Puppal
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Vor ziemlich genau 37 Jahren bekamen meine Eltern ein Brotmesser zur Hochzeit geschenkt. Oder zur Verlobung. Oder war ein Teil der mütterlichen Aussteuer, was weiß ich.
Auf dem Messer steht:
Solingen – Handabzug – Rostfrei und zeigt ein Wichtelmännchen (mit Zipfelmütze), das auf der Spitze einer kleinen Pyramide sitzt. Naja, jedem Wichtel das seine. Um den Wichtel herum steht: Spitzenreiter (Ich habe soeben ein Aha-Erlebnis – darum wohl der Wichtel auf der Pyramidenspitze!) – R. Schnittert.
Im Laufe der Jahre wurde das Brotmesser nicht nur täglich mehrfach verwendet, sondern auch gar unlieb behandelt. Es kam in den Geschirrspüler, lag oft und lange im Wasser und fiel auch oft zu Boden. Das hatte zur Folge, dass es immer unhübscher wurde, aber scharf blieb das Teil wie die Hölle.
Seine schwindende Schönheit war mein Vorteil: Als ich auszog, durfte ich es mir mitnehmen, auch wenn Mutters Herz ein wenig blutete.
Nun komme ich zu meinen eigentlichen Anliegen:
Ich dachte mir, dass es eine nette Idee wäre, es für meine Eltern wieder aufzumöbeln. Das geht jedoch nicht, ohne ihm einen neuen Griff zu verpassen und die Klinge ein bisschen aufzumöbeln.
Problem A:
Die vorderste Zacke ist gar böse verbogen – ich nehme an, dass das von den vielen Stürzen kommt. Wie bekomme ich das wieder gerade? Einfach auf einen harten Untergrund legen und draufhauen? Mit einer Zange zurechtbiegen? Die anderen Zähnchen würden sich auch über eine Begradigung tierisch freuen, wenngleich es viel weniger Aufwand als die Spitze darstellt, weil die Verbiegungen um einiges geringer sind.
Problem B:
Wie bekomme ich den Griff runter, ohne mich selbst zu verletzen? Der wackelt nicht einmal, die Nieten sind völlig fest, ok, das Holz wirkt brüchig, aber auch wenn ich das Holz wegbekomme, stecken ja immer noch die Nieten drinnen. Also erst weg mit dem Holz und die Nieten mit der Zange entfernen?
Problem C:
Mal angenommen, ich habe es geschafft, sowohl Nieten als auch Holz zu entfernen. Wie um alles in der Welt schneide ich den Griff richtig (nämlich gerade) an, damit der Erl reinpasst? Theoretisch ist mir schon klar, wie es gehen soll, nur praktisch weiß ich es nicht, da ich eigentlich keine Hilfsmittel habe und das ganze recht primitiv ablaufen muss. Am besten mit einer Laubsäge vielleicht. Nur wie bleibe ich da gerade? Und wie bekomme ich das dann erlbreit?
Die Löcher für die Nieten sind ja zwangsläufig schon da. Also muss ich das Holz an den entsprechenden Stellen anbohren und die Dinger dann reinschlagen. Nehme ich einmal an.
So – und jetzt eine ganz naive Frage: Davon ausgehend, dass ich den Griff passend angesägt habe, damit der Erl hineinpasst: Klebe ich ihn dann noch irgendwie an, oder wird alles nur von den Nieten gehalten? Oder fülle ich die eingesägte Lücke ein bisschen mit dem passenden Kleber (welcher auch immer, da mache ich mich noch schlau, das Thema wurde bestimmt schon behandelt) und drücke dann mit dem Einpressen des Erls den Überschuss des Klebers raus?
Sofern ich mit Kleber arbeiten muss, lasse ich es trocknen. Bevor ich die Nieten „einschlage“ sollte der Griff dann wohl schon so ungefähr seine gewünschte Form haben, das ist doch korrekt, oder? Dann die Nieten rein, Griff finishen, gegebenenfalls einlassen und ab die Post. So stelle ich es mir zumindest vor – nur ob es richtig ist, sei dahingestellt.
Welches Holz würdet ihr empfehlen? Ich verspreche, dass das Messer nie wieder im Geschirrspüler duschen muss, also wird es nicht überstrapaziert. Es sollte halbwegs einfach zu bearbeiten soll, da ich ein ganz blutiger Anfänger mit schwachen Nerven bin
Und noch eines: Habe ich eine Chance, die Klinge wieder ein wenig aufzumotzen?
Ich denke, dass es ein hübscher Einstieg ist, da ich bereits einige Entwürfe habe, die ich umsetzen möchte. Als „Erstlinge“ kommen die aber nicht wirklich in Frage, sosehr leide ich noch nicht an Selbstüberschätzung.
Oder denkt ihr, dass ein Einstieg á la Finnenmesserchen (auch wenn ich nicht solche Prachtstücke hervorbringen würde wie die Teilnehmer des Wettbewerbes) angebrachter wäre, damit ich erst den Umgang mit Feilen erlerne und mich erst nach ein wenig Übung an das Küchenmesser herantrauen?
Viele Fragen, ich weiß. Einige davon bestimmt schwer naiv, aber was wollt ihr von jemandem, dem bereits die Entfernung des alten Griffes Kopfzerbrechen bereitet?
