Asbach-Böker-Trapper … Wenn einem so viel Gutes widerfährt

RFB

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Der Frühling ist Schuld :cool:: die Vorliebe für Messer mit Hintergrundgeschichte hat mal wieder zugeschlagen. Asbach nennt es „Asbach Böker Trapper Mono“, Böker nennt das Messer um das es gleich geht „Böker Trapper Asbach Uralt“, – wie auch immer, es ist ein elegantes und sehr harmonisches Taschenmesser, das beiden Eltern gerecht wird.
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Durch die Kombination aus Messingplatinen, Neusilberbacken und Fasseiche entsteht ein harmonisches und geschmackvolles Ganzes. Das Taschenmesser aus der Solinger Manufaktur hat eine stramme Rückenfeder, welche die polierte Klinge aus 440C sicher in Position hält, ohne zu arretieren.
Die Griffschalen aus Asbach Fasseiche tragen das vertraute Brandzeichen. Asbach uralt mit dem schmückenden Anfangsbuchstabe A ist eine ebenso bekannte Marke wie Böker und der Baum. Da Messermarken für Mitglieder hier im Forum kein Geheimnis sind, soll nun die interessante Hintergrundgeschichte von Asbach und die Beziehungen zum Nachbarland Frankreich im Vordergrund stehen.
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Cognac ist heute eine geschützte Herkunftsbezeichnung. Das war nicht immer so, früher gab es auch „Rüdesheimer Cognac“. Er wurde hergestellt von einem Destillateur, der einige Zeit in Frankreich gelebt und dort die Herstellung des Cognacs gelernt hatte. Später machte er sich in Deutschland selbstständig mit dem Ziel, deutschen Cognac auf gleichem Niveau herzustellen.
1907 ließ dieser Destillateur „Asbach Uralt“ und die Bezeichnung „Weinbrand“ als Warenzeichen eintragen. „Asbach“ war der Nachname von Hugo Asbach, „Uralt“ stand für die lange Reifezeit der Weine. Diese Entscheidung bewährte sich, als deutschen Herstellern im Versailler Vertrag verboten wurde, die Bezeichnung Cognac weiterhin zu verwenden.
Manche Marken werden zur Bezeichnung für eine ganze Produktgruppe, z.B. „Tesa“ für Klebefilm oder „Tempo“ für Papiertaschentücher. Auch „Asbach“ ist in den deutschen Sprachschatz eingegangen, als Synonym für uralt. Wie die Suche zeigt, wird es in diesem Sinne auch hier im Messerforum verwendet.
Asbach gehört inzwischen zu Underberg. Im neuen Hause wird versucht, die Marke ohne das Uralt zu etablieren. Schade, denn das Wort steht nicht nur für die lange Reifezeit des Weinbrands, sondern auch für etwas, dass sich im Laufe vieler Jahre und über Generationen bewährt hat – so wie es auch von diesem Messer zu erwarten ist.
Das Asbach Böker Trapper passt zum harmonischen Geschmack des Asbach ebenso wie zur Qualität der Böker Manufaktur. Der Brandstempel auf dem Eichenholzgriff und die individuelle Nummerierung des auf 999 Stück limitierten Asbach Böker Trapper rundet das Ganze ab. Wenn einem so viel Gutes widerfährt …
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... ist es einen Asbach-Böker-Trapper wert :cool::
 
Wusste nicht, dass es deutschen Cognac gab. Asbach habe ich bei uns in Frankreich, jedenfalls in der Bretagne, noch nie gesehen. Ich werde in Deutschland mal darauf achten und ausprobieren. Danke für die Geschichte und die schönen Bilder, das Messer sieht wirklich gut aus!
 
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Danke für deine Story, die Bilder und Recherche zum Hintergrund - so etwas mag ich!
Anders als ASBACH, den ich noch nie mochte. Liegt wohl auch am berühmten „uralt“-Slogan, ich hab dann immer alte Herren in Cocktailsesseln in Erinnerung, scheint auch werbeprägend zu sein. (Nur durch Mariacron zu toppen 😜).
Überträgt sich dann leider auch auf die Marke im Griffholz des an sich schönen klassischen Messers.

Trotzdem viel Freude damit - und „Zum Wohl“
Abu
 
hab dann immer alte Herren in Cocktailsesseln in Erinnerung, scheint auch werbeprägend zu sein.
In Frankreich ist mir Werbung von Asbach nie aufgefallen (gab es vielleicht auch gar nicht). Das Brandzeichen mit dem verschnörkelten Anfangsbuchstaben stört mich daher nicht. Passt sogar irgendwie zur Eleganz des Messers. Mir gefällt es wirklich gut. Aber wie ich gesehen habe, gibt es das Trapper mit dem Eichenholzgriff und der einfachen Klinge bei Böker gar nicht mehr. Leider konnte ich den „Rüdesheimer Cognac“ noch nicht ausprobieren. Bin aber noch in dieser Woche bei Bekannten eingeladen, bei denen die Chance auf einen Probeschluck besteht. Glücklicherweise gibt es das Messer noch bei Asbach, wenn der Test positiv ausfällt, besteht also immer noch eine Chance es zu bekommen. Bin gespannt ob mir der Asbach schmeckt.
 
Bin aber noch in dieser Woche bei Bekannten eingeladen, bei denen die Chance auf einen Probeschluck besteht.
Bin gespannt, wie der französische Blick auf das "uralte" deutsche Getränk ausfällt.
Aber unabhängig davon ist das Asbach-Böker-Trapper (wie auch Abu schreibt) ein wirklich schönes klassisches Messer.
Ein ähnlich geschichtsträchtiger Trapper mit Eichenholzgriff ist der Trapper Schloss Burg, der liegt aber preislich über dem Asbach-Verkaufspreis und wirkt eher rustikal.
 
Der normale Trapper Asbach Uralt ist jetzt bei Böker ausverkauft und nicht mehr lieferbar.

Ich habe mir, angeregt durch diesen informativen Thread vor zwei Wochen noch schnell ein Messer bestellt. Nummer 316 ist bei mir eingezogen und gefällt mit sehr gut.

Guido
 
Endlich konnte ich den „Rüdesheimer Cognac“ ausprobieren. Als Französin bin ich natürlich total neutral :)
Aber im Ernst, der Asbach den ich trinken durfte war wirklich gut! War 8 Jahre alter, es gibt wohl auch jüngere und ältere.
Beim nächsten Besuch in der Bretagne werde ich eine Flasche "Weinbrand" mitnehmen und die Geschichte davon erzählen :)
nicht mehr lieferbar.
Bei Asbach ist das Messer noch zu haben, zwar teurer als (am Ende) bei Böker, aber preiswerter als das von RFB genannte Schloss Burg.
Damit lässt sich dann Roquefort oder alter Mimolette zum Asbach stilvoll anschneiden - vielleicht kombiniere ich aber auch mit Confit de canard oder Foie gras. Oder was ist die typische Kombination zu Asbach in Deutschland?
 
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