Alternative zu Epoxydharz??

Hamurra-e

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hallo ich suche schon Lange eine alternative zu Zweikomponentenklebern und hoffe hier was zu finden!
ich will mit möglichst natürlichen Materialien Kleben, z.B. Buchenholzteer und Bienenwachs!
Hat da schon jemand Erfahrungen mit gemacht oder andere Anregungen.
mir geht es Haupsächlich darum Griffe an der Klinge zu befestigen.

Früher ging das ja auch, warum soll das heute nicht mehr möglich sein? :confused:
man muss nur wissen wie?!

bin für alle Ideen offen!

gruß Hugh
 
Hallo,
du könntest ja vernieten. Oder schau mal im Dick Katalog nach, da gibt es eine ganze Reihe von natürlichen Leimen (Hasenleim).
 
Danke Lazedress

Vernieten schon Klar! mach ich auch wenn ich mit Epox Klebe.
bin ein alter Nieter :D
aber ich denke das die meisten Leime die bei Dick angeboten werden nicht so gut sind weil laaaange ausdrockenzeit und in wie weit sie einen Schmalerl in einem etwas zugroßen Loch im Holz halten ist mir unbekannt.
Hab auch keine ahnung ob sie negativ auf das Metall wirken, hab versuche mit normalen Holzleim gemacht und der hat Ehwig gebraucht bis er hart wurde und hat den Erl angerosttet!!

die Nepalesen verwenden einen Leim den sie Laha nenen, angeblich eine Mischung aus Baumharz und Bienenwachs, damit kleben die Ihre Kukries zusammen und was die aushalten weiß man ja.

mein Ziel ist es ein "Primitiv" verfahren zu finden mit dem ich Messermachen kann die ganz ohne Moderne Mitteln auskommt
pure Natur und stinkender Männerschweiß wie zu Urgroßvaters Zeiten :D

gruß Hugh
 
Ich habe auch schon vom Einbrennen des Erls gehört. Einfach Erl glühend machen (den Rest kühlen) und in das Vorgebohrte Holz drücken.
Hinten noch ein Stück des Erls überstehen lassen und dann von hinten vernieten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hamurra-e schrieb:
...hab versuche mit normalen Holzleim gemacht und der hat Ehwig gebraucht bis er hart wurde und hat den Erl angerosttet!!

die Nepalesen verwenden einen Leim den sie Laha nenen, angeblich eine Mischung aus Baumharz und Bienenwachs, damit kleben die Ihre Kukries zusammen und was die aushalten weiß man ja...

Hallo Hugh,

Deine Versuche mit Holzleim überraschen mich nicht: So richtig hart und fest wird er nur, wenn er zwischen zwei Holszstücken benutzt UND dabei gepresst wird. Der austretende Leim trocknet mehr auf, als dass er richtig fest wird.
Und er wirkt sehr korrosiv auf Stahl.

So viel zur Erklärung des Fehlschlags.
Aber was statt dessen?

Wenn schon Holzleim, dann vielleicht eher noch Heissleim (Knochenleim), aber da habe ich gar keine eigene Erfahrung, ausser dass er nach der Abkühlung knochenhart wird.

Was ich mir noch vorstellen könnte wären natürliche Harze, z. B. Baumharz, wie Du ja schon selber schriebst.
 
hallo
Ich habe mit einem Freund auch mal über ursprüngliche Messer philosophiert.
Natürliche Materialien stelle ich mir da vor.
Örtlich verfügbare Hölzer, authentische Materialien wie z.B. Knochen und Horn..........
Mein Freund, ein Kollege aus Kasachatan, erzählte mir von solchen Schneidwerkzeugen aus den 8ger Jahren des 19,Jh. aus Kasachstan bzw. der ehemaligen Udssr und den damaligen Versorgungsbedingungen vorort.
Hatte man wenig Connections, hatte man wenig, noch nicht einmal Epoxi-Kleber.
Nach hitziger Diskussion, fragte er mich, ob ich wirklich so eine häßliche Kröte tragen wolle.
Zwangsläufig grob genietet und insgesamt nicht das, was man als verwöhnter Europäer unter einem Messer versteht.
Mit vielen Fugen, schlechter Haftung des Griffes auf der Klinge.....
Da hab ich kapituliert.
Er erklärte mir, daß ich das so sehen müßte, als würde ich ein Pferdegespann mit einem Auto vergleichen, und anschließend den Ottomotor mit Hafer, Heu, usw. betreiben wollte.
War ganz schön viel Gehirnakrobatik diese, uns glaube ich, unbekannte Russenlogik zu verstehen, denk trotzdem mal darüber nach.
Ich arbeite mit dem Kerl zusammen und bin immer wieder erstaunt, was man von diesen Landsmännern lernen kann.
Und sei es nur philosophisch. Ist halt trotzdem eine ganz andere Kultur.
Ich kaufe mir mittlerweile Markknochen für das Parierstück (Rind, aus dem vorderen Schienbein). Nehme heimisches Holz, und habe erkannt, daß es sehr schwer ist auf UHU Endfest 300 zu verzichten.
Ich glaube außerdem, obwohl ich die Methode nicht kenne, daß Baumharze bei geringer Festigkeit Schweinelange zum aushärten brauchen.
In nepal war ich schon mal, und kann dir sagen, daß die Leute dort sehr viel Zeit haben. :)


