Benchmade: Die Entscheidung

Tokugawa

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Vielleicht poste ich das mal hier.

Also der Sachverhalt: Ich habe mir in den USA ein Messer bestellt (ein BM AFCK 806 D2) aber es ist zur Zeit nicht an Lager und es sind beträchtliche Wartezeiten zu erwarten. Daher habe ich mich ein bisschen umgeschaut und bin nun noch auf folgende Alternativen gestossen: BM Presidio 520 (154CM), BM Mc Henry & Williams 710 (M2) oder das BM Osborne 943.
Nun die Frage in die Runde: Wer hat Erfahrungen mit diesen Messern gemacht und kann welches empfehlen (oder sollte ich beim 806 bleiben?)

Tokugawa
 
Ich persönlich würde beim 806 bleiben. Allerdings wohl nur, weil es mein absolutes Liebling Bm ist.

Davon mal ganz ab denke ich, dass man die drei schlecht (IMHO) miteinander vergleichen kann??
Ich würde auf das AFCK warten. Mir gefällt es schon wegen der Optik am besten.....

Nur mal so als Anmerkung ;)

Mfg,

König :super: :super: :super:
 
Frage zurück: Wieso sollte es nicht möglich sein diese Messer zu vergleichen? :confused:
Aber das AFCK gefällt mir schon sehr gut (wobei die anderen auch nicht zu verachten sind), nur die Wartezeit...
 
Das 710 ist sicherlich eine sehr gute alternative.
Die anderen beiden sind ja zwei Schuhgrößen kleiner und schon daher wohl kaum vergleichbar.
Wenn Du genaueres wissen willst mußt Du uns schon verraten welche Erwartungen Du an das Messer hast und was Du schwerpunktmäßig damit vor hast.
 
Ich kenne keines der Messer. Aber ich hatte ein Mini-AFCK mit M2 Klinge (bis ich es unfreiwillig entsorgt habe). Daher würde ich zu dem 710 mit der M2 Klinge raten, da das Mini das beste EDC Messer war, das ich bisher hatte. Die Klinge hat die Schärfe super gehalten und konnte trotzdem mit Leichtigkeit wieder auf Rasierschärfe gebracht werden. Vielleicht werde ich mir selbst mal das 710 zulegen, da ich gerne wieder ein Messer mit M2 Klinge besitzen würde. M2 ist meiner Meinung nach einer der besten Klingenstähle die es gibt!
 
@Palladin: das Messer soll eigentlich im Alltag für alles herhalten für was ein Messer eingesetzt werden kann, aber es soll auch tauglich sein für einen gelegentlichen Ausflug ins Grüne, ein richtiges Allzweckmesser also. Bezüglich der Stähle habe ich aber gehört, dass M2 sehr schwer nachzuschärfen sei, aufgrund der hohen Härte, welcher wäre also für ein Messer, das mit den oben genannten Anforderungen zurechtkommen muss geeignet?
Ich hoffe ihr könnt mir auf Grund dieser Angaben eine Empfehlung abgeben.

mit freundlichem Gruss

Tokugawa
 
Tokugawa schrieb:
@Palladin: das Messer soll eigentlich im Alltag für alles herhalten für was ein Messer eingesetzt werden kann, aber es soll auch tauglich sein für einen gelegentlichen Ausflug ins Grüne, ein richtiges Allzweckmesser also.
Ach ? So genau wollte ich es eigentlich gar nicht wissen ;)
Ich will nicht meine Neugier befriedigen, mir geht es darum Dir nach Möglichkeit ein _geeignetes_ Messer zu empfehlen. Eierlegende Wollmilchchsäue sind immer nur ein Kompromiß. Es ist ein himmelweiter unterschied ob es primär z.B. zum Obst schälen, oder z.B. zum Schnitzen eingesetzt wird, vom Betonplatten zertrümmern mal ganz abgesehen.
Dazu kommt noch das unendliche Spektrum der persönlichen Vorlieben.
Beispiel Thumbstud vs. Klingenloch: Has Du da schon Erfahrungen ? Für mich ist die "falsche" Öffnungshilfe eindeutig ein Ausschlußkriterium.
Größe: Deine Vorschläge variieren zwischen rund 8 und 10 cm Klingenlänge, das ist ein himmelweiter Unterschied !
Also, viel Klinge ist grundlegend nicht verkehrt, ich persönlich schleppe auch gerne einen großen Folder mit mir herum, aber Du auch ? Auf Dauer ? Wie reagiert dein Umfeld, wenn Du eine große Klinge zückst ? Dies sind Fragen die Du nur selbst beantworten kannst.

