Baue mein erstes Messer - ohne Erfahrung

lllJohnlll

Mitglied
Beiträge
14
Hallo zusammen,

habe angefangen ein Messer zu bauen ohne irgend welche Erfahrung. Ich nehme euch mit auf meine Erfahrungsreise und bin imme offen für Tipps. Es soll e ein kleines EDC werden für jeden Tag.

Vortachritt bis jetzt:
1. Hab mir eine Schablone gezeichnet
2. Habe aus Sperrholz einen Prototyp gebaut um zu prüfen wie das Messer in der Hand liegt.
3. Da ich mich bis jetzt noch nicht entschieden habe welcher Stahl es sein soll hab ich mir im Baumarkt eine Flachstange aus warmgewalzten Stahl und bearbeite diesen gerade per Hand. Frage in die Rinde kann daraus ein Messer werden oder soll ich liber doch direkt ein besseren Stahl nehmen. Empfehlungen für den Stahl sind willkommen.

Hier Ein paar ausschnitte aus dem Prozess.
Bild 1
Bild 2
Bild 3

Würdet ihr empfehlen hier auf ein anderen Stahl umzusteigen oder kann ich erst mal weiter machen.

Viele Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
hab ich mir im Baumarkt eine Flachzange aus warmgewalzten Stahl und bearbeite diesen gerade per Hand

Weiß nicht genau, was das heißen soll.
Aber das Ding auf dem ersten Bild sieht aus, wie der im Baumarkt übliche Flachstahl...
(Evtl. Autokorrektur? Ich glaube nicht, daß Du eine Flachzange erstmal so in Flachstahlform gebracht hast 😁)

Falls das so ein Baumarktstahl ist, ist der für Messer nicht geeignet (Härtbarkeit usw.).

Wenn Du damit weitermachst, hast Du im Prinzip nur einen weiteren Prototyp, diesmal mit etwas realistischerem Gewicht als bei dem aus Holz.

Brauchbare Stähle bekommt man z.B. online (bei Jürgen Schanz u.a. - Messermacher-Bedarf oder Klingenstahl googeln) oder auch gerne mal auf Messer(macher)börsen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja das war Auto Korrektur vom Handy aus. Danke für den Tipp dann bestelle ich erst mal was richtiges. Welches würdest du empfehlen für einen Anfänger.
 
Die Form gefällt mir schon mal ausgesprochen gut. Bevor du die ganze Arbeit in den falschen Stahl investierst, solltest du unbedingt dem Rat für Messerstahl folgen. Genauso wichtig erscheint mir als Laien die Wärmebehandlung/Härtung und wer die macht. Evtl. mal mit Schanz telefonieren, der hat ja auch alles Zubehör.

Abu
 
Danke für die Tipps.
Also so wie ich verstanden habe, ist eigentlich egal welchen Stahl ich nehme.

Gibt es da auch Unterschiede in der Bearbeitung des Stahls? Also gibt es ein Stahl, der besonders gut sich bearbeiten lässt, vor der Härtung und gut für Anfänger geeignet ist?

Welche Band-Schleifmaschine würdet ihr für ein Anfänger empfehlen?

Welche Werkzeuge aus eurer Sicht werden unbedingt noch benötigt?

Viele Grüße
Jonn
 
Hallo noch mal zusammen,
Ich habe mir die Diskussion wegen dem Stall hier durchgelesen und kann mich immer noch nicht so richtig entscheiden, mit welchem Stall ich anfangen soll.

Für diesen kleinen EDC Messer hätte ich aber trotzdem gerne ein sehr schnitthaltiges Metall, was relativ Rostträge ist.

Ich bin jetzt in die Welt des Stahls eingetaucht, aber es gibt so viele Varianten, dass ich mich echt schwer damit tue. Vor allem von dem Preis her muss es nicht unbedingt das teuerste sein.

Gibt es denn ein Stahl, was sich vor dem härten relativ einfach oder relativ schwer bearbeiten lässt?

Es soll Spaß bei der Herstellung machen, aber auch nicht schwer in der Bearbeitung oder unterscheiden die sich in der Bearbeitung nicht?

