Alternativvorschlag zum Waffenrecht

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Nachdem im Zuge der Änderung des Waffengesetzes weitere Messertypen verboten werden sollen, ist wohl klar, daß es damit im Gegensatz zur Auffassung des MesserMagazins 01/2002 kein Bewenden haben wird. Der Trend wird sich über verschiedene Wahlperioden hinweg fortsetzen, bis wir so ein Knebelrecht wie in der Schweizer Waffenverordnung erhalten. Und dann kann so mancher Messersammler seine teuren Lieblinge wegwerfen oder in die Illegalität abtauchen.

Wie könnten nun alternative Vorschläge für die Änderung des Waffenrechts aussehen ?

Eines sollte von vorneherein klar sein : "Freie Kanonen, Stoßdolche und Kampfhunde für alle !" kommt als Gesetzesvorlage nicht so gut beim Wähler und bei den politischen Stellen an. Der Hinweis, daß an der durchaus beachtlichen Messerkriminalität, die niemand abstreiten kann, bestimmte gesellschaftliche Verhältnisse schuld sind, hilft auch nicht weiter. Denn diese wird man gar nicht oder nur sehr langfristig ändern können. Wähler, Ministerialbeamte und Politiker wollen aber Lösungen, die hier und jetzt ohne große Kosten umsetzbar sind. Dazu gehören auch Änderungen des Waffenrechts, die ja wohl sehr beliebt zu sein scheinen.

Da das Wissen über Messer und Messerkriminalität bei offiziellen Stellen im allgemeinen eher bescheiden ist, scheint sich ein guter Teil des diesbezüglichen Fachwissens in diesem Forum hier zu konzentrieren.


Was wären eure Vorschläge für ein alternatives Waffenrecht im Bereich der Messer, das die Interessen der Messersammler berücksichtigt und gleichzeitig einen wirksamen Beitrag zur Bekämpfung der
Messerstraftaten leistet ?
 
Ups

Sorry, aber ich muß schon wieder den Spielverderber spielen ;)

Folgende Fragen von meiner Seite :

1) Welche weiteren Messertypen sollen denn noch verboten werden, bitte nenne auch deine Quellen damit man sie verifizieren kann.

2) Ich bitte im eine Statistik über die mit Messern ausgeübten Straftaten, möglichst eine in der auch die sogenannten Beziehungstaten als solche kenntlich sind. Gegen die kann nämlich der Gesetzgeber durch Waffenverbote gar nichts machen. Schön wär auch eine Aufschlüsselung nach eingestzten Messertypen.

3)Bloß weil unsre Volksvertreter keine Ahnung von Messern u.ä. haben, heißt das noch lange nicht, daß wir hier automatisch Kompetenz und Sachwissen haben. Das kann zwar durchaus sein, ist aber ein logisch nicht korrekter Umkehrschluß, gell ;)
 
Nidan :
In der Schweiz sind alle Springer verboten und alle zweischneidigen Messer. Einhandmesser gelten als Waffe. Was glaubst du wohl, wohin unsere Ministerialbeamten schielen, wenn sie schärfere Vorschriften für Messer entwerfen sollen ?

In Hamburg höre ich zumindest jede Woche eine Meldung über eine Straftat mit Messer. Eine spezielle, kriminalwissenschaftliche Studie zu Waffendelikten haben wir ja in Deutschland bisher nicht. An einer Reihe von Hamburger Schulen sind bis zu 30 Prozent der Schüler bewaffnet, und vorzugsweise mit Springer oder Balisong. Das Hamburger Beispiel gilt für weite Bereiche der Republik. Deswegen soll das Balisong ja auch verboten und das Springmesser vom Waffengesetz erfasst werden. Die seitlich öffnenden Springer werden nur nicht verboten, weil Boeker & Co. das als Lobby verhindert haben. Sie haben davon ja selbst genügend im Programm. Ob der Einfluß der Messerindustrie immer reichen wird, wage ich zu bezweifeln. Also sollte man sich wohl besser qualifizierte Alternativvorschläge ausdenken, bevor man uns den Messerladen mit gewohnter deutscher "Hau ruck !"-Mentalität ganz dicht macht !

