Ambossbahn härten

fastride

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moin. bin neu hier

hab mir in der bucht einen 150 jahre alten 170kg schweren Amboss geschossen.

das teil ist in der Mitte aber stolze 8 mm eingedellt !!!!

Ich lasse nun die Bahn ebnen (Anfräsen und schleifen)

Nun meien Frage. Ich will eine Harte Bahn. Die Alte war bei den Eindellungen ja wohl nicht ganz so Hart, das Teil hat aber auch über 100 Jahre harte Arbeit auf dem Bukel.

Also, wie härte ich die Bahn nach??
 
Gratulation, Du versaust gerade etwas was deutlich älter als Du ist und Dich eigentlich überleben sollte!

Die verstählte Bahn ist im Normalfall zwischen 6 und 10mm stark. Die ist nach dem Fräsen weg und der Grundkörper ist nicht härtbar!
 
Ich würde mir dass mit dem Abfräsen nochmal überlegen. Letztlich wird dadurch die aufgestählte Schicht ausgedünnt und damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von weiteren Dellen. Vom Härten der Bahn mit Hausmitteln ist ebenfalls abzuraten, wenn dann würde ich das in einer professionellen Härterei machen alssen
mfg
Moritz
 
Moin,

nimm den alten Mann so wie er ist! Benutze ihn fürs Grobe dann, wenn Du richtig Materie bewegen willst. Für feine arbeiten schieß Dir einen anderen "Boss", nen jüngeren oder besser erhaltenden.

Ich hab auch so einen alten Sack in meiner Schmiede stehen, er hat nen Ehrenplatz, ich benutze ihn zum richten - gerade wegen seiner Beulen!

Gruß

Hermann 09
 
Ich hatte das gleiche Problem mit einem Amboss.

Ich habe die Delle mit Schweißelektroden aufgefüllt, die eine Härte zwischen 56 und 60HRC annehmen und trotzdem schlagfest sind.

Ich werde morgen mal die Bilder reinstellen.
 
Was soll den das die Beulen und Dellen geben ihm doch erst den Charakter... wenn du mal beherschst mit so einem alten Knaben zu schmieden dann willst du keinen anderen mehr zurück!
Da das richten viel leichter und schneller geht und man jede kleine Kurve für etwas nutzen kann...
Das is wie bei einer schönen Frau da is auch keine Kurve umsonst :hmpf: Nur bei der musst auch erst mal den umgang lernen und Fräßt net so einfach drauf los :irre:

Liebe Grüße aus Barcelona
Stück davon
Peter
 
Hi,
Sicher kann ich diesen alten Amboss "aufpanzern" wie einen Baggerzahn und dann planen, aber muß ich es ihm das wirklich antun, wegen einer Beule von 8 mm?

Hermann 09
 
im verhältnis zu der gesamtlänge der bahn, bei einem so großen boss, sind 8mm nicht viel.
spar dir die mühe, die arbeit, das geld mit dem abrichten und versuch erstmal damit zu arbeiten.
vielleicht stellst du bei der benutzung ja fest, ....cool alles o.k..
bedenke, vom prinzip her, zum ausrecken/form geben mußt du nur ein stuck vom boss haben das so groß ist wie der hammerkopf von oben. oder etwas größer. fürs eventuelle richten oder fein schmieden wird es auf der bahn auf jedenfall genug punkte geben die man dann dafür nutzen kann. man benutz ja nicht die ganze fläche von einem boss gleichzeitig wenn man schmieder sondern immer nur einen teil.
das kann vielleicht von vorteil sein wie einige andere ja schon auch beschrieben haben.

grüße
thomas
 
Moinsen Kollegen

Gut, werd den Schlosser mal heut morgen zurückpfeifen, er soll mal das Teil in Ruhe lassen

Hab halt noch null Erfahrung mit Ambossen.

ich hab gedacht, ich lass das Teil schleifen und gut ist.

hab ich bei einer 100 Jährigen und fast 200kg schweren Hobelbank aus Buche auch gemacht, und die ist jetzt top.
 
