Bankstein-Vorstellung: 1.000er/4.000er Kombistein vom Japan-Messershop

jollo74

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Hallo zusammen,

Ich hatte diesen Stein schon einmal in einem Rasiermesser-Fachforum vorgestellt. Doch mittlerweile habe ich auch schon einige Küchenmesser damit geschärft und da hier des öfteren nach guten Einsteiger-Banksteinen gefragt wird dachte ich mir, "stellste das Dng einfach mal hier vor" :).

Viele von Euch kennen bestimmt den Japan-Messer-Shop.de bereits und manche haben dort auch schon Steine bezogen. Ich möchte zu Anfang gleich feststellen, dass ich mit diesem Shop weder verwandt, noch verschwägert bin und ich habe auch keine finanziellen Vorteile bekommen ;D! Ich habe Herrn Horie nur als kompetenten Fachmann in Sachen Schleifsteinen kennengelernt und habe mit dem Shop gute Erfahrungen sammeln dürfen.

Jetzt aber zur Sache: beim Stöbern auf der Seite bin auf folgenden Stein gestoßen:
http://gx2.japan-messer-shop.de/koc...0-4000.html?XTCsid=je0pmvq560vh4p6kpur43f92a0

Die Beschreibung hörte sich vielversprechend an, besonders die Aussage am Ende:

"Für unseren neuen Kombischleifstein wurden keramische Materialien der Oberklasse verwendet. Daher braucht unser K1040 einen Vergleich mit Shapton und Naniwa Chosera nicht zu scheuen!"

Da war meine Neugier geweckt und ich dachte mir - den probierst Du mal aus :D! Gesagt, getan und nach zwei Tagen kam der Stein bei mir zu Hause.

Erster Eindruck - was für ein Brocken :eek:! Er hat die Maße 20,5 x 6,5 x 3,7 cm und wiegt 1,005 kg! Hier ist er im Vergleich zu dem ebenfalls stattlichen Naniwa Chosera 5.000:







So viel zur Optik - wie schlägt er sich denn?

Zuerst habe ich ihn mit meiner 325er DMT Diamantplatte abgerichtet - der Stein war bereits ziemlich plan, ist aber wirklich sehr hart, es hat also ein bisschen gedauert.

Die 1.000er Kombi- Seite geht sehr ordentlich zur Sache und trägt sehr schnell ab. Das Schleifgefühl war dabei gröber als beim 1.000er Chosera und auch das Schliffbild war gröber. Ich habe dann zum Vergleich den 400er Chosera 'rausgeholt - der war aber wiederum merklich gröber als die 1000er Seite des Kombisteins. Meiner Empfindung nach liegt er also zwischen 400 und 1.000.

Hier ein Bild meines Kamo Kenyos nach Schärfung mit der 1.000er Seite:



Die 4.000er Kombi-Seite arbeitet auch sehr zügig, es braucht aber trotzdem ein wenig, um die Riefen der 1.000er Kombi-Seite zu entfernen. Die Politur ist wirklich sehr ordentlich, wenn auch nicht ganz auf Höhe des Chosera 5.000. Aber trotzdem beeindruckend:





Insgesamt war das Schleifgefühl (Härte und Biss) den Choseras tatsächlich recht ähnlich. Basierend auf diesen Eindrücken kann ich den Stein empfehlen und bereue nicht, ihn gekauft zu haben.

Ich möchte nur noch erwähnen, dass im Rasiermesser-Forum ein Kollege berichtet hat, dass beim ihm die 4.000er Seite nach einer Weile leichte Risse bekommen hat. Bei mir sind nach über 2 Monaten Nutzung und ca. 20 Schärfungen noch keinerlei Probleme aufgetreten.

