Auswahl rostfreie Stähle für Damastpaket?

PeterG

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Hallo
Ich wollte das verschweißen von rostfreiem Stahl mal ausprobieren und habe mir aus diesem Grund ein Paket aus 1.4301 und Mirrax (1.2083) gebaut. Die einzelnen Lagen habe ich mittels WIG-Schweißgerät rundum ohne Schweißzusatz verlaufen lassen. In der Gasesse bis hellgelb fast weiß erhitzt und mittels Handhammer geschweißt. Nach einem anschleifen und probe-ätzen war ich überrascht wie gut die Schweißung gelungen ist und wie kontrastreich diese Kombination zeichnet. Ermutigt durch diesen Erfolg habe ich beschlossen daraus ein Messer mit 240 Lagen zu machen. Da diese Kombination nicht härtbar ist habe ich bei der letzten "Faltung" eine Schneidlage aus 1.4528 eingelegt. Nach dem schleifen und probeätzen hat sich leider herausgestellt, dass ich die Schneidlage bei der letzten Schichtung zu dünn gewählt habe und nach dem aus-schmieden nur mehr einige Zehntel Millimeter dick ist. Durch das unregelmäßige manuelle schmieden verläuft sie auch nicht gerade sondern irgendwo und nicht an der Schneide der Klinge. Ich habe die Klinge aus Interesse trotzdem gehärtet und härte-geprüft. An den Flanken messe ich kaum verwunderlich 33HRC. Die dünne Schneidlage ist am Klingenrücken wegen Instabilität des Messaufbaues nicht mittels HRC eindeutig messbar. Laut Feilprobe schließe ich auf 45HRC, also viel zu weich.
Meine Vermutung ist, dass der 1.4528 durch den C-armen Stahl des restlichen Paketes entkohlt ist. Ich habe sogar wider besseren Wissens versucht die Klinge aufzukohlen, leider erwartungsgemäß ohne Erfolg. Da ich das Projekt rostfreier Damast nicht so schnell aufgeben möchte, werde ich ein neues Paket machen.
Nun meine Fragen an die Stahlexperten. Hat es Sinn mit dieser Kombination weiter zu machen? War die Schweißtemperatur (2x fast Weißglut) zu hoch? Ist nur die Schneidlage zu dünn?
Ich hätte als Alternativmaterial Elmax, M340, M333, N360, 1.2085, 1.2316. Will mir nicht extra RWL34 und PMC kaufen und Damaststeel kopieren.
 
Hallo
Danke für den Hinweis auf diesen Beitrag. Habe ich wohl bei meinen Suchen zu diesem Problem übersehen. Leider ist mir damit aber nicht recht geholfen. Über das Thema "rostfrei=schlecht rostend=super" habe ich hier schon einiges gelesen.
 
Hallo Eckhard
Habe soeben die #8 gelesen. U.Gerfin beschreibt die Technik des verschweißens. Damit habe ich kein Problem. Weiters spricht er die feineren Schneiden bei rostenden Stählen an. Ich gebe ihm hier vollkommen recht. Meine Problemstellung ist eine andere.
 
Guten Abend
Die Kombination für den Mantel ist doch sehr gut. Sie ist fest genug und zugleich auf Grund der mäßigen Härte ausreichend zäh. Wenn Du damit keine Probleme hast, und die Kombination gut zeichnet, würde ich daran nichts ändern.
Für die Schneidlage kannst du zweierlei machen: Entweder Du nimmst ein dickeres Stück als Ausgangsmaterial, sodaß genug Fleisch in der Mitte vorhanden ist und immer ein härtbarer Stahl in der Schneidzone liegt oder Du schmiedest Dein Paket mit der eingeschweißten Schneidlage schön sauber zu einem Quader mit exakten Kanten. Von diesem Quader schleifst Du dann im Winkel von etwa 45 Grad die Kanten auf der Seite weg, wo die Schneide liegen soll und zwar bis auf die Schneidleiste.
Wenn Du das Paket dann zur Klinge ausschmiedest, hat die Schneidlage gar keine andere Möglichkeit, als in der Mitte zu liegen.
Zur Sicherheit kann man auch beide Techniken kombinieren.
Vom 1.4535 als Schneidlage bin ich nicht so begeistert. Wenn es denn schon ledeburitisch sein muß, würde ich Elmax vorziehen.
Oder aber-es mag für Dich ketzerisch klingen- nimm doch einfach den 1.4034 als Schneidlage. Der Stahl wird weit unterschätzt. Umhüllt mit einem zähen Mantel kannst Du ihn mit 60 HRC einsetzen und er wird sich für allround-Gebrauch vorzüglich bewähren. Nur protzen kann man halt nicht damit !.
Freundliche Grüße
U. Gerfin
 
Danke für die erschöpfende Antwort. Der Trick mit dem anschleifen der Kanten ist genial. Darauf währe ich nicht gekommen. Ich nehme an, mit dem 1.4034 ist der 1.2083 gemeint. Bei "normalen" Werkstücken ist der nicht über 54-56Hrc zu härten. Ich werde versuchen ob er bei einer Klinge wegen der höheren Abkühlgeschwindigkeit härter wird.
Grüße Peter
 
Hallo
Ich möchte hier eine fehlerhafte Angabe meinerseits korrigieren. Beim 1. Beitrag habe ich den Stahl MIRRAX als 1.2083 bezeichnet. Das stimmt nicht. Er wird in dem mir vorliegenden Datenblatt nur mit 1.2083 in den Eigenschaften verglichen und als (AISI) 420mod. bezeichnet. (Ich glaube ich habe den Stahl 420 schon als 1.4034 bezeichnet gesehen)
Die Legierungselmente lauten:


C 0,4+N
Cr 12,6
Mo 0,4
Ni 1,3
V 0,3

Wie weit sich der Stahl wegen des Stickstoffgehalt für Messerschneiden eignet wage ich nicht zu beurteilen.

Grüße Peter
 
hmm
da tun sich 2 möglichkeiten auf !
entweder strecken und 400 lagen mit ner breiteren schneidleiste oder
bei der alten schneidleiste schneiden und umdrehen und eine neue , dickere einschweißen


Peter Polnau
 
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