Beanspruchung von Foldern

Twosteps

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Hallo

Auch auf die Gefahr hin als "Messer-Schänder" bezeichnet zu werden :p , hätte ich mal eine Frage.
Welche (maximale) Belastung muß man einem Folder noch zumuten können?

Ich stelle diese Frage aus folgendem Grund. Nachdem beim öffnen einer Konservendose der Dosenöffner seinen vorzeitigen Anspruch auf Frührente durchgesetzt hat, habe ich, aus Ermangelung anderer Dosenöffner, die am Deckel stark pervorierte Dose mit meinem Folder (Fällkniven P1) geöffnet. Ich habe dabei lediglich die Metallstege zwischen den Pervorationen (max. 3mm lange Metallstege) durchschnitten. Dabei sind auf 1/3 der Klingenlänge Mikroausbrüche entstanden, die gut sichtbar und fühlbar sind.
Aus meiner Sicht des Nutzens eines solchen EDC sollte das Messer diese Belastung jedoch lediglich durch Verringerung der Schärfe und nicht durch sichtbare Mikroausbrüche entlohnen. Ich betrachte das Öffnen einer Konservendose dabei als nahezu maximal "zulässige" Belastung für ein derartiges Klappmesser.

Gruß

Twosteps
 
Einem Fällkniven P1 hätte ich die Belastung des Dose-Öffnens auch nicht zugetraut und mit Ausbrüchen gerechnet.
Die Schneide ist recht dünn ausgeschliffen und ich schätze, die Klinge ist eher im höheren Bereich gehärtet und angelassen. Fällkniven gibt 59HRC an, aber ob man die auf den Punkt trifft? Wenn sie dann doch 60 oder 61HRC hat, kann es bei einer dünnen Schneide schon zu Ausbrüchen kommen, wenn man die Schneide evtl. etwas verkantet.

Eine Klinge mit gröberer Schneidgeometrie, nicht zu hoch gehärtet, hätte die Belastung m.M. "besser" vertragen.
 
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Ich betrachte das Öffnen einer Konservendose dabei als nahezu maximal "zulässige" Belastung für ein derartiges Klappmesser.

Das kann dir selbst ein Fixed mit stärkerer Klinge übel nehmen.
Wenn man überlegt für was ein Folder eigentlich gemacht worden ist . . . brauchst du dich über das Resultat nicht wundern.

Mein Tip:
Schleife es nach und lerne daraus.
 
Also Dosenöffnen halte ich schon für eine Belastung jenseits des "normalen" Gebrauchs...
Immerhin versuche ich ein Metall (auch wenns nur "Dosenblech" ist) mit dem Messer zu schneiden. Auch wenns sicher Klappmesser gibt, die das locker wegstecken wäre es für meinen Geschmack schon zu viel.

Für mich habe ich festgestellt, daß die alltäglichen Ansprüche an ein Messer selten über Kartons, Schnüre oder Lebensmittel im Allgemeinen hinausgeht. Also allesamt Aufgaben, die keine besonderen Ansprüche an den Klingenstahl oder die Lockstärke stellen. Wichtig ist mir da hauptsächlich die Klingengeometrie, also eine möglichst dünne Schneide...

An dieser Stelle möchte ich dann nochmal auf die guten alten - leider völlig uncoolen - Schweizer Messer verweisen. Die sind dank Schraubenzieher auch zum Hebeln geeignet und auch Dosen sind dank des Dosenöffners kein Problem ;)

Gruß
matt-x
 
Zuletzt bearbeitet:
Also doch Schande über mein Haupt :irre: . Naja, aus Schaden wird man klug und schärfen kann man als Anfänger eh nicht genug üben :) .
Danke für eure hilfreichen Hinweise! :)

Gruß

Twosteps
 
Hallo du "Messer-Schänder" :haemisch:
vielleicht tröstet es dich ein wenig wenn du hörst daß es noch ein paar gibt die in dies Kategorie fallen. Ich gehöre da wohl auch dazu. (Nicht so extrem wie Pick-up, dessen Beiträge ich immer gerne lese!) Kann Andreas nur Recht geben, liegt wahrscheinlich an der extrem dünnen, scharfen Klinge und verkanten. Ich habe mein EDC (z.Zt. ein ca 5 Jahre alter Buck Folder glaube es heißt Alpha? mit "Gummigriff") deshalb ein wenig ballig geschliffen. Damit kann man jetzt viele Dosen öffnen ohne dass etwas ausbricht. Wenn du sowieso schleifen mußt kannst du es ja vielleicht auch probieren? :super:
Und - bleib ruhig in dieser Fraktion - es macht auch Spaß mal festzustellen daß ein Messer auch etwas mehr aushält als Klebstreifen und Papier! IMHO!

Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:
. (Nicht so extrem wie Pick-up, dessen Beiträge ich immer gerne lese!)
Manfred


es ehrt mich , das jemand meine beiträge gerne liest , aber diese tests in meinem vorangegangenen post hat stinkmarder gemacht . so etwas würde ich gar nicht auf die idee kommen zu machen.
diese 2 tests sind echt uralt, aber saugeil. ich lese die immer wieder gerne :super: :super:

jens , denk dir mal was neues aus und überrasche uns damit :D
 
Hallo du "Messer-Schänder" :haemisch:
vielleicht tröstet es dich ein wenig wenn du hörst daß es noch ein paar gibt die in dies Kategorie fallen. Ich gehöre da wohl auch dazu. (Nicht so extrem wie Pick-up, dessen Beiträge ich immer gerne lese!) Kann Andreas nur Recht geben, liegt wahrscheinlich an der extrem dünnen, scharfen Klinge und verkanten. Ich habe mein EDC (z.Zt. ein ca 5 Jahre alter Buck Folder glaube es heißt Alpha? mit "Gummigriff") deshalb ein wenig ballig geschliffen. Damit kann man jetzt viele Dosen öffnen ohne dass etwas ausbricht. Wenn du sowieso schleifen mußt kannst du es ja vielleicht auch probieren? :super:
Und - bleib ruhig in dieser Fraktion - es macht auch Spaß mal festzustellen daß ein Messer auch etwas mehr aushält als Klebstreifen und Papier! IMHO!

Manfred

Ich mache das auch. Habe auch mal eine Katzenfutterdose senkrecht aufgetrennt. Durch den Bügel oben hindurch. Bei der Klinge, 1.2550, gab es dadurch auch einen Schaden. Sehr sichtbar, aber in den Griff zu kriegen.

Grundsätzlich halte ich Dosenblech schneiden für eine normale Belastung. Ab einer Härte von HRC 57 sollte das ohne weiteres gehen.

Entscheidend für die Überlebensfähigkeit des Messers sind außerdem noch Material und Klingen / Schneidengeometrie.

Ein hoch legierter Stahl kann eher zu winzigst kleinen Ausbrüchen neigen, als ein Stahl mit weniger Legierungsbestandteilen.

Größere Schäden würde ich aber auf die Materialstärke also Schneidenwinkel, Klingenstärke über der Schneidfase zurück führen.

Um es ganz plastisch zu machen: Mit einem Rasiermesser würde niemand es probieren.

So, wie Du es beschrieben hast vermute ich eine Kombination aus Materialeigenschaft und Geometrie.

Bei reinen V - förmigen Schneidenwinkeln würde man fürs Blech schneiden mit 40° Schneidenwinkel anfangen. Eine Beißzange ist noch derber geschliffen und zeigt auch irgendwann einmal Schäden. Auf diesen Bereich würdest Du dich Schleiftechnisch zu bewegen. Ballig ist ein guter Tip, weil damit der Schneidenstumpf so klein wie möglich gehalten wird.
 
Also ich habe da noch ein paar schlecht schneidende,ewig stumpfe Herbertz-Messer.Diese billigen Dinger bringen sowas locker :confused:

Gruß William
 
Also ich habe da noch ein paar schlecht schneidende,ewig stumpfe Herbertz-Messer.Diese billigen Dinger bringen sowas locker :confused:

Gruß William


Ja, William, da liegt der Hund im Pfeffer begraben ;)

1. billige Herbertz-Messer - vermutlich 420er Stahl, und der recht weich;
2. schlecht schneidend, stumpf

Der Stahl wird nicht sehr hoch gehärtet sein, und hat vermutlich einen sehr groben Schleifwinkel (wenn überhaupt :p ). Kein Wunder also, dass sich da keine Ausbrüche zeigen.

Gruss, Keno
 
Ich habe eher einen Test wie den von Stinkmarder mit dem Amhibian gedacht, also Bäume fällen oder ähnliches. Das Lehmbad kannst du natürlich auslassen. Das ganze natürlich etwas später, mit einem nagelneuen Messer in der Preisklasse wohl nicht.
 
Hallo Stinkmarder, sorry für die Verwechslung, DEINE Beiträge waren das also die mich angemacht haben. Danke pick-up für die Richtigstellung, Ehre wem Ehre gebührt - und deine Beiträge les ich trotzdem gern auch wenn du nicht der vermutete (Ab)User bist.
Manfred
 
Hallo.

Habe die Problematik auch schon anderweitig ausprobiert. In meinen "wilden" jungen Jahren hatte ich mal die geniale Idee mit einem Folder eine Schraube wieder anziehen zu wollen. Hat natürlich nicht geklappt, die Klinge bekam massig Spiel und die Spitze hat sich mit einem leisen "Ping" verabschiedet. :eek: Das Messer hatte damals 20 DM gekostet. War für jemanden mit 20 Mark Taschengeld nicht grade wenig. :hmpf: War dann aber der Anlass mich mit dem Thema ein wenig genauer zu befassen. Bin dann auf ein Victorinox Champ umgestiegen (extrem unhandlich und schwer), dann auf ein SOG Powerplier und schließlich auf die Kombination Victorinox Swisstool + Leatherman Micra + Fixed der einen oder anderen Sorte (meist welche aus Eigenfertigung). Mit der Kombo kann man praktisch alles erledigen, was im Alltag so anfällt. :D Mit der Kombo hab ich mal ein komplettes Schlafzimmer aufgebaut. Hat gut funktioniert. Man muss nur wissen, was man mit welchem Werkzeug alles anstellen kann, ohne es zu beschädigen.

Gruß, Simple Blades.
 
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