Anatomisch geformter Jäger

Schmiedeglut

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Bei diesem Messer ist der Schleif-Wahn mit mir durchgegangen :irre:
Ich habe den Griff so lange geformt, bis er mir wie das Gegenstück zu meiner Hand vorgekommen ist:super: Ergebnis ist ein optisch asymmetrischer Griff, welcher aber mir persönlich perfekt "passt":super:
Für dieses Messer werde ich mir nächste Woche eine Lederscheide machen lassen (siehe mein Beitrag im Scheiden-Forum)
Die Härte von 60 HRC ist nicht gemessen ... da aber weder eine Feile greift, und das Messer nach dem Anlassen noch Problemlos Glas geritzt hat, wird 60HRC mindestens erreicht worden sein.:hehe: Denkt Ihr das kann ich mit gutem Gewissen auch so weitergeben , oder sollte ich mir ohne anständigen HRC-Test solche Aussagen über die Härte sparen ?


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Ich denk schon dass des mit der Härte passt. Natürlich kann die Härte ein paar °Hrc neben deinen angaben liegen, aber du kannst ja allein von denn Anlasszeiten schon relativ genau auf die Härte schließen.
Wirklich ein schönes Messer hast du gemacht. Ich habe im Übrigen auch die Erfahrung gemacht, dass asymmetrisch geformte Griffe wesentlich besser in der Hand liegen als symmetrische.
Noch viel Spaß mit dem Messer,
mfg
Moritz
 
Ich würde mir in der Tat solche Angaben in der "Messerverkaufsbeschreibung" sparen, wenn sie nicht gemessen wurden.
Deine Meinung, die Härte betreffend, kannst Du immer noch im Gespräch erläutern.
So wie ich Deine Beiträge, zB hier verstanden habe, möchtest Du mit dem Messermachen ja zumindest etwas Geld verdienen.

Was mich dann auch eher interessiert ist, warum Du, wenn der "Schleifwahn" ausbrach, nicht die Bearbeitungspuren am Erl und an den Pins entfernt und den Klingenanschliff höher gezogen hast?
Oder täuschen da die Fotos?
Sind die 12° Klingenschliff mit Deiner Lansky-Feilen-Konstruktion ermittelt?
 
@Fenrir
Erstmal danke für die konstruktive Kritik! Die ist mir besonders wichtig!

Das mit dem Geld machen stimmt momentan noch nicht.(was die Zukunft bringt kann ich nicht sagen) Ich verkaufe bisher keine Messer. Wenn ich eins abgebe, dann freue ich mich, wenn ich eine Spende für das eingesetzte Material bekomme um +/- 0 dabei rauszukommen... mehr ist es bisher aber nicht!
Die "Schwerter" wurden zwar von meinem Trainer "in Auftrag gegeben"... aber auch hier zahlt er lediglich das Material und nichts für meine Arbeit.

Die Schleiffase war absichtlich so dimensioniert (hab bisher sonst nur komplett hochgezogene gemacht und finde das optisch bei den Jägern hübsch),
allerdings hast Du recht mit den Spuren am Erl! Die sind bei der besagten Griffschleiferei durch die grobe Bandkörnung entstanden weil ich nicht richtig aufgepast habe! :mad:
Da das Holz sehr anfällig ist für den grauen Metallschleifstaub, habe ich den Erl so gelassen um das Holz nicht noch im Nachhinein zu versauen...
Ich werde beim nächsten Messer mehr darauf achten!

Ich habe übrigens weder ein Lansky, noch eine Lansky-Feilenkonstruktion .... aber ich fand das Teil sehr einfallsreich als es hier im Forum gepostet wurde:super:
Für den Anschliff habe ich mir einen Jet-Nassschleifer bestellt der ähnlich ist wie die große Tormek. Damit kann man den Winkel ganz genau einstellen.

@Röhrer
Danke für das Lob! Angelassen habe ich 2x1 Std. auf 180 Grad
Anfangs war ich wegen dem Griff nicht so überzeugt... er ist halt wirklich optisch asymmetrisch und damit "anders".... liegt aber wirklich schön in meiner Hand!
Ich will das gleiche mit symmetrischer Grifform nochmal machen. Dann werde ich mich entscheiden was mir besser gefällt :super:

Liebe Grüße

Xzenon
 
Hi Xzenonbenz
Lass dich nicht verwirren, da hast du ein tolles Messer gebaut.
Klingenform und Holzgriff sind schön gelungen!
12° pro Seite...ist das nicht ein bisschen zu "steil" ? Wenn ich mir 24° auf dem Geodreieck anschaue ist das schon ein recht großer Winkel. Vieleicht hättest du die Schneide höherziehen sollen. Aber wurscht es ist stabil und wenn es schneidet....
Das wär eine kleine Bereicherung für meine handgemachten Küchenmesser.
Es schaut so aus, als wenn man es zum Kochen prima benutzen könnte.
Kleine Anmerkung: Ich glaube es heißt ergonomisch geformt.
 
Also die Verjüngung der Klinge was dann zur Schneide führt und sich über die halbe Klingenhöhe erstreckt ist einfach so per hand. (ich dachte das ist die Schleiffase???)

12 Grad habe ich dann wirklich für die Schneide (den Schliff???) genommen um die "Schärfe" zu erzeugen! Also der Schnittwinkel ist 24 Grad. Feiner wollte ich die Schneide nicht ausschleifen, da ich das Messer nicht nur in der Küche für feine Schneidarbeiten nehmen will, sondern es soll ein robustes Gebrauchsmesser sein, was ich auch mal zum anspitzen von Stöckern am Lagerfeuer, oder andere Beanspruchungen brauche. Dafür empfinde ich 24 Grad schon als relativ fein...
Die Klinge ist ja auch nur 2,2mm dick...

Wenn ich jetzt für Verwirrung gesorgt habe, weil ich irgendwelche Begriffe durcheinandergebracht habe, dann bitte ich um Entschuldigung :hmpf:

Aber zum Thema "wird es scharf" hier ein kleines Video. Ist zwar nicht wirklich aussagekräftig (weil das kriegen auch 1,- Euro Messer ausm Aldi hin) aber ich finde es ganz witzig :super:
Schärfetest Video


Liebe Grüße

Xzenon
 
Hallo Xzenon, zu den Begriffen:
die Schneidfase (Schleiffase) ist der mit einem stumpferen (größeren) Winkel angeschliffene, niedrige (wenige 1/10 bis 2 mm) Bereich der die Schneide bildet, bei Dir also mit 2x12° geschliffen. Da es hier immer wieder zu Mißverständnissen kommt empfiehlt es sich, den Scheidenwinkel in der Form 2 x XY° oder YX° pro Seite anzugeben, wie Du es ja auch gemacht hast. Den Schliff, der den Klingenquerschnitt bestimmt, nenne ich Klingenschliff. Beim balligen Anschliff gibt es keine echte Schneidfase, dort wird der Winkel des Klingenschliffs zur Schneide hin allmählich stumpfer.
Geschätzte Härteangaben würde ich auch weglassen, oder wenn es Dir sehr wichtig ist, als "angelassen auf eine Zielhärte von ... HRc" angeben.
Ich schätze mal, das Messer macht sich in der Küche fast noch besser als bei der Jagd...

Grüße Rainer
 
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