Amboss aus 42CrMo4 ?

Bernhard1984

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ich komme günstig an 42CrMo4 Stahlklötze (60-100kg ca. 30-50€) und habe mir überlegt so ein stück als amboss zu verwenden.

muss ich diesen klotz härten oder ist das material auch ohne härten gut genug?

werde wohl auch 1-2 löcher für diverse einsätze reinfräsen.
 
also der preis ist echt heiss!

ich würde versuchen den block auf der bahn zu härten. und zwar nur 15-30mm. nennt sich randschichthärten. ungehärtet musst du "stärker" klopfen da der amboss mehr energie schluckt und die bahn wird sich nach 1-2jahren des schmiedens sonst auch stark einarbeiten.
 
das problem ist, wie bekomme ich dieses teil heiß?

habe mir schon überlegt, es auf eine kohleesse zu legen, aber die würde wahrscheinlich das gewicht nicht aushalten.

oder ein paar minuten über glühende kohlen hängen

oder mit nem dachdeckerbrenner / schmiedebrenner zu erhitzen, wobei die wärme wahrscheinlich nicht ausreichen würde.

was meint ihr?

übrigens, wenn jemand solche stahlstücke brauch, ich wohne in karlsbad bei karlsruhe. einfach ne email schreiben.
 
Hallo ihr

Erstens:

Ich hätte großes Interesse an so einem Klotz (kleines Format) für den "Hausgebrauch und bin in der Nähe. Also: Falls was übrig wäre...

Zweitens:

und zwar nur 15-30mm. nennt sich randschichthärten.

Mitnichten. Das nennt (nannte) sich "Flammhärten". Randschichthärten bewegt sich im Bereich von ein bis 2 mm und ist meistens mit Aufkohlen/Nitrieren/Nitrokarburieren verbunden. Klugschiss Ende.

Drittens:

Dementsprechend würde ich mir eine Härterei Suchen, die sowas machen kann (z.B. induktiv) oder das Ding gleich Kopfüber für ne Stunde (oder länger) ins Feuer stellen. Oder zu Markus Balbach gehen, der kann das auch und hat entsprechende Feuer und vor allem Erfahrung zur Verfügung. Wird sicher nicht die Welt kosten und sich lohnen. Oder Du machst es so, wie von Achim W. im Link beschrieben. Geht alles.

Der Werkstoff dürfte toll sein und mit 50 bis 55 HRC wäre ich sofort dabei :hehe:
 
Hmm 42CrMo4 ist Zäh aber relativ weich wie die härtbarkeit ist weiss ich aus em Stehgreif grade nicht.....:argw: nunja aber der Preis ist Hammer!
 
das angebot ist nicht begrenzt!

die haben da das zeug tonnenweise rumliegen

ich kann mir quasi den schönsten block aussuchen.



markus balbach ist über 200km von mir entfernt. werde mir eine härterei suchen oder eventuell die im anderen forum beschriebene methode wählen.
 
Ich habe mal einen Block aus 42CrMo4 mit einer Dicke von 200mm simuliert wie er sich beim Abschrecken in Öl und in Wasser verhält.

Hier die Abschreckung in Öl. Am Rand bekommt man eine Festigkeit von knapp 1050N/mm² im Kern 850N/mm². Die Härtung in Öl ist also nicht so der Renner!

Die Abkühlkurven Rand-Kern im ZTU.

Hier die Abschreckung in Wasser. Am Rand bekommt man eine Festigkeit von ca.1800N/mm² im Kern 950N/mm². Das sind ca.52HRc am Rand. Arno liegt mit seinen 50-55HRc genau richtig.:super:

Die Abkühlkurven Rand-Kern im ZTU bei Wasserabschreckung.


Bei Wasserabschreckung sollte eigentlich was Brauchbares daraus werden. Ich selber hätte ein wenig Bammel vor Rissen weil das dT vom Rand zum Kern bei ca. 700° liegt. Aber Probieren geht über Studieren; und wenn es schon mal erflogreich war --wieso nicht!

Gruß Klaus
 
ich werde es jetzt anders machen.

ich lasse mir eine scheibe von 25-30mm abschneiden, die komplett durchgehärtet wird. anschließend werden beide teile plangeschliffen und zusammengeschweißt.

so hat man eine harte oberfläche un einen klotz von ca. 100kg.

vorher wird in unter- und oberteil ein lochgebohrt/gefräst um verschieden schmiedeeinsätze plazieren zu können

wie findet ihr diese idee und funktioniert das überhaupt?
 
