Anderer Schleifstaub nach härten?

LotharM

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Hallo liebes Forum,

als ich meine letzte Klinge mit dem Bandschleifer bearbeitet habe, fiel mir auf, dass der Abrieb im Vergleich zum ungehärteten Material völlig anders ist. Da ich mit Wasser kühle, bildeten sich nun regelrechte Klümpchen aus Schleifstaub, die dann teilweise heftig verglühten. Die haben sich meist an der Klingenspitze angesammelt, so ähnlich wie Stahlwolle, ganz kurzfaserig.
Auch das Funkenbild hat sich verändert: Vorher fast keine Funken, nun beim gehärteten Teil ein wahrer Funkenregen. Ich hatte schon Angst, dass die Absaugung abfackeln würde.
Da ich nur die Klinge gehärtet habe, nicht aber das Heft, ist auch hier schon der Unterschied deutlich zu erkennen.

Ist das so normal? Wie lässt sich das erklären? Ach ja, es handelte sich um ehemalige Rasenmähermesser (SABO), die aus Federstahl bestehen sollen. Sie ritzen nach dem Härten jedenfalls Glas.
 
jup ist normal :)

dieser unterschied ist auch der grund, warum ich manche stähle vor dem härten nur minimal vorschleife. speziell der 2842 lässt sich nach dem härten für mein gefühl viel schöner und kälter schleifen als im weichen / duktilen zustand.. und jetzt dürft ihr mich zerreißen :D
 
Ne Kababär ist mir auch schon aufgefallen, jeder Stahl ist da a bisl anders, aber ich habe mir sogar eingebildet, dass ich besseren Abtrag hatte beim Schleifen...
 
genau das meinte ich mit duktil. im weichen zustand werden nicht dünne fäden abgeschabt, sondern große brocken durch die oberfläche gezogen. resultat: im weichen zustand mehr wärme, "schlechterer" abtrag und die bildung eines "bartes" an der materialkante (z.b. klingenrücken).
 
Was mir dazu einfällt:
in einem Bericht über Schwertfeger aus dem Mittelalter (in dem Fall Solingen, glaub ich) wurde beschrieben, dass die Klingen nach dem Schmieden zum härten kamen, dann zum Schleifer und danach nochmal zum Härter.
Für mich leuchtet das ein, weil:
a) möglicher härteverzug kann ausgeschliffen werden
b)schneller schleifbar, vielleicht schönerer Oberfläche?
c)eftel feineres Korn durch Doppelhärten.
 
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