Bandschleifer S1 oder S6 Motor - Unterschiede?

Alp-Man

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Hi,

hatte am Wochenende auf einer Hausmesse die Gelegenheit mehrere stationäre Bandschleifer in Augenschein zu nehmen (Grit/Fein, Metabo, etc.).

Darunter auch einer (Kannte die Fa. bisher nicht, habe auch gerade das Prospekt nicht zur Hand) dessen Vertreter mit S1 Motoren warb.
Zitat: "Was die anderen mit 4kW S6 Motoren machen schaffen wir mit 3 - das sind doch alles Heimwerkermaschinen".

Preislich lagen alle Maschinen recht ähnlich nur der oben genannte war knapp 200 tacken teurer.

Wo liegt denn da der Unterschied (konnte per google nichts Verwertbares finden)?

Grüße,

Christoph

P.S.: Für Selberbauer: Kontakträder und Antriebsrollen als Ersatzteile der genannten Hersteller scheinen wesentlich günstiger zu sein als Vergleichbare von Spezialherstellern (unter € 100,- für ein Kontaktrad 75x250mm - hatte da mal was von € 250,- im Einzelbezug gelesen)
 
Hallo,
Hab' in meiner E-Technikausbildung mal was über Betriebsarten von Maschinen (Motoren) gelernt, S1 ist auf jeden Fall Dauerbetrieb (der Motor ist körperlich so groß aufgebaut, daß die entstehende Wärme über die Oberfläche und Zwangslüftung an die Umgebung abgegen wird.
S6 sind Kurzbetriebsmaschienen, dh. die entstehene Wärme wird nicht zur gleichen Zeit wieder abgegeben, der Motor muß eine Betriebspause einlegen (sonst "brennt" er durch).

Gruß Klaus
 
Herr Prof. Dr. Wikipedia schreibt unter http://de.wikipedia.org/wiki/Nennbetriebsart

Jede elektrische Maschine muss für eine bestimmte Betriebsart ausgelegt sein, die durch den Verwendungszweck der Maschine bestimmt ist. Beispielsweise muss ein Motor, der ständig anläuft und abgebremst wird größer ausgelegt werden, als ein Motor, der mit konstanter Belastung läuft. Ein Motor, der nur im Kurzzeitbetrieb läuft, kann wiederum kleiner ausgelegt werden.

Folgende Nennbetriebsarten sind in den einschlägigen Vorschriften (EN 60034-1, VDE-Vorschrift 0530, ÖVE M10, ..) festgelegt:

S1: Dauerbetrieb
S2: Kurzzeitbetrieb
S3: Aussetzbetrieb ohne Einfluss des Anlaufvorganges
S4: Aussetzbetrieb mit Einfluss des Anlaufvorganges
S5: Aussetzbetrieb mit Einfluss des Anlaufvorganges und der elektrischen Bremsung
S6: Ununterbrochener periodischer Betrieb mit Aussetzbelastung
S7: Ununterbrochener periodischer Betrieb mit Anlauf und Bremsung
S8: Ununterbrochener periodischer Betrieb mit periodischer Drehzahländerung
S9: Ununterbrochener periodischer Betrieb mit nichtperiodischer Last- und Drehzahländerung
S10: Betrieb mit einzelnen konstanten Belastungen
 
@Thomas,
ja das könnte hinhauen.

@Christoph,
eine 4kW Maschine als Heimwerkermaschine zu bezeichnen halte ich für recht anmaßend, bei 4kW gibts kein Halten mehr. Mein Eigenbau hat 1,5 kW und auch das reißt schon heftig am Schleifband.

Gruß Kuno
 
@Thomas: Treffer! das ist der Hersteller (Kam nicht mehr drauf...).

@Kuno: War nur ein Zitat des Vertreters, ich habe nur beste Erfahrungen mit Werkzeugen der genannten Firmen (besonders Fein) gemacht und das unter überaus belastenden Arbeitsbedingungen (Messebau).


Grüße,

Christoph
 
@Christoph,

das kann ich mir denken, daß Du mit Fein gute Erfahrungen gemacht hast. Auch bei uns in der Firma kommen diese Maschinen zum Einsatz, das hat natürlich mit Heimwerkermaschinen nichts mehr zu tun :steirer: .

Gruß Kuno
 
Eine Frage noch an den Elektro-Fachmann:

Was bedeutet nun konkret die Angabe S3 - 25% auf meinem Bandschleifer.
Wie lange kann ich das Ding laufen lassen (ohne Unterbruch) damit ich nicht Gefahr laufe, dass der Motor mir durchbrennt.

Besten Dank für den Hinweis

Gruss
Roger
 
Was bedeutet nun konkret die Angabe S3 - 25% auf meinem Bandschleifer.
Wie lange kann ich das Ding laufen lassen (ohne Unterbruch) damit ich nicht Gefahr laufe, dass der Motor mir durchbrennt.

S3: Aussetzbetrieb ohne Einfluss des Anlaufvorganges
Die 25 % stehen vermutlich für 25 % Einschaltdauer (ED): Der Motor darf also nur ein Viertel der Zeit laufen und muss dann drei Viertel ausgeschaltet sein.
Wie lange diese Viertel dauern weiss ich allerdings nicht, da müsstest Du mal die Nennbetriebsarten in den einschlägigen Vorschriften (EN 60034-1, VDE-Vorschrift 0530, ÖVE M10, ..) nachlesen
 
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