Stefan
 
Na da hab ich ja ins Wespennest Gestochen :glgl:

Hallo Hobby hab dir schon eine antwort auf deine Nette Mail geschickt!! Knochenleim kling nicht schlecht, werde es mal ausprobieren.

danke Lazedress, auch dass hab ich schon gemacht (einbrennen) funktioniert hat aber nachteile wenn ich Wehre/ Griffknebel mit anbringen will...

Hallo diesel
auch ich hab schon mit Russen gearbeitet und sie sind alle nette Kerle und wenn man bedenkt wie ihre Wirtschaft und so aussah dann kann man sich nicht wundern wenn sie das beste vom besten und das teuerste von teuren haben wollen! wer nicht!
aber ich bin von der Einfachkeit fasziniert wie unsere lieben Vorfahren Messer, nicht nur Äußerst gebrauchstüchtig sondern auch wirklich Schön herstellten.

Ich bin nicht gegen Moderne Materialien oder Methoden, aber meine Primitivsten Messer die Ich in einem Erdloch mit Föhn, Eisenbahnschiene, einer Kompiezange und einem Schlosserhammer geschmiedet habe, haben einen bleibenden eindruck bei mir hinterlassen!!
Es war Abenteuerlich, unschuldig und Dumm, alles was ich vom Härten wusste war heißmachen und ins wasser, was dabei rausgekommen ist kann man sich ja denken, aber der gedanke mit so einfachen Mitteln ein brauchbares und schönes Messer zu machen läst mich nicht los.

sicher will ich nicht unbedingt auf meine Flex verzichten um den zunder zu entfernen und etwas vorzuformen, aber wenn ich einen Großen schleifstein hätte täte ich auch darauf verzichten.
Zeit spiel ja beim Hobby kaum eine Rolle!!

gruß Hugh
 
Sorry
Ich erwähnte die Philosopie.
Das bedeutet für mich unter Umständen einen gewissen Wertekonservatismus, den meinte ich bei der Erläuterung mit dem Russen.
Nicht Audi A6 fahren, ich weiß schon was Du meinst.
Es ist halt überall so, daß 50% in Ordnung sind und die andere Hälfte ist relativ flach.
Der Russe mit dem ich zu tun habe, ist weniger flach.
Ändert nichts daran, was ich zum Epoxi gesagt habe. Denk halt nocheinmal darüber nach.
Außerdem hast doch glaube ich, Du, Dich,(irre was man mit Kommas so hinkriegt) über lange Aushärtezeit von naturnäheren Klebstoffen negativ geäußert??????
Oder verstehe ich da was falsch?

Stefan
 
Ich habe hier gerade das Buch "Bibel des traditionellen Bogenbaus" vor mir liegen. Da gibt es eine Auflistung verschiedener Klebstoffe die vom Autor getesetet wurden. Hier mal ein paar die recht gut abgeschnitten haben und recht nah an Epoxy ran reichen.
Fischblasenleim
Hautleim
Knochenleim
Sehnenleim.
Einige davon müßte es bei Dick geben.
 
hallo diesel
ich hab dich schon richtig verstanden!
der fehler lag bei mir bin zuschnell von einem Thema zum nächsten gehupft :D
das mit der langen Aushärtezeit war der gedanke das manche Leime erst nach Monaten ausgehärtet sind, welcher, wann, weiß ich auch nicht .
aber ich glaube knochenleim gehört nicht dazu.
meine befürchtung ist nur das der Leim unter Luftabschluss im Griff nicht Hart wird wie eben der Holzleim, ob das stimmt weiß ich natürlich nicht.
ich hab kein Problem damit ein paar tage zu warten aber ein paar wochen ist mir zuviel!!!

ich hab auch schon über eine art Kitt nachgedacht, Messerkitt wurde früher für messer mit Besteckgriffen verwendet, heute nimmt man Gibs :confused: . wo bei ich mich frage ob das ein normaler Gibs ist???

