Benötige Eure Hilfe zu Naturschleifsteinen

woka

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Hallo zusammen,

ich versuche mich seit ein paar Tagen intensiver mit dem Thema der japanischen und europäischen Naturschleifsteine auseinander zu setzen, um mir in der Folge ein kleines Sortiment an für mich passenden Naturschleifsteinen zusammen zu stellen.
Die Suche habe ich bereits bemüht, diese hat mich an mancher Stelle weiter gebracht, an anderen Stellen leider nicht. Leider muss ich gestehen, dass ich mittlerweile verwirrter bin als davor und wollte aus diesem Grund hier nachfragen ob mir jemand etwas auf die Sprünge helfen kann. Konkret geht es mir zunächst um die Fragestellung der Vor- und Nachteile von Naturschleifsteinen gegenüber synthetischen Steinen und um einen Überblick der theoretisch verwendbaren Steintypen. Ich hoffe daraus ein für mich passendes Sortiment identifizieren zu können.

Sollte ich an irgendeiner Stelle totalen Mist schreiben, bitte ich die Wissenden unter Euch mich dahingehend zu korrigieren.



Zunächst einmal kurz meine derzeitigen Gedanken zu Vor- und Nachteilen von Naturschleifsteinen, sowie einen kurzen Überblick der (in Deutschland) erhältlichen Natursteine (soweit ich diese gefunden habe).

Nachteile von Naturschleifsteinen:
  • Kann Risse und Einschlüsse enthalten
  • Die Körnungsangaben sind aufgrund des Naturmaterials nicht genau fest zu legen, die angegebenen Körnungen differieren im Internet teils enorm (z.B. Ohira von 8k+ bis 10-12k)
  • Die Abmessungen sind (bei günstigeren Steinen) oftmals nicht so optimal, teilweise fehlen Bruchstücke des Steins
Vorteile von Naturschleifsteinen:
  • Braucht vor dem Schleifen nicht (lange) gewässert werden
  • Verringert die Korngröße während des Schleifvorgangs, was zu einem sehr guten Schleifgefühl führt
  • Bindung (je nach Stein) ist „mittelhart“, was mir entgegenkommen würde
  • Die erzielte Schärfe empfinde ich als besser/bissiger als bei synthetischen Steinen, was wahrscheinlich aufgrund der unterschiedlich großen Schleifpartikel zustande kommt
Überblick über Schleifsteine:
  • Natur-Schleifstein Quarz, mittelfein (Ligato Fratelli, Italien): 400 - 600JIS, Bitte nach Möglichkeit vor einem Kauf erst mal testen (vgl. unten)!
  • Aka: 400 - 800JIS
  • Amakusa Toishi: 600 - 800JIS
  • Amakusa Tora: 800 - 1.000JIS
  • Jo-Haku: 1.000 - 1.500JIS
  • Amakura Binsui: 1.200 - 1.500JIS
  • Weißer Binsui: 1.000 - 2.000JIS (funktioniert gut, Nutzererfahrung hier aus dem Forum: "der Stein geht klasse")
  • Natur-Schleifstein Quarz, fein (Ligato Fratelli, Italien): 1.200 - 1.800JIS, Bitte nach Möglichkeit vor einem Kauf erst mal testen (vgl. unten)!
  • Honyama Ao: 1.000 - 2.000JIS
  • Aoto: ca. 2.000JIS (sehr starke Qualitätsschwankungen, neigt offtmals zu Rissen)
  • Kouzaki/Aoto: 3.000 - 5.000JIS
  • Belgischer Brocken blau: 5.000 - 6.000JIS
  • Rozsutec: ca. 6.000JIS
  • Arkansas: 6.000 - 8.000JIS
  • Awasedo Suita: 6.000 - 8.000JIS (Aussage japan-messer-shop: eher weicher als der Ohira, gut geeignet für einseitig geschliffene Klingen, "damit Sie die einseitigen Klingen seitlich komplett treffend schleifen können")
  • Mala Fatra: 6.000 - 8.000JIS
  • Honyama: ca. 7.000JIS
  • Hideriyama: 7.000 - 8.000JIS
  • Belgischer Brocken gelb: ca. 8.000JIS
  • Thüringer Wasserabziehstein: ca. 8.000JIS
  • Shiden Awasedo: ca. 8.000JIS
  • Ohira: 8000+JIS
  • Yamaichi: 8.000 - 10.000JIS
  • Shobou-dani: 10.000 - 12.000JIS
  • Nakayama Awasedo: 10.000 - 12.000JIS
  • Ohzuku: ca. 12.000JIS
  • Shobu Awasedo: 12.000 - 15.000JIS(Aussage japan-messer-shop: nur für den Spitzenbereich der Schneide)
  • Kamisori: 15.000+JIS
  • Wästikivi: (wird noch ergänzt)


