Bananenschale und 1.2235

Taperedtang

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Hallo,

ich bin immer noch am experimentieren wie man auf Carbon-Stahl eine vernünftige Patina erzeugen kann.

Die üblichen Methoden mit Kaffee, Senf, Säuren etc. sind mMn nicht ideal. Die Idee war etwas Neues auszuprobieren.

Dazu habe ich eine Bananenschale von außen angeritzt und habe damit mehrfach über eine Klinge aus 1.2235 gewischt.

Ich war total überrascht wie schnell eine Reaktion erfolgte, innerhalb einer Minute ist folgendes passiert:

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Das Ergebnis ist leider auch nicht das was ich mir vorgestellt habe, da sich keine gleichmäßige Patina entwickelt. Wie schon in einem anderen Beitrag festgestellt werde ich wohl doch brünieren müssen, um ein brauchbares Ergebnis zu erzielen.

Oder hat noch jemand einen anderen Vorschlag, der bis jetzt noch nicht gemacht wurde, wie man dieses Thema angehen kann?

Grüße

Matthias
 
Zuletzt bearbeitet:
Fe3Cl ... Eisenchlorid, gibts als Granulat oder flüssig und unzählige Beiträge im Forum -
Patina entsteht normalerweise durch Gebrauch und ist von Haus aus nicht gleichmäßig!?

BGC
 
@enrico

Du hast natürlich Recht "Patina" ist hier der falsche Begriff.

Ich hätte besser "schwärzen der Klinge" schreiben sollen. Ja, es gibt viele Beiträge zu diesem Thema, u. a. auch zu Eisenchlorid. Die Beiträge sind mir auch alle bekannt deswegen meine Frage:

"Oder hat noch jemand einen anderen Vorschlag, der bis jetzt noch nicht gemacht wurde, wie man dieses Thema angehen kann"?

Viele Grüße

Matthias
 
Is grad echt Zufall, dass ich deinen Thread lese während neben mir ne Hultafors Klinge in Essig vor sich hin säuert...:hmpf:

Essig ist echt ne interesante Sache:

Meinen erster Versuch, ne Carbonstahlklinge zu brünieren hab ich mit Essig-Essenz vollzogen, frei nach dem Gedanken viel hilft viel (Säuregrad)...
Bestes Ergebnis hatte ich jedoch bei gleicher Klinge mit Rotweinessig (leicht erhitzt)!
Die Klinge war danach fast Obsidian-schwarz..

Gruss

FLO
 
Guten Morgen FLO,

das klingt interessant. Wenn möglich, zeige doch bitte mal ein Foto.

Gruß

Matthias
 
Moin, leider kann ich nicht mehr mit Fotos dienen, da ich besagtes Messer vor ca. 4 Jahren verschenkt habe.

Das Hultafors, was ich gestern über Nacht in Essig gestellt habe entspricht leider nicht meinen Erwartungen...
Habe dabei Balsamico-Essig benutzt und die Klinge wird dabei nur leicht grau...

Ich glaub ich geh morgen mal auf die Suche nach ner Flasche Rotwein-Essig und wiederhole das Ganze.:hehe:

LG

FLO
 
Habe ein billiges Messer vom Weihnachtsmarkt brüniert mit der Schnellbrünierung von Ballisol. Wird auch nicht 100%ig gleichmäßig, wenn man die Klinge nicht eintauchen kann.

Aber die Klinge riecht nach 2 Jahren noch immer furchtbar und die Brünierung geht auch wieder ab und wird durch Patina ersetzt. Im Lebensmittelbereich würde ich es nicht mehr machen, da ich auch nicht weiß wie schädlich diese Brünierung ist.

Eine Klinge aus 1.2067 habe ich mit Eisenchlorid geätzt. Das hält, verändert sich nicht, riecht nicht und ist gleichmäßig da getaucht. Aber lange nicht so dunkel wie brüniert...

Gruß
Matze
 
Ich stelle fest, dass die Erfahrungen, auch wenn gleiche Methoden zum Schwärzen von Klingen angewendet werden, sehr unterschiedlich ausfallen. Nachdem ich nun sehr viele Beiträge aus dem Forum ausgewertet habe, werde ich mich auf Versuche mit Eisenclorid und dem Brünieren konzentrieren. Sollte ich dann mit den Ergebnissen nicht zufrieden sein, bleibt ja immer noch die Möglichkeit die Klingen mit sehr feiner Körnung zu schleifen oder gar zu polieren. Das macht zwar einen "rostenden" Stahl nicht rostfrei und auch nicht schwarz aber bei entsprechender Pflege wird Korrosion, wenn überhaupt, nicht allzu schnell auftreten. Danke an alle, die mit Vorschlägen unterstützt haben.

Gruß

Matthias
 
Daniel Boll brüniert seine Klingen mit Gun Blue von Birchwood and Casey. Und zwar nur die Klingenwurzel und den Teil in Ricasso-Nähe, der mit Schnittgut im allgemeinen nicht in Berührung kommt. Das bewirkt, daß die Klinge - wenn sich eine natürliche Patina entwickelt – nicht in Ricasso-Nähe unschön metallisch blank bleibt.

Bei Gebrauch - wenn die Klinge in Kontakt mit Säure Obst, Gemüse oder frischen Hölzern kommt - entwickelt sich nach und nach eine schön natürliche Patina, die zunehmend mit der Brünierung eine Einheit eingeht. Das halte ich für einen respektablen Umgang mit Brünierung.

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R’n‘R
 
Gute Idee und tolles Messer! Danke für`s zeigen. Eine Variante die zweckmäßig und elegant erscheint.

Gruß

Matthias
 
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