Anfängerfrage- Klinge aus Klinge rausarbeiten

gnilreh

Mitglied
Beiträge
551
Moin,

vermutlich werd ich gleich Haue kriegen, dennoch meine Frage
(SuFu hab ich bemüht, aber wahrscheinlich mit falschen Keywords):

Da ich für meinen ersten Versuch, selbst ein Messer zu bauen, nicht unnötig Geld in den Sand setzen will, dachte ich, die Klinge aus einem billigen Küchenbeilchen raus zu feilen.
Material ist x40cr13 was laut SF nem 420er entspricht.

Meine eigentliche Frage ist, ob ich, wenn ich nur manuell gearbeitet habe, die Klinge dennoch wieder härten (lassen) muss?!?

Sorry, hab leider keine Ahnung (aber davon ne Menge)! :glgl:

Vielen Dank schonmal,
Gruß,
Dom
 
Hallo,

naja da wirst du dir von Hand ziemlich viel Mühe damit geben müssen.
Selbst wenn das Zeug schlecht gehärtet ist, hats doch bestimmt 52 Rockwell (eher mehr), da wird Feilen mühsam.
Besorg dir doch bei den einschlägigen Materialhändlern ein Stück 440a (14110), kostet nicht die Welt und lässt sich mit "Hausmitteln" noch ganz gut bearbeiten.

Aber um auf deine Frage wieder zurückzukommen:
nein theoret. müsstest du bei der angestrebten Arbeitsweise dein Küchenbeilstahl nicht mehr härten lassen
 
Super, Vielen Dank!

Werd´s auf jeden Fall versuchen und das mal als Lektion in Demut nehmen...

Gruß,
Dom
 
Möglich ist das schon aber du versaust dir deine Feilen und Bohrer am schon gehärteten Stahl.
Da kommt es billiger sich bei den üblichen Verdächtigen geeigneten ungehärteten Stahl zu besorgen.

Wenn du allerdings nur schnell die Klingenform ändern willst, kannst du die grobe Form mit der Flex und 1mm Scheiben machen. Die 1mm Scheiben entwickeln nicht soviel Hitze. Die Kanten musst du dann natürlich großzügig mit der Feile bearbeiten. Viel Spass dabei:haemisch:

Ciao Sven
 
Oder an eine Fertigklinge ein Griff bauen. ( z.B. Brisa oder wenn etwas geschmidetes seien darf lindenschmiede aka Claymore)
Oder ein "Knife Kit" Messerbausatz von Fehlschärfe fehlschaerfe
Oder kanji's-Idee mit welchen Werkstoff auch immer, die gibt es auch bei div. MF-Messermachern im Versand z.B. Steigerwald , Jürgen Schanz, Wolf Borger, die härten dir die Klinge dann auch.
Oder es gibt hier einen "Tutorial" Feile zu Messer gegrillt (Im Ernst) ;)

Von der Idee aus einem Küchenbeil eine Klinge zu fertigen halte ich nichts, es sei denn sie dient nur zu Dekozwecken.
Dann kann man allerdings auch direkt Baustahl und/oder eine Flex nehmen. ;) :irre:
Solltes du es jedoch unbedingt bearbeiten wollen wäre der richtige Weg, die Klinge erst weichzuglühen, dann kann man sie problemlos bearbeiten und dann neu zu Härten. Leider weiß man im Normalfall jedoch nicht aus welchen Stahl genau das gute Stück denn ist, was die Sache dann etwas kompliziert macht.

Ich würde mit einer Fertigklinge oder einem Messerbausatz anfangen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Dom,

die Demut wird wahrscheinlich recht massiv ausfallen müssen...
Ich spreche da aus Erfahrung - mein erstes Messer habe ich mit einem Sensenschleifstein aus einer Schlüsselfeile geschabt, das waren so ca. 30h meditatives vor.- und zurückbewegen (und das war ne winzige Feile, kein Küchenbeil) - ich würds nicht mehr machen :glgl: .

Das mit dem Flachstahl würde ich auch eher empfehlen, schau mal bei nem örtlichen Maschinenbaubetrieb rein, die haben in der Regel Reststücke Werkzeugstahl für kleines Geld (und Bronze, Messing, Kupfer :hehe: ).

Härten musst Du ja nicht selbst, da gibts genug Profis hier, die Dir das fürn kleinen Obulus machen.

Grüße,

Christoph
 
die Demut wird wahrscheinlich recht massiv ausfallen müssen...

