Alte Machete aufarbeiten, aber wie?

DirkWitten

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Glückauf aus dem Pott,

da habe ich doch schon seit eingen Jahren eine alte Machete im Schuppen liegen, ist ein Erbstück vom Vater, damit hat er Haus und Hof gegen wuchernde Botanik verteidigt und die Wege im Wäldchen frei gehalten.
Die Machete müsste über 60 Jahre alt sein, wird vermutlich eine Klinge aus irgendeinem Carbonstahl besitzen, die Klinge selbst ist ziemlich gruselig vom Zustand, vermutlich wurde da in der Vergangenheit mit irgendwelchen Schleifpapieren rumgechliffen.
Den oberflächlichen Rost habe ich schon mal mit Rostlöser und einem Lappen entfernt, auch wenn ich mir darüber im Klaren bin, dass dieses Teil vermutlich nichts wert ist, ich habe vor die wieder aufzuarbeiten und weiter zu vererben. Jetzt hat die Klinge auf einer Seite drei winzige Hohlkehlen - Einen Ballenschliff für die normale Nutzung bekomme ich schon irgendwie hin, doch wie bekomme ich die Klinge samt Hohlkehlen wieder spiegelblank?

Klappt das mit einem Tellerschleifer und 600er > 800er > 1000er Schleifscheibe und Polierscheibe ?

Foto 1

Foto 2
 
Nun, Tellerschleifer würde ich nicht verwenden. Stahl für Klingen ist ein wenig Temperatuempfindlich. Ich nutze für solche Projete einen im Wasserbad laufende Platte Dieamantscheibe von Tormek. Wenn dann die Oberfläche so Glatt ist wie ich das mir wünsche lass ich die auf dem leder mit Politur so lange laufen bis Sie meimem Wünschen entsprechend glänzt... Carbonsttahl würde ich dann mit Teflon einreiben und erneutes oxidieren zu unterbinden... sonst reicht auch Balistol Waffenöl... bei einer Machete.. kommt ja nicht mit Lebensmittel in Verbindung..
 
Tellerschleifer wird schnell zu warm. Welche Oberfläche möchtest Du denn? Meist sind die vom Hersteller recht grob geschliffen und die Griffe sind zu groß weil die erwarten das die Kunden lieber günstig wollen und dann noch selber Griff raspeln, feilen. Ne, Teflon würd ich nie nehmen, ein Schmiermittel ist da nicht so gut, und die die Stoffe damit das Irgendwo hängenbleibt sind meist ungesund. Je nach Partikelgöße kann das auch zu Nanopartikeln zählen die dich durchdringen und Unbekanntes anstellen. Balistol is da besser aber wen man die Kräuter darin nicht mag oder nicht verträgt gehen auch viele ander Öle oder für Lange Zeit aufbewahrung auch Wachse oder Fett, wie Lanolin(wollfett).
 
Pott ist ein wenig weit sonst würd ich sagen kommst vorbei und wir nehmen meine Schleifmaschine...
Die Diamantscheiben von Tormek haben den Vorteil, dass man damit auch auf der flachen Seite schleifen kann und nicht nur auf der Kreisoberfläche, weil die sich halt nur extrem langsam abnutzen...
Sonst nimmst nen 400er Wasserstein bis die Klinge wieder Scharf genug ist und dann zum schäfen nen 1000 Wasserstein und zum polieren der Oberfläche nen 4000 Stein... aber dann hast schon eine gewaltige Summe an Werkzeug zu investieren....

Tormek ist halt eine Schleifmaschine für Messer und Werkzeuge die im Wasserbad läuft zur Schonung der Klingen...
nicht ganz billig wenn man's nicht öfters benötigt... ein Diamantstein so runde 250 und drei davon brauchst um entsprechende Körnungen zu haben...
 
Danke Euch für den Input, Wassersteine habe ich vier Stück hier für meine Laguioles, das könnte ich mal versuchen...
 
Moin

Einen Ballenschliff für die normale Nutzung bekomme ich schon irgendwie hin, doch wie bekomme ich die Klinge samt Hohlkehlen wieder spiegelblank?

Spiegelblank? ... mit etlichen Stunden schweißtreibendem Schleifen und Polieren. Das Schleifen am Besten mit Schleifpapier über ein Stahlprofil gewickelt auf einem festen Untergrund. Die Kehlen mit Schleifpapier um ein passendes Stück Stahlstab gewickelt ...... das alles runter bis auf mindestens 1000er Papier.... danach dann polieren. Mit Polierpasten und einem festen Tuchlappen.

Da haben die meisten schon bei einer Klinge von 15cm irgendwann keinen Bock mehr drauf.... viel Spaß bei 60cm ;)

Ich würde das Teil mit feinem Schleifflies nass soweit hübsch machen wie ich Lust hätte..... und dann einölen. Fertig.

Kannst du dann trotzdem noch vererben.

Gruß
chamenos
 
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