Anschaffung einer kleinen Bohr/Fräsmaschine - Tipps gesucht

rfindigo

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Hallo,

und wieder mal benötige ich ein paar hilfreiche Tipps der Werkzeug-Spezis ;)

Ich bin gerade in der glücklichen Lage etwa 500€ in meine kleine Werkstatt investieren zu können.
Als Ergänzung zu Tischbohrmaschine, EB-200D Bandschleifer und Dekupiersäge, dachte ich an eine kleine Bohr/Fräsmaschine von Proxxon für Feinarbeiten.

Ich möchte damit garantiert keine Klingen fräsen sondern dachte jetzt mehr an solche Sachen wie Passungen in Parierstangen/Handschutz, Griffabschlüsse, Griffschalenbearbeitung etc. Unter Umständen wage ich mich bald auch mal an meinen ersten Folder und dann denke ich an Platinen, Koordinaten bohren etc.
Materialien wären also ungehärteter Stahl, NE-Metalle (Kupfer, Neusilber, Bronze, Titan, Alu), Holz und Kunststoffe.

Leider habe ich von der Materie "Fräsen" bisher recht wenig Ahnung und mein Budget endet bei etwa 500€.
Beim ersten einlesen bin ich bei Maschinen wie der Proxxon Micro-Fräse MF 70 bzw. der BFW 40/E + KT 150 + BFB 2000 Kombination gelandet. Die Feinfräse FF 230 sprengt eigentlich schon wieder meinen Preisrahmen.

Meine Fragen nun:
Machen meine Überlegungen soweit Sinn?
Kann man für den genannten Zweck mit den Geräten schon was anfangen oder ist es letztendlich rausgeschmissenes Geld, weil total untauglich?
Gibt es Alternativen die sich im genannten Preisrahmen bewegen und für meine Zwecke taugen?
Kann jemand was zu den Grenzen dieser Maschinen sagen (was geht, was nicht)?
Was kann man eventuell modifizieren oder sollte man als Zubehör unbedingt einkalkulieren?

Die Sufu hab ich bemüht, bin aber nicht fündig geworden, vielleicht hab ich ja auch was übersehen? Kennst jemand vielleicht eine gute Literatur zum Selbststudium?

Danke schonmal für Eure Tipps und Anregungen!

Grüße,
rfindigo
 
Hallo rfindigo

Wenn du dir eine Fräsmaschine in dieser Preisklasse zulegen willst,solltest
du gleich nochmal die selbe Summe für Zubehör einplanen. :mad:


Gruß William
 
Guten Morgen rfindigo!

Lass bloß die Finger von. Ich habe mit so einem Teil angefangen. Zuerst mit einer Proxxon Micro-Fräse MF 70 und nach dem das Teil genau bei der von Dir beabsichtigten Arbeit durchgebrannt ist, mit der etwas leistungsstärkeren BWF 40/E.

Fazit:

Die MF 70 ist völlig für Deine Ansprüche ungeeignet.

Die BWF 40/F ist eine für Goldschmiede und Modelbauer geeignete sehr präzise Alternative zu hochpreisigeren Maschinen dieser Art.

Kunststoffe, NE-Metalle, Horn, Elfenbein und Holz sind sehr gut zu bearbeiten. Bei Fräsarbeiten von Eisenmetallen stösst sie sehr schnell auf ihre Leistungsgrenzen.

Ich habe aus einer damaligen Zwangslage mit der 40iger auch ein Vollintegral komplett gefräst. Es geht, aber die Rundlaufgenauigkeit leidet durch die extreme Belastung doch erheblich und der Zeitaufwand ist nicht zumutbar. Die Maschiene neigt auch zu recht schneller Überhitzung und durch den Überhitzungsschutz zu längeren Wartezeiten bis zur weiteren Arbeitsaufnahme.

Der Zustellbereich bei den einzelnen Fräsgängen liegt im 2/3 Zehntel mm Bereich. Also rechne mal aus, wie lange Du für ein Langloch in einer Zwinge brauchst, wenn das Langloch 10 mm tief sein soll.

Der Schneidwinkel an Klingen lässt sich bei Foldern recht gut fräsen, doch ist mit so genannten Rattermarken zu rechnen.