Hab meinen Amboss damals zur Härterei *piep* gebracht und gefragt ob sie mir den härten können. Am Telefon hat mir mir gesagt... is alles kein Problem, machen wir... und vor Ort wollte dann keiner mehr was mit dem Stahlkoloss zu tun haben und härten schon gar nicht.
Man murmelte was von nicht ausreichend hoher Abschreckgeschwindigkeit, da man mit Druckgas abschreckt.
Tja, dumm gelaufen. Nen Amboss im Kleinwagen durch die badische Prärie zu karren tut dem Auto übrigens nicht so gut.
Zu Hause habe ich mir dann nen 1m³ großen Ofen gebaut, ihn mit Schamotte ausgekleidet und mit 4 großen Gasbrennern beheizt. Amboss rein, vorwärmen, aufwärmen und danach die Feuerwehr bitten mal kurz beim Abschrecken zu helfen. Hat alles prima funktioniert, ganz ohne Riss und mit guter Arbeitshärte.
Ein paar Haken hat die Sache schon, das kochend heiße Löschwasser hat die Salatbeete überflutet und den Salat gekocht. Die Schamotte sind auch zu Bruch gegangen und vom Ofen war nimmer viel zu gebrauchen. Egal, so nen Wahnsinn macht man auch nur einmal im Leben.
 
Ich lass das zunächst mal sein und schaue, was der Amboss so hergibt.

Hab noch mit paar Leuten drüber sinniert. einer hat gemeint, man könnt das teil ja mit Stelit aufschweissen. Kost aber wahrscheinlich mehr als ein Neuer 200kg Amboss.

Aber in dem Zusammenhang: gibt es selbsthärtende Schweisszusätze, oder zumindest Härtbare Schweisszusätze?

hab noch nebenbei in der Hätrerei mal gefragt, was das verstählern und anschliessend härten kosten würd.
Da wurd mir leicht schwindlig, beides zusammen um die 2-3 Euro das Kg vom Amboss, anschliesendes schleifen nochmal 2 Hunnis.

für die Kohle krieg ich nen fast neuen gebrauchten.

Also ich lass es mal lieber.
 
Es gibt einen härtenden Schweißzusatz mit dem Namen "wearshield", wollte ich mir mal spontan kaufen, bis ich den Preis gesehen habe - sehr weit dreistellig für die 15 kg Rolle und auch noch dreistellig für ein paar Elektroden. Das Zeug hat nach dem Auftragen aber eine Härte von 62 Rockwell, wenn ich mich recht entsinne...
 
SO, das Ding wird also nicht geschlieffen!

Der optische Eindruck sagt, das Teil ist vermutlich längere zeit im freien gestanden.

Nur Abbürsten, oder danch Rostwandler ?
 
SO, das Ding wird also nicht geschlieffen!

Der optische Eindruck sagt, das Teil ist vermutlich längere zeit im freien gestanden.

Nur Abbürsten, oder danch Rostwandler ?

Wenn dich der Rost stört, schmierst den Amboss mit Motoröl ein.
Die Bahn nicht, denn die wird ja sowieso blank beim Schmieden,
außer du streichelst ihn nur mit dem Hammer :super:

Und die "Delle" wird dir noch sehr gute Dienste leisten, Wart mal ab ;)
wGruß
Thomas
 
Hier die versprochenen Bilder:
 

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Hallo !
Ist schon manchmal Schade um die alten Ambosse.
Das Abfräsen einer Bahn ist vielleicht eine Möglichkeit,ist aber davon abhängig,wie stark die aufgeschweisste Bahn noch ist.
Kleínere Macken kann man durchaus mit einer Elektrode reparieren.
Wenn mann allerdings so eine Vogeltränke hat,wird es schon schwieriger.
Ich denke eine gute Adresse ist Ernst Refflinghaus.
Dort können Ambosse eine neúe Bahn erhalten und auch neu
gehärtet werden.
www.ernst-refflinghaus.de
Vielleicht kann dort geholfen werden.Auf jeden Fall ist die Page recht informativ,was die Herstellung von Ambosse betrifft.
Gruss
Wolfgang.
 
Hallo fastride,
was die Delle in Deinem Amboss betrifft, so hat diese, meiner Meinung nach, eine große Daseinsberechtigung in Bezug auf die Arbeit mit dem Amboss und deweiteren einen schönen nostalgischen Charakter.
Einzig und allein was ich zur Aufbereitung empfehlen kann, ist die Aufschweißung von einem Teil der Ambosskannte, sofern diese Ausbrüche und starke Rundungen aufweist, denn eine "scharfe" Ambosskannte kann z.B. bei Absetzarbeiten von Vorteil sein. Für das Aufschweißen kann man gut Panzerelektroden verwenden, welche z.B. für Auftragsschweißarbeiten an Baggerzähnen verwendet werden.
Aber sonst würde ich Ihn gewähren lassen, der Gute hat schon viel gearbeitet und das darf man ihm auch ansehen.:)

Schöne Grüße
Kilian
 
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