Amboss dämpfen? [Untersatz, Unterbau]

newtoolsmith

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Hallo Schmiedefreunde,

in einem anderen Thread las ich, dass jemand Magnete an seinen Amboss gesetzt hat, um ihn leiser zu machen.

Zwar ist mein Amboss nicht sehr laut, zumal er auf einem gut passenden Eichenklotz thront, aber noch leiser wäre ja auch nicht schlecht.

Wie gut wirken denn Magnete, wie groß sollten Sie sein, gibt es besseres und so weiter und so weiter...?!?

MfG
newtoolsmith
 
Hallo Newtoolsmith,

mein Amboss (ca. 120 kg) steht auf Hirnholz mit einer Zwischenlage aus ca. 4 mm Leder und zum Betonboden hin auf ca. 5 Lagen Dachpappe. Trotzdem war der Klang, wenn ich auf den Hörnern geschmiedet habe, noch sehr unangenehm. Das läßt sich mit Magneten dämpfen. Ich habe zur Zeit noch einfache größere Magnete von einer Präsentationstafel (ca. 3 pro Horn) angebracht, was zu einer deutlichen Klangverbesserung führt. Mit größeren und stärkeren Magneten geht das wahrscheinlich noch besser.

Gruß

Roland
 
Es gibt zwei Methoden, die wirklich funktionieren:
1. Amboß in ein Fass mit Sand stellen.
2. Über das nicht gebrauchte Horn eine Schlaufe anbringen, an der ein schweres Gewicht (Hantelscheibe- Blei o.ä.) hängt.
Ein klingender Amboß mag für Leute, die ihn aus der Entfernung hören, etwas Romantisches haben. Sonst haben nur noch HNO_Ärzte Freude daran. Gute Ohrenstöpsel helfen natürlich auch.
MfG U. Gerfin
 
mäßige Wirkung mit Magneten

U. Gerfin schrieb:
...Ein klingender Amboß mag für Leute, die ihn aus der Entfernung hören, etwas Romantisches haben. Sonst haben nur noch HNO_Ärzte Freude daran. Gute Ohrenstöpsel helfen natürlich auch.
MfG U. Gerfin
Da hat er wohl recht :)
Auch Harward Bergland schreibt, dass man die Hörner mit Magneten dämpfen soll. Ich hab's bei mir ebenfalls mit Präsentationstafelmagneten gemacht. Nun, es dämpft erwartungsgemäß ein wenig die Schwingung und damit den Ton, aber zufrieden war ich damit bei weitem nicht. Außerdem - wenn ich richtig auf's Horn gedonert habe, sind die Magnete weggeflogen... :mad:

Ich habe nun unter meinen 165 kg-Amboss kein Leder sondern auch einfach ca. 5 mm-Dachpappe gelegt, unter den Klotz ebenfalls. Und damit bin ich eigentlich fast zufrieden. Auf den Amboss kann man jetzt an jede Stelle schlagen, es hört sich einfach nur noch dumpf an, kaum noch, als ob man auf Metall schlägt. Sand wäre noch einen Versuch wert.

Grüße

Äiler
 
Gummi schützt auch hier

Bei einer Wanderung in den Bergen habe ich einen mobilen Hufschmied getroffen. Der hatte unter seinem 35 kg Amboß eine 10 mm Gummiplatte zur Dämpfung.
Ich habe mir so ein Teil in einem Laden für Industriegummi besorgt und es funktioniert auch bei meinem 50 kg Amboß zufriedenstellend. Der Gummi darf nur nicht zu weich sein. Es geht auch ein Stück aus einem alten Förderband.
Hornbach verkauft übrigens Gummiunterlagen für die Waschmaschine. Wäre einen Versuch wert.

Gruß
Pitt
 
vielleicht sind die magnete nur zu klein...
habs bei einem 50kg amboss mit einigen in der größe wie beschrieben versucht... mäßige dampfung... dann hab ich noch einige aufgetrieben ca 6x15x3 cm gesamt, jetzt isses besser... was zusätzlich noch aufgefallen ist:
bei dem amboss den ich habe sind an der verjüngung vor der boden platte (also der schlanke rumpf auf dem die hörner und die bahn sitzen - keine ahnung wie das heisst) links und rechts 2 löcher drinnen... ich weiss nicht wozu sie dienen oder wie sie heissen, aber wenn man da watte oder dergleichen reinsteckt kann man den amboss noch zusätzlich ein wenig dämpfen...

Gruß Daniel
 
@scarpej:

in die seitlichen Löcher kann man Eisenstangen hineinstecken, um den Amboss zu transportieren und auszurichten. Mein 300 Pfünder hat die Löcher auch.

