Anfänger in der heißen Kunst (Sammelthread)

Pilkerman

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Hallo, hab es endlich geschnallt und bin jetzt Bildertauglich. Hier also meine ersten Versuche mit der "Eisen-Kunst": P3040035.jpg
1x Santoku aus 1.2842 und Feile; 1x kleines Santoku aus Halbzeug Mehrlagen Damaststeel und Jagdklinge ebenfalls Damaststeel-rustikal gebeizt-
Gruß
Uwe
 
AW: Basisinfos für Anfänger in der heißen Kunst

Hallo, ein paar Arbeitsstunden und etliches an Erfahrung später:
P3300041.jpg Stahl: Torisionsfeder VW Käfer, Feile; Kugellagerschale und 1.2842.
P3300042.jpg Parierstück: Messing vernietet und verlötet. Griff: Fiber; Mooreiche. Nieten: Messingrohr; Kupferdraht, Messing.
P3300043.jpg Das ist das fertige Messer vom letzten Bild aus Damaststeel -mein erster Schmiedeversuch- man sieht es deutlich. Garnitur: Hirschhorn; Messing; Fiber.
Morgen gibt es Nachschub, habe am Freitag mit meiner modifizierten Gas-Esse ( mehr Einlassöffnung und Düse von 0,8 auf 0,6 red.= bessere Athmosphäre und weniger Gasverbrauch) ein neues Paket ausgeschmiedet: 2x 64 Lagen Feile; Feder; Sägestammblatt-C45- und 1,2842 und in der Mitte eine Schneidlage vom Kugellager. Werde berichten.
Gruß
Uwe
 
AW: Basisinfos für Anfänger in der heißen Kunst

Hallo und guten Tag,

ich bin neu hier, nachdem ich nun auf eigene Faust versucht habe, Messer zu schmieden. Hier mein zweites Messer

messer2.jpg


Naja, das hab ich aus einem alten Meisel gemacht, (Griff aus einem Pflaumenbaum im Garten) - klappte ganz gut, denk' ich, was machen die soviel Geschrei um's Schmieden...;)

Aber nun hab ich mir Stahl 12842 bestellt, um daraus ein richtig langes Messer (18cm) zu machen, profimässig eben, und...
1. war die Klinge nach dem Abschrecken in Wasser total krumm
(hab sie 2mal nachgeglüht und zuletzt 2Stunden lang in der Glut abkühlen lassen)
2. Dann hab ich sie erstmal geschliffen und dann angelassen auf gelb-rot (an den dünnen Stellen blau) im Backofen bei 240 Grad 1 Stunde lang.

Dann hab ich versucht, sie ein wenig auf dem Amboss gerade zu richten, dabei ist sie mir zerbrochen! Ich hab dann gemerkt, dass die Klinge bei jedem stärkeren Biegeversuch sofort bricht. Meine Haushaltsmesser tun das nicht, die lassen sich schön biegen.

Dann noch die Frage: Wann schleifen? Vor dem Härten, oder erst nach dem Anlassen? Ist es vielleicht normal, dass dieser Stahl bricht?

Herzliche Grüsse EJ aus Buchholz (am NOK)

Ausrüstung:
300kg Amboss, selbstgebaute Esse aus Autofelge, Gebläse alter Staubsauger, über **** erstanden, ebenso wie der Amboss, und der Hänger ist nach dem Transport bös ramponiert...
 