Gruß Hugh
 
danke Heiko
das buch hab ich auch aber da werden eben manche Leime mit sehr langen aushärtezeiten beschrieben, besonderst Fischblasenleim...
und man leimt damit natürliche Materialien Holz, Sehen, Horn und Knochen,
aber wie ist das mit metallen in Holz??

moment da kommt mir gerade eine Idee :ahaa:
ich hab einmal vor jahren in einem Buch gelesen das man an einem Schwertfund der noch recht gut erhalten war, überreste von Knochenleim gefunden hat ,der zum rostschutz der Klinge aufgetragen wurde.
also werd ich mal in der richtung versuche machen hmmm
vieleicht klappts ja mann muss den aber Heiß verarbeiten bei 70 C soweit ich weiß...

gruß Hugh
 
he ihr könnt ruhig weitere Ideen schießen lassen

mir geht es hauptsächlich um eine Klebemethode die man zur Vorsicht zusätzlich durch Mechanische unterstüzung verwendet.
Also Kleben und eine Niete durch, oder am Griffende noch verschrauben.
Der Grund ist einfach, ich mache meist große Messer die ich zum Hacken und gräftigen Schnitzen verwende, dabei hab ich oft festgestellt das reine Mechanische Befestigung zum Lockern des Griffes führt und hin und wieder der Griff durch verkannten dann gespalten wurde.
wird nun der Hohlraum mit Leimen oder Ähnlichen ausgefüllt dann kommt es nicht dazu. hab das gleiche Problem auch mit manchen Fabrikmesser gehabt und für einige Freunde schon neue Griffe angebracht!

also wer schon Erfahrungen oder noch Ideen hat nur her damit :steirer:

hab mir auch schon gedanken über Zinn gemacht, den Hohlraum von hinten mit Zinn ausgiesen, dann endblatte drüber und gut is!!?? :irre:

gruß Hugh
 
Messerkitt

Hallo Hamura-e-
In Buch ,, Die Kunst des Messerschmiedes" (Nachdruck von 1836 , Librirari-Verlag) steht etwas über einen Kitt um Hefte an Klingen anzubringen. Leider ist das Rezept sehr knapp. Der Kitt wird aus 4 Teilen pulverisiertem gelbem Harz und 1 Teil pulverisiertem Ziegelstein gemischt. als Weichmacher kann noch ein Teil gelbes Wachs beigefügt werden.
Gelbes Wachs wird wohl Bienenwachs sein. Was gelbes Harz ist...? Es Könnte Kolophonium gemeint sein, aber auch Mastix, oder Damar...?

Anwendung:
Das Loch für den Erl mit dem Gemisch füllen und den erhitzten Erl eindrücken, wodurch der Kitt schmilzt. Klinge herausziehen und Erl in die Mischung tauchen (ohne zu erhitzen) und sogleich wieder ins Heft stecken. Diesen Ablauf so oft wiederholen, bis der Kitt beginnt hart zu werden, dann fixieren.
 
Also wenn Du Dich für primitve Methoden des Messermachens interessierst würde ich es mal bei Google unter "Neotribal Metalsmith" versuchen. Da findet man zum Beispiel diesen Link mit einem Tutorial zur Messerherstellung: http://www.taigoo.com/tutorial/frameset.html

Als Kleber kenn ich eigentlich nur Birkenpech, das in der Steinzeit zum befestigen von Steinklingen in Holzgriffe benutzt wurde. Hier eine Anleitung zur Herstellung: http://www.dueppel.de/lexikon/holzteer.htm

Es gibt auch die Survival-Methode Baumharz mit gemahlener Holzkohle zu vermischen und so eine Art Heißkleber zu machen. Leider ist dieser einfache Kleber sehr spröde und würde wahrscheinlich bei der Messerbenutzung irgendwann im Griff zerbröseln und das Ding fällt wieder ab.
 
Danke!

Hallo Ole
Das Buch hab ich auch, hat mich ja auf die Idee gebracht :D
Konnte eben mit dem gelben Harz nichts anfangen, leider benutzen unsere Vorfahren begriffe die bei denen im alltäglichen gebrauch waren... so z.B. man mische Drachenblut mit Alaun und gebe dazu Hirschhornsalz.... :hmpf:
ich finde das sich das echt Magisch und mysteriös anhört und alleine schon deshalb neugierig macht!
Ein paar dieser Magischen Rezepte konnte ich ja dank Jim Hirausolus lösen
der hat in seinem Anhang von der The complete Bladesmith , (oder einem seiner anderen Bücher) eine kleine Aufklärung zu solchen Bezeichnungen.
äää was ist Kolophonium oder Damar????
Mastix ist mir ein Begriff!