Nun zu meinem eigentlichen Anliegen. Mir ist wohl bewusst, dass die Top-Steine für mich in nächster Zeit nicht erschwinglich sein werden, weshalb ich gerne ebenfalls bewusst das Preisthema ausklammern würde und immer von einem „gesunden“ Mittelmaß der Kosten ausgehen würde.

Hier noch kurz die Rahmenbedingungen:
Ich möchte meine Küchenmesser scharf halten.
Im Detail bedeutet dies, es werden folgende Messer (regelmäßig) abgezogen und geschliffen:
  • Deba (Aogami 1#)
  • Yanagiba (Aogami 1#)
  • Santoku (Shirogami 1#)
  • Gyuto (diverse Stähle: SB1, VG10, …)
Kurz zu den vorhandenen Schleifmitteln:
  • Suehiro Debado Gokumyo 2.000
  • Awasedo Ohira Toishi 8.000+
  • Mikawa Shiro Nagura Tenjho
  • Naniwa Chosera (400, 1.000, 3.000, 5.000)
  • Leder (wobei ich das nicht so gerne benutze)
Ich persönlich stelle mir gerade vor, alle meine synthetischen Steine zu ersetzen, d.h. ich würde folgende Steine für mich in Betracht ziehen:
  • Amakusa Toishi: 600 - 800
  • Kouzaki/Aoto: 3.000 - 5.000
  • Shobu Awasedo: 12.000 - 15.000 (aber nur weil er mich reizt für das Yanagiba und das Deba)


So, wenn Ihr mir jetzt noch helfen könnt zum einen die Vor- und Nachteile sowie einen Überblick über die möglichen Natursteine zusammen zu schreiben, und zum anderen ein kleines Päckchen an sinnvollen Steinen zu schnüren, dann wäre ich Euch echt sehr dankbar!

Liebe Grüße,
woka
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

vorweg: ich bin kein langjähriger Experte mit Naturschleifsteinen. Ich äußere mich lediglich dazu, da ich mich in den letzten Monaten ebenfalls intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt habe.
Da ich leider etwas kurz angebunden bin nur ein paar Stichpunkte:

- dein Ohira ist IMHO ein guter Finishstein, ich selbst habe so einen in Benutzung und deinen Stein kenn ich ja auch... ;)
Ob ein weiterer Stein danach noch einen Vorteil bringt kann ich nicht beurteilen. Mir wurde von entsprechenden Experten davon abgeraten. Allgemein kam oft der Rat, nach einem Stein zu suchen, der max. Härtelevel 3-3,5 hat, z.B. einen entsprechenden Nakayama oder etwas in der Art. Da bist du dann aber schon locker bei Preisen von mehreren 300-600€... die meisten anderen Steine in den extremen Körnungsbereichen wurden mir gegenüber als "zu hart für Küchenmesser" betitelt

- Den Aoto sehe ich als problematisch. Ich hatte so einen selbst im Auge, jedoch ist es wohl extrem schwierig einen guten Aoto zu finden. Tatsächlich ist der Günstigste, den ich gefunden habe der hier für über 300€:
http://www.japanesenaturalstones.com/blue-aoto-big-a623/. Zudem sollten die Aotos notorisch rissig sein. Eventuell wäre die Wahl eines blauen belgischen Brockens für diesen Körnungsbereich die sinnvolle und v.a. kostengünstigere Lösung. Ich habe mich allerdings für einen synthetischen Stein mit 5000er Körnung als "Pre-Finisher" entschieden.

