Aus billig macht "nicht mehr billig", mein Versuch einer Machete

intravenoes

Mitglied
Beiträge
41
Als Neuer hier in der Runde möchte ich nun auch mal einen Beitrag leisten.
Hatte mir vor einer Weile mal so eine Billigmachete zugelegt, die beim ersten Lagerfeuereinsatz an einfachen Holzscheiten scheiterte und es hässliche Einkerbungen in der Klinge gab.
Nun hab ich die Klinge erstmal gehärtet auf ca. 57HRC, den billigen Plastikgriff durch einen selbstgemachten aus einem Reststück Birkenholz ersetzt und mit Kupferstiften genietet und die Kerben hab ich mit dem Laser zugeschweißt.
Hier erstmal das fertige Ergebnis. Eine Fangschnur will ich noch hinten durch das frei gewordene Loch machen und ich hab noch ne alte Lederschweißerschürze auf Arbeit gefunden, die wird noch für ne gescheite Scheide herhalten müssen, da die Nylonscheide so langsam zerbröselt.
Der Sägerücken ist nun auch etwas "geschärft", allerdings hab ich die Klinge nur grob abgezogen, da es ja ein Arbeitsgerät ist und mir da eine Politur nicht sinnig erscheint.
(Sorry für teilweise schlechte Bildqualität, meine Digi ist nicht die Beste)



D9AA3220030211DCA5224432D95DCECF.jpg


DA292620030211DCA0527649D95DCECF.jpg


DA8E5090030211DCA81D8281D95DCECF.jpg


DB057C60030211DC9C07BD36D95DCECF.jpg


Hier mal noch ein paar Bilder von der Reparatur mit dem Laser, falls es jemand interessiert.

vorher:

DC7F7230030211DC95BD6EA7D95DCECF.jpg


DBD52870030211DC8F18B98CD95DCECF.jpg


nachher:

DC2C4920030211DC82D11BAFD95DCECF.jpg


Für Anregungen und Kritik wäre ich euch sehr dankbar!
 
sehe ich das richtig, das du den ausbruch per laser "zugeschweisst" hast? - mal von dem abgesehen das dies wohl nicht sehr förderlich für die schneide ist - hast du das teil auf der arbeit?
laserschweissen find ich sehr interessant ;-)
 
Schöne Arbeit.

Eine Frage hätte ich aber noch. Hat du die Zähne der Säge vor dem Härten ein wenig verschränkt, oder stehen die linear hintereinander? Die Funktionsfähigkeit würde mich interessieren.
Ist zwar nicht sooo wichtig, für mich dennoch interessant, da ich mal einen ähnlichen Entwurf aufgezeichnet habe, aber nicht an die Ausführung ging, weil ich mit wegen der Sägezahnform nicht ganz schlüssig war.
 
@intravenoes

da wäre ich etwas vorsichtig bei einer solchen Billigmachete, das beste Beispiel hatten wir beim vergangenen KAMFT10.
Auch hier war es eine Billigmachete und die hatte es in sich!
Ein solches Ding kann auch mal ins Auge gehen. Ich möchte Dir hier keine Angst machen, aber der Brummel (Besitzer der Machete) hatte noch reaktionsschnell den Kopf zur Seite gebracht als das Ding an Ihm vorbeigerauscht ist.

Gruß Kuno
 

Anhänge

  • machete.jpg
    machete.jpg
    97,6 KB · Aufrufe: 585
  • Cimg2738.jpg
    Cimg2738.jpg
    47,5 KB · Aufrufe: 490
Zuletzt bearbeitet:
Das mit dem Laserschweißen interessiert mich auch! Was für ein Gerät ist das? Was für einene Zusatzstoff hast du genommen?
Es sieht so aus, als habest du nach dem Härten geschweißt (?!?)
Kannst du mal ein Bild von der Schweißstelle nach dem Überschleifen machen?

viele Grüße, Jan.
 
sehe ich das richtig, das du den ausbruch per laser "zugeschweisst" hast? - mal von dem abgesehen das dies wohl nicht sehr förderlich für die schneide ist - hast du das teil auf der arbeit?
laserschweissen find ich sehr interessant ;-)

Ja, hab die Ausbrüche mit dem Laser zugeschweißt, der Zusatz ist ein etwas härterer. Wie es sich in der Praxis mit der Haltbarkeit macht werde ich noch testen, muss sowieso erstmal schauen ob die Klinge jetzt etwas mehr taugt.
Das Dumme war nur, ich hab die Stellen nach dem Härten geschweißt, total dumm! Warum ich das gemacht hab? àblack out, keine Ahnung! Das Schweißgut ist mit härtbar, hätte sich also gut mit in das Restgefüge eingebracht
Hab die Maschine auf Arbeit. Bin auch grad noch am experimentieren mit dem Aufschweißen von Messing in Stahlgravuren, werde ich demnächst mal hier posten.


