Alternative zum Nähen (Leder)

pewi

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Hallo zusammen,

ich habe mich gestern mal wieder geschunden und eine Lederscheide genäht. Ist grausam für mich. Liegt wahrscheinlich an mangelnder Übung und schlechter Technik, aber so richtig Spaß machen wird mir das wohl nie.
Habt Ihr eine Idee für eine alternative Lederverbindung?
Nur Kleben?
Kleben und Nieten?
Andere Idee? :confused:
Kydex möchte ich nicht, soll schon Leder sein.
Wäre super, wenn Ihr einen Vorschlag hättet.

Grüße,

Peter
 
Alternativ, da hast dus schon genannt, Kleben und Nieten, oder Kleben und verschrauben. Was ich auch schon mal gesehen habe war mit nem Lederband vernähen ist aber auch nicht ganz einfach.

sonst fällt mir spontan ichts anderes ein.


Schöne Grüße, David
 
kleben hält nicht sehr dauerhaft und mit Nieten sieht es meiner Ansicht nach immer so zusammengeflickt aus.

Bohrst Du Dir beim Nähen auch immer schön die Löcher vor, dann ist es doch nur noch ein Durchziehen des Fadens. Ich reisse mir die Löcher mit so einem Zahnrädchen an, daß die Schneiderinnen zum durchdrücken der Papiervorlagen verwenden, anschließend Löchere ich jedes Loch mit einem entsprechenden Nagel oder dem Dremel und einem kleinen Bohrer. Sieht so gleichmäßig aus und läßt sich leicht weiterverarbeiten.

Die einzige Alternative, die ich noch kenne ist: Nähen Lassen :glgl: :steirer: .

Ciao

Torsten
 
Löcher anzeichnen, dann auf der Ständerbohrmaschine mit 1,5mm bohren - dann näht sich's fast von selbst.
Grüße
Gerhard :p
 
Ich benutze einen Dremel mit einem 1.5 mm Bohrer das Leder habe ich mit einen Rändelrad vorher angezeichnet. Da der Dremel eine sehr hohe drehzahl aufweist habe ich die erfahrung gemacht das das Ergebniss nicht besser zu erzielen ist. Mit einer Bohrmaschiene franzt das Leder zu sehr.

Der Dremel schafft locker vier Lagen Sattler Leder von 2 mm stärke pro Lage.
Bitte ein recht weiches Holz als Bohrunterlage verwenden.
Um einen perfeckten Abstand der " Bohrlöcher " zu erhalten hane ich mir anfangs eine alte Speisegabel genommen und diese in das Leder geschlagen dann mit der ersten Zinge in das Ledtzte Loch und erneut gelocht. Immer Drei Löcher auf einmal. Funzt super man sollte jedoch die Gabel ein wenig modifizieren da sonst der Griff sehr schnell Verbiegt. Lösung Zwei Muttern aufgelötet und den rest abgetrennt.
Wenn Du die keder auf der einen Seite anklebst und dann dort die Löcher bohrst, kannst Du die Scheide zusammenfalten wie sie sein soll und dann durch die Gebohrten Löcher von der anderen Seite Bohrend übertragen.Achte aber bitte darauf das Du die Löcher gerade Bohrst sonst kann es ganz schnell daneben gehen. ;)
Nieten kann ich nur an der ersten Nahtstelle zur stabiliesierung epfehlen.
Ansonsten würd ich es lassen, Sieht nicht so doll aus.

Grüße Andy
 
navajo schrieb:
...
Nieten kann ich nur an der ersten Nahtstelle zur stabiliesierung epfehlen.
Ansonsten würd ich es lassen, Sieht nicht so doll aus.
...

Nieten, und gerade die "erste" Niete an der Öffnung, kann ich überhaupt nicht empfehlen. Gerade die "Erste" ist auch auch das Erste, was nach längerer Benutzung zu erst ausreißt und aufgibt.
IMHO gibt es nichts besseres als das Nähen.
 
Hallo zusammen,

erstmal danke für die Antworten!
Vorgebohrt habe ich schon, vielleicht nicht groß genug. Irgendwie fasert mir der Faden immer auf und ohne Zange bekomme ich die Nadel nicht durchgezogen.
Vielleicht ist der Vorschlag mit "Nähen lassen" wirklich der beste. :lach:
Aber dann kommt mir wieder der Gedanke "Das musst Du selber können" in den Kopf. Schlimm dieser Messermachervirus! :steirer:
Ich mach mal ein Bild von meinem "Werk" und stells rein.

Grüße,

Peter
 
Hallo pewi
Ich habe die Nadel vor jedem Stich mit der Spitze in eine Kerze gestochen. Danach ging es leichter.
MFG yukon07
 
Die Nahtlinie etwas wässern, oder mit Spiritus befeuchten, dann wird das Leder etwas weicher in dem Bereich, zusätzlich mit einer Ahle etwas aufweiten hilft auch. das ganze Lederstück wässern ist nicht unbedingt nötig, muss man austesten.

Gruß Andreas
 
Moin

Also ... da gäbe es noch eine andere (zugegebenermaßen sehr "rustikale") Alternative.

Nach dem Lochen der Scheide benutzt man Kupfer-U-Krampen (kann man sich aus Stromkabel, Durchmesser ca. 1-1,5 mm anfertigen)

Diese Krampen in die vorgebohrten Löcher stecken und auf der Rückseite umbiegen. Anschließend mit einem "großen" Lötkolben schnell verlöten (um das Leder zu schonen)

Wie gesagt, etwas rustikal....aber sehr stabil... und wenn die Optik keine Rolle spielt......?