MfG
newtoolsmith
 
newtoolsmith schrieb:
@scarpej:

in die seitlichen Löcher kann man Eisenstangen hineinstecken, um den Amboss zu transportieren und auszurichten. Mein 300 Pfünder hat die Löcher auch.

MfG
newtoolsmith

So weit ich weiß dienten die seitlichen Vierkantlöcher den Schmieden, die den Amboß hergestellt haben, als Hilfe - es wurden Eisenstangen hineingesteckt, um den Amboß besser "manipulieren" zu können.
Unten im Fuß vom Amboß müßte übrigens auch ein solches Loch zu finden sein; Amboße, die diese Löcher aufweisen, sind von hoher Qualität - Details dazu hat Markus Balbach an anderer Stelle hier im Forum schon `mal berichtet.

Gruß Michael
 
Weitere Überlegungen und Versuche

mic schrieb:
...dienten die seitlichen Vierkantlöcher den Schmieden, die den Amboß hergestellt haben, als Hilfe...
Entspricht auch meiner Information. Aber die Idee, den Amboss in diesen Löchern zu bedämpfen ist auch nicht schlecht.

Die größte Wirkung - jetzt wird's wieder theoretisch - dürfte aber eine Maßnahme erzielen, die möglichst weit weg aus der Mitte des Ambosses ist - also an den Hörnern oder am Fuss. Denn - gaaanz grob gesagt - die Schwingung will sich möglichst weit außen ausbilden, in der Mitte dämpft man lediglich eine bestimmte Schwingung. Probier's aus: nimm einen Eisenstab, halte ihn so, dass er senkrecht hängt, dann schlage leicht dagegen, halte ihn Anfangs in der Mitte, und lasse ihn immer weiter nach unten rutschen. Die Schwingungen werden an bestimmten Stellen maximal oder minimal.

Auch bin ich der Meinung, dass am besten ein Material dämpfen dürfte, das selbst keine elastische Verformung zulässt, oder anders gesagt, das nicht "federt". Da Gummi die alte Form schnell wieder annimmt wenn man es zusammengedrückt hat, hat es elastische Eigenschaften. Dachpappe gefällt mir da besser, auch hat sie den Vorteil, dass sie wirklich nachgibt, also sich verformt unter dem Ambossgewicht, und damit Unebenheiten gut ausgleicht (was m.E. ebenfalls wichtig ist, damit der Amboss "zieht"). Versuch: Stahlkugel einmal auf Gummi und dann auf Dachpappe fallen lassen... Könnte man mal mit dem Amboss testen.

Viele Grüße

Äiler
 
Zuletzt bearbeitet:
Äiler schrieb:
... Versuch: Stahlkugel einmal auf Gummi und dann auf Dachpappe fallen lassen... Könnte man mal mit dem Amboss testen.

Jaja - die gute alte Stahlkugel :lechz:

Was man noch versuchen könnte : Amboß auf Sand stellen (ist ja so auch bei den käuflichen Untergestellen vorgesehen).
Oder : Amboß mit Silikon auf dem Untergestell verkleben - dieser Tip stammt ursprünglich ebenfalls von Markus Balbach.

Gruß

Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Zusammen!
Mein 123Kg-Amboß steht auf einem selbstgefällten 45cm Fichtenstamm.
(Solche müsste man sehr gut auch von Stadtparkgärtnern bekommen- zumindest weiß ich das vom Englischen Garten in München & vom Flaucher )
Die Oberseite des Rundlings war exakt Plan und durch die Kettensägenrauhe Struktur der Schnittfläche wurden wohl kleine Unebenheiten an der Ambossunterseite ausgeglichen;
Am Platz gehalten wird der Amboß außerdem durch 4 Eisenprofile.
Zusätzlich habe ich die seitlichen "Trage- oder Schmiedelöcher" mit Holz und Fahrradschlauchgummi ausgeklemmt

Anscheinend steht mein schwerer Junge dadurch so exakt dass er kaum singt und super zieht; ansonsten hätte ich ihn noch dünn mit Quarzsand unterlegt.

mfg
Tct
 
Perfekte Dämpfung

Hallo, mich hat der helle nachschwingende Ton auch gestört :irre: . Der Ton war komplett weg wenn ich ein Horn angepackt habe. Daraufhin habe ich ein ca. 15 cm langes Stück Ast mit ca. 12 cm Durchmesser genommen, ein Loch auf einer Seite reingemacht und das Ganze auf ein Horn gesteckt und mit Expander gefestigt. Der helle Klang war komplett weg :) . Kann das jetz umstecken, je nach dem an welchem Horn ich gerade arbeiten will.
 