Du siehst, es ist schwer Dir so einfach den idealen Folder zu empfehlen.
Ich möchte Dir ans Herz legen, mal ein Forumstreffen zu besuchen. Möglichst viele Messer einmal befingern zu können ist gerade am Anfang von unschätzbaren Wert.
Da Du garantiert nicht solange mit Deinem Kauf warten wirst, zur Beruhigung: Keiner Deiner Voschläge ist sicherlich ein Reinfall, es sind alles klasse Messer, ob Du das für Dich ideale heraussuchst, ist wohl am Anfang eher Glücksache.
Du wirst Dich deinem Optimum ohnehin nur nach ein paar Käufen nähern, das ist aber normal so. Eigene Erfahrungen sind halt durch nichts zu ersetzen.


Tokugawa schrieb:
Bezüglich der Stähle habe ich aber gehört, dass M2 sehr schwer nachzuschärfen sei ...
Wenn ich das so lese ... solange Du dir Sorgen um das Nachschärfen machst, wie wäre es mit einem "ordinären" 154CM Stahl für's erste ?
Es ist durchaus ein ein hervorragender Stahl mit einer vernünftigen Schnitthaltigkeit. Stumpf werden alle Messer - früher als Dir lieb ist !
Lieber am Anfang das Geld in eine gute Schärf-Ausrüstung stecken, das ist allemal die beste Investition die du tätigen kannst.
HIH
 
@ Palladin: Da war ich wohl wirklich etwas unklar. Also, das Messer soll zum öffnen von Verpackungen (Kunststofffolie, Papier, Karton), durchtrennen von Klebeband und eventuell mal ein Brötchen aufschneiden herhalten. Stöcke im Freien zuschneiden wahrscheinlich nur sehr selten und Betonplatten zertrümmern?!? Ich suche ein Messer, keine Abrissbirne ;) .
Was die "soziale Verträglichkeit" angeht, mache ich mir keine allzu grossen Sorgen, mir geht es vorallem darum, wie die Messer verarbeitet sind (Materialunterschiede) und welches sich wohl am ehesten für die oben genannten, nun präzisierten :) Aufgaben eignet.
Was das Schärfen anbelangt, was würdest du einem Anfänger empfehlen?

Tokugawa
 
Zuletzt bearbeitet:
Dafuer kannst Du *jedes* Messer verwenden, ;) Wenns bessere Standardqualität sein soll, jedes von Benchmade, Spyderco, CRKT...egal. Stahl auch egal, fuer null Pflege nimm nen rostträgen, also 440C, ATS, 154CM, AUS8, Gin1....Da wirst Du keinen Unterschied merken. Die Stähle sind gleichwertig und Unterschiede in der Wärmebehandlung bekommst Du eh erst hinterher mit. Unterschiede gehen schon in den Unterschieden der Klingengeometrien unter.

Wenn man jetzt kniefieselig ist, dann nimmt man ein Messer mit hinreichend breiter Klinge, nicht uebermässig dick und komplett durchgeschliffen. Das sind schonmal gute Voraussetzungen fuer nen vernünftigen Schliff. Und Droppoint Klinge, weils universell und einfacher zu schärfen ist.

Ich hab das 710, das könnte höher angeschliffen sein, recurve ist beim Schneiden auf geraden Unterlagen eher schlecht und schwieriger zu schleifen, mir gefällts halt ;)

Welches gefällt Dir am besten? Nimm das.

Gruesse
Peter
 
Also qualitativ sind alle 4 top, solange sie nicht mißbraucht werden wirst Du mit jedem von denen ein Leben lang Freude haben.
Andere Kriterien sind daher bedeutender: Griffe - die eine Hälfte hat G10 Beschalung, die andere Hälfte Alu-Griffe.
Die G10 Fraktion ist sehr griffig, allerdings etwas kantig, manche Forumiten beklagen auch daß das rauhe G10 die Hosentaschen aufrauht.
Alu: Ergonomischer in der Form, m.E. griffig genug, kann aber im Winter kalt werden.
Was Du persönlich bevorzugst, mußt Du durch befingern selbst herausfinden. Ebenso spielt Deine Handschuhgröße eine Rolle. Bei einer durchschnittlichen Hand gehen alle, bei großen Pranken würde ich von den kleineren abraten.
Die Messer im einzelnen:

-BM 520: Sehr brauchbare Klingenform, gute Griff-Ergonomie, mir persönlich jedoch einen Tick zu klein. Wenn Dir die Größe ausreicht, meine Empfehlung als "Vernunftskauf".

