Behandlung von gekauften Griffblöcken

Schmiedeglut

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Ich will mir ein paar verschiedene Hälzer als Vorrat zulegen von den im Bezugsquellenthread genannten Händlern wie drechselmaus.com und espen.de

Ich möchte das normale Drechselholz/Messergriffholz kaufen, welches noch nicht stabilisiert ist!

Frage:
Wenn ich es in Firnis aus Leinöl/Tungöl stabilisiere (Wie Günther im Gurkenglas-Vakuum) muss ich dann irgendwelche Trocknungszeiten beachten ? Besonderes Interesse hätte ich an Olivenholz, Oliveesche, Weissem Ebenholz usw.

Also... muss ich die noch trocknen ? Wenn ja, wie und wie lange ?

Liebe Grüße

Xzenon
 
hallo,


ich pump z.b. maserbirkengriffschalen mit tungöl\balsamterpentingemisch voll, und lass sie mindestens 4 monate oder länger an der luft trocknen.
gruß alex
 
Bevor, oder nachdem ich daraus ein Griff gemacht habe und die Klinge angebracht habe ?

Verziehen die sich denn nach dem "vollpumpen" nochmal oder gibt es Risse ?

Wenn ich die vorher Öle und dann erst als Griff weiterbearbeite... halten dann überhaupt noch die Kleber wie 5min Epoxy oder Uhu 300 ??? (wegen dem Ölgehalt)
 
Bevor, oder nachdem ich daraus ein Griff gemacht habe und die Klinge angebracht habe ?

ich mach es zuvor, meine griffschalen schneid ich immer so auf ca 10 mm, dass das tungöl auch überall eindringen kann und voll durchhärten kann.

Verziehen die sich denn nach dem "vollpumpen" nochmal oder gibt es Risse ?

hab noch keinen verzug oder risse feststellen können, da schaut es mit harz und co schon heftiger aus, da kommt es aufs holz an wie es reist und verzieht.
Wenn ich die vorher Öle und dann erst als Griff weiterbearbeite... halten dann überhaupt noch die Kleber wie 5min Epoxy oder Uhu 300 ??? (wegen dem Ölgehalt)

ich hatte noch keine probleme, weil das tungöl nachn trocknendann fest ist.



Lignea ist ein 100% reines Naturprodukt, gewonnen aus den nussartigen Früchten des chinesischen Tungbaumes (Aleurites fordii). Wegen seiner herausragenden Qualität als Holzschutzöl war Tungöl seit alters her auch unter dem Begriff „Holzöl“ bekannt.

Eigenschaften:
Tungöl zieht tief in die Holzoberfläche ein, die es nach der Trocknung härtet, mechanisch widerstandsfähiger und in hohem Maße wasserresistent macht (etwa doppelter Schutzfaktor im Vergleich zu Leinöl).
Tungöl trocknet matt, ohne störende Reflexionen auf. Es vertieft die Farben und erhöht den Kontrast der Maserung. Dennoch behält das Holz optisch und haptisch seine natürlichen Eigenschaften, der Schutzfilm ist auch auf Dauer elastisch und dunkelt, im Gegensatz zu Leinöl, kaum nach. Eine Auffrischung oder Ausbesserung ist durch einen erneuten Ballenauftrag möglich.
Lignea eignet sich gleichermaßen für Möbel, Gartenmöbel, Fußböden, Drechselteile, Musikinstrumente, Holzspielzeug und Holzboote sowie als Imprägnierung für Stoffe und sogar Mauerwerk (die Konservierung der Chinesischen Mauer ist einem Komplettanstrich mit Tungöl zu verdanken). Lignea lässt sich problemlos, auch in mehreren Schichten, mit dem Ballen oder Pinsel auftragen. Es kann mit Balsamterpentin (Art. Nr. 705288) verdünnt oder mit anderen pflanzlichen Ölen (z. B. schwedisches Leinöl (Art. Nr. 705275), Kamelienöl (Art. Nr. 705282), Orangenöl (Art. Nr. 705278) nach eigener Rezeptur gemischt werden.

Anwendungsempfehlungen (Schichtaufbau):

Außenbereich (Holzdecks, Zäune, Gartenmöbel, etc.)
Erste Schicht: Tungöl/ Balsamterpentin = 10/1, Zwischenschliff.
Zwei bis vier weitere Schichten: reines Tungöl, unverdünnt.
Hoher Verwitterungsschutz.

Innenbereich (Fußböden, Treppen, Möbel, etc.)
Erste Schicht: Tungöl/Balsamterpentin = 10/1, Zwischenschliff.
Eine bis drei weitere Schichten: Tungöl/Leinöl/Orangenöl = 10/2/0,5 oder - Tungöl/Bienenwachs/Balsamterpentin = 10/0,5/1 (das Bienenwachs zuerst in Balsamterpentin lösen) oder - Tungöl/Orangenöl = 10/1
Sehr feine, wohlriechende Oberflächen mit hohem Verschleiß- und Verschmutzungsschutz.

Dekoratives Holz (Drechselobjekte, Schnitzerei, Holzschmuck)
Tungöl/Kamelienöl/Orangenöl = 10/1/0,5
Gutes Eindringen, gute Polierbarkeit, hoher Verschmutzungsschutz.

Porenfüller:
Tungöl eignet sich in reiner Form auch als Porenfüller. Dazu trägt man es satt auf und lässt es, ohne den Überstand abzuwischen, trocknen bis es viskos wird. Nun wird das gelierende Öl mit dem Handballen oder Lappen kräftig eingerieben und der Überstand abgewischt. Nach Trocknung kann dieser Vorgang, je nach gewünschter Dichte und Transparenz bis zu 5 mal wiederholt werden.