Hallo Takeda
:D genau die Seite hat es mir angetan. Die Klingen mit angeschmiedeten Hohlgriff sind super, die hat er von den Ingorot abgeschaut.
wenn du mal hier schaust findest du viele interessante Sachen:
http://www.vikingsword.com/ethsword/
die Seite mit dem Birkenpech ist Super hab mich immer gefragt wie das gemacht wird!!

Ich hatte gehofft dass schon mal jemand Erfahrungen mit diesen "alten Primitiven" Methoden hat :(
Also muss ich halt Ausprobieren ! Werde mir demnächst Knochenleim von Dick bestellen und aus dem Jagdfachhandel Buchenholzteer besorgen.
Kann ein bisschen dauern, aber ich werde dann meine Ergebnisse bekannt geben falls noch andere Interesse haben!!

gruß Hugh
 
Hallo Hamurra-e

Freut mich dass ich Dir ein wenig weiterhelfen konnte. Diese Seite und das zugehörige Video (zeigt die komplette Herstellung eines Messers mit primitiven Mitteln) könnte ebenfalls sehr hilfreich sein:

http://www.livelyknives.com/knifemakingvideo.htm

Leider auf englisch und ich kenne keine Bezugsquelle in Deutschland dafür.

Es gibt auch noch ein empfehlenswertes Video von Hoods Woods http://www.survival.com/volume-9.htm mit Tai Goo und Tim Lively über primitive Messerherstellung.
 
Wau!!!

Danke Takeda!!
Denn ersten link kannte ich schon, ich wünschte ich könnte mir das Video leisten :D

aber der Zweite ist echt Supper :super: aber ein Messer mit

Tim shows how to use Pine sap and deer dung as a glue for the handle

IIIIIIIIIIIII gitt, naja wenns hält :haemisch:
das Video würde mir auch gefallen!!

jetzt muss ich nur in den Wald gehen und Deer dung finden , aber bei uns gibt es kaum Rehe, vieleicht zumglück :D

Hugh
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

ich habe gerade eben (durch Zufall) gelesen, daß in der Steinzeit Steinklingen mit Sehnenleim (den hat Heiko ja schon erwähnt) an Holz-, oder Knochengriffen befestigt wurden.

Die (Rentier-) Sehnen wurden dazu durch Erhitzen "verflüssigt".

Ob´s stimmt :confused:

Gruß
Olli
 
olli16 schrieb:
Moin,

ich habe gerade eben (durch Zufall) gelesen, daß in der Steinzeit Steinklingen mit Sehnenleim (den hat Heiko ja schon erwähnt) an Holz-, oder Knochengriffen befestigt wurden.

Die (Rentier-) Sehnen wurden dazu durch Erhitzen "verflüssigt".

Ob´s stimmt :confused:

Gruß
Olli

Weiss ich auch nicht.
Aber warum nicht? Wenn es Leim auf Basis von Knochen und Haut gibt, warum dann nicht auch Sehnen?
 
Meines Wissens ist Sehnenleim im Prinzip nichts anderes als z.B. Fisch-, Haut-, Knochen, Hasen- oder Hausenblasen-Leim.

Man kocht eine leckere Suppe aus Wasser und dem Rohmaterial und wenn man sie lange genug gekocht hat und kalt werden lässt gerinnt sie. Das heisst dann Sülze und schmeckt recht gut wenn man noch eine Essiggurke, Ei und Fleisch spendiert.
Treibt man die Sache auf die Spitze und kocht weiter bis nur noch eine zähe Pampe übrig bleibt hat man Leim.
Jeder kennt die Wirkung von gegrilltem-Hähnchen-Leim, der die Serviette so schön auf die Finger pappt wenn man sich nach dem Knochenabnagen abwischen will.

In der einschlägigen Literatur wird immer drauf hingewiesen dass man diesen Leim nicht mit Metallwerkzeug oder in Metalltöpfen verarbeiten soll weil es eben sehr korrosiv wirkt. Ausserdem ist das Ergebnis nicht Wasserfest und lässt sich immer wieder aufweichen.
Dass man damit gut Metalle kleben kann halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Birkenteer hat da sehr viel geeignetere Eigenschaften wenn man der Literatur glauben darf.
 
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