- Du hast ja schon einen Nagura. Bei Rasiermessers ist es ja allerdings üblich eine Nagurafolge einzuhalten auf dem identischen "Grundstein", also deinem Ohira. Ich bin (habe einen Mejiro Nagura für meinen Ohira) auf der suche, nach einem Bruchstück eines Ohiras... leider bisher ohne Erfolg... um ihn als abschließenden Tomo Nagura nutzen zu können und überlege noch als Übergang von 5000er Körnung zum Mejiro Nagura mit einen Botan Nagura anzuschaffen. Ob das wirklich etwas bringt oder die Vorteile nur theoretischer Natur sind kann ich dir aber nicht sagen.

Hoffe das bringt dich schon mal weiter.


Gruß, Gabriel
 
Hallo Gabriel,

danke für Deine Antwort, die bringt mich schonmal weiter!

Das Thema ist für mich einfach noch ein Buch mit sieben Siegeln und ich werde noch ein wenig Zeit benötigen, bis ich klar sehen kann.

Liebe Grüße,
woka
 
Hallo!

Ich nenne an dieser Stelle noch die Natursteine von Wästikivi. Die sind in verschiedenen Formen erhältlich und recht günstig.

Ich habe einen kleinen Kombistein. Viel kann ich dazu nicht berichten, da ich nur 4 andere Steine in Gebrauch habe.

Auf jeden Fall funktioniert er und die Körnung ist so, dass er schärft und ausreichend poliert für die Küche. Ich empfehle aber, einen kleinen zum Anreiben des großen zu verwenden.
 
Ich würde die Frage so stellen: wozu brauche ich Natursteine?

Es ist so, dass unsere Messermacher und auch viele Andere machen Klingen so, dass die nicht besonders „schleifsensitiv“ sind. Ich meine, die kann man mit Kunststeine, unterschiedlichen „Schleifpulver“, gelegentlich mit Diamantenplatten schleifen. Und dabei, je nach Können, ohne Natursteine sehr gute Ergebnisse bekommen.
Hier braucht man Natursteine, wenn man eine besonders hohe mechanische Belastbarkeit einer Schneide braucht oder wenn Schneidwinkel besonders klein (unter 30 bzw. 20°) sind.

Es gibt spezielle jap. Messer, die Natursteinfinish wirklich brauchen. Auch wenn man diese Messer gleich wie Deutsche oder z.B. Russische umschleift und wenn dabei Härte mit Schneidwinkel von allen Messer gleich sind, bleiben jap. Messer ohne Natursteine wesentlich spröder.

Künstliche Steine haben Eigenschaften, die man gut voraussehen kann. Mit denen kann man besser eine „gemeinsame Sprache“ finden. Ob die ein bisschen krumm oder nicht gut gerichtet sind, schleifen die dennoch irgendwie.

Natursteine müssen gut aussortiert und geprüft werden. Um die zu testen, muss man die flach schleifen, finishen (mindestens eine kleine Oberfläche). Wenn das unwirtschaftlich sein sollte, wird das nicht gemacht. Dann kauft man „eine Katze im Sack oder ein Stuck vom Berg“. Dabei bezahlt man für Wahrscheinlichkeiten was Gutes zu bekommen.

Japaner verkauft auch heutzutage geprüfte Steine, da muss man die Stempel und Japanisch verstehen oder jemanden haben, der davon Ahnung hat.
Jap. Steine muss man meistens selbständig richten und finishen.

Russen verkaufen oft gerichtete und gefinishte Natursteine, die Preise sind entsprechend…

Viele Natursteine sind überhaupt nicht kompromissbereit. Entweder macht ein Schleifer alles so wie die Steine wollen und bekommt sehr gute Ergebnisse oder „schicken die Steine ihn zum Teufel“.



http://www.olivia-seife.de/steinvergleich.htm

So sieht man hier ein grobes Schleifbild- z.B. wenn Arkansas grob gefinisht ist.
Für Langsamkeit beim Schleifen bzw. finishen gibt es auch mehrere Gründe.