Tja, mein Alter, da wirst du deinen Charakterkopf ganz schön anstrengen oder deinen Hund befragen müssen !;)
 
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Unter Deinen Vorraussetzungen gibt es keine Lösung. Man kann an Messern oder an Orten an denen man sie dabeihaben darf verbieten oder an der Überwachung verschärfen was man will, es wird an der Gewaltkriminalität nichts ändern. Ganz im Gegenteil, sinnlose Restriktionen führen zu Frust der auch höchstens negative Folgen nach sich zieht.

Warum bist Du denn der Ansicht, daß es etwas (zum besseren) verändern könnte? Wie sieht denn so ein Messerzwischenfall typischer weise aus und was würde sich ändern wenn dann keine Messer am Mann wären?
 
HankER :
Wo du etwas zum "Messerzwischenfall" nachlesen kannst, weisst du ja selbst, aber das sollte hier kein Thema sein. Die Politiker wollen offensichtlich etwas machen und haben es ja auch getan, was du ja selbst dankenswerterweise verfolgt und hier beschrieben hast. Du wirst die Änderung im Waffenrecht also bekommen, ob du willst oder nicht !

Im Moment möchte ich gerne wissen, was sich andere als ich als alternative Vorschläge vorstellen können. Und diese Vorschläge können nur die Änderung des Waffengesetzes betreffen, denn das ist das Damoklesschwert über unserem Hobby ! Deswegen kann ich dir auch keine bessere Diskussionsgrundlage anbieten, leider !:(
 
Auf die Diskussion lasse ich mich nicht ein. Nur weil irgendjemand (zahlreiche Politiker) der Ansicht sind im Waffenrecht liegt der Heilige Kral der Verbrechensprävention verborgen muß ich noch lange nicht dieser Ansicht sein und nach anderen Möglichkeiten im WaffG suchen.

Die Ursachen von Kriminalität liegen wo anders verborgen und da sollte man nach Lösungen suchen und das muß man den Entscheidungsträgern verklickern. Dqas mag nicht populär sein, das mag mit größeren Umstellungen als nur dem Waffenrecht einhergehen, ist aber der einzige gangbare Weg.

Schaffe ein flächendeckendes Angebot von Ganztagsschulen und Du hast weit mehr für die "Innere Sicherheit" getan als es ein absolutes Waffenverbot tun könnte.

Sorge Dich um die Integration von Spätaussiedlern und Du hast ...

Schaffe Möglichkeiten zur Bildung von Eltern und Du hast ...

...
 
Tssss sgian, wir wollten doch sachlich bleiben, gell ;)

Also ich fasse zusammen :

zu 1) was genaueres weiß man net, aber es könnte sein daß etwas verboten werden könnte ? Ok es kann ja nix schaden wenn man mal im Vorfeld versucht Alternativen aufzuzeigen, auch wenn nic konkretes ansteht.

zu 2) NIX, keine Statistik nur ein ziemlich subjektives Gefühl ? Nicht gerade viel um sachlich zu argumentieren.

zu 3) OK, Schwamm drüber ;)

Gut nun zu den Lösungsansätzen :

a) es muß erstmal eine Statistik her, die v.a. aufzeigen müßte wo Messer zu Strataten eingesetzt werden. Meines Wissens (hab`s aber auch nur mal in einer TV-Doku gesehen) passieren die meisten Straftaten mit Messern im Affekt und im häuslichen Bereich. Da ist es dann natürlich wie schon gesagt unmöglich etwas dagegen zu machen. Aber man hätte den Politiker gegenüber eine saubre Diskussionsgrundlage wenn es ium Verbote geht

b) Jugendlichen die Balis und Springer wegzunehmen bringt gar nichts, dann kaufen die sich 20 Mark Folder und das Problem ist das gleiche.
Man muß versuchen gerade an den Schulen ein Klima zu schaffen das das Mitführen von Waffen subjektiv unnötig macht. In diesem speziellen Fall wär es IMHO auch durchaus sinvoll Kontrollen einzuführen. Wenn die dann aber aus den Schulen wieder draussen sind...

