altes Taschenmesser "Leo - Solingen"

Grenzwolf

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Hallo,

dieses Taschenmesser habe ich vor einiger Zeit mal bekommen.
Kann mir jemand von Euch sagen, wie alt es ist und welche genaue Bezeichnung es hatte?

Danke

Hier die Bilder:


 
Taschenmesser "Leo - Solingen"

Zu den präzisen Fragen kann ich leider nichts beitragen, die Form dieses Taschenenmessers mit dem prägnanten, am Griffabschluß verbreiterten Backen hatte aber nach meiner Kenntnis KEINE eigene Bezeichnung.

"Leo" wurde von der Solinger Taschenmesserfabrik
C. Gustav Spitzer
zwischen 1910 und 1913 als Wortmarke registriert.

Vorrangig wurde von diesem Hersteller aber die Bildmarke eines aufrecht schreitenden Löwen benutzt.
Dazu hatten wir nach meiner Erinnerung bereits hier im vintage knife forum einen thread.

Grüße
cut
 
Danke für die Info.

Ein ungefährer Fertigungszeitraum dieses Messers würde mich brennend interessieren.

Der Griff erinnert mich doch sehr stark an die Griffe der Grabendolche...

Die Griffschalen wirken auf den ersten Blick wie Holz. Da bin ich mir aber nicht mehr so sicher, es könnte auch Bakelit sein.
Ich will da auch nicht unbedingt dran "rumfeilen":steirer:
 
... ungefährer Fertigungszeitraum ...

...Der Griff erinnert mich doch sehr stark an die Griffe der Grabendolche...

... Griffschalen ... könnte auch Bakelit sein. ...

Gibt es auf der Klingenrückseite irgendwelche Markierungen?
Ist die Klinge rostfrei?
Aus welchem Material sind die Backen?
Wie ist die Klinge vernietet (Eisendraht oder Neusilber)?

Die Form des Griffes in eine Verbindung zu Grabendolchen zu bringen halte ich für sehr gewagt.

Die deutliche Detailaufnahme des Messergriffs zeigt nach meiner Kenntnis eindeutig eine Holzgriffschale. Bakelit gab es in verschiedenen Varianten, die nach meiner Erfahrung deutlich andere Strukturen aufweisen.

Grüße
cut
 
Hier mal ein Vergleichsfoto:

Leo,
Mercator (Otter),
IM42,
LW KM




Also ein wenig Ähnlichkeit haben die Griffe in der Form schon...:glgl:

Es sind keinerlei weitere Markierungen, z.B. DRGM etc vorhanden...

Die Backen sind nach meiner Meinung kein Neusilber.
Die 3 Nieten würde ich als Stahlnieten bezeichnen.
 
Ich schließe gar nichts daraus:steirer:

Ich dachte ja, dass mir hier jemand etwas zu dem Messer sagen könnte.

Dass du die Verbindung zu den Grabendolchen herstellts, hat also nicht den Hintergrund, dass du eine Verwendung des Leo als "Taschen-Grabendolch" vermutest?

Andere Frage: Ist das Mercator für dich ein Grabendolch, da du es in deiner Vergleichsreihe mit aufführst? Wenn ja. Gibt es einen Beleg dafür, dass es im Nahkampf eingesetzt wurde, was den Begriff des Grabendolches rechtfertigen würde? (dass das Mercator von Soldaten getragen wurde sei unbestritten).

Glaubst du, dass ein Taschenmesser ohne Arretierung wie das Leo (ich kann zumindest keine Arretierung auf dem Bild erkennen) als Kampfmesser eingesetzt wurde?
 
Ich bitte vielmals um Entschuldigung, dass ich hier Fragen gestellt hatte.

Wenn ich mit dem Wort Grabendolch hier ein Heiligtum von irgendwem angerührt habe, --> Entschuldigung.

Ich dachte, dass ich hier ein paar Anworten bekommen könnte, aber das scheint ja nicht der Fall zu sein.

Hätte nicht gedacht, dass man sich an "Begrifflichkeiten" hochschaukeln kann.

Wegen meiner kann das Thema geschlossen werden...
 
Ich bitte vielmals um Entschuldigung, dass ich hier Fragen gestellt hatte.

Bitte nicht sauer sein. Ist ja hier ein Diskussionsforum und keine Kuschelecke.

Wenn ich mit dem Wort Grabendolch hier ein Heiligtum von irgendwem angerührt habe, --> Entschuldigung.

Es gibt leider das Phänomen, harmlose historische Messer im Nachhinein zu Grabendolchen umzudeklarieren oder einen sonstigen Militärbezug herzustellen, weil es dann manchem interessanter oder wertvoller erscheint. Da braucht man nur in die elektronischen Auktionshäuser schauen, jeder dritte Nicker wird dort als Grabendolch angepriesen. In einem Fachforum sollten wir vorsichtig mit so etwas sein.

Ich dachte, dass ich hier ein paar Anworten bekommen könnte, aber das scheint ja nicht der Fall zu sein.

Du hast hier absolut kompetente und weit gehende Informationen von cut erhalten.


Hätte nicht gedacht, dass man sich an "Begrifflichkeiten" hochschaukeln kann.

Sollten wir den Anspruch haben, hier ein Fachforum sein, dann sollten wir es auch mit den Begriffen genau nehmen.

Wegen meiner kann das Thema geschlossen werden...

Wie gesagt, nicht sauer sein...
 
@Grenzwolf: Nicht sauer sein und nicht ganz so empfindlich sein :super:.
torel hat das Meiste schon gesagt.
Das von Dir gezeigte Messer hat eine Klinge und einen Griff. Grabendolche auch! Leichter Bauch im Griff, ok, naja. Ich entdecke sonst nix.
Gruß Frank
 
Eigentlich bin ich nicht "so empfindlich":glgl:

Nachdem mir Cut den Hersteller benannte, fragte ich ja nach einem ungefähren Fertigungszeitraum.
Dazu merkte ich an, dass der Griff leichte Ähnlichkeit mit anderen Messern hat.

Meine Vermutung geht ja lediglich dahin, dass es ein ziemlich altes Messer sein könnte...

Und diese Vermutung verstärkt sich immer mehr, denn bisher kam zum Alter des Messer nichts. Stattdessen kamen nur Gegenfragen.
 
AW: Taschenmesser "Leo - Solingen"

"Leo" wurde von der Solinger Taschenmesserfabrik
C. Gustav Spitzer
zwischen 1910 und 1913 als Wortmarke registriert.

Wenn die Marke erst zu diesem Zeitpunkt registriert wurde, ist das Messer wahrscheinlich nicht älter als 1910. Ist doch schon was.
 
... Ich dachte, dass ich hier ein paar Anworten bekommen könnte, aber das scheint ja nicht der Fall zu sein. ...

Mein Hinweis, dass es für diese Messergriff-Form "nach meiner Kenntnis KEINE eigene Bezeichnung" hatt, ist vielleicht überlesen worden.
Derartig geformte Griffe gab es für unterschiedlichste Messertypen, als "Sportmesser", "Taschenmesser", und mit unzähligen Klingenvarianten in feststehender Ausführung für Metzger und andere berufliche Anwendungen.

Ich hab inzwischen einen alten undatierten Katalog von C. Gustav Spitzer "ausgegraben". Er stammt wohl aus den 1920er / 1930 Jahren.
In ihm sind weder dieses Messer noch ähnliche Varianten abgebildet.

Grüße
cut
 
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