Moin
Man kann die hellen Töne auch mit einem `Spanngummi für den Kofferraum`bedämpfen. Mit beiden Haken an je ein Horn einhängen und seitlich neben der Bahn entlangführen.So gesehen auf dem Winter Schmiedetreffen bei M.Balbach an dem Amboss von Dex.Das hat schon eine beachtliche Wirkung
 
hi ich schreibe jetzt auch mal was, auch wenn der erste beitrag schon ein jahr alt ist :hehe:

also ich habe zwischen eichenklotz und boden und zwichen amboß und klotz eine ca 5-6mm dicke schicht bitumenpappe gelegt und ein par merodynmagnete an den amboß gehängt (die magnete kann man aus alten festplatten ausbauen) sind sehr stark

mein amboß (kein richtiger sondern nur nen provisoium) ist durch die maßnahmen extrem leise :super:
was auch noch helfen könnte wären kleine sandsäcke die man seitlich an den amboß hängt

eine gummiunterlage soll angeblich zu stark federn... wens denn sein muss nur sehr hartes gummi benutzen.. die gewebeverstärkten gummis von förderbändern könnten gehen
aber bitumen ist besser und leichter zu beschaffen (wenn man nett fragt beim dachdecker bekommt man reststücke geschenkt ) :super:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo mein mobiler 40 Kg Amboss besteht aus 2 Teilen, der obere teil aus der Bahn, Horn und Körper. Der untere Teil besteht aus Alu. Die beiden etwa gleich großen Teile sind mit einer Zwischenlage aus Gummi fest miteinander verschraubt. Der Amboss ist so optimal klanggedämpft und singt und klingt nicht, egal auf welchen Untergrund er steht. Habe diesen Amoss seit ca. 10 Jahren tälich im Einsatz und bin sehr zufrieden damit.
Gruß Olli
 
OlliB schrieb:
Hallo mein mobiler 40 Kg Amboss besteht aus 2 Teilen, der obere teil aus der Bahn, Horn und Körper. Der untere Teil besteht aus Alu. Die beiden etwa gleich großen Teile sind mit einer Zwischenlage aus Gummi fest miteinander verschraubt. Der Amboss ist so optimal klanggedämpft und singt und klingt nicht, egal auf welchen Untergrund er steht. Habe diesen Amoss seit ca. 10 Jahren tälich im Einsatz und bin sehr zufrieden damit.
Gruß Olli

hi also das verstehe ich jetzt nicht so ganz
ist das nen normaler amboß der auf einem alu unterbau steht `? oder ist der amboß selbst teilweise aus alu ?
hast nen foto von dem teil ?
grußTomasG
 
Hi,

richtig starke Magneten finden sich in Lautsprechern. die gibt's am Schrott oft zum Nulltarif. Ausprobieren kost nix, und wenn' nicht klappt, dann freuen sich die Kinder oder Enkel über das interessante Spielzeug.

Christoph
 
Hallo Olli,

wenn ich das richtig sehe, bist Du Hufschmied.
Diese Form der Amboss kenne ich nur aus dieser Sparte.
Könnte es sein, das Du aus dem Bereich Taunus kommst?

Gruß

Detlef
 
@ TomasG
Den "Zweiteiler" gibt es z.B. bei Angele (mit Bildern zum anschauen)

http://www.angele-shop.com/catalog/...amboss-40-kg&cName=ambosse-hufschmiedeambosse

unter der Bezeichnung Hufschmiedeamboss 40 kg [Nr.: 417304 c]

ist leichter zu transportieren hat aber mehr Fläche als ein normaler 40Kg
"Klein"amboss (Tschuldigung!) , war mir klar aber das der gut "dämpft" hatte ich garnicht bedacht und zum durch die Gegend schleppen nur so schwer wie ein Zementsack - hat was !

Vince
 
Hallo
mein amboss ist so ein Hufschmiedeamboss, hat nur eine etwas andere Form(Amerikanisches Modell) als die ambosse bei Angele.
Vorteil ist natürlich das geringe Gewicht, vor allem wenn man den Amboss häufig aus dem Auto auf den Ständer und wieder zurück wuchten muß. Mir genügt er in allen Lagen, egal ob ich nur Hufeisen darauf dengele oder auch mal ein Messer schmiede.

@ Dex
Ja ich bin Hufschmied und komme aus dem Taunus, genauer gesagt aus Wehrheim.Sind wir uns schon mal über den weg gelaufen?

Gruß Olli
 
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