Beste Grüße
Jörg
 
Moin
Vielen Dank für deine Vorstellung .Auch mich hat dieser Stein schon neugierig gemacht ,aber da ich schon einen gut brauchbaren 1/6 t Kombi-Stein habe ,hat sich ein Kauf erübrigt .Hätte ich noch keinen Stein ,wäre dieser Stein wohl meine Wahl geworden .
Erwähnenswert ist wohl noch ,das der Stein nicht lange gewässert werden muß (wie auch Chosera und Shapton) also Spritz und los .
Wie sieht es mit "zuschmieren" der feinen Seite aus ? Muss mann den öfter mal frei machen mit nem Nagura ?
Grüße aus dem Norden
 
Erwähnenswert ist wohl noch ,das der Stein nicht lange gewässert werden muß (wie auch Chosera und Shapton) also Spritz und los .
Wie sieht es mit "zuschmieren" der feinen Seite aus ? Muss mann den öfter mal frei machen mit nem Nagura ?
Grüße aus dem Norden
Stimmt, der Stein muss nicht gewässert werden, ist aber zu Anfang schon relativ durstig und man muss häufiger nachwässern. Und mit Zusetzen gibt es bei diesem Stein überhaupt keine Probleme :super:, genau wie bei den Choseras.

LG
Jörg
 
Ich haben ebendiesen Kombistein auch seit 2 Jahren bei mir im Einsatz. Meine japanischen Schmiedemesser danken es mir mit guter Schärfe. Kann die Einschätzung zu diesem Kombistein nur voll bestätigen.

Gruss
Oliver
 
Hi Jörg

danke für die Vorstellung, eigentlich brauch ich ja keinen neuen Stein, der hier hat mich aber neugierig gemacht und daher hab ich den auch mal bestellt.

Gruß

Uwe
 
Schmelzmagnesia gebundene Steine können wohl Risse bekommen, wenn man sie zu feucht lagert oder zu heiß trocknet (Heizung o.ä.).
Habe in mal einem Englischen Forum gelesen, dass das auch selten mal bei Naniwa Choseras/Professionals passiert, wenn man sie zu lange wässert und danach lange nass lässt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schmelzmagnesia gebundene Steine können Risse bekommen, wenn man sie zu feucht lagert.
Habe in mal einem Englischen Forum gelesen, dass das auch selten mal bei Naniwa Choseras/Professionals passiert, wenn man sie zu lange wässert und danach lange nass lässt.

Hallo,

darf ich die Spezialisten hier einmal fragen, wie man die Steine fachgerecht trocknet?

Grüße
tibe
 
Hallo,

darf ich die Spezialisten hier einmal fragen, wie man die Steine fachgerecht trocknet?

Grüße
tibe

Einfach normal aufm Tisch stehen lassen oder falls er beidseitig nass ist besser auf die Kante stellen würde ich sagen
Wenn trotzdem was passiert, weiß du immerhin, dass es nicht deine Schuld war ;) :irre:
Bloß nicht im Ofen oder auf der Heizung trocknen!
 
Zuletzt bearbeitet:
es wird empfohlen, diese art steine in einem handtuch trocknen zu lassen. auch hilft es wahrscheinlich, sie zum schnelleren trocknen auf die seitenkante zu stellen.

ich frag mich, ob naniwa die chosera serie aus diesen gründen jetzt dünner produziert, damit sie schneller trocknen können.
 
ich frag mich, ob naniwa die chosera serie aus diesen gründen jetzt dünner produziert, damit sie schneller trocknen können.
Die weichen Superstones sind Epoxid-Harz gebunden soweit ich weiß und neigen deshalb nicht dazu, werden jetzt aber auch mit halber Stärke ausgeliefert.
Also nein, dat ist in erster Linie Geldgier denke ich mal :barbershop_quartet_

Man achte auf das Datum wo jollo74 das passiert ist... da warn's wo ich war 41°C im Schatten in Deutschland :D Das war bestimmt kein Zufall. Ich würde mir da nicht so übermäßig viele Sorgen drummmachen, sonst hätten wir hier auch mehr Berichte von geplatzten Choseras/Professionals/Besters. Nur halt nicht gerade auf der Heizung trocknen lassen, nicht zu viel Wasser verwenden usw., dann sollte das schon gut gehen.

PS: Feinwerkzeuge (http://www.feinewerkzeuge.de/naniwa-chosera.html) schreibt dazu:
Wichtige Hinweise zur Lagerung und zum Wässern: NANIWA Professional Stones Schleifsteine sind magnesiumgebunden und haben damit eine größere Masse an reinen Schleifkörnern als andere, kunstharzgebundene Steine. Magnesiumgebundene Steine reagieren deutlich empfindlicher auf dauernde Wassereinwirkung als andere Steine. Deshalb müssen diese Schleifsteine nach Gebrauch unbedingt trocken gelagert werden! Wenn dies nicht beachtet wird, kann der Schleifstein Haarrisse bekommen oder die Bindung löst sich! Es genügt ein kurzes Eintauchen ins Wasser, vollsaugen lassen ist überhaupt nicht nötig! Häufig reicht es, wenn einige Tropfen Wasser draufgespritzt werden oder der Stein kurz unter fließendes Wasser gehalten wird. Wenn Sie nicht sicher sind, dies unter Kontrolle haben zu können, nehmen Sie lieber die fehlertolerantere Serie Sharpening Stone / Super Stone.

EDIT:
Ich glaube mittlerweise fest, dass das von denen verwendete Schmelzmagnesia zu einem Teil wasserlösliche Salze enthält um den Schmelzpunkt zu erniedrigen.
Wenn man die Steine zu viel/zu häufig wässert, dann lösen sich die Salze nach und nach aus dem Magnesia und der Stein wird mit der Zeit immer spröder! Wärme erhöht die Löslichkeit der Salze im Wasser und beschleunigt diesen Prozess.
Ganz simpel!

Werde ab jetzt meine Steine nurnoch mit kaltem Leitungswasser benutzen, das sollte das Entsalzen weiter minimieren :)
 
Zuletzt bearbeitet:
die 10mm versionen gab es vorher auch, und die 20 mm versionen gibt es nach wie vor.

mir ist auch mal ein chosera 2000 gerissen, und ich habe diverse gerissene im auktionshaus weggehen sehen. jon sagt dazu folgendes:

[...]Resinoid based stones respond to soaking and drying differently from ceramic, clay based, and magnesia based stones. Magnesia based stones, like the chocera, will crack when over-soaked due to magnesia (the binding agent) leaching out in the water. After a while, the stone looses structural stability. Clay based and ceramic stones do not have any cracking problems unless dropped (or sometimes when they are worn thin and you exert too much pressure in an unsupported section). Vitrified stones work in a similar way to the ceramic and clay based stones, but are often less firm and can break more easily when dropped and/or worn too thin. Resinoid based stones, like the gesshin 6000, arashiyama, kitayama, and even some of maxim's stones, respond to soaking differently. The soaking is actually not the issue at all. Soaking helps soften the stone, causing it to release more abrasive more quickly, improving tactile feedback, and helping create more mud. However, repeated soaking and drying, drying too quickly, or changes in humidity based on environment cause the stone to dry out unevenly. Because resinoid based stones are not as porous, air can not penetrate as quickly, nor can water escape in the same way. As water leaves the outer portion of the stone, the loss of mass causes the outside of the stone to shrink faster than the inside of the stone, which is the main cause of cracking with stones like this. Therefore, when it comes to resinoid based stones, you need to pick one of the following ways of dealing with them:
-soak permanently
-use as a splash and go stone
-soak and dry, but dry very carefully and slowly, while paying attention to general humidity
 
Naniwa Chosera und Professional habe ich nicht direkt verglichen, was Schleifen angeht.

Jedoch Chosera zeigte ungleichmäßige linienartige Verfärbungen, die ich bei Proffessional- Steinen nie gesehen habe.

Der hier vorgestellte Stein habe ich mit Proffessional nicht direkt verglichen. Den habe ich nur für Schärfen von C-Stahl-Klingen benutzt.

Naniwa Professional- damit kann man alle Stahlsorten bearbeiten. Praktisch gesehen- das wäre hier für mich Frage N1: wenn dieser Stein hier gegen eine gute z.B. CPM15V (CPM 110V)- Klinge scheitert, dann kann man den und denen Vergleich gegen Professional-Serie vergessen.
 
Naniwa Chosera und Professional habe ich nicht direkt verglichen, was Schleifen angeht.

Jedoch Chosera zeigte ungleichmäßige linienartige Verfärbungen, die ich bei Proffessional- Steinen nie gesehen habe.

Der hier vorgestellte Stein habe ich mit Proffessional nicht direkt verglichen. Den habe ich nur für Schärfen von C-Stahl-Klingen benutzt.

Naniwa Professional- damit kann man alle Stahlsorten bearbeiten. Praktisch gesehen- das wäre hier für mich Frage N1: wenn dieser Stein hier gegen eine gute z.B. CPM15V (CPM 110V)- Klinge scheitert, dann kann man den und denen Vergleich gegen Professional-Serie vergessen.

Bei normalen Korundsteinen gilt:
Vitrifizierte ("Bindemittelfreie") Steine (z.B. Sigma Select II, Missarka Ultra, APEX...) und Magnesia-gebundene Steine (Professional, Chosera, Glasstones,... und auch theoretisch dieser hier) sind generell gut geeignet bis 68°HRC, also praktisch allem, was man so an Messern kaufen kann.

Das einzige mal wo ich direkt was gehört habe, das namenhafte Steine so richtig völlig versagen, war ein kunstharzgebundener Superstone bei Aogami Super @~67°HRC!
Aber selbst mit dem "normalen" PM kommen die noch einigermaßen klar.
Die Schleifmittel in solchen Kunststeinen sind praktisch auschließelich die selben, nämlich Korund.

CPM15V/10V müsste klappen, solange er nicht extrem hart gehärtet ist.
Ansonsten Roszutec kommen ganz gut mit dem Stahl klar https://www.youtube.com/watch?v=8V2uShnPdzM
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

als neuer zunächst mal einen schönen Gruß in die Runde und ein Dankeschön an die, die ihr Wissen hier zur Verfügung stellen.
Doch zu meiner Frage: gibt es einen Unterschied zwischen diesem Kombistein 1000/4000 und den Einzelsteinen von Imanishi 1000 bzw. 4000? Es wurde hier schon mehrmals berichtet, dass Imanishi der Hersteller dieses Kombisteins ist/sein könnte. Da stellt sich für mich die Frage, ob sich die Bewertung/Beschreibung von LessLemming in der Vorstellung der Imanishiserie auf diesen Stein übertragen lässt. Oder ob es doch hinsichtlich Schleifverhalten und Ergebnis Unterschiede gibt.

Ich plane den 400er Imanishi + Kombistein od. evtl. diese Einzelsteine 400, 1000 und 4000 von Imanishi zu kaufen.
 
Hallöle,
Erstmal danke für die Vorstellung des Steins :super:

@Achso:
Also der 1000er Imanishi (aus der Bester Serie) ist nicht Splash&Go, der 4000er (der entgegen vieler Angaben nicht aus der Bester Serie stammt) ist Splash&Go.
Der Kombistein ist ebenfalls vollkommen Splash&Go, was ich so aus den Berichten entnehmen kann, die 1000er Seite des Kombisteins ist also in dieser Hinsicht etwas komfortabler als der Einzelstein.
Wenn es dennoch Einzelsteine werden sollen kannst du ja auch über einen 1000er Chosera statt des 1000er Imanishi Bester nachdenken.
Ich Zitiere hier mal aus einem anderen Thread:

ipq schrieb:
Ein bisschen konnte ich mittlerweile testen und kann sagen: der bessere Stein für mich ist eindeutig der Naniwa Chosera 1.000. Nicht, dass der Imanishi schlecht wäre. Ganz im Gegenteil sogar, er ist ein sehr guter Stein, aber der Chosera bietet für mich das deutlich bessere Paket. Er hat ein schönes Feedback, direkt und unverfälscht. Kratzigkeit konnte ich bisher kaum erkennen. Ich würde eher sagen, ich finde ihn samtiger als den Imanishi. Zudem ist der Chosera um einiges schneller im Abtrag. UND für mich sehr wichtig, er ist ein echter Splash&Go. Der Imanishi war im Vergleich seeehr durstig.

Quelle: http://www.messerforum.net/showthread.php?131115-Stein-f%FCr-Karbonklingen; Post #56
Gruß,
Wesley
 
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