Viele Grüße und danke im Voraus für eure Erfahrung
 
Vor dem Härten ist das alles an sich kein solo großes Problem - auch wenn es da auch schon Unterschiede gibt.
Nach dem Härten sieht das anders aus.

Geh mal davon aus, dass du nach dem Härten das Finish machst, also den Feinschliff. Und auf jeden Fall im Griffbereich die Griffschalen beifeilst/ -schleifst und daher die Bearbeitbarkeit im harten Zustand eine Rolle spielt.

Ich brauche für ein EDC nicht höchste 'Schnitthaltigkeit' und habe die Meinung, dass gute Schärfbarkeit ein Vorteil ist und zu häufiger richtig scharfen Messern führt, weil man dann wegen der einfachen Machbarkeit öfter mal relativ schnell nachschärft/ abzieht.

Insofern ist dann das Problem der grundsätzlichen Gegesätzlichkeit von Bearbeitbarkeit und Schnitthaltigkeit keines mehr wirklich.

Daher würde ich für den Anfang rostträge Stähle wie 14c28n oder AEB-L empfehlen. Wenn's teurer und doch verschleißfester sein soll, dann einen RWL34.

Die bekommt man auch hart relativ gut bearbeitet, sie werden sehr schön scharf und wenn man nicht dauern im Dreck und Modder rummacht oder anderes sehr verschleißendes Schnittgut hat, passt das schon sehr gut.

Wichtig ist, wie immer wieder richtigerweise zu lesen, das die Härtung ordentlich gemacht ist - bei den Rostträgen am besten immer mit Tiefkühlen.

Bandschleifer lohnt aus meiner Sicht nur, wenn man das öfters macht und dann am besten gleich richtig. Man braucht aber keinen, um mal ein Messer zu machen.

Ansonsten steht in dem anderen Thema ja ganz viel, die verlinkten Videos zeigen ordentlich was. Mehr wäre ziemlich weit vorgegriffen.
 
Das Wichtigste ist schon gesagt.
Ich möchte an der Stelle mal Werbung für die Suchfunktion im Forum machen. Zu den Stählen AEB-L, 14C28N, Niolox findet man eigentlich alle Information, die man als Anfänger braucht.
Man muss nur manchmal ein bisschen in die Vergangenheit gehen.

Gruß, Andreas
 
Ich bin jetzt in die Welt des Stahls eingetaucht, aber es gibt so viele Varianten, dass ich mich echt schwer damit tue. Vor allem von dem Preis her muss es nicht unbedingt das teuerste sein.
Als ich "früher" auch mal mit dem Gedanken gespielt habe, mir selbst ein Messer zu bauen, hätte ich für mein Erstlingswerk vermutlich ein altes Kreissägeblatt verwendet.
Vielleicht findest du ja sowas in deinem Familien-, Bekannten- oder Freundeskreis.
Der Stahl ist dann aber schon zu hart zum Feilen. Dem kommst du nur mit Elektrowerkzeugen wie Flex, Bandschleifer, Kobaltbohrer in Ständerbohrmaschine etc. bei.
Das wäre ein schönes Erstlings-Werkstück. Und wenn du damit fertig bist, weißt du auch, ob du noch ein zweites anfangen willst.
Auf YouTube gibts viel zu "Messer aus Sägeblatt".
 
Ich bin ja grundsätzlich begeisterungsfähig, was low-budget, Wiederverwertung und pfiffige handwerkliche Ideen angeht, aber in dem Fall eines Einsteigers ohne viel Erfahrung und Werkzeug/ Maschinen empfehle ich lieber einen Stahl im weichgeglühten Zustand, von dem man die Werkstoff-Nr. kennt (und somit gezielt zum Härten schicken kann) und würde jemanden dann die Härtung machen lassen, der das kann.

....wir haben ja heute den großen Vorteil, auf viele Stähle einfach und günstig zugreifen zu können. Das ist für einen Einsteiger der sicherere und einfachere Weg aus meiner Sicht.
 