c) Gewalt ist ein Problem dem mit Verboten nie beizukommen sein wird. Ich hab kürzlich einen interssanten Artikel in einem US-Magazin (Tactical Knives oder Knives Illustrated)in dem über die "Messermacherszene" ;) in US-Gefängnissen berichtet wurde. Nicht einmal in so einer extremen Umgebung ist es auf Dauer möglich ein Messerverbot durchzusetzen.
Genrelle wirksame Strategien zur Gewaltvermeidung hat niemand, sonst gäb`s ja schon lange keine mehr. HankErs Vorschläge gehen aber IMHO in die richtige Richtung.

Du kannst nur versuchen die Ursachen (Frust, sozialer Neid,Angst...) von Gewalt abzuschaffen und sie so überflüssig zu machen. Leider wird das aber 1) kaum möglich sein und 2) wird es auch dann noch Agression geben weil die nun einmal im Menschen angelegt ist (zum Glück).
Was man aber sofort machen könnte, das wäre die Gewaltstraftaten stärker zu bestrafen und den Opferschutz sowie das Recht auf Notwehr zu verbessern.
 
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Keine Messer mehr unter 400EUR :steirer: , damit fallen dann verschiedene Gruppen direkt raus, weil die sich keines leisten können oder wollen.
Ne, im Ernst, ich glaube nicht, dass es bestimmte Messertypen sind, die Gefahr bergen, sondern eher bestimmte Nutzer.
Daher bringt es auch wenig, z.B. Butterflies zu verbieten, da diese dann durch anderes ersetzt werden. Vielleicht noch schlimmer, denn illegale Schusswaffen zu besorgen ist ja auch wahrlich kein Kunststück.
Muss man sich nur mit genug Kohle vor ner Schule oder am Bahnhof rumdrücken.

Wie kann man aber diese "Nutzergruppen" beschränken ?
Eine verstärkte Altersgrenze könnte ein Weg sein - aber ein schlechter, da wir ja hier durchaus vernünftige Waffen / Messerbesitzer unter 18 / 21 haben. Andererseits kenne ich verdammt wenige 30 Jährige, die mit nem Messer öffentlich in der Ubahn rumfuchteln oder ähnlichen Schmarrn machen.
Die "typischen Verdächtigen" fallen sicher auch sonst durch verstärkt aggressives Verhalten auf. ´
Habe keine Ahnung, was die Psychologen so drauf haben ( bin zwar mit 2en befreundet, aber die müssen mich ja nicht testen :) )
Vielleicht währe eine Art "Kleiner Waffenschein" nach psychologischem Gutachten gangbar.
Natürlich kann auch ein "gut" beruteilter irgendwann einmal am Rad drehen, aber es geht eher um die grosse Masse und da sind es wohl doch die typischen "ey, guck mich nicht an, ey, ich tritt dich weg " Typen, die zu latenter Gewalt neigen.

Die Kampfhunderegelung ist mir analog auch nicht sonderlich recht, aber besser eine Beurteilung eines einzelnen Tieres, als die Ausrottung kompletter Rassen.

Eine Frage ist natürlich, was ein Waffenrecht überhaupt bewirken kann.
Es gibt ja nahezu nichts, dass man genug bösen Willen vorausgesetzt nicht als Waffe benutzen kann. So sind Schraubenzieher durchaus als Werkzeug anerkannt, jedoch zum Abstechen viel praktischer als die meisten Messer.
Es macht sicher Sinn, Waffen, bei denen eine geringe Hemmschwelle existiert ( es ist einfacher, an einem Abzug zu ziehen, als jemand mit nem Messer zu zerlegen ) oder die einen ensprechenden Charakter zur Massenvernichtung haben ( Sturmgewehr ist gefährlicher als ein alter Vorderlader ), stärker einzuschrenken und den Zugang möglichst zu erschweren. Also nicht "freie G11 für alle" ...
Ein Messer erfüllt imho dieses Kriterium nicht.
Die meisten Messer der "typischen Verdächtigen" sind ja noch nicht einmal scharf. Schneiden kann man damit nur mit Mühe. Die bergen also das gleiche Potential wie ein Blechlineal :)

Allerdings förden Messer ein gewissens Machogehabe oder sind traditionelle mit diesem verbunden.
Messer sind auch leicht zu bekommen. Z.B. in jedem Haushaltsgeschäft ...