Ja, die Körnungsangaben, wozu brauche ich die? Was kann ich damit anfangen?
Ich möchte eher wissen, was ich aus einem oder anderem Stein rausholen kann.

Wenns um Kunststeine geht, da sagen viele, dass Körnungen über 10K Grit sinnlos sind.

Schleifkorn kann, bei gleicher Große, unterschiedliche Form haben, unterschiedlich wirken. Unterschiedliche Bindung liefert auch unterschiedliche Ergebnisse.
Unterschiedliche Rauhigkeit der Steinoberfläche kann Hauptrolle spielen, die Rauhigkeit muss vom Schleifer vorgegeben werden (z.B. im Fall mit Arkansas).

Wenn man harte jap. Klingen schleift, da sind, im Allgemein, harte Steine für weiche Klingen und weiche Steine für harte Klingen empfohlen.
 
Hallo zusammen,

ich bin selbst ein Naturstein-Fan und habe eine Vielzahl davon zu Hause :glgl: (ein Dutzend GGBs, Nakayama Maruka und Iromono, Ohzuku, diverse Naguras, transluzente Arkansas, Escher/Thüringer). Bis auf die GBBs setzt ich sie aber fast ausschließlich als feine bis feinste Abschlusssteine für Rasiermesser ein (nur die GBBs decken, gut angetrieben, auch den mittleren Körnungsbereich ab).

Für den Grundschliff bzw. das eigentliche Schärfen (<= 1.000 JIS) sind für mich Kunststeine, und da insbesondere die Choseras (ich habe 400, 1.000 und 5.000) unschlagbar: schneller und reproduzierbarer.

Aber ganz oben, für das ganz feine Abziehen, mag ich die Natursteine lieber und ziehe sie meinen feinen Kunststeinen (Suehiro 20.000, Super Stone 12.000) vor.


In Deinem konkreten Fall würde ich daher vielleicht einen GBB nehmen, die Choseras aber behalten.

LG
Jörg
 
Vielen dank für die erläuterung.

Ich bin gerade auch auf der suche nach einen Naturstein für meine Papierstahl-Messer zum Finish.

Ich möchte gern den Kontrast zwischen der Eisen-Aussenlage und des Stahls richtig ausarbeiten.
Mit meinem 5000er Naniwa Pro klappt es nicht wirklich.

Er poliert super richtung Spiegel, aber es ist kein guter Kontrast!

Wie hier ab minute 5:10 zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=P8ki6DlMM90

Hoffe das ist ok das ich mich hier einklinke... :/

Aber das maximale was ich ausgeben möchte sind 300€.

Gruß Robert
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

zunächst erstmal vielen Dank für Eure Antworten!

Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, desto mehr komme ich zu der Erkenntnis, dass dies ein Thema mit viel viel Erfahrungswerten, Hintergrundwissen und Glaubensfragen darstellt. Kurz um, ich bin der Meinung, dass ich um das ausprobieren nicht drum herum komme.
Aus diesem Grund habe ich mir zum einen ein zwei Steine (BBB und Thüringer) zum testen bestellt (einer wird noch folgen), zum anderen habe ich mal eine Anfrage bei Hr. und Fr. Horie geschrieben, welche mir zumindest mal von meiner Wahl des Shobu Awasedo abgeraten haben.

Soweit ich neue Erkenntnisse erlange, werde ich hier wieder davon berichten, möchte Euch aber alle ausdrückliche dazu einladen hier auch weiterhin über Eure Erfahrungen und Euer Wissen zu schreiben. Ebenfalls ist es für mich absolut in Ordnung, wenn sich weitere Peronen in die Diskussion einklinken, mir wäre nur daran gelegen, den roten Faden nicht zu verlieren.

Sobald ich dafür Zeit finde, werde ich entsprechende Hinweise/Erfahrungen/Erkenntnisse im Startpost ergänzen. Sollte das nicht im Sinne des Forums oder dessen Regeln sein, bitte ich die Mods darum diesen Beitrag entsprechend zu editieren und mir einen kleinen Hinweis zu schreiben.

