nicht ganz problemlos zu ver- und bearbeiten...

Gruß Andreas
 
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