So sehe ich das auch. Je nachdem wieviel du von dem Küchenbeil wegfeilen willst, könnte es sein, dass dein Stand der Erleuchtung noch nicht für die Entsprechende Demut ausreicht.
Stell dir vor du fängst an zu feilen, dann ist das Küchenbeil schonmal hin. Deine Feile irgendwann auch. Wenn du dann irgendwann aufgeben musst, weil es einfach eine elendigliche Arbeit ist, musst du dir ein neues Küchenbeil kaufen, mindestens 1 neue Feile kaufen und dann auch noch den Stahl für das Messer, welches du machen willst. Das wird dann erst richtig teuer.
Kauf dir einen Stahl, feile ihn in Form, lasse ihn härten. Das alles zusammen ist billiger, als die von dir gewählte Herangehensweise.

Thorsten
 
ich schließe meinen Rat den vorrednern an: tus nicht!
Und bedenke das die Feile(n) auch verschleißen und dementsprechend Geld kosten.
Investiere in eine fertige Klinge,- wenn es selbst "gemacht" sein soll nimm auf jeden Fall weichgeglühtes Material zum bearbeiten.
Tipp: Kannst ja auch eine alte Qualitäsfeile ausglühen und dann zurechtfeilen. Wie das am besten geht = Suchfunktion (Gerfin zu lesen macht viel Spaß)
 
Ok, Ok,

hab´s kapiert.:rolleyes:

Bin allerdings vor lauter Eifer ( war ja klar, keine Geduld) schon im Keller gewesen, mit den Dremelflexscheiben geht´s auch ganz passabel, nur hab ich das Gefühl, der Stahl wird doch ganz schön heiss (wobei ich Kochmäßig abgehärtete Finger hab)...

Um das Küchenbeilchen isses nicht weiter schade, da´s eh nur nen Kuppels- Ramschdings für 5,- Euronen war und die Feilen zeigen bisher keinen Verschleiss. (Puh, wohl Glück gehabt)

Mag sein, dass es, wenn ich fertig bin, wirklich nur zur Deko taugt,
aber ein erster Anfang ist gemacht.
Das nächste wird´s dann gleich richtig gemacht.

Vielen Dank für all Eure Antworten,
demutsvoll
Dom


Ps: Die Idee mit nem Bausatz oder Fertigklingen ist natürlich klasse,
ich wollte aber die Klinge nach meinem eigenen Entwurf gestalten.
 
Dosenblech???

That may be, kam mir gleich sehr komisch vor, da´s eh auch nur Billofeilen ausm Baumarkt sind.

Hab mich halt im ersten Moment auf das verlassen, was auf der Klinge stand ( x40cr13 ).

Werd mich mal bei den hiesigen Betrieben umgucken, wegen vernünftigem Material.

Wenn ich was Brauchbares zustande bringe, werd ich´s hier posten
(ansonsten verkriech ich mich in ein Loch und schäm mich, Eure Zeit verschwendet zu haben...)

Nochmals Danke für die Hilfbereitschaft :super:

Viele Grüße,
Dom
 
Könnte bei Kuppels schon hinhauen. Meine haben auch gefühlte 35 HRC...

Unsere Zeit hast du nicht verschwendet, aber jede Minute, die du in dieses Projekt gesteckt hast. :)

Auch mein Rat lautet: Ein Stückchen 1.4034 z.B. bei Stefan Steigerwald ordern und was Gescheites draus machen!
 
Hallo,
also bei einem Küchenbeil hast Du wirklich seeehhrrrr viel Material zu beseitigen, das dauert per Hand ewig und am Ende hast Du zwar Dein eigenes Messer, aber immer noch ziemlich mistiger Stahl (420).
Ich habe das gleiche mal aus einem grossen Fleischermesser gemacht, aber das war schöner Kohlenstoffstahl und die Klinge war auch nur 2,5mm dick.

Das habe ich an einem elektrischen Schleifstein gemacht, immer nur EXTREM kurz ran, damit sich die Klinge nicht aufheizt, so hoechstens 1 Sekunde, immer mit dem Finger an der Klinge um die Temperatur zu prüfen. Ist auch ganz nett geworden.

ABER: Bei brisa.fi z.B. bekommst Du erstklassige Kohlenstoffstahl Klingen für ein Ei & Butterbrot, da kannst Du auch dran rum feilen und hast am Ende ein gutes Ergebniss.

Viel Erfolg
surfer
 
Ich habe mit einer DREMEL-Trennscheibe ein altes Küchenmesser mit verbogener Spitze um ein paar Zentimeter kürzer gemacht. Mit der kleinen Dremel-Trennscheibe war es sogar möglich, der Restklinge gleich die richtige Form zu geben. Die zwangsläufig überhitzten Kanten habe ich anschließend mit einer wassergekühlten Schärfmaschine großzügig 2 - 3 mm runtergeschliefen. Das Messer leistet noch heute gute Dienste in der Küche.
Die Länge des (kurvigen) Schnittes betrug vielleicht 3 - 4 cm. Eine komplette neue Klingenform würde ich auf diese Weise jedoch nicht rausarbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück