Auweia - noch ein Schmied....

epsylon

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Hallo Forum,

nachdem ich jetzt endlich eine Feldschmiede, Amboss und die ersten Werkzeuge zusammenhabe werde ich am Wochenende anfangen und meinen ersten (Messer-)Klingenrohling schmieden.

Angedacht ist entweder eine Steckangelklingen von ca. 7-9 cm oder ein japanisch angehauchtes Fulltang.

Ich werd mal ein paar Fotos machen und anschließend hier reinstellen.

steck_03.gif


fulltang_01.gif
 
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AW: Auweia - noch ein Schmied....:lechz:

Vorsicht ! An der Angel müssen die Ecken im Übergang zur Klinge abgerundet werden, sonst hat man eine klassische Sollbruchstelle.
MfG U. Gerfin
 
AW: Auweia - noch ein Schmied....:lechz:

Hi,

ich würde desweiteren die Angel immer so breit wie möglich machen. Sonst könnt ich aus "stabilitätstechnischen" Gründen nicht ruhig schlafen, selbst bei noch so kurzen und feinen Klingen.
Sorry aber bei so dünnen Teilen bekomm ich Gänsehaut - dat wär nix für mich :hmpf:

Gruß

Simon
 
AW: Auweia - noch ein Schmied....:lechz:

Japp ist mir auch sogar schon passiert bei meinem Zweiten... natürlich habe ich auch doof gehärtet. Aber jeder fängt mal an.

Vom Stil her gefällt mir das obere. Bei dem Fulltang würde ich die untere Ecke (auf der Schneidenseite) weiter runterziehen, sonst sieht das so zahm aus.
Ich habe auch schon einige Messer designed... manchmal dauert es ewig, bis ich mich für eine Form entschieden habe. Die besten Projekte waren von A -Z durchgeplant und am Anfang stand immer das Design.

Viel Erfolg bei deinen Messer. Vielleicht schaffe ichs ja auch mal demnächst meine neuen Projekte (z.B. Skinner und Wurfmesser) hier zu präsentieren... genau!!! Fotos nicht vergessen.:D

Gruß,

der Nic
 
AW: Auweia - noch ein Schmied....:lechz:

Servus,

Zum Entwurf Nr. 1 fällt mir Brusletto ein.
Insofern eine praxiserprobte, altbewährte Bauform für ein kleines Gebrauchsmesser.
Die Geschichte mit den in dieser Form, abgesetzten Erlen ist wohl unausrottbar.
Sie wird denn auch völlig unverdrossen in diversen Publikationen “gelehrt“ und verbreitet.
Und man findet sich damit zudem in bester Hochpreisprofigesellschaft.
Es sollte aber auf der Hand liegen, dass es nicht das gelbe vom Ei ist (Spaltwirkung, Querschnittsreduzierung, Spannungsverlauf im Bauteil Klinge).

Auf alle Fälle viel Spaß und Erfolg beim Machen.

Gruß Michael
 
AW: Auweia - noch ein Schmied....:lechz:

Ok, danke für Euer Feedback - habe den Entwurf etwas abgeändert - mal sehen, ob ich das so hinbekomme ;)

epsylon2
 
AW: Auweia - noch ein Schmied....:lechz:

Ein kleiner Trick ist auch noch, um den Sitz des Erls zu verbessern, diesen seitlich mit einer Feile oder mit dem Schleifstein einzukerben, dann hält ihn der 2K-Kleber besser im Griff. Ich lasse die Erls (oder heißt das Erle?) immer konisch zulaufen und spitze sie nach unten an, dann werden sie vorsichtig ins Holz getrieben, während des Klebens. Dadurch ist bei versagen des Klebers ein Resthalt die letzte Hoffnung. Bisher hatte ich da zwar keine Probleme, aber sicher ist sicher.

Viel Erfolg noch und lass dir nicht zu viele Tips aufschwatzen... ich habe vor 2,5 Jahren erst angefangen, deswegen sind mir die anfänglichen Schwierigkeiten natürlich noch bewusst.

Also ciao denn,

der Nic(vogel)
 
...noch ein Schmied...

Ein kleiner Trick ist auch noch, um den Sitz des Erls zu verbessern, diesen seitlich mit einer Feile oder mit dem Schleifstein einzukerben, dann hält ihn der 2K-Kleber besser im Griff. Ich lasse die Erls (oder heißt das Erle?) immer konisch zulaufen und spitze sie nach unten an, dann werden sie vorsichtig ins Holz getrieben während des Klebens. Dadurch ist bei Versagen des Klebers ein Resthalt die letzte Hoffnung.....
Aus technischer Sicht macht ein in voller Länge konisch zulaufender Erl keinen Sinn. Sollte sich der Kleber tatsächlich einmal ungewollt lösen, z.B. unter dem Einfluss von Wärme, dann kommt der ganze Erl auf einmal frei. Ein Erl, der im unteren Bereich parallel gearbeitet ist, bleibt viel länger im "Eingriff" mit dem Griffmaterial. Natürlich muss sich der Erl im oberen, klingennahen Bereich deutlich verbreitern und der Klingenform annähern, damit keine Festigkeitsprobleme auftreten.

Gruß
sanjuro
 
AW: Auweia - noch ein Schmied....:lechz:

Ja okay, mag schon sein...aber wie gesagt... "ist mir noch nicht passiert"... ich habe es bisher bei einigen messern so gemacht und mit konisch meine ich ja nicht "absolut konisch" sondern nur eine leichte konische Form. Aber gut, wahrscheinlich hast du recht.

Ich denk mal drüber nach...:hmpf:

bis denne,

der Pic-Nic-Er
 
AW: Auweia - noch ein Schmied....:lechz:

Das Problem bei der Klebung läßt sich leicht lösen - man nennt das Formschluss. In der Skizze im Anhang hab ichs mal (stark übertrieben) gezeigt, wie es geht - in Realität reichen schon minimale Hinterschneidungen im Millimeterbereich in der Griffbohrung und am Erl - also ruhig etwas ungenauer bohren und rauhe Stellen am Erl belassen oder gezielt schaffen hilft...

Man mus sich nur den ausgehärteten Kleber (grün dargestellt) als festes Kunststoff-Formteil vorstellen, welches einerseits den Erl hält, andererseits selbst vom Griff gehalten wird - auch dann noch, wenn sich die Klebeverbindung zwischen Griff und Kleber oder Kleber und Erl lösen würden, solange nur die Integrität des Kleberstücks gegeben ist. Ist der also erst mal fest, hat man eine (geometrisch prinzipbedingt) zerstörungsfrei unlösbare Verbindung zwischen Klingen-Erl und Griff geschaffen.

Edit: @Nic04: Bevor der Kleber versagt (guter 2K-Kleber und richtige Verarbeitung vorausgesetzt) sind eher Griff und/oder Klinge zerstört.

-ZiLi-
 

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Am einfachsten und wirksamsten ist es, den Erl etwas zu krümmen. Das Loch im Griff kann man dann von zwei Seiten in leicht versetztem Winkel bohren. Die Löcher werden dann mit einem passenden Stück Holz oben und unten verdeckt. Das sieht gut aus, erleichtert die Anpassungsarbeiten enorm, da nur der obere Abschluß, aus dem die Klinge herauskommt, exakt gearbeitet sein muß und ist auch gegen Verdrehen des Erls im Griff wirksam.
Wenn man nur von einer Seite anbohren will, muß die Bohrung im Griff soviel Übermaß haben, daß der gebogene Erl hineinpasst. Oben wird dann wieder durch ein in der Farbe passendes Stück Holz, Elfenbein oder Horn abgedeckt.
Das ist für die high-tech-Fans sicher ein Graus, es ist aber einfach und von der Haltbarkeit her die beste Lösung.
MfG U. Gerfin
 
Also ich bin auch der Meinung wie ZiLi:
"Bevor der Kleber versagt, sind eher Griff und/oder Klinge zerstört."

Wir haben in der Schmiede schon oft den 2K-Kleber Überschuss an verschiedenste Dinge geschmiert und sie zusammen gedrückt. Nach dem Aushärten waren sie fast immer untrennbar (es sei denn zu große Hebelwirkung, oder eben des Klebers Feind: die Hitze).
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kurz-Erl nicht von 2K-Kleber gehalten wird ist, meiner Erfahrung nach, eher gering. Ich treibe den Erl meistens auch nur zusätzlich in das Holz, obwohl es sich wahrscheinlich nie Lösen würde. Ich sehe das eher als doppelte Absicherung und damit als Qualitätsmerkmal. Wahrscheinlich bleibt wahrscheinlich, aber möglich!!! Natürlich spielt die Form des Erls eine Rolle und besonders gewünschte Festigkeit lässt sich auf unterschiedlichste Art und Weise erzielen etc., aber wenn man absolut sicher gehen will, sollte man eh vernieten. Ich vertraue z.B. bei meinen Flacherlmessern immer auf den Kleber und meinen Umgang mit den Oberflächen, wenn ich denke, dass Nieten die Optik des Messers verschändeln würden.

Nun ja... epsylon... mach mal, das wird schon :hmpf:

@Gerfin ... kannste mal in dem Thread weiter helfen? http://www.messerforum.net/showthread.php?t=45678
Es geht um dickere Linien im Damast.
 
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