-BM 943: Die Klinge ist eher was fürs Auge, etwas taktisch angehaucht.
Man kann jedoch nicht bestreiten, daß sie durch die Spitze einen hervorragenden Paketöffner abgibt, dennoch ist die Form nicht 100 % optimal für einen User. Persönlich ist mir die Klinge gerade lang genug, der Griff ist mir etwas zu schmal.

-BM 710: Der Griff liegt m.E. besser in der Hand als es aussieht. An der (leichten) recurve Klinge scheiden sich die Geister, das muß man einfach selber ausprobieren. Das Schärfen auf Banksteinen ist nicht möglich bzw. kaum sinnvoll. Der Anschliff ist mittelhoch, die Form der Spitze recht brauchbar. Subjektiv vermutlich mein Favorit wenn ich mir aus den vieren eins heraussuchen müßte.

- AFCK: Beim Griff hilft wie bei allen anderen eigentlich nur ausprobieren. Ich finde er liegt recht gut in der Hand, allerdings bei mir nur 100% im Sabre-Grip. Fürs schnöde schneiden macht die große Griffmulde m.E. den Griff etwas unkomfortabel. Das Daumenloch beschränkt leider etwas die Höhe des Anschliffs. Insofern ist der Bruder TSEK mit Thumbstuds die bessere Wahl. Allerdings wird dieses von BM stiefmütterlich behandelte Messer "nur" in 440C angeboten.
Dennoch, mit einem 806 macht man im Grunde nichts falsch.

So, jetzt entscheide mal schön :p

Zum Thema schärfen: Da würde ich vom Anfang an nicht geizen.
Empfehlenswert ist allemal der Spyderco Triangle Sharpener. Problemlos in der Anwendung, d.h. ein Erfolgserlebnis vom ersten Schärfvorgang an, und ein Ergebnis, daß sich wahrlich nicht verstecken braucht. Zusammen mit einem Abzieh-Leder im Eigenbau (Forensuche) steht sauscharfen Klingen nichts mehr im Wege.
 
Jaaa, genau so habe ich mir das vorgestellt. Vielen dank für die ausführlichen Informationen, ich denke damit kann ich was anfangen. Wer die wahl hat hat ja bekanntlich die Qual, im Moment schwanke ich zwischen 520 (Form-Followes-Function-Disign und Alu Griff :super: ) und 710 (grössere Klinge), da ich aber ziemlich grosse Hände habe bin ich ein bisschen skeptisch was das 520 angeht, obwohl es mir vom Aussehen her besser gefällt. Ist es wirklich so klein? Die Klinge ist ja "immerhin" 8,7 cm lang... Und wenn 710, dann M2 oder 154CM Stahl, was meint ihr?

Tokugawa
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du recht große Hände hast, solltest Du eher das 943 auskammern. Ich habe ein 710, ein 5000A und mehrere Exemplare aus der 940er Reihe, und das 5000A bzw. 520 hat einen sehr handfüllenden Griff.
Nicht immer reicht die Klingenlängenangabe, um Rückschlüsse auf den Griff zu ziehen.

Ich persönlich mag z.B. die Handlage des TSEK/AFCK-Griffes mit der ausgeprägten Zeigefingermulde überhaupt nicht.

Wie auch immer, große Hände sind keinesfalls ein Grund, das 520 auszuschließen.
 
Wenn ich das nun so lese, gefällt mir das 520 immer besser, die Frage ist nun wirklich nur noch der Stahl, ist 154CM i.O. oder würdet ihr mir eher zu M2 raten, was dan wiederum fürs 710 sprechen würde.
Zum 520 habe ich noch eine Frage: auf der BM-Homepage sieht man das Messer mit Satin-Finish, bei der grosse Aufnahme des Messers in der linken oberen Ecke scheint mir das Finish aber dunckler zu sein als bei den kleineren, unteren Bildern. Woran liegt das, unterschiedliche Belichtung evtl.? oder gibt es da tatsächlich verschiedene Ausführungen des Satin-Finish? Die duncklere Klinge gefällt mir nämlich besser und schwarz kommt nicht in Frage wegen den "Serrations".