Wenn man also etwas verbieten will, dann kann das normal nur das "Führen" eines feststehenden oder feststellbaren Messers sein.
Respektive "Führen" dieser nur mit "Kleinem Waffenschein" nach Psychotest und eventuell ( wenn mans ganz scharf machen will ) Bedarf.
Letzteres würde ich allerdings wieder als sehr starken Eingriff in meine persönliche Freiheit empfinden, da es schwer ist, nachzuweisen, dass man ein solches Messer ständig braucht. Zum Fischen, Camping, Jagd sollte einleuchten, aber wie die Umfrage in einem anderen Thread doch deutlich zeigt, sind wir Messerfreaks eigentlich nie ohne. Darauf möchte ich persönlich auch nicht verzichten!!!
Der angesprochene psychologische Test ist natürlich ein Problem.
Falls man den ähnlich genial aufzieht wie früher die Wehrdienstverweigerungsverhöre ( " Sie, ihre Freundin und ein Wahnsinniger mit einem Flammenwerfer sind in einem Raum eingesperrt. Sie hätten die Möglichkeit ihre Freundin vor dem Verbrennen zu retten, wenn sie den Wahnsinnigen angreifen / töten ..." ) macht das freilich keinen Sinn. "Würden Sie Ihr Messer benutzen um sich oder andere vor dem Tod zu retten und zu verteidigen?" Natürlich !
Alles was zur Verfügung steht! Und wenns ein Mixer währe ...
Aber es gibt ja durchaus andere, etwas ausgefeiltere Methoden, jemanden auf übertriebenes Gewaltpotential zu prüfen.
Problem ist, das kostet natürlich. Das würde ich mir als einmaliges Event aber lieber gönnen, als den Verzicht auf alle meine Messer ( oder alle, mit denen man wirklich etwas anfangen kann )


Wieso soll der Besitz strafbar sein ???
Wen stört ein Messer in meiner Wohnung ??
Hier hätte ich im Zweifelsfall auch noch Küchenmesser, die man mir kaum verbieten kann. Mit nem Küchenmesser in der Stadt rumlaufen sieht schon etwas anders aus ...
"Führen" ist das Problem!

Im übrigen kann ich keinen praktischen Unterschied zwischen einem Springmesser mit 8,5 oder 8,6 cm langer Klinge feststellen.
Ein fixed ist mindestens genauso gefährlich und lässt sich auch durchaus verdeckt führen.
Die Herren Gesetzgeber fanden vermutlich das martialische "Klack!" beim öffnen derart erschreckend, dass sie meinten, so etwas verbieten zu müssen :angry:

Zu WBK Bewilligungen habe ich auch schon interessantes erlebt:
In meinem alten Verein hat einer mal abgedreht und nachts mit nem Casull auf der Strasse rumgeknallt. Da kam freilich bald ein SEK eingeflogen, mit dem er sich dann auch noch rumgeschossen hat, bis man ihn schlisslich getötet hat.
Das gab natürlich ein Nachspiel.
U.a. wurde dem Vorsitzenden vorgeworfen, diesen Typen bewilligt zu haben. Nu, der war aber sonst ganz normal, hat regelmässig am Training teilgenommen usw. , also keinerlei Grund geliefert, die Bewilligung ( die übrigens nach nachgewiesenem Training usw. einklagbar ist, falls kein triftiger Grund dagegen vorliegt ) zu verweigern.
Was er nicht wissen konnte ( Datenschutz ! ) , die Polizei aber hätte in Verbindung mit dem Führungszeugnis (es geht das Gerücht, es existiere noch eine interne Varianten, auf der etwas mehr steht als auf der ausgehändigten ) prüfen können : Der Typ war vorher schon mehrfach in der Klappsmühle !!