Investiere lieber 700 € mehr in eine Optimum BF 20 oder kaufe Dir eine gute Gebrauchte. Die BF 20 ist meiner Meinung nach das Minimum was man zum Messermachen braucht. Auch hier gibt es Defizite, aber für die meisten Arbeiten ist sie brauchbar.

Grüsse

Steffen
 
Hallo Steffen,

vielen Dank für Deine Kommentare.

Die MF 70 ist dafür definitiv für mich gestorben!

Wenn ich Deine Ausführungen zu der BFW 40/E Kombi richtig interpretiere, ist sie für mich noch nicht ganz aus dem Spiel... Eine komplette Klinge oder gar einen Integral-Rohling hatte ich nicht vor damit zu fräsen, sondern dachte wirklich nur an die kleineren Arbeiten, d.h. die Sachen, bei denen es eher auf Präzision als auf Zeit ankommt. (Koordinaten bohren, ab und an ein Langloch fräsen, Griffschalen etc.).
Wenn ich Deine Kommentare richtig verstanden habe, ist das prinzipiell schon möglich - nur zeitaufwändig und nicht für den häufigen Einsatz geeignet.

Eine Optimum BF 20 + dem Zubehör läßt mein Geldbeutel wohl leider nicht zu, ich werde aber die Augen offenhalten, falls ich doch ein "Schnäppchen" finden sollte. Hab noch mal gegoogelt und nach den Daten ist es schon eine andere Liga...

Ich sehe schon, da kommt noch etwas "Denkarbeit" auf mich zu bevor ich mich für etwas entscheide - Gut Ding will Weile haben ;)

Über weitere sachdienliche Anregungen und Erfahrungsberichte würde ich mich natürlich freuen.

Grüße,
rfindigo
 
Lieber noch sparen und eine Optimum BF 20 kaufen. Halte ich persönlich für das Minimum, was man als Fräse bezeichnen kann.
 
... Lass bloß die Finger von ...

... Investiere lieber 700 € mehr in eine Optimum BF 20 oder kaufe Dir
eine gute Gebrauchte. Die BF 20 ist meiner Meinung nach das Minimum
was man zum Messermachen braucht. Auch hier gibt es Defizite, aber
für die meisten Arbeiten ist sie brauchbar ...

Da kann ich nur zustimmen!
Ich hatte vor einem Jahr das gleiche Problem und habe mich dann auch
für die BF20 entschieden. Wenn Du etwas anders rechnest, nämlich das
eine richtig gute Tischbohrmaschine auch nicht unter 500 Euro zu
bekommen ist (und das ist schon ein guter Kurs), dann relativiert sich
der Preis für die BF20 schon etwas. Du hast damit ja auch eine klasse
Bohrmaschine mit stufenloser Drehzahl.

Eines darf man nicht verschweigen: Es kommen noch reichlich Kosten
für Spannzangen, Schraubstock, Fräser etc. dazu. Den nochmaligen
Preis der Maschine kann ich hier allerdings nicht bestätigen. Diese
Kosten hättest Du allerdings bei jeder Fräse :hehe:

Mein Tipp: Im Notfall verkauf doch Deine Tischbohrmaschine und
schon sieht es besser für BF20 aus.
 
hallo rfindigo - ich würde dir überhaupt abraten von einer optimum (made in china:irre:) - ist gleich ob es sich um eine fräse oder um eine drehbank handelt, gibt kein größeres graffl auf dem markt - kauf lieber was altes und gebrauchtes von bekannten herstellern - handelst dir nur ärger ein damit - tipp von einem gebrannten kind
lg bernd
 
@bernd
kannst du das etwas näher ausführen?
Ich habe bisher fast nur gutes über die BF20 gelesen. Ein Schwachpunkt den manchen die mit Messerköpfen große Zustellungen machen möchten finden, ist die Verbindung von Säule zu Fuß. Ansonsten wird vor allem immer wieder der exzellente Service hervorgehoben. Die Elektronik war wohl früher etwas schwach dimensioniert, das scheint aber behoben zu sein. Im CNC-Forum ist man allgemein der Meinung, dass die Maschine nur wenig schlechter ist, als die Wabeco F1200. Aber sie kostet nur die Hälfte. Ich habe keine Erfahrung mit der Maschine, liebäugele aber schon lange damit... Das es keine Profi-Maschine ist, ist klar.