Tokugawa
 
Nachtrag/Klarstellung: Das "mir persönlich jedoch einen Tick zu klein" bezog sich auf das Messer insgesamt, nicht auf den Griff, dieser ist deutlich fülliger wie bei der 940er Serie und daher auch für größere Hände zu empfehlen. Ich stimme daher Beagleboy völlig zu.

Das große Foto auf der Benchmade Seite ist nur anders ausgeleuchtet.

Die Stahlwahl ist geschmackssache.

Der 154CM ist schon ein sehr guter Stahl mit vernünftiger Schnitthaltigkeit - und zudem völlig pflegeleicht. Gelegentliches Abspülen unter dem Wasserhahn reicht i.d.R. völlig aus.

M2 hält die Schärfe spürbar länger ist aber nicht rostfrei und daher bei Benchmade nur beschichtet im Programm. Die BM Teflon Beschichtung ist zwar ordentlich, das Material leidet aber zumindest optisch recht schnell im Einsatz, weil alles andere wie kratzfest ... halt Geschmacksache. Einen Apfel mal schnell unterwegs zu teilen ist auch problematisch wenn kein Wasserhahn zur Hand. Die 154CM Klinge verzeiht es (zumindest beim BM Finish) auch trotz agressiver einwirkender Fruchtsäuren mal einen Tag vernachlässigt zu verden, die M2 Schneide dankt dies recht rasch mit Rost.
Wenn man mit diesen Einschränkungen leben kann und auf Mattschwarz steht, ist der M2 sicherlich eine gute Wahl
 
Benchmade faßt eine ganze Reihe verschiedener Finishs unter dem Begriff "Satin" zusammen.

Das 520 hat in der Tat ein deutlich dunkleres Finish als alle anderen mir bekannten Satin-Benchmades, wobei es sich hier nicht um eine Beschichtung handelt.
Ich war selbst überrascht, als ich mein 5000A ausgepackt habe.

Das große Foto auf der Benchmade-Seite, das man beim Klicken auf das linke obere Bild erhält, trifft es viel eher als die hellen Bilder unten mit den Preisangaben.

Das Bild HIER
meine ich.


Und mit 154CM macht man sicher nichts falsch bei einem Allrounder.
Ich halte die Stahlsorte auch nicht für allzu ausschlaggebend im Vergleich z.B. zur Ergonomie eines Messers, oder der Tauglichkeit der Klingenform.
 
Zuletzt bearbeitet:
beagleboy schrieb:
Benchmade faßt eine ganze Reihe verschiedener Finishs unter dem Begriff "Satin" zusammen.
Ich glaube die verkaufen alles was nicht beschichtet ist als "satin". :irre: Ich kann mich jedenfalls nicht entsinnen jemals etwas anderes bei Benchmade gelesen zu haben.

Das gute alte unempfindliche mehr oder minder stonewashed "satin" ist anscheinend passé, die neuen Modelle scheinen eher irgendwie bead blasted zu sein.
Die Art der Oberfläche gibt das große Bild recht gut wieder, allerdings war kein Messer mit dem neuen Finish daß ich bislang in der Hand gehalten habe auch nur annnähernd so dunkel.
 
Palladin schrieb:
...allerdings war kein Messer mit dem neuen Finish daß ich bislang in der Hand gehalten habe auch nur annnähernd so dunkel.

Das 5000/520 ist auch das einzige (mir bekannte) Benchmade mit diesem Finish.

Das Stonewash-Finish gibt es immer noch, z.B. am TSEK oder am Tether Knife. Heißt aber natürlich auch Satin. :D

HIER auf der Benchmade-Seite ist zu lesen, daß sie durchaus ihre Finishs unterscheiden, da ist so ziemlich alles fein säuberlich aufgelistet und benannt.
 
Ich hab damit mal Anmachholz gehackt, mit dem 520 ging :super: .

Insoweit von der Gewichsverlagerung her besser als das 806.

Voll durchdachtes Design. M. M. n. das beste Messer, was BM in den letzten 12 Monaten herausgebracht hat. Ja, auch besser, als das Blackwood. ;)
 
Was Du willst klingt nach dem BM710 in 154CM - ist wirklich ein prima Stahl. So massiv sind die Vorteile des M2 nicht und auf die Beschichtung sollte man bei einem User auch eher verzichten. Was ein, zwei Zentimeter mehr Klinge beim Brot schneiden ausmachen ist übrigens enorm...
 
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