Danke für Eure Tipps, Anregungen und Hilfe!
Liebe Grüße
Puppal
Auf dem Messer steht:
Solingen – Handabzug – Rostfrei und zeigt ein Wichtelmännchen (mit Zipfelmütze), das auf der Spitze einer kleinen Pyramide sitzt. Naja, jedem Wichtel das seine. Um den Wichtel herum steht: Spitzenreiter (Ich habe soeben ein Aha-Erlebnis – darum wohl der Wichtel auf der Pyramidenspitze!) – R. Schnittert.
Im Laufe der Jahre wurde das Brotmesser nicht nur täglich mehrfach verwendet, sondern auch gar unlieb behandelt. Es kam in den Geschirrspüler, lag oft und lange im Wasser und fiel auch oft zu Boden. Das hatte zur Folge, dass es immer unhübscher wurde, aber scharf blieb das Teil wie die Hölle.
Seine schwindende Schönheit war mein Vorteil: Als ich auszog, durfte ich es mir mitnehmen, auch wenn Mutters Herz ein wenig blutete.
Nun komme ich zu meinen eigentlichen Anliegen:
Ich dachte mir, dass es eine nette Idee wäre, es für meine Eltern wieder aufzumöbeln. Das geht jedoch nicht, ohne ihm einen neuen Griff zu verpassen und die Klinge ein bisschen aufzumöbeln.
Problem A:
Die vorderste Zacke ist gar böse verbogen – ich nehme an, dass das von den vielen Stürzen kommt. Wie bekomme ich das wieder gerade? Einfach auf einen harten Untergrund legen und draufhauen? Mit einer Zange zurechtbiegen? Die anderen Zähnchen würden sich auch über eine Begradigung tierisch freuen, wenngleich es viel weniger Aufwand als die Spitze darstellt, weil die Verbiegungen um einiges geringer sind.
Problem B:
Wie bekomme ich den Griff runter, ohne mich selbst zu verletzen? Der wackelt nicht einmal, die Nieten sind völlig fest, ok, das Holz wirkt brüchig, aber auch wenn ich das Holz wegbekomme, stecken ja immer noch die Nieten drinnen. Also erst weg mit dem Holz und die Nieten mit der Zange entfernen?
Problem C:
Mal angenommen, ich habe es geschafft, sowohl Nieten als auch Holz zu entfernen. Wie um alles in der Welt schneide ich den Griff richtig (nämlich gerade) an, damit der Erl reinpasst? Theoretisch ist mir schon klar, wie es gehen soll, nur praktisch weiß ich es nicht, da ich eigentlich keine Hilfsmittel habe und das ganze recht primitiv ablaufen muss. Am besten mit einer Laubsäge vielleicht. Nur wie bleibe ich da gerade? Und wie bekomme ich das dann erlbreit?
Die Löcher für die Nieten sind ja zwangsläufig schon da. Also muss ich das Holz an den entsprechenden Stellen anbohren und die Dinger dann reinschlagen. Nehme ich einmal an.
So – und jetzt eine ganz naive Frage: Davon ausgehend, dass ich den Griff passend angesägt habe, damit der Erl hineinpasst: Klebe ich ihn dann noch irgendwie an, oder wird alles nur von den Nieten gehalten? Oder fülle ich die eingesägte Lücke ein bisschen mit dem passenden Kleber (welcher auch immer, da mache ich mich noch schlau, das Thema wurde bestimmt schon behandelt) und drücke dann mit dem Einpressen des Erls den Überschuss des Klebers raus?
Sofern ich mit Kleber arbeiten muss, lasse ich es trocknen. Bevor ich die Nieten „einschlage“ sollte der Griff dann wohl schon so ungefähr seine gewünschte Form haben, das ist doch korrekt, oder? Dann die Nieten rein, Griff finishen, gegebenenfalls einlassen und ab die Post. So stelle ich es mir zumindest vor – nur ob es richtig ist, sei dahingestellt.
Welches Holz würdet ihr empfehlen? Ich verspreche, dass das Messer nie wieder im Geschirrspüler duschen muss, also wird es nicht überstrapaziert. Es sollte halbwegs einfach zu bearbeiten soll, da ich ein ganz blutiger Anfänger mit schwachen Nerven bin
Und noch eines: Habe ich eine Chance, die Klinge wieder ein wenig aufzumotzen?
Ich denke, dass es ein hübscher Einstieg ist, da ich bereits einige Entwürfe habe, die ich umsetzen möchte. Als „Erstlinge“ kommen die aber nicht wirklich in Frage, sosehr leide ich noch nicht an Selbstüberschätzung.
Oder denkt ihr, dass ein Einstieg á la Finnenmesserchen (auch wenn ich nicht solche Prachtstücke hervorbringen würde wie die Teilnehmer des Wettbewerbes) angebrachter wäre, damit ich erst den Umgang mit Feilen erlerne und mich erst nach ein wenig Übung an das Küchenmesser herantrauen?
Viele Fragen, ich weiß. Einige davon bestimmt schwer naiv, aber was wollt ihr von jemandem, dem bereits die Entfernung des alten Griffes Kopfzerbrechen bereitet?
Danke für Eure Tipps, Anregungen und Hilfe!
Liebe Grüße
Puppal
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