Bearbeitung eines Rohlings? brauche Tipps

Grummel

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Hallo allerseits

Da dies mein erster Beitrag ist, erstmal eine kleine Vorstellung.
Bin Student und habe mich bis jetzt nur am Rande mit Messer beschäftigt. An meinem Geburtstag hat sich das dann geändert, denn ich hab von meinem Brüderle einen sehr schönen Dolchrohling geschenkt bekommen (angehängt).
Nun fehlt daran noch (meines Erachtens) die Parierstange und ein guter Griff.

Deshalb meine Frage an euch:
Wie würdet ihr vorgehen? Welche Techniken/Materialien empfehlen sich in diesem speziellen Fall. Welche Fallstricke gibt es/ was darf man auf gar keinen Fall machen.
Für den Handschutz/Parierstange hatte ich mir überlegt ein relativ duktiles Material zu nehmen (um es kalt an die Form anpassen/hämmern zu können), meine Kenntnisse beschränken sich alerdings auf Edelmetalle wie Gold/Silber.... Abgesehen von den Kosten stellt sich auch die Frage ob ich auf diese Weise nicht auch ein Lokalelement fabriziere?!

Zum Rohling
Es Handelt sich um gefalteten Stahl (Damaszener) ist aber um einiges härter als vergleichbare Stähle dieser Sorte die ich schon in der Hand hatte ich stelle es mir also recht schwierig vor Löcher für Nieten in den "Griff" zu bohren um dann entsprechende Teile aus Holz dran zu nieten (wurde mir an anderer Stelle schon nahe gelegt).

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1) ich hab von meinem Brüderle einen sehr schönen Dolchrohling geschenkt bekommen (angehängt).
2) Nun fehlt daran noch (meines Erachtens) die Parierstange und ein guter Griff.
3) Abgesehen von den Kosten stellt sich auch die Frage ob ich auf diese Weise nicht auch ein Lokalelement fabriziere?!

4) Zum Rohling
Es Handelt sich um gefalteten Stahl (Damaszener) ist aber um einiges härter als vergleichbare Stähle dieser Sorte die ich schon in der Hand hatte ich stelle es mir also recht schwierig vor Löcher für Nieten in den "Griff" zu bohren um dann entsprechende Teile aus Holz dran zu nieten (wurde mir an anderer Stelle schon nahe gelegt).

Hallo Grummel,

erst mal herzlich willkommen im MF!

vorausschicken möchte ich, dass ich juristischer Laie bin.
Aber so wie ich das Waffengesetz glaube verstanden zu haben ist ein zweischneidiges Messer = Dolch = Waffe!
Und da gibts Einschränkungen beim Führen (ausser Haus) und dem Aufbewahren (im Haus).
Aber das können Dir andere besser erklären.

1) Bist Du sicher, dass das ein Rohling ist?
Für mich sieht er aus wie eine Fertigklinge aus indischem Dosendamast (wenn ich mich da täusche entschuldige ich mich und behaupte das Gegenteil), den man vielleicht als Brieföffner nutzen kann ohne ihn umzuarbeiten.
Leider hast Du nichts über die Grösse geschrieben.

2) Wäre dann unnötig.

3) Ohne wässerige Lösung?

4) Lass es lieber, das würde ziemlich sicher eine Verböserung!

Hans
 
Um das Messer gesetzfähiger zu machen, würde ich die eine Klinge zu eine Fehlschärfe ausschleifen.

Der Messerrohling sieht eigentlich schon üni ;) gannz gut aus. Eine Lederumwicklung wäre natürlich eine optisch und haptische Verbesserung des Gesamtbildes.:hehe:
 
Leder hört sich schon mal gut an, denke das ist auch weniger Aufwendig.

Hmmm .. wie gesagt, ich kenn mich mit Messer und den Materialien net wirklich aus.

Allerdings kann ich mir schwer vorstellen das es rechtlich Problematisch währe an so einem dekorativen Teil rumzubasteln (was ham die Berliner nu schon wieder angestellt?!)

Zu 1
Ich bin mir sicher das an dem Hmmm .. Gegenstand noch einiges fehlt^^
neben der Klinge sind da auch so kleine "Knubbels" (nach dem flachen rechteckigen Stück) die meiner Laienhaften Einschätzung nach dazu da sind die Parierstange zu fixieren.

Was meinst du mit "Dosendamast"? Was ich sagen kann ist das dieses Material sehr Dunkel und sehr hart (beinahe spröde) ist. Die Maßerung läst auf Damast schließen. Mein Brüderle ist Wandergeselle... wo der das her hatte.... keine Ahnung.

Die Klinge ist ca. 10 cm lang... man kommt also insgesammt auf ca. 20-25 cm (kann momentan nicht nachmessen, genaues später)

Zu 2
Folglich hätte mir der Klene Mist angeschleppt? ...

