Haegar1959
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Hallo zusammen!
In einer Zeitschrift las ich neulich einen Bericht über einen Messerschmiedekurs. Darin wurde erwähnt, dass die Teilnehmer ihre Klingen im glasharten Zustand mit nach Hause nehmen um sie dort dann bei 200°C zwei Stunden im Backofen anzulassen.
Diese Temperatur schien mir eigentlich ein wenig niedrig, denn meines Wissens sollen Messer ja bei gut 300°C also kornblumenblau angelassen werden. Ich habe es bei meinem zweiten Wikingermesser trotzdem einmal ausprobiert. Da ich kein Härteprüfgerät habe, habe ich einen riskanten Test gemacht und die Klinge auf den Steinboden geworfen, was auch tatsächlich gut ging.
Was meint ihr zu diesem Verfahren (dem Anlassen im Backofen natürlich, nicht dem Härtetest auf dem Steinboden)?
Kann es sein, dass durch die lange Einwirkdauer der Wärme trotz der relativ niedrigen Temperatur genug Kohlenstoffatome zurück an ihre angestammten Gitterplätze krabbeln können um die Härte ausreichend zu mildern?
Was mir in diesem Zusammenhang gerade auch auffällt: Es ist überall immer nur von Anlassfarben bzw. -temperaturen die Rede, nie von der Einwirkdauer. Das normale Werkstattverfahren, wie ich es als Stift für Körner, Durchschlag & Co. gelernt habe, besteht ja auch im kurzzeitigen Erwärmen und anschließendem Abkühlen wenn die erforderliche Anlassfarbe erreicht ist.
Beim Anlassen in einem Ofen kann man jedoch die Dauer variieren. Gibt`s irgendwo Tabellen und/oder Diagramme über Zeit und Dauer der Wärmebehandlung?
Herzliche Grüße
In einer Zeitschrift las ich neulich einen Bericht über einen Messerschmiedekurs. Darin wurde erwähnt, dass die Teilnehmer ihre Klingen im glasharten Zustand mit nach Hause nehmen um sie dort dann bei 200°C zwei Stunden im Backofen anzulassen.
Diese Temperatur schien mir eigentlich ein wenig niedrig, denn meines Wissens sollen Messer ja bei gut 300°C also kornblumenblau angelassen werden. Ich habe es bei meinem zweiten Wikingermesser trotzdem einmal ausprobiert. Da ich kein Härteprüfgerät habe, habe ich einen riskanten Test gemacht und die Klinge auf den Steinboden geworfen, was auch tatsächlich gut ging.
Was meint ihr zu diesem Verfahren (dem Anlassen im Backofen natürlich, nicht dem Härtetest auf dem Steinboden)?
Kann es sein, dass durch die lange Einwirkdauer der Wärme trotz der relativ niedrigen Temperatur genug Kohlenstoffatome zurück an ihre angestammten Gitterplätze krabbeln können um die Härte ausreichend zu mildern?
Was mir in diesem Zusammenhang gerade auch auffällt: Es ist überall immer nur von Anlassfarben bzw. -temperaturen die Rede, nie von der Einwirkdauer. Das normale Werkstattverfahren, wie ich es als Stift für Körner, Durchschlag & Co. gelernt habe, besteht ja auch im kurzzeitigen Erwärmen und anschließendem Abkühlen wenn die erforderliche Anlassfarbe erreicht ist.
Beim Anlassen in einem Ofen kann man jedoch die Dauer variieren. Gibt`s irgendwo Tabellen und/oder Diagramme über Zeit und Dauer der Wärmebehandlung?
Herzliche Grüße