Also, erwiesene Chaoten, Verrückte, stadtbekannte Schläger usw. sollten vielleicht besser keine Genehmigung für Waffen aller Art bekommen, oder ?
Sollten auch besser keine Hunde haben !


Ach, noch was:
Waffen die den Anschein eines Gegenstandes des täglichen Gebauchs machen oder mit einem solchen verkleidet sind, sind verboten.
So ähnlich lautet doch der Text , nicht wahr ?
Damit sind CreditCard Knives in der Börse wohl kaum legal , oder ?
Swisscard ?
Stockdegen und Co eh nicht.
Messer in der Hosentasche ? :hehe:

Was ist eigentlich eine "Veranstaltung" ? Dachte immer, Messer in Kneipe, Disco usw. währen damit out.
Wenn ich da Einträge in einem anderen Thread ansehe, scheint das nicht so selbstverständlich zu sein.
Dort haben sie aber wenig zu suchen und dort gibt es wohl den häufigsten Streit und damit Möglichkeit für Idioten, ein Messer als Waffe einzusetzen.

Alles mal garnich so einfach!

Übringens ist "Waffe" eh uncool.
Ich finde, ein Gegenstand wird nur durch die Art seiner Nutzung zu einer Waffe. Eine Pistole kann durchaus so lange Sportgerät sein, bis man damit auf Lebewesen schiesst. Messer, Schraubenschlüssel, und was auch immer sonst sind normal Werkzeug, solange ich sie nicht gegen Leben einsetze. Gut, es gibt Gegenstände, die mit dem Vorsatz des Tötens oder Verletzens (Panzer, Dolche, Schwerter, Bomben?) erfunden wurden, aber selbst diese lassen sich zum Teil anders einsetzen, genau so wie sich ( geschichtlich zu Hauf bewiesen ) Dinge des täglichen Gebrauchs wundervoll als Mordgeräte verwenden lassen.
Im Bezug auf Messer verschwimmen die Grenzen ja auch immer mehr.
Schaut man in den militärischen Bereich, gibt es dort nunmehr multifunktionalerer Messer als z.B. früher einen SykesFairbairn Dolch.
Die ganzen "Tacticals" sind doch durchaus zu anderem Nutze, als zum Töten. Viele sind sogar dazu eher schlecht geeignet. Würde man also Militär- oder Tactische Messer verbieten, da man meint,diese seien damit gleich Waffen, währe das auch ein Fehlgriff.
Ein Messer mit schwarzer Klinge / Griff ist noch nicht gleich ein Mordinstrument.

Bedarf ist auch eine ganz schwierige philosophische Frage.
Wieso muss ein Sportschütze überhaupt als Sport schiessen ?
Hat das irgend einen Vorteil für die Restbevölkerung ?
Wieso braucht ein Jäger so viele Waffen ?
Wieso brauchen wir so viele Jäger ?
Wozu braucht man überhaupt ein Messer in der Zivilisation ?
Butterbrote kann man auch schon vorher schmieren...
Pakete kriegt man auch anders auf...
Welchen Vorteil hat die Allgemeinheit davon, dass ich ein Messer bei mir habe ?

Kann man alles nicht wirklich befriedigend und stichhaltig beantworten!
Muss man aber deshalb nicht sofort verbieten.
Mit diesem Ansatz lassen sich auch Autos, freis Reden, Joggen und fast alles verbieten.

Autos sind zum Beispiel wesentlich gefährlicher als Messer!
Es muss ja nicht jeder ein Auto haben. Und warum so ein grosses ?
Autos ab 30PS verbieten ? Oder ab 35PS?
Prüft der Führerschein auf aggressives Verhalten im Verkehr und damit gesteigerter Gerfährdung der Allgemeinheit ?
Verbot des Individual-Autos !
Verbot des Internets ( da gibt es auch soo viel, was die Politics nicht begreifen ... ).
Verbot des Fernsehens - dass nachweislich schlechte Auswirkungen auf Jugend und Moral hat.
Verbot der politischen Heucheltiraden !

Ich bin nicht so ganz überzeugt, dass Verbote der Weisheit letzter Schluss sind. Sie helfen nicht gegen die Grundübel. Nahezu jedes Verbot lässt sich Argumentieren und begründen - der Beschluss bleibt meist eine Frage der Lobby!!

Das kotzt mich ziemlich an. Ist aber besser, als unter irgendwelchen Tschautscheskos oder sonstigen Oberarschlöchern leben zu müssen.
Insofern ist Deutschland garnich so schlecht ...
 
Ganz kurz nur: Wieso soll man sich im vorauseilenden Gehorsam üben?
In einem liberalen Rechtsstaat hat der Staat sämtliche Eingriffe in die Rechte der Bürger zu rechtfertigen - und nicht umgekehrt, das gilt es zu vermitteln. Wir sprechen hier über Nachweise, nicht nebulose Behauptungen oder Hoffnungen. Der Nachweis, daß Gewalt über einen Entzug potentieller Tatmittel (ob Hunde, Messer, Schußwaffen) zu reduzieren sei, wurde bisher nicht erbracht, im Gegenteil etliche Indizien (GB, Australien) deuten auf das Gegenteil. Ergo müssen Einschränkungen unterbleiben.

Ich finde unsere Gesellschaft ja wirklich interessant. Da mißhandelt ein 18(!!) mal Vorbestrafter seinen Hund solange, bis dieser schließlich ein Kind tötet. Und alles was unserer Gesellschaft einfällt, ist nach einem Hundeverbot zu schreien.
Warum stellt eigentlich niemand die Frage welchen Nutzen unsere Gesellschaft davon hat x-mal Vorbestrafte immer wieder auf freien Fuß zu setzen?
Wenn man sich einmal damit abgefunden hat, daß Amoktaten ebenso unverhinderbar sind wie Terrorismus, gibt es tatsächlich nur ein echtes Problem- den kleinen Kreis habitueller Gewalttäter. Solange die auf freien Fuß sind, wird es immer Opfer geben, ungeachtet diverser Hunde-, Messer- oder Waffenverbote.



MfG

Cato
 
Zuletzt bearbeitet:
@Cato
Hört sich gut an, scheint mir aber in der Realität leider ganz anders zu sein.
Die beschliessen, wir können uns bloss ärgern.
Klar kann man protestieren oder sonst was tun, aber hindern wir sie am Entschluss ?
Ne!
 
Ich glaube es geht darum mit Interessensgruppen, Parteien, Teilen der Zivilgesellschaft, etc. in einen Dialog zu treten, der sich gegen Anlaßgesetzgebung, Medienhype und für Grundrechte richtet. Also raus aus der Defensive und rein in die Grundsatzdiskussion welche Art von Zusammenleben wir eigentlich in Zukunft haben wollen.

Mir ist zB. der Kreis der "Waffen-im-weitesten-Sinn" Besitzer zu eng- Hundefans haben oft nichts am Hut mit Waffen, ebenso Kampfsportler (ob das jetzt Sinn macht oder nicht, spielt dabei keine Rolle). Worum es viel eher geht, ist klarzumachen, daß Demokratie nicht Terror der Mehrheit heißt- und wenn Medien & Volksvertreter dafür flächenmäßig mit Klagen und einstweiligen Verfügungen eingedeckt werden müssen (ein anderer Grund warum ich das US System bewundere- dort trifft der Oberste Gerichtshof sehr oft politisch unangenehme Urteile im Sinne der Freiheitsrechte).
Wenn "wozu braucht der das- ich brauch das nicht" zum Maßstab der
Gesetzgebung wird, wären wohl nur mehr Fußball im TV, Bier und Blödzeitung erlaubt, wären Rechtsstaat und Grundrechte ad absurdum geführt. Auch SO kann der Rechtsstaat enden, dazu braucht es kein NS Regime. Die Parallelen der Hundeverordnungs- zur Waffendebatte sind klar erkennbar- undurchführbare, wirkungslose Anlaßgesetzgebung, die garantiert die falschen erwischt, wird aufgrund von bad-news geilen Medienberichten durchgedrückt.
Ach ja, ein paar Neurotiker, die sich vor allem und jedem fürchten, werden sicher ruhiger schlafen. Das Problem ist nur, daß deren Kreuzzug weitergeht bis alles verboten ist, was auch nur irgendwie potentiell schaden könnte...
Jetzt fällt es den Waffenbesitzern auf den Kopf, daß viele vor einiger Zeit meinten "sind ja nur Kampfhunde", denn das System ist dasselbe. DAGEGEN, gegen diesen ideologischen Überbau, diesen Übergang zur "Kontrollgesellschaft" Deleuzes, der Grundrechte und Lebensqualität zerstört, die Menschen gegeneinander aufbringt und lediglich einer Meute geifernder Bluthunde, sprich den Medien, nützt, gilt es auf rechtlicher und politischer Ebene mobil zu machen. Wenn die diversen unliebsamen Minderheiten nicht bald "the bigger picture" erkennen, und sich solidarisieren, ist es zu spät.


MfG

Cato
 
Rolf :
Eben nicht, und deshalb sollten wir uns selbst passende Vorschriften ausdenken, bevor wieder diese sogenannten "Fachleute" den üblichen Unfug verzapfen und uns das Wasser abdrehen .

Cato:
Ich schätze deine allgemeine Fachkompetenz sehr und traue dir auch zu mit Kampfhunden umzugehen, aber deine Grundsatzposition ist in der Bundesrepublik Deutschland offiziell höchst unerwünscht. Man wird in Berlin und Bonn auch etwas gegen Messerstraftaten in das Waffengesetz neu hineinschreiben, und da wird nichts Gutes für uns und erst recht nichts Wirksames gegen Messerstraftaten enthalten sein.
 
wie früher die wehrdienstverweigerungsverhöre ( " Sie, ihre Freundin und ein Wahnsinniger mit
einem Flammenwerfer sind in einem Raum eingesperrt. Sie hätten die Möglichkeit ihre Freundin vor dem Verbrennen zu retten,
wenn sie den Wahnsinnigen angreifen / töten ..." ) macht das freilich keinen Sinn. "Würden Sie Ihr Messer benutzen um sich oder
andere vor dem Tod zu retten und zu verteidigen?" Natürlich !

das vergess mal ganz schnell. den schwachsinn hab ich einmal mitgemacht. ein zweitesmal sicher nicht.

hanker u. nidan haben mir aus der seele gesprochen. seh ich 100%. aber weiter?

nachdem "unsere" politiker genauso 100% der bild"zeitung" nach dem maul reden, isses doch eh a schuss aus der hüfte, ohne ernsthaften lösungsansatz.

Deswegen kann ich dir auch keine bessere Diskussionsgrundlage anbieten, leider !

eben, wenn man "sachen" für verbrechen bestraft, zeugt das für mangelndes interesse an der sache.
ist ja nicht nur beim thema "messer" so.

auf populismus kann ich getrost verzichten.
spielt alleine, penner.
meine stimme bekommt ihr nicht.

gut das das mal raus ist,
messer verbieten löst keine probleme.

selbst knackis beschaffen sich waffen,..............
 
Natürlich könnten wir uns hier passende Vorschriften ausdenken, es würden vielleicht sogar hervorragende Lösungen dabei sein. Und dann?
Auch vor dem Beschluß zum neuen Waffengesetz wurden den Politikern gangbare Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, die allesamt nicht beachtet wurden. Glaubst Du wirklich, daß es diesmal anders gehen würde?