viele Grüße, Jan.
 
hallo rfindigo - ich würde dir überhaupt abraten von einer optimum (made in china:irre:) - ist gleich ob es sich um eine fräse oder um eine drehbank handelt, gibt kein größeres graffl auf dem markt - kauf lieber was altes und gebrauchtes von bekannten herstellern - handelst dir nur ärger ein damit - tipp von einem gebrannten kind
lg bernd

Das ist wahrscheinlich etwa sehr verallgemeinert. Wenn Du hier im
Forum mal nach der BF20 suchst wirst Du sehen wie viele mit dieser
Maschine zufrieden sind oder waren (z.B. Dammann, Wilkens...).
Natürlich hat auch diese Maschine Schwachstellen und der Preis an
der unteren Grenze fordert seinen Tribut. Das Preis- Leistungsverhältnis
ist allerdings einzigartig auf dem Markt.

Zum Thema "Altes von namhaften Herstellern":
Hier sollte man so einiges Bedenken! Die Maschine kann Defekte
haben, wer repariert das? Woher bekomme ich Ersatzteile? Gibt es die
überhaupt noch? etc. Das kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen.
Und die wichtigste Frage (gerade bei einer Fräse): Bekomme ich die in
diesem Format überhaupt irgendwo?
 
@bernd
kannst du das etwas näher ausführen?
Ich habe bisher fast nur gutes über die BF20 gelesen. Ein Schwachpunkt den manchen die mit Messerköpfen große Zustellungen machen möchten finden, ist die Verbindung von Säule zu Fuß. Ansonsten wird vor allem immer wieder der exzellente Service hervorgehoben. Die Elektronik war wohl früher etwas schwach dimensioniert, das scheint aber behoben zu sein. Im CNC-Forum ist man allgemein der Meinung, dass die Maschine nur wenig schlechter ist, als die Wabeco F1200. Aber sie kostet nur die Hälfte. Ich habe keine Erfahrung mit der Maschine, liebäugele aber schon lange damit... Das es keine Profi-Maschine ist, ist klar.
viele Grüße, Jan.

Richtig, die Platine war mal ein Schwachpunkt, die Säule ist für mich
sehr stabil. Die Anzeige für die Drehzahl ist etwas träge. Bei meiner
Maschine hat sich die Messingschnecke für die Höhenverstellung bemerkbar
gemacht. Hier konnte ich den Service mal testen: Super telefonischer
Support (mehrmals) inkl. telefonischer Betreuung beim Basteln :super:
und versenden von Handzeichnungen! per Email. Wenn das kein
Support ist, was dann?!
 
Moin Moin

schau mal bei www.knuth.de nach.

Der hatte früher recht günstig sehr gute kleine Bohr/Fräskombinationen ich glaube MF1 heißt die.

Oder setzt Dich mal ins Auto Knuth findest du in Wasbek bei Neumünster direkt an der Autobahnabfahrt NMS Mitte .
Dort hat er auch oft günstige Vorführgeräte zum Verkauf.
Ist von Stade ja nicht so weit.

Gruß aus dem schönsten Bundesland zwischen den Meeren

Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo leute - ich hoffe daß ich keine lawine jetzt so losgetreten habe mit meine aussage (böse) - fakt ist - daß ich nur schwierigkeiten gehabt habe - hatte standbohrmaschine, 3-achsenSchraubstock und eine LZ-drehbank 320x920!
bei der BM ist in der hubspindel normalerweise ein spannstift drinnen - ein abgebrochener bohrer tuts jedoch auch!
beim 3-achsenZwasti drehst 4-5x richtig fest zu - dann brauchst einen verlängerungshebel um den schraubstock wieder zu öffnen!
bei der drehbank wurde es richtig krass - wenn du eine welle überdreht hast, dann hatte die nachher einen schlag - dreibackenfutter wurde ausgetauscht--wenn du auf höchster stufe gedreht hast fing die maschinenleucht an zu flackern, und die drehzahlen änderten sich andauernd-motor wurde ausgetauscht--das gewinde vom reitstock löste sich in seine bestandteile auf - reitstock wurde ausgetauscht - war beim neuen das selbe - handkurbel geht immer schwerer bis es nicht mehr geht--oberschlitten zum konusdrehen geht auch immer schwerer - und jetzt war fertig. habe alle maschinen rausgehauen und mich neu eingedeckt. fräse wilhelm grupp 1964 1,8 tonnen- drehbank zubal 1972 800kg - bm flott 1987 250kg
ich glaube also daß ICH keine optimum mehr brauche um arbeiten zu können.
übrigens den achsenstock und die BM hat optimum zurückgenommen - bei der drehbank jedoch weigerten sie sich, mit dem argument daß sie keine garantie mehr übernehmen könnten - habe sie dann so gut wie verschenkt an einen pensionisten-hobbybastler.
habe daraus gelernt
wer günstig kauft - kauft teuer
lg bernd
 