Danke und liebe Grüße,
woka
 
Hallo zusammen,

in den letzten paar Tagen sind zwei Lieferungen bei mir eingetroffen.
Die enthaltenen Schleifsteine werde ich jetzt erstmal ausgiebig testen und bei Interesse auch sukzessive hier berichten.

Auf den zwei schnellen Bildern sind jetzt meine neuen (und ein alter) Naturschleifsteine zu sehen, von links nach rechts:
  1. Natur-Schleifstein Quarz, mittelfein (Ligato Fratelli, Italien)
  2. Natur-Schleifstein Quarz, fein (Ligato Fratelli, Italien)
  3. Thüringer Wasserabziehstein
  4. Blauer Belgischer Brocken
  5. Ohira
  6. Awasedo Ipponmatsu Daijho

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Liebe Grüße,
woka
 
Servus,

Die enthaltenen Schleifsteine werde ich jetzt erstmal ausgiebig testen und bei Interesse auch sukzessive hier berichten.

also ich bin mal interessiert, wenn mir ein Stein oder eine Abstufung/Kombination verschiedener Steine genau passt, dann mach ich's dir einfach nach. :D

Ich danke schon mal im Voraus für's zeigen und beurteilen!

Gruß güNef
 
Meine Sicht als Naturstein Liebhaber:

Für den Grundschliff (Facette Setzen) sind die meisten Natursteine nicht schnell genug. Da empfehle ich für Messer DMT Platten (Dia Sharp) 325èr (coarse), Naniwa Chosera/Professional 1000.

Für den Zwischenschliff, da kommen die Natursteine ins Spiel, sind für Gebrauchsmesser/Küchenmesser folgende Intressant:
Aus Europa:
-Türkischer Ölstein (Levantiner): Schleift schnell und recht fein (ca. 6000`er Korn)

-Blauer Belgischer Brocken, etwas feiner wie der Levantiner

-GBB, noch feiner und schneller als der BBB, allerdings sind die meist recht weich (für Rasiermesser allerdings erste Wahl), wobei man ruhig alte "Vintage" Steine aus der Bucht kaufen kann, die sind meist etwas härter und meist auch billiger als die "neuen".

-Fränkische Wetzschiefer, sehr schnell und sehr fein, etwa mit GBB vergleichbar, allerdings schneller, aber leider nicht mehr erhältlich.

-Vogesen Stein aus Frankreich, nicht schlecht, aber ziemlich langsam, gibts auch als Kombi mit BBB.

Aus Amerika:

-Hard Arkansas Ölstein, Feinheit etwa mit BBB vergleichbar, etwas langsamer, allerdings schön hart.

-Washita (insbesondere Lilly White Washita), werden leider nicht mehr gefördert, aber ab und an sind alte zu ergattern. Top Stein für Messer (6000)

Aus Japan:

-Steine aus der Suita Schicht, insbesondere Ohira Suita, Okudo Suita, Shinden Suita. Viel feiner und sehr schnell (10000+) Besseres Finish als mit allen mir bekannten Synthetischen Steinen.

Für den finalen Abzug:

Europa:

-Thüringer Schleifsteine (Original Thüringer Wasserabziehstein/ Escher), werden nicht mehr abgebaut und eigentlich nur für Rasiermesser zu gebrauchen, da sehr langsam und weich, aber hinterlassen ein tolles Finish (10000+)

-Alte Thüringer/Sächsische Ölsteine, ebenfalls nicht mehr erhältlich (12000+)

-Pierre La Lune/Special Stone for Good Razors (Frankreich), ebenfalls nicht mehr erhältlich, gefragter Stein für Rasiermesser (15000+)

Amerika:

-Transluent Arkansas : Sehr hart, sehr fein, und gar nicht mal so langsam (10000+)
-Black Arkansas : Ebenfalls Ultrahart, und fein, sogar etwas über dem Transluent

Japan:

-Steine aus der Tomae Schicht, insbesondere Nakayama, Ohzuku, Shobudani (20000+) Diese Steine machen allerdings nur Sinn wenn man damit Sushimesser/Rasiermesser etc. abzieht

Der Vorteil von Natursteinen im Körnungsbereich von über