Altes Messer von Hugo Köller

ingoweimar

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Hallo Messerfreunde, ich habe mal wieder ein richtig feines Messer erworben, dass es wert ist,
hier gezeigt zu werden.
Die Verriegelung finde ich klasse, nicht so alltäglich.
Zwischen den Platinen ist irgendein rötliches Holz (?), dass den möglichen Aufschlag der Klinge
mindern soll.
Auch ist ein richtiger Kracher, Gesamtlänge 22,8 cm, davon 10 für die Klinge.

Gruß Ingo



 
Hallo Ingo,
Ich kann Deine Freude an dem Fund verstehen, denn die alten Solinger liegen auch mir nahe. Ich meine, diese Art Messer heißen Hippekniep und gingen auch als "Notschlachter" in die westfälische Landhistorie ein, da sie auf vielen Höfen vertreten waren. Die hohe Schärfbarkeit erfüllte offensichtlich seinen Zweck sehr gut....:hehe:

Gruß
Abu
 
Ja, es lässt sich gut abziehen. Ohne viel Mühe wieder scharf.
Danke für die Infos. Mich hat seit langem der Lock interessiert, leider sind die Messer,
wenn überhaupt zu finden, sauteuer. Das hier war mit 26 Euro ein richtiges Schnäppchen.
Bekommt einen guten Platz in meiner Sammlung.
Aber erstmal schleppe ich es 10 Tage mit mir rum. Also wenn Ihr mal einen Typen seht, der
sich beim Griff in die linke Hosentasche freut, der fummelt sich nicht am Sack. Falls ich es bin. :lechz:
 
Die Verriegelung finde ich klasse, nicht so alltäglich.

Ja, das ist die selten anzutreffende Hebelverriegelung. Nur noch Otter stellt meines Wissens solche Taschenmesser her. Früher auch zahlreiche andere Solinger Firmen.

Ich habe Abbildungen eines entsprechenden "Taschenschlachtmesser" gefunden in einem alten Katalog (um 1900) von C.W. Engels:

25148465jt.jpg


und in einem Katalog von Fr. von der Kohlen (aus der Zeit vor dem 1 WK).

25148466ar.jpg
 
Wirklich ein tolles Messer. Ich finde das so traurig das nur Otter die noch im Programm hat. Ich habe ältere von Hubertus und Klaas gesehen.
Ich verstehe manche Firmen einfach nicht, gerade solche Klassiker bieten es doch geradezu an sie neu zu interpretieren. Warum nicht ein kleineres Format oder andere Griffschalen. Echt Schade.
 
Bei Otter kann man sie, inzwischen in verschiedensten Ausführungen, bequem online kaufen.
Verarbeitung meines Messers: rustikal
Klinge hat nach 2 Jahren moderaten Hausgebrauchs deutliches Höhenspiel und sitzt oder ist schief. Beides beeinträchtigt die Funktion nicht.
Der Verschluss ist :cool: und macht Spaß. Man schlägt ihn beim Schließen quasi gegen den Rücken der Klinge, die dann schon leicht eingeklappt ist.
 

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Zuletzt bearbeitet:
... Die Verriegelung finde ich klasse, nicht so alltäglich. ...

... nicht gerade Hosentaschen schonend, und heute eindeutig selten.
Glückwunsch zu deinem praktischen Hugo Köller Karbonstahl-Arbeitsmesser, das Messer hatte bei Köller die Artikelnummer 2466 Hz, aber das ist dir sicherlich auch durch die heutige "Mutterfirma" PUMA ... bekannt.
Von Hugo Köller gab es mit änlicher Ver- Entriegelung auch noch ein größeres Exemplar; in beinahe identischer Ausführung bot es auch die Solinger Firma Ed. Wüsthof – Dreizackwerk an:







Grüße
cut
 
Boas,

die spanischen Jagdtaschenmesser Navaja Clásica JOKER NA71 NA59 NA58 NC59 NC58 haben auch einen solchen Verschluß.

Hier mein Joker Navaja NC 58 …

DSC02055.jpg DSC02061.jpg DSC02065.jpg DSC02069.jpg


Die Klinge ist etwas schwergängig und rastet bei voller Öffnung laut hörbar und fest ein. Früher als Waffe genutzt, sollte das Geräusch des Messers ähnlich dem Laden einer „Knarre“ den Gegner beeindrucken.

Die Klinge hat hierzu nahe der Klingenachse am Rücken eine etwa 3x3 mm große Aussparung und ein unter Feder-Spannung stehender kleiner Riegel rastet felsenfest in dieselbe ein. Das Messer ist hierdurch sicher blockiert. Will man die Klinge wieder schließen, muß mit spürbarem Kraftaufwand des Daumens der flach auf dem Klingenrücken aufliegende und unter starker Federspannung stehende Hebel in die 45-Grad-Stellung angehoben werden, wodurch der Lauf der Klinge freigegeben wird und diese sich unter mittlerem Druck - und deutlichem Knacken entriegelnd - wieder sicher schließen läßt. Anschließend ist der Hebel wieder auf den Klingenrücken zurückzulegen, wo er leicht einrastet und vor sich hindämmert.

Gruß R’n‘R
 
Wonderful knives ingo weimer and cut, but I believe that the back lever mechanisms work differently between them. It appears that the knife of ingo weimer has a lever which lifts the back spring to unlock the blade, whereas the levers on cut's beautiful examples block the blade from opening or closing when the lever is against the handle. Just my humble observation. Also great paperwork from Torel.
 
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