@Scharfer Schorsch Danke! Ja, ich nehme mir Zeit dafür, weil es halt alles recht primitiv mit der Hand abläuft, aber ich das nicht anders kenne.
Von daher setzt man sich ran, wenn Zeit vorhanden ist und entspannt sich beim mühseeligen Bearbeiten.

Weil man in Gedanken schon weiß wohin die Reise geht, motiviert einen dieser Gedanke.
Man weiß halt wie schön es ist, wenn nach dem Geplacke das fertige Stück vor einem liegt.
Vergleiche zu so manch YouTuber darf ich aber nicht ziehen. Dann mache ich mir meine Erfolge madig.
Ich habe hier ein Bürstenset für Messing/Kupfer, Metall und Kunststoff und habe die Metallbürste schon angewendet, nachdem ich das Teil
erst einmal in Universalverdünner gelegt habe. Der hatte aber anscheinend keine Power, wie mein vorheriger Universalverdünner, der selbst bei guter Lüftung gestunken hat. Ich hätte also gedacht, dass sich die Farbe schon von selbst lösen wird, was bis jetzt bei vielen Farben der Fall war, aber letztendlich war Schrubben angesagt und damit konnte ich zumindest die Punze freilegen. Bei den Rückständen in den kleinen Vertiefungen hingegen hatte ich keinen Erfolg oder irgendwann dachte ich es sei weg, bis ich dann mit dem Schleifen angefangen habe.
Eine flache Messingbürste mit einem Akkuschrauber kombinieren, daran habe ich noch nicht gedacht und kann es mir gerade auch nicht vorstellen wie.
Ich habe hier aber Aufsätze für meinen Proxxon (der Konkurrent von Dremel), wobei ich diese runden Messingbürsten hasse.
Ich muss immer einen transparenten Gegenstand (Eimer, Schüssel etc.) rüberlegen, weil diese kleinen Messingdrähte wie wild durch den Raum fliegen.
Man kann und sollte natürlich Schutzbrille tragen, aber diese Drähte bleiben überall hängen, besonders an der Kleidung. Wäre mies, wenn sich so einer in den Mundraum verirrt (oder die Unterhose).
Damit konnte ich letztendlich Erfolge verbuchen, aber auf den Weg dahin verfärbt es das Metall immer in Goldtönen.
Das hat mich dann irgendwie gezwungen nochmal die Feile anzusetzen und richtig loszulegen. Diesmal nicht zur Schneide hin, sondern Richtung Auge, also man könnte sagen vertikal, statt horizontal. Alles glätten konnte ich nicht, aber es sieht jetzt besser aus.
@Pjotr Danke für den Hinweis!
Ich weiß, dass jetzt einige die Augen verdrehen werden, aber Anstriche in blau, grün und rot sind irgendwie nicht cool.

Oliv, feldgrau oder petrol eher, wobei ich meine Axt nur mit einem Petrolton von Hammerite versehen habe, die Beile sind entweder natur oder mit einer künstlichen Patina überzogen (Essigessenz).
Die Sache mit der Spiegelpolitur auf dem ganzen Beilkopf war ansich nur so eine Idee bzw. Versuch mal "etwas Neues" (für mich) auszuprobieren.
Und falls sich diese doch als untauglich erweisen sollte, sieht sie wenigstens dekorativ aus, als Andenken an den Uropa.
Ich kann übrigens deinen Gedankengang verstehen. Beile und Äxte aus Kohlenstoffstahl neigen ziemlich schnell dazu sich zu verfärben und zu rosten,
sofern man sie ihrem Schicksal überlässt. Ich bin öfters am Strand unterwegs und mein angepasster Cold Steele Spaten setzt auch schnell an, weil ich die hässliche Schwarzlackierung entfernt habe und das Metall nur eine Patina hat. Da ist dann halt stetiges Trockenhalten und Ölen angesagt.
Und so würde ich das auch mit einem hochpoliertem Beil halten - immer schön mit Ballistol pflegen und unterwegs trocken halten.
Wenn über den Kopf verteilt eine natürliche Patina entsteht, durch Baumsäfte bzw. Gerbstoffe, dann habe ich dagegen aber nichts.
Das haben einige meiner Messer auch. Solange es kein Rost ist, finde ich das knackig!
Aber man muss noch erwähnen, dass viel Baumsäfte nicht an meine Beile kommen werden, schlichtweg weil ich damit keine Bäume fällen kann/darf
und es wohl eher Totholz sein wird. Ich würde aber in der glatten Oberfläche einen Vorteil sehen, wegen geringerer Reibung und einer Oberfläche die für Schmutz und Rost schlechtere Haftung bietet, sofern man eben immer eifrig ein Auge drauf hat.
Natürlich ist eine Lackierung am besten, aber das mal im Vergleich zum Naturbeil, mit dem man kein SOS blinken kann.
Ein Kompromiss wäre vielleicht das Aufbringen von Owatrol. Dann hat man zwar nicht die Möglichkeit einer natürlichen Patina, aber eine Art Lackierung und seinen Glanz...nehme ich an.
Übrigens, ich habe mir gedacht beide Seiten so blank es geht zu schleifen (die Seite mit der Punze wird dabei eine Herausforderung, soll sie eben unberührt bleiben) + der Nacken des Beils.
Aber die anderen Flächen sollen natürlich bleiben. Somit sieht man dort noch die Schmiedespuren und ehrlich gesagt habe ich keinen Bock dort rumzuschleifen.