AW: Basisinfos für Anfänger in der heißen Kunst

Einen guten Amboß scheinst Du zu haben.
Sonst fehlt- verzeih mir die harten Worte- noch alles. Schmieden heißt nicht, mehr oder weniger kräftig auf ein Stück Stahl kloppen und es auf eine mehr oder weniger zufällige Form bringen.
Bei den heutigen Stahlqualitäten macht Schmieden eigentlich nur dann Sinn, wenn man durch Verformen in die Nähe des Endformats Material sparen will und wenn man das Einstellen eines feinen Gefüges durch richtige Schmiedebehandlung- ausreichende Verformung bei richtiger Temperatur- beherrscht. Dazu gibt es eine Menge guter Literatur, auf die man keinesfalls verzichten sollte und es gehört einiges an Übung dazu. Da hilft es, einem erfahrenen Schmied über die Schulter zu schauen.
Hat man auf Endformat geschmiedet und dabei schon das Normal/Feinglühen integriert, wird weichgeglüht, entzundert-am einfachsten in Zitronen-Haushaltsreiniger oder Essig und dann kann in dem gut zu bearbeitenden Zustand geschliffen- besser gefeilt- werden. Feilen ist besser, weil man dabei spürt, ob man vernünftig weichgeglüht hat und nicht wieder hohe Spannungen in die Klinge einbringt.
Die Schritte zur Verfeinerung der Oberfläche lasse ich jetzt mal weg.
Dann kann es also an das Härten gehen. Die richtige Härtetemperatur läßt sich aus dem Stahlschlüssel entnehmen, bei unlegierten oder leicht legierten Werkzeugstählen- so etwa beim 1.2842- kann man sich mit der Magnetprobe an die richtige Härtetemperatur herantasten.
Das Abschrecken sollte im mildesten Medium, das die volle Härte gerade noch erzeugt, erfolgen. In Deinem Fall hast Du durch das Härten in Wasser den Ölhärter schon definitiv zerstört. Das später erfolgende Ausglühen hat die dadurch entstandenen (Mini-)Risse nicht mehr beseitigen können.
Sofort nach dem Abschrecken wird angelassen und zwar für hohe Härte um 200 Grad, für höchste Zähigkeit über 300 Grad. Das variiert von Stahl zu Stahl, als Einstieg soll es mal genügen.
So behandelt ist der 1.2842 ein sehr gutmütiger und belastbarer Stahl, groben Mißbrauch verzeiht aber kein Werkstoff.
Nimm das nicht als negative Kritik auf, sondern als Anregung, es besser und immer besser zu machen. Du wirst sehen, das macht dann auch richtig Spaß.
MfG U. Gerfin
 
Hallo.

Ich habe hier mal einen Thread aufgemacht, in den all die Beiträge von Schmiedeanfängern und Forumsneulingen geschoben werden, die "fälschlich" in bestehenden Fachthreads geschrieben worden sind.

Natürlich können hier auch neue "Anfänger" ihre Erstlingswerke zeigen oder Fragen stellen.

Gruß
chamenos
 
Hallo,

Ich bin auch blutiger Anfänger und hab mal meine ersten Versuche mit ner Stahlstange gestartet die ich im Garten gefunden habe.
Jetzt wollt ich mal hören was ihr dazu sagt.

Oweh ich trau mich nicht, na gut



MFG

Znake
 
Hallo, blutiger Anfänger bin ich ja nun nicht mehr unbedingt. Muss aber doch sagen das verschiedene Sachen einfach nicht bzw. nicht mehr klappen. Gestern habe ich mir in der Kohle ein perfekt gedrehtes Stück 152 Lagiges total verbrannt, weil ich mal wieder im richtigen Moment abgelenkt war. Also doch ein neues 2. "Gasöfchen" bauen!
@ U. Gerfin
das mit dem Hammer nur "rumklopfen" gehört wohl zum -Anfänger-sein- dazu. Ich glaube dieses Stadium inzwischen verlassen zu haben, hab aber nach einem sehr intensiven ersten Jahr am Amboss noch nicht das absolute Gefühl für den Hammer, wie zB. mein Mentor. Ich kann mir gut helfen und erreiche auch schon gute Ergebnisse beim End-form-nahen schmieden. Aber bis zur Meisterschaft muss ich wohl noch ein paar Klingen schmieden. Und das mit dem "kalt" schweißen alà Roman Landes klappt bei mir absolut nicht. Ich brauche nach wie vor "etwas mehr" Temperatur; habe aber im Schnitt jetzt fehlerfreie Schweißungen.
@ Frage an die Spezialisten: wie macht man den gleichmäßigen Banddamast, wie zB. im Buch von M.Sachse an einem Säbel aus Remscheid gezeigt. Habe das mit Kerben schleifen und beischmieden versucht, war aber unbefriedigend.
Gruß
Uwe
PS: mach mal hin Torsten, ich brauche Deine Bilder zum abkupfern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, natürlich nicht Du- ich kupfere ab;wenn schon einer- ohne Probleme damit zu haben. Man lernt und...klaut am besten mit den Augen.
Hab mit einem Rohrlüfter experimentiert und bin der Lösung einen großen Schritt näher. Kommt jetzt noch ein Kugelhahn dazwischen und eine größere Düse -.8er- in den Brenner. Und dann sollte der -Ein-Brenner-Lüfter-Spar-Ofen funktionieren. Der Rest wird wohl genauso aussehen wie der Alte. Außer Du gibst ein paar gute Ideen zum Abkupfern preis. Ich denke nämlich das der Brennraum für meine Zwecke mit ca. 120-150mm Durchmesser x der Länge der 11Kg-Flasche minus Isolation ausreichend groß für Messerklingen und ausreichend klein für gutes Aufheizen ist. Ich werde neben einem flacheren Einlass auch eine etwas dickere Schicht Feuerstellenmörtel einbringen, um ein besseres Abstrahlverhalten zu bekommen.
Gruß
Uwe
 
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