Hallo Bernhard
ich lasse mir eine scheibe von 25-30mm abschneiden, die komplett durchgehärtet wird. anschließend werden beide teile plangeschliffen und zusammengeschweißt.
Das solltest du dir noch einmal überlegen. Einen gehärteten 42CrMo4 schweißen? das macht man nicht!
1.) bekommst du mit Sicherheit Risse.(früher oder später)
2.) wenn Du allerdings gut Vorwärmst (um Risse zu vermeiden) hast du einen Anlasseffekt der die Härtung wieder zunichte macht.
3.) hast du keinen massiven Amboß mehr weil du immer einen Spalt dazwischen hast. Dieser wird sogar mit der Zeit größer, da sich die Platte konvex dengeln wird.

Klaus
 
Hallo Ihr

Also erstmal: Ich würde auf jeden fall einen 50 bis 80 KG (100auch noch!) nehmen. Mail und PN sind freigeschaltet

@Klaus

Vielen Dank für die Tolle Simulation. Darf man Dich anschreiben, falls man sowas nochmal braucht? :D

@Kababear:

Schon gut, hast ja Recht. Ich wollte keinesfalls wirklich "Klugschei..." sondern nur wiedergeben, was ich mal gelernt hatte. Gedanklich schon korrigiert.

@Bernhard:

Nö, bitte nicht!
Nutze die Chance, es BESSER zu machen :super:
 
wie bekomme ich denn sonst eine harte oberfläche hin?

habe in dei härtereien angerufen und die verlangen pro kg 2-5€. für induktionshärten ist das teil zu groß, da müsste eine extra induktionsschleife gebaut werden.

ich werde es so machen wie ich es oben beschrieben habe. wenn es die teile mal verbogen hat, wird die naht aufgeflext, und die zwei teile wieder neu geschliffen und wieder zusammengeschweißt. da ganze spiel kann ich bestimmt 50 mal machen, bevor ein neuer block fällig ist.


nochmal zu den blöcken:

ich war heut nochmal da und habe leider entdeckt, dass die auswahl doch nicht so groß ist wie ich gedacht habe, da dort alle unterschiedlichen stähle auf einem haufen liegen. (habe gemeint wären die selben)

sorry!
 
@arno: scho vergess'n ;)


dann mach wenigstens die scheibe 50-60mm stark und nimm einen unterbau aus baustahl.

beim abschrecken stellst du deine scheibe für 40mm in wasser und setzt im heissen zustand deinen vorgewärmten grundkörper drauf. mit basischer elektrode ziehst du ein paar kurze raupen, aber nicht dicht machen!
dann spühlst du den spalt mit lötwasser und lässt diesen durch die restwärme schön mit weichlot volllaufen.

=> flächiger kontakt (evtl keine 100%ige anbindung)
=>=> kein scheppern
=> eine gewisse stützwirkung
 
das mit der scheibe hab ich mir jetzt überlegt.

ich muss zwar beim härten mehr bezahlen, aber mit 6cm wird sich da nix mehr durchbiegen.

das mit dem löten:

den grundkörper bringe ich nicht erwärmt, ich kann höchstens die gehärtete scheibe auf nen grill legen. aber dann geht die härte flöten.

warum soll ich den grundkörper aus baustahl machen?
 
die scheibe und den klotz bekommst du in der esse schon auf härte bzw vorwärmtemp (evtl mit dachdeckerbrenner nachhelfen oder nach schema "armin" arbeiten)

dann legst du sie ins wasser und zwar so, dass 2cm kein wasser sehen. dieser bereich ist dann quasi vorgewärmt.

den baustahl, weil er sich einfacher schweißen lässt, dabei nicht aufhärtet und vermutlich deutlich besser löten lassen wird (chrom!)

p.s. 250° sollten schon gehen, ohne dass sich da viel tut
 
@Arno
Darf man Dich anschreiben, falls man sowas nochmal braucht?
Ja, ist kein Problem. Mußt aber wissen, dass diese Simulation nicht bei unseren beliebten Klingenstählen funktioniert. (Also keine hochlegierten, keine mit C%>0,65. Für Baustähle,Einsatzstähle,Vergütungsstähle und Nitrierstähle ist es o.k.)

Klaus
 
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