Trocknungzeiten:
Das hier angebotene Tungöl ist nicht voroxidiert und aus ökologischen Gründen auch nicht mit chemischen Trocknungsbeschleunigern (Sikkativen) versetzt. Es ist daher mit Trocknungszeiten von bis zu 12 Std. (staubtrocken) bzw. ca. 30 Stunden (vollständige Aushärtung) zu rechnen. Diese Zeiten hängen sehr stark von den Umgebungsbedingungen, der Holzart und Vorbehandlung der Fläche ab.
Bei Behandlung von MDF-Platten (Faserwerkstoffen) oder Ähnlichem können sich durch das sehr tiefe Eindringen des Öls (und dadurch mangelnden Sauerstoffkontakt) die Trocknungszeiten erheblich verlängern.

Hinweise:
Reines Tungöl ist relativ dickflüssig, das Eindringverhalten lässt sich durch Verdünnung bzw. Erwärmung verbessern.
Im reinen und flüssigen Zustand hat Tungöl einen markanten Geruch, der sich jedoch nach Abtrocknung oder bei Mischung mit Orangenöl oder Balsamterpentinöl verliert.
In flüssigem Zustand (bei der Verarbeitung) kann Tungöl bei direktem Hautkontakt in Einzelfällen Reizungen oder allergische Reaktionen hervorrufen.
Nach Trocknung ist der Ölfilm chemisch stabil und frei von schädlichen Emissionen..
 
Ich persönlich impregniere immer nur nachdem ich den Griff fertig am Messer montiert habe.
Was dann die nächsten Tage noch raus läuft wird immer wieder abgewischt und nach ca. 4 Wochen ist alles trocken.

ICh habe einen großen Vorrat an Griffholz, das ist eine eigene Sammelleidenschaft :irre:, gelagert wird alles auf dem Dachboden.

Für mich ist es angenehmer, auswählen zu können, anstatt darauf zu vertrauen, das mir ein Händler das richtige schicken wird.
 
Ich persönlich impregniere immer nur nachdem ich den Griff fertig am Messer montiert habe.
Was dann die nächsten Tage noch raus läuft wird immer wieder abgewischt und nach ca. 4 Wochen ist alles trocken.

ist das dann durch und durch trocken? Was nimmst du her?

ich habe einige hölzer die ich die nächste zeit verarbeiten möchte, bevor ich sie vollpumpe aufn wohnzimmerschrank
:)

gruß alex
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Alex,

hört sich gut an mit dem Tungöl. Kannst Du mir da eine Bezugsquelle nennen?

Danke
Gruß Klaus
 
Ich nehme auch Tungöl gemischt mit Orangenöl, ob das durch trocken ist, kann ich nicht sagen, ist eigentlich auch egal, an der Oberfläche ändert sich jedenfalls nichts mehr.

Dann noch Überpolieren und fertig, für mich jedenfalls.

Ich hätte bedenken, wenn ich vor dem verkleben impregniere. In meiner Vorstellung schaut das so aus:
Wenn in den Poren Öl ist, kann kein Kleber mehr rein, ist aber möglich, das ich mir das einbilde.

Ich fahre jedenfalls seit Jahren ohne Probleme so und ich hab schon einiges ausprobiert.
 
Mit Öl durchtränken vor dem Verkleben ist keine gute Idee.
Man hat ja so schon mit den ölhaltigen Hölzern wie Thuja etc. so seine Probleme.
Die würden durch eine solche Ölbehandlung nur noch verstärkt.
Der Kleber kann nicht ins Holz "eindringen" und bleibt nicht haften. (wie Günther schon schrieb)
Im schlimsten Fall löst das Öl den Härter raus und das Zeug
härtet am Haftrand gar nicht mehr.

Grüße
 
Ich hab mal bei drechselmaus angerufen und bei espen. Alle Hölzer sind verarbeitungsfertig getrocknet und können ohne Sorge als Griffe gleich weiterverarbeitet werden.

Kann mir zufällig jemand sagen ob Olivesche hart genug für ordentliche Messergriffe ist, oder sollte ich lieber gleich Olive nehmen ? (finde die Esche aber ein Tick hünscher)

Sollte doch recht hart sein, oder ? Werden da nicht Bögen aus Esche gemacht ?

Gruß

Xzenon
 
Hallo Zusammen,

genau die Frage, ob nicht eine vorherige Durchtränkung mit Öl die Klebefestigkeit nachhaltig negativ beeindruckt, wurde vor langer, langer Zeit in einem anderen Forum von David Hölter (Eukalypt) folgendermaßen beantwortet:

"Ich hab die erfahrung gemacht, das sich der Kleber leichter vom Metall als vom Holz löst. du erkennst die durchhärtung, wenn du die Oberfläche anschleifst und kein Öl mehr austritt, dann mit Aceton reinigen und verkleben, hält vie unstabilisiert."

Ist auch kein Wunder, wenn man sieht, wie Ölreste am Hals meiner Ölflasche aussehen. Das Öl flockt aus und bildet einen sehr zähen Film, der einem Kleber eine hervorragende Oberfläche zum "andocken" bieten würde. Es ist nicht vergleichbar mit ätherischen Ölen, die im Holz stecken. Sie härten im Gegensatz zu Lein- oder Tungöl eben nicht aus.

Hoffe, geholfen zu haben.
 
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