Grundsätzlich darf man nicht vergessen, daß Optimum Maschinen aus China kommen. Mit allen daraus resultierenden Konsequenzen..............:rolleyes:
Wie es da einem ergehen kann, ist aktuell im CNC Forum nachzulesen (Optimum Drehmaschine). Da findet man auch jeden Menge Beiträge zur BF 20.

Da aber nicht jeder die Möglichkeit hat, deutsche Maschinen zu einem vernünftigen Preis zu kaufen oder auch nur aufzustellen, bleibt nur die China Alternative.

Man darf auch nicht vergessen, daß die meisten erschwinglichen Deutschen oder Schweizer Maschinen schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben und eine entsprechende Überholung brauchen.

Und wer da nicht selber Hand anlegen kann oder zumindest jemand hat, der sich auskennt, sieht alt aus. Ich spreche aus eigener Erfahrung. Zum Glück habe ich einen Bekannten, der mir meine Fräsmaschine geschabt hat. Und zum Glück hatte ich jemand, der mir meinen Tisch geschliffen hat.
 
Ich besitze auch die "BF 20 L Vario", das ist wirklich das Minimum!
Wenn sie etwas mehr leisten soll wird sie sehr schnell überhitzen.
Wie sagt Krokodil Dandy?: Man kann damit arbeiten aber es macht kein Spaß:D Ich benutze sie nur für ganz filligrane Arbeiten, für gröberes habe ich noch eine große russische Universalfräse zu verfügung.
Aber ich habe sie Neu gekauft incl. ein Fingerfräsersatz 12teilig und Spannzangensatz 5teilig für etwas über 1000,-€. Kurz nach dem Kauf gab es einen mittleren Knall und schon war ein Zahnrad breit. Wurde aber anstandslos und recht schnell repariert.
Gruß Egbert
 
Okay, mir scheint, ich sollte meinen Plan definitiv noch mal überdenken und mich ...
a) noch mehr in das Thema einlesen ;)
b) das Geld beiseite packen und sparen :hmpf:

Der Diskussion folgend siehe ich mal für mich den vorzeitigen Schluß, das eine MF 70 absolut nix taugt, ich mit einer BFW 40/E Kombi auch nicht glücklich werden würde und eine Optima BF 20 das Minimum darstellt... Was so in etwa 1000 - 1500€ inkl. Zubehör bedeutet, wenn man Geduld hat.
Die Maschinen von "Knuth" (MF 1) liegen definitiv ausserhalb meines Bereichs... selbst als Schnäppchen, für mich gerade ausser Reichweite

Vergesst bitte bei Euren, ohne Zweifel wertvollen (!), Tipps nicht, das ich hier aus Sicht eines Einsteigers frage, der sich langsam an das Thema "Fräsen" heranarbeiten muß...

Vielen Dank für Eure Kommentare bisher.
rfindigo
 
Gerade Fräsen mit einer minderwertigen MAschine ist ein Ärgernis ohnegleichen. Da stimme ich meinen Vorrednern unbedingt zu.

Ganz am Anfang hat einer noch auf die Werkzeugkosten hingewiesen. Das halte ich für sehr wichtig.
Fräser, Aufnahmen, Schraubstock Beilagen Messuhr etc. kosten ein Haufen Geld und man kann nicht wie bei einer Drehmaschine mal schnell irgendein Werkzeug selber schleifen.
 
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