Schöne Arbeit.

Eine Frage hätte ich aber noch. Hat du die Zähne der Säge vor dem Härten ein wenig verschränkt, oder stehen die linear hintereinander? Die Funktionsfähigkeit würde mich interessieren.
Ist zwar nicht sooo wichtig, für mich dennoch interessant, da ich mal einen ähnlichen Entwurf aufgezeichnet habe, aber nicht an die Ausführung ging, weil ich mit wegen der Sägezahnform nicht ganz schlüssig war.

Die Sägezähne stehen fast alle in einer Linie, das Blatt ist allgemein nicht ganz gerade und hat es durch das Härten auch etwas verzogen. Hab das mit in den Härteofen getan wo wir unsere Stahlbatzen reinschmeißen, war also abzusehen, dass das etwas krumm wird, aber unser Härter hat sich Mühe gegeben. Ich hab die Zähne im Nachhinein abwechselnd schräg zur Spitze hin geschliffen, damit die Funktion als Säge auch gegeben ist, auch wenn man die eigtl. weniger nutzen wird.


@intravenoes

da wäre ich etwas vorsichtig bei einer solchen Billigmachete, das beste Beispiel hatten wir beim vergangenen KAMFT10.
Auch hier war es eine Billigmachete und die hatte es in sich!
Ein solches Ding kann auch mal ins Auge gehen. Ich möchte Dir hier keine Angst machen, aber der Brummel (Besitzer der Machete) hatte noch reaktionsschnell den Kopf zur Seite gebracht als das Ding an Ihm vorbeigerauscht ist.

Schreib mal mehr darüber! Bei was ist das Ding so abgegangen? ....Interessiert mich!


Das mit dem Laserschweißen interessiert mich auch! Was für ein Gerät ist das? Was für einene Zusatzstoff hast du genommen?
Es sieht so aus, als habest du nach dem Härten geschweißt (?!?)
Kannst du mal ein Bild von der Schweißstelle nach dem Überschleifen machen?

viele Grüße, Jan.

Wie oben schon geschrieben hab ich leider erst nach dem Härten geschweißt, bitte frag nicht warum, wahrscheinlich hatte ich da was dringendes auf Arbeit zu tun und einfach nur vergessen. ...oder bin zu blöd? ;-)
Die Maschine ist ein kleine Handgeführte von AlphaLaser (Achsen laufen automatisch), die wir für Reparaturschweißungen an allen möglichen Werkstoffen einsetzten, hauptsächlich Stahl für den Formenbau. Ich kann aber auch Messing, Kupfer und bedingt auch Alu schweißen. Für die Klinge hab ich nen allgemeinen RC genommen, also nix besonderes, da ich das genaue Material der Klinge eh nicht kenne, ist aber wahrscheinlich ein 90Mn Stahl (1.2842), hat sich zumindest so ähnlich verhalten und der RC hier noch relativ „hart“ wird in der ersten Lage. Bessere Bilder bekomm ich leider nicht hin, wie gesagt, die Digi ist nicht die Beste, kann höchstens mal versuche das Teil auf’n Scanner zu legen. Die Stellen sind aber noch leicht sichtbar, wollte erstmal nicht zu viel dort wegschleifen um das Material nicht noch weiter zu schwächen. Die Zusätze sind aber zum größten Teil auch polierbar, benutzen wir auch an Hochglanzformen.
 