Sobald mein Fördermitgliedschaftsstatus (was für ein Word) wieder freigeschaltet ist, kann ich bei Interesse ein (rustikales) Bild einstellen(die Scheide ist inzwischen 17 Jahre alt).

Gruß
Olli
 
Nun ja,

Alternativen zum Nähen von Leder gibt es eigentlich m.M.n. nicht.
Zusätzliches Verkleben ist nicht schlecht, vor der eigentlichen Näharbeit. Dann ist alles prima fixiert.
Um div. Spezialwerkzeuge wird man kaum herumkommen. Dazu gibt es hier im Forum einiges an Info.
Muß zugeben, früher ein Gegner der "Vorbohrerei" gewesen zu sein. Heute mache ich das auch mit dem "Dremel". Ist viel einfacher als Vorstechen mit der Ahle und gibt nach entsprechender Markierung eine gleichmäßige Naht. Faden und Durchmesser der Bohrers sollten allerdings sorgfältig aufeinader abgestimmt sein.
Eine runde Ahle hilft, wenn die Nadeln nicht recht durchgehen wollen.
Alles in allem ist das nicht so schwierig und macht einen Heidenspaß.
Rustikal mit Draht oder Lederschnur sind auch Möglichkeiten. Zusätzliches oder auch alleiniges Nieten sieht in meinen Augen allerdings etwas "einfach" aus. Ich wundere mich immer über schöne US-Messer und die teilw. wirklich nicht angemessenen Scheiden.
Ich mache Lederarbeiten gerne, was allerdings nicht bedeutet, daß ich es gut kann. Und auch hier, wie bei allen handwerklichen Arbeiten, gilt der alte Spruch: "Übung macht den Meister".

Grüße
Matthias.
 
Als Standardwerk in dieser Frage ist (mal wieder) Havard Bergland "Messer schmieden" zu empfehlen. Wenn du die paar Seiten über dieses Thema gelesen hast, wirst Du mit mehr Selbstvertrauen an die Frage gehen.

Zur Vorarbeit beim Nähen:

1. Ich nähe die Scheiden grundsätzlich nass, schon allein, weil sie sich nur so sauber um das Messer legen (bessere Passform). Ausserdem werden ohnehin alle Arbeiten wie Prägen, punzieren und vor allem Pauten beim Walkleder im nassen Zustand vorgenommen. Warum also erst eine trockene Scheide nähren um sie dann nasszumachen und zu verzieren? Du mustt dur durch ständiges Reiben den Narben beim Trocknen wieder verdichten.

2. Mit einer Schwertahle hast du es wirklich leicht, hinterher Nadel und Faden durch das Leder zu bekommen. Der Drehmellösung stehe ich skeptisch gegenüber. Ein Bohrer zieht doch Lederfasern ein. Kann mir kein wirklich sauberes Ergenis vorstellen. Gerade wenn du angefaste auf Stoss gearbeitete Nähte herstellen willst, wirst du um die Ahle nicht herumkommen.

3. Das Ausfasern des Fadens kannst Du leicht beheben:
Zum ersten ziehst du den Faden durch Bienenwachs, befor Du ihn einfädelst. Zum zweiten nähst du vor dem Nähen einmal durch den Faden zurück, dadurch hast Du kein loses Ende mehr.
 
olli16 schrieb:
...
Nach dem Lochen der Scheide benutzt man Kupfer-U-Krampen (kann man sich aus Stromkabel, Durchmesser ca. 1-1,5 mm anfertigen)

Diese Krampen in die vorgebohrten Löcher stecken und auf der Rückseite umbiegen. Anschließend mit einem "großen" Lötkolben schnell verlöten (um das Leder zu schonen)
...

Gruß
Olli

Los her mit dem Bild, ne´gelötet Scheide möcht ich gerne mal sehen. :super:
 
Es dauert schon, bis man die für sich ideale Nähweise gefunden hat.
Ich habe auch einiges Lehrgeld gezahlt und finde jetzt folgende Vorgehensweise gut:
1. Leder nach dem Zuschneiden nass und geschmeidig machen.
2. Sorgfältig mit einer scharfen Schwertahle vorstechen, dabei auf genügend Lochabstand achten, damit man sein Nähgut nicht unbeabsichtigt ausreißt.
3. Gewachsten Faden/Zwirn verwenden und mit zwei Nadeln Loch für Loch nähen.

Die Arbeitsweisen mit "Lochzangen-Dremel-Rundahle-Unterstütze" sind der oberen absolut unterlegen. Die Arbeit mit Nieten paßt oft zu Hochqualitätsmessern einfach nicht. Stellen wir uns ein firstclass Messerchen in einer drittklassigen Scheide vor. IGITIGIT!

Eukalypt hat beim >Jürgen-Schanz-Treffen< eine Lehrvorführung erster Güte in Sachen Scheidenbau abgegeben und mit traumtänzerischer Sicherheit in ca.zwei Stunden eine Scheide (samt Lederschmuck erzaubert. Auch an dieser Stelle noch einmal meine Anerkennung!

Servus-Reinhold.
 
Nähen

pewi schrieb:
Hallo zusammen,

ich habe mich gestern mal wieder geschunden und eine Lederscheide genäht. Ist grausam für mich. Liegt wahrscheinlich an mangelnder Übung und schlechter Technik, aber so richtig Spaß machen wird mir das wohl nie.



Übung macht den Meister.
Ich nähe naß und steche Loch für Loch mit der ahle vor und stecke in jedes gemachte loch einen Nagel. so bleibt das leder in Position und die Löcher gehen nicht so schnell zu.

Dann ziehe ich den 1. Nagel raus und mache quasi die erste Naht.
Dann den 2. Nagel und nächste Naht (Sattlernaht)usw. Klappt eigentlich ganz gut.
 
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