Zu 3
Wie kommst du auf wässrige Lösung? Eine Redoxreaktion geht doch auch so? *aufschlauchsteh*

Zu 4
Hatte ich mir auch gedacht... deshalb frag ich ja hier ;)
 
Moin.

Das ist kein Rohling.

Diese Dolche (Brieföffner) gab es mal, ich meine z.B. bei Dick, für ein "Höllengeld" zu kaufen. War irgendwas deutlich jenseits der 200,-DM.

Mittlerweile gibt diesen Dolch auch reichlich aus dem üblichen Indischen Dosendamast günstig in der Bucht oder bei den "üblichen Verdächtigen".

Mach dem Ding eine hübsche Scheide und gut ist´s.

Da hat sich einer mächtig Mühe gegeben, den Griff zu gestalten und Dir eine Fingerauflage ausgeschmiedet und Du willst da einen Handschutz und Griffschalen dran machen. Also neee!

Gruß aus Berlin

chamenos
 
Es gibt zwei Möglichkeiten:
Es könnte sich um eine bewußt so gestaltete ordentliche Damaszenerstahlklinge handeln. Dann sollte man sie so lassen wie sie ist. Allenfalls würde ich die Klinge selbst fein nachschleifen-von Hand mit feinem Naßschleifpapier- und stärker anätzen, damit das Muster besser herauskommt.
Es könnte sich aber auch um eine zweifelhafte Qualität handeln, die weder ordentlich zeichnet, noch gute mechanische Eigenschaften hat. Dann ist jeder weitere Aufwand eigentlich überflüssig.
Wie kommst du zu der Meinung, der Damast sei härter, als das was du sonst in der Hand hattest ? Feilprobe ? Wieso erscheint der Stahl spröde ?
MfG U. Gerfin
 
Also der Stahl scheint spröde weil... an der Spitze anscheinende ein Stückchen fehlt/abgebrochen ist (ca. 1/2 mm) darunter ist eine "hellere" Schicht zu sehen (weniger C?)

das Ganze Messer lässt sich auch nur schwer verformen (darunter verstehe ich biegen).. anders als man es von zB. Küchenmessern etc. kennt...(die Stärke des Materials hab ich soweit möglich berücksichtigt).... Es ist steif, nicht "federnd" ...

Auserden kann ich auf der polierten Klinge Berreiche erkennen in denen das Material anscheinend über die Phasengrenzen hinaus großflächig auskristallisiert ist (ähnlich wie bei Meteroiten? *gesehenhab*- 2x ca 1 cm)...

Die Zweifelhafte Qualität interessiert mich ... was ist Dosendamast (aus Dosen gemacht?) und welche Eigenschaften hat der?

Also das man dieses Material leicht bohren kann bezweifle ich (ich hab gelesen das dies bei "Dosendamast" zutrifft).... hab mal versucht nem NVA-Helm nen NietenIro zu verpassen ... und das Messer ist garantiert härter^^

Mit was hab ich es hier überhaupt zu tun (Kultur? Herkunft? etc.?)


Edit:
Das Messer "schwingt" schätzungsweise D (tief) muss man dazu alledings frei "hängen" sonst ises nur nen tiefes "brummen"

EDIT2:
Feilprobe? wie geht das?, was kann ich damit aussagen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Vorschlag meinerseits: Mach doch erstmal vernünftige Bilder mit ordentlicher Beleuchtung. Dazu Detailaufnahmen.

Feilprobe: wie gut nimmt eine (gute, kleine) Feile Material ab, oder rutscht sie gar 'drüber?

Gruß, Jan.
 
Bearbeitung eines Brieföffners in Dolchform

Also der Stahl scheint spröde weil... an der Spitze anscheinend ein Stückchen fehlt/abgebrochen ist....

das ganze Messer lässt sich auch nur schwer verformen (darunter verstehe ich biegen).. anders, als man es von z.B. Küchenmessern etc. kennt....... Es ist steif, nicht "federnd" ...

Die zweifelhafte Qualität interessiert mich ... was ist Dosendamast ..... und welche Eigenschaften hat der?

Also dass man dieses Material leicht bohren kann, bezweifle ich..... und das Messer ist garantiert härter

Das Messer "schwingt" schätzungsweise D (tief) muss man dazu allerdings frei "hängen" sonst isses nur ein tiefes "Brummen"....

Feilprobe? wie geht das? Was kann ich damit aussagen?.....
Deine Darstellung basiert nur auf Schätzungen und Vermutungen. Du kannst nicht erwarten, dass jemand auf der Basis solcher Beschreibungen eine konkrete Aussage macht.