Zur Säge: An sich ist die Säge nur dazu gedacht die Scheide zu ruinieren. Wenn Du aber unbedingt damit sägen willst, müssen die Zähne breiter sein als das Blatt. Anderenfalls klemmt die Säge im Schnitt. Das erreicht man, indem das Blatt hinterschliffen wird oder hier zweckmäßiger, die Zähne abwechselnd nach rechts und links gebogen werden. Gewöhnlich macht man das mit einer Schränkzange. Zur Not geht’s auch mit Hammer und Senkstift. Hauptsache es wird gleichmäßig. Wenn Du zu hoch gehärtet hast, brechen Dir dabei die Zähne ab. Anschließend wird die Säge mit einer passenden Feile geschärft. Bei dieser Zahnform würde man beim Griff anfangen zu feilen.

edit: Weil Du schon seitlich an den Zähnen gefeilt hast, lass jeden 3ten Zahn ungeschränkt stehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
So,hatte die Machete über Himmelfahrt und das WE im Einsatz und muss sagen, sie hat sich ganz gut gemacht, die geschweißten Stellen haben gut gehalten. Hier mal der versprochene Scanversuch der Klinge, die Klinge ist aber noch recht schmutzig vom Einsatz,muss ich erstmal wieder bisl abziehen, haftet wie Fliegendreck!

BB6A898007C711DCAA234F04D95DF048.jpg



Hab mir auch mal ne Scheide gebastelt, sollte halt einfach und schlicht sein und den Zweck erfüllen, jedoch muss ich mir mal noch was als "Aufhängung" überlegen, wollte nicht ne einfache Gürtelschlaufe ran machen, vielleicht hab ihr da mal noch nen Tipp?

FD83894007C511DC930321ACD95DF048.jpg


FD186B6007C511DC8E03616BD95DF048.jpg
 
Erstaunlich, hätte nicht gedacht dass so eine Schweißung im Schneidenbereich hält, denn es müsste doch ganz hübsche Spannungen im Material geben, zumal Du nicht mehr spannungsarm geglüht und gehärtet hast. Stahl ist doch geduldig...
Muss doch gleich mal nachsehen, ob bei mir im Keller nicht auch noch so ein Laserschweißgerät in der Ecke rumsteht, gehört ja eigentlich zur Mindestausstattung :D

Hast Du die beiden Zoombilder über die "Zieleinrichtung" des Schweißgeräts gemacht?

Grüße Rainer
 
Erstaunlich, hätte nicht gedacht dass so eine Schweißung im Schneidenbereich hält, denn es müsste doch ganz hübsche Spannungen im Material geben, zumal Du nicht mehr spannungsarm geglüht und gehärtet hast. Stahl ist doch geduldig...
Muss doch gleich mal nachsehen, ob bei mir im Keller nicht auch noch so ein Laserschweißgerät in der Ecke rumsteht, gehört ja eigentlich zur Mindestausstattung

Hast Du die beiden Zoombilder über die "Zieleinrichtung" des Schweißgeräts gemacht?

Grüße Rainer

Bin auch erfreut dass es zu gut gehalten hat, hab das Teil auch extra mal hart rangenommen, also von dicken Ästen und Stämmen in weichem und hartem Holz, dachte mir: wenn es flöten gehen sollte, dann gleich richtig!
Diesen von dir genannten Verspannungen kann man auch entgegenwirken, indem man öfters eine elastische Zwischenlage setzt, außerdem ist der Vorteil des Laserschweißens der, das die Hitze nur auf einen sehr kleinen Bereich einwirkt, somit das Werkstück im ganzen relativ unberührt lässt.
Die „Zielfotos“ sind durch das Mikroskop der Maschine gemacht, hätte nicht gedacht, dass das mit der Digicam was wird, aber sieht ganz gut aus, wenn auch nicht ganz gerade geworden. Da hätt ich auch das Bild machen können von der nachgearbeiteten Klinge, fällt mir grad ein, da hätte der Scanner nicht so gequält werden müssen. Na mal schauen, vielleicht schleif ich die Machete nochmal auf Arbeit mit und versuch noch ein Foto über die Maschine zu machen.
Im übrigen setzen wir das Laserschweißen auf Arbeit auch hauptsächlich an bereits fertig gehärteten Teilen ein, die eine Reparatur oder Änderung benötigen, da wird bis auf das Nacharbeiten auch nix weiter gemacht (also Temperaturbehandlung oder ähnliches), und das hält auch so manches aus. Es ist aber natürlich nie ein gleichwertiger Ersatz zum Originalmaterial, da man ja nie genau das gleiche Material aufschweißt, sondern immer nur ähnliche Zusätze!
 
Zurück