Und wenn nun noch mehr Messer verboten werden, weil es ja immer noch Straftatan mit Messern gibt, was ist die logische Folge?
Die potentiellen Straftäter werden sich sagen: was, wenn ich ein Messer mit mir rumtrage, verstoße ich gegen das Gesetz? Dann nehme ich doch gleich eine Knarre, ist ja das gleiche.
Mich würde auch mal interessieren, wieviele von denen, die in der Öffentlichkeit mit dem Messer eine Straftat begangen haben, sowieso eine Schußwaffe mit sich führten.
 
Der einzige Kompromiss den ich freiwillig akzeptieren würde:
Völliges absolutes sofortiges ersatzloses Verbot von
Messern deren Klinge mindestens 9,87 X länger ist als das Quadrat des Griffes (Länge X Breite) und wenn die Klinge auf der Rückseite mindestens zu 45% scharf und zusätzlich zu 56% mit Sägezahnung versehen oder zum verschiessen von brennbaren Flüssigkeiten geeignet und/oder die Länge der Klinge mehr als 50x des Durchmessers derselben ausmacht.

Als Gegenleistung für diesen Kompromiss wäre selbstverständlich der Waffenschein (Schusswaffe) für alle unbescholtenen Bürger angebracht!

Wenn das kein Erfolg für die innere Sicherheit wäre!
 
Günter :
Die mir persönlich vorschwebenden Verbots- und Kontrollvorschriften würden alle illegalen Waffen und damit auch die Schusswaffen erfassen.
Es wird nur eben nicht mehr nach Art der Waffe unterschieden, und die Einhaltung der Verbote wird endlich auch einmal kontrolliert. Bevor ich das jetzt hier zur Diskussion stelle, möchte ich das "brainstorming" allerdings gerne noch fortsetzen. Schaun' wir mal, was den anderen Forumsmitgliedern dazu einfällt !:)

bigbore:
Ich teile deinen Ärger, aber mit Ironie alleine hälst du in Berlin und Bonn niemanden auf. Die machen dort eben das, was sie für richtig halten. Wissen ist Macht, und nix wissen macht nix in der Politik !:mad:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie soll das weitergehen?

Bewahren die Firmen Altersnachweise auf und melden nach einem Verbot die Besitzer der plötzlich verboten gewordenen Messer, damit diese das Haus des - evtl. sogar völlig unwissenden - Sammlers durchsucht, ihm ´ne Anzeige aufbrummt und seine Sammlung komplett - natürlich ohne Entschädigung einkassiert?
 
Zuletzt bearbeitet:
Uih ja bigbore, das klingt ja wirklich schröcklich :super:

Ich find aber langsam auch, alle guten Argumente wurden schon von Rolf,HankEr und Cato usw gebracht.

Was ich aber ganz schlimm fände, wär wenn wir hier schon mal mit "Schere im Kopf" beschließen würden welche Messer wir den Bonner Hohlköpfen in den Rachen werfen könnten um den Rest zu retten !

Und bitte nur zum Verständnis, mein Hundi hab ich schon gefragt, aber das Biest ist wieder verstockt und gibt keine Antwort ;)

Was soll denn das konkret heißen ??
Die mir persönlich vorschwebenden Verbots- und Kontrollvorschriften würden alle illegalen Waffen und damit auch die Schusswaffen erfassen.

Was für nen Sinn macht es denn etwas was eh schon per definitionem verboten ist (illegal) zu verbieten ? Und willst du etwa alle Schußwaffen generell verbieten, oder wie ??

Und noch mal ganz konkret: Welche Messer würdest du denn gerne verboten sehen, oder versteh ich da was falsch ??
 
Sorry, Nidan, du weißt, wo du das nachlesen kannst, also streichel' deinen Hund in meinem Namen und warte noch ein bisschen ab ! Der freie Gedankenfluß der anderen ist für mich hier sehr wichtig. Wenn ich meine eigenen Gedanken hier offiziell vorstelle, kannst du mich ja in der Luft zerreisen ! Nur jetzt bitte noch nicht ! ;)
 
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