Die Feilprobe ist der wichtigste Test. Sie sagt aus, ob die Klinge ebenso hart wie oder weicher als die Feile ist, und das wiederum wäre ein Hinweis darauf, ob der Dolch aus härtbarem Material gemacht wurde. Der sog. Dosendamast ist ein dekorativer Damast aus billigsten Rohstoffen, um eine attraktive Oberfläche zu erzielen, aber nicht, um ein gebrauchsfähiges Werkzeug zu machen. Es gibt Menschen, denen so etwas genügt, um damit Briefe zu öffnen.

Gruß

sanjuro
 
AW: Bearbeitung eines Brieföffners in Dolchform

Deine Darstellung basiert nur auf Schätzungen und Vermutungen. Du kannst nicht erwarten, dass jemand auf der Basis solcher Beschreibungen eine konkrete Aussage macht.

Sorry, bin halt Neuling und hab noch so gut wie keinen blassen Schimmer welche Tests/Proben und Vorgehensweisen in dem Fall angebracht sind.

Die Feilprobe ist der wichtigste Test. Sie sagt aus, ob die Klinge ebenso hart wie oder weicher als die Feile ist, und das wiederum wäre ein Hinweis darauf, ob der Dolch aus härtbarem Material gemacht wurde. Der sog. Dosendamast ist ein dekorativer Damast aus billigsten Rohstoffen, um eine attraktive Oberfläche zu erzielen, aber nicht, um ein gebrauchsfähiges Werkzeug zu machen. Es gibt Menschen, denen so etwas genügt, um damit Briefe zu öffnen.

Ok. die Feilprobe habe ich gerade gemacht.... das Material ist Feilbar.
Um das in Relation zu setzen hab ich mal noch das BW-Besteck angefeilt.
Der Materialabtrag bei gleicher Dauer und Krafteinsatz ist beim BW-Besteck schätzungsweise 3-6x so groß. (Hab hier leider nur ne grobe große Feile)

Naja, besonders Präzise ist die Methode ja net, was kann man da sonst noch machen...:argw:

-hatte mit dem Gedanken gespielt den Materialabtrag zu wiegen ... hab hier aber kene Waage die µg packt^^ und für grüßere Mengen ist mir das Messer/Besteck zu schade.


@jafi
Leider hab ich nur die Kamera die an meinem Handy dran ist, mal sehen ob ichs noch besser hinbekomm...
 
Hallo Grummel,

erst mal willkommen hier im Forum!

dann die "schlechte" Nachricht: wie hier ja schon erwähnt wurde, der von Dir vorgestellte Rohling ist kein Rohling, sondern ein fertiger Dolch von den Indern und auch die Aussagen bezüglich des Materials sind absolut korrekt.
Die Indern können handwerklich erstaunlich viel an alten Techniken, allerdings fehlt es am passendesn Material. Einfach nur zwei verschieden zeichnende Stähle miteinander zu verschweißen, macht noch keinen Damast mit guten Schneideigenschaften. Aber um die Materialwahl und Härterei geht es ja hier nicht.

Halte es wie hier auch schon gesagt wurde: mach ´ne schöne Lederscheide und erfreu Dich am Aussehen, zu mehr taugt das Teil nicht.
Wenn Du was zum Schneiden suchst und gute Qualität haben willst, bist Du hier im Forum auch richtig, da gibt es immer wieder gute und faire Angebote....

Sorry, aber Du bist nicht der Einzige, der auf die indischen Schnäppchen reingefallen ist. Wenn da wirklich mal ´ne brauchbare Klinge dabei ist, hat der neue Besitzer wirklich maßlos Glück gehabt!

Badger


Hab´ich doch glatt was vergessen: es müsste eigentlich schon "R"osendamast heißen, da das Muster ineinanderliegende Kreise sind, die von oben wie eine Rose aussehen, Hobby meinte aber wahrscheinlich schon den "D"osendamast, da die Inder meistens bzw. fast immer Material verwenden, was einem Dosenblech nicht weit überlegen ist, daraus folgt dann auch die Bezeichnung.


Badger
 
Zuletzt bearbeitet:
ab in die vitrine damit und gut isses würde ich sagen, hätte für mich ja schon einen persönlichen wert, wenn ich es von meinen bruder bekommen hätte. obs dann guter oder schlechter stahl ist wär doch eh egal, weil als brotzeitmesser wirst du es doch eh net benutzen.
kannst du noch bessere bilder vom damastmuster machen, würde mich interessieren.

gruß alex
 
Abend...

Erstmal Danke für für eure Expertise... auch wenn das gute Stück anscheinend net das Wahre ist^^

ich hab noch ein paar Fotos gemacht... die Qualität ist bescheiden .. ich bekomms halt gerade net anders hin (Handy halt).

messer1jpgPRB1B.jpg

messer2jpg63G8A.jpg

messer3jpg99O6G.jpg
 
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