Allie klar vielen Dank für eure Beiträge. Das sind jet sehr gute Aussagen und ich kann definitiv mich für ein Stahl mal entscheiden und bestellen.

Dann lege ich wieder direkt los und dokumentiere das mit Bildern.

Da ich das kaum erwarten konnte loszulegen habe ich mir ja vor paar Tagen ein Flachstahl im Baumarkt besorgt und angefangen den zu bearbeiten. Aber zum Glück habt ihr mir den Hinweis gegeben, dass es keinen Sinn hat damit weiter zu machen. Das habe ich jetzt auch sein gelassen und werde auf den richtigen Stall warten.

Vielen Dank

PS: die Suchfunktion nutze ich auch sehr häufig. Allerdings fand ich nicht immer die 100-prozentig zufrieden stellende Antwort. Darum danke ich für eure Antworten.
 
xtorsten hat mit seinen Beiträgen alles Wesentliche gesagt. Der 14C28N ist als leicht zu bearbeitender, rostträger und günstiger Stahl, nicht nur für einen Anfänger, sehr zu empfehlen.

Noch eine Anmerkung zum Werkzeug. Mit Flachfeilen Hieb 1, 2 und 3 und ebensolchen Halbrundfeilen sowie Rundfeilen (z.B. Feilen zum schärfen von Motorsägenketten) kommt man gut klar. Eine Handmetallsäge, eine Flex, einen Schraubstock, einen Bohrständer mit Bohrmaschine (oder besser eine Ständerbohrmaschine) und Schleifleinen/-papier in verschiedenen Körnungen (150, 180, 240, 400, 600, 800, 1000) gehören auch noch dazu. Mit so einer Grundausstattung kann man sehr gut klarkommen. Viel mehr braucht man nicht, um sehr schöne Messer zu bauen. In meinen ersten Jahren als Hobby-Messermacher habe ich nichts anders verwendet. So bekommt man auch ein Gefühl für den Umgang mit den Materialien und eine Verbindung zur reinen Handarbeit. Ein Bandschleifer habe ich erst genutzt als ich einigermaßen sicher mit der Feile umgehen konnte. Natürlich ist ein Bandschleifer sehr empfehlenswert, da man damit jede Menge Zeit sparen kann. Er lohnt sich aber nur, wenn man das Messermachen als Hobby fortsetzen möchte. Um gelegentlich Mal ein Messer zu bauen braucht man ihn nicht. Sollte man sich tatsächlich für den Kauf eines Bandschleifers entscheiden, kann ich nur einen für das Messermachen geeigneten empfehlen, sonst kauft man zweimal. :)

Gruß
Matthias
 
Vielen Dank auch für deine Tipps.
Ich habe tatsächlich ein Clone von einem Bekannten EDC aus dem 14C28N und die Schnitthaltigkei ist gut. Ich werde diesen Stahl für das erste Messer heute bestellen.

Habe bis jetzt folgendes Werkzeug bei mir
- Flachfeilen Hieb 2
- Halbrundfeilen Hieb 2
- Rundfeilen Hieb 2
- Handmetallsäge,
- Flex
- Schraubstock ( einen kleinen. Vielleicht besorge ich mir noch einen größeren )
- Bohrmaschine (habe ich diverse aber noch keinen Ständer dafür. Ständer für Bohrmaschinen, sehr günstiges Geld ist gerade bei Kleinanzeigen ging durch die Finger)
- bis 600
- Schleifsteine bis 3000

Wie es aussieht, hab ich das meiste, was man braucht. Danke für die Aufzählung. Dann werde ich erst mal mit dem Bandschleifer warten.

Viele Grüße
John
 
Vielleicht noch einen Halter für das Schleifpapier, und für die Holzbearbeitung am Griff eine Raspel oder eine Shintofeile. Wenn Du die einmal in Gebrauch hattest, weißt Du nicht, wie Du je ohne auskommen konntest.

Und wirklich alle Feilen, die Tapered Tang empfohlen hat.
 
Hallo zusammen,

es hat alles so gut angefangen... und dann ein Fehler und jetzt ... ?

1. Ich habe mich für einen Stahl entschieden (Sandvik 14c28n) und es bestellt und das war relativ schnell da.


2. Meine Vorlage auf den Stahl übertrage und angefangen zuzuschneiden.


3. Mit Flex, Handfeilen und Schleifpapier in Form gebracht.


4. Extra eine Feilvorrichtung für Messer gebaut, damit ich die Klinge flach abschleifen kann von der Schneide bis zum Klingenrücken.


5. Mitte auf dem Messer Rolling angerissen und die erste Seite abgefeilt mit der Hieb 1 Metallfeile, hat wunderbar funktioniert.

6. Nun kam das Problem
Nr.1: Ich wusste nicht genau wie ich die Fehlschärfe/Ricasso von der Klinge auf beiden Seiten gleich anbringen. Nach mehreren Minuten messen und den Messerolling neu fixieren habe ich angefangen wider zu feilen. Auf den ersten Blick sahen die Ansätze vom Ricasso auf identisch. zum Schluss musste ich feststellen, dass die bisschen versetzt waren und ich wusste nicht, wie ich das lösen könnte. Hat einer einen Tipp?

Nr. 2: Das größere Problem ist eher, dass ich den Winkel zum abfeilen der gesamten Klingenhöhe von der Schneide bis zum Klingenrücken falsch gewählt habe. Bevor ich oben am Klingenrücken angekommen war, wurde die Schneide unten sehr dünn und haben sich getroffen. Ich wollte das zwar dünn ausgeschliffen haben, aber nicht so dünn. Da habe ich nicht aufgepasst.

Mr. 3 Die Spitze ist relativ breit geblieben, das ist aber denke ich einfach auszugleichen.



Ich habe versucht die Schneide abzufeilen, aber dadurch verändert sich jetzt mein Gesamtbild von dem Messer. :-(


Ich weiß nicht, ob ich daran weiter arbeiten werde oder mir doch noch mal ein Rolling erstelle. Bisschen habe ich von dem Stahl noch für ein zweites Messer.

Übrigens, wo ich das Ricasso angesetzt habe, gefällt mir auch nicht. Ich hätte das so machen müssen, wie es initial angedacht war.


Was denkt Ihr, kann ich die Stelle bearbeiten noch mal oder werde ich eher weiter verschlimmern?

Dann noch eine Frage zum Härten, wird sich das auf die Klinge auswirken, wenn das an der Schneide schon so dünn ist?

Hier noch ein paar Bilder vom Entstehungsprozess.
Album Messer Bauen ohne Erfahrung 3 von JohnMerkwell (20 Bilder): directupload.eu (https://www.directupload.eu/album/534635/Z34cL2CvQv/)

Viele Grüße
John
 
Ich persönlich finde die Tanto Form, die Du jetzt hast nicht schlecht.
Welche Stärke hast Du an der Schneidkante?

Bzgl. des Rückens kannst Du entweder bewusst eine Linie stehen lassen oder mit einem spitzeren Winkel durch schleifen und im Anschluss mit Schleifleinen und Schleifkissen vermitteln.
 
nö, wobei es Verzug immer geben kann. Da gibt es keine Garantie.
Die 1,3 sind allerdings ein bisschen viel. Bedenke das Du das alles noch nach dem Härten noch mühsam abschleifen musst. Da wirst Du über jedes Zehntel weniger froh sein.
 
Danke für den Tipp.
Ich habe das jetzt gerettet, bin aber nicht 100% zufrieden. Werde noch den feinschliff machen und habe die schleifkante auf 0,5 bis 0,8 gebracht. Versuche das noch alles auf 0,5 zu bringen.

Dann bearbeite ich das mit Schleifpapier. Wind bis 320 Körnung reichen vor dem härten? Ich konnte bis 600 Körnung gehen,

Woraus kam ich noch achten vor dem härten?
Sollen die Löcher ich vor dem härten gebohrt werden?

Aktueller Stand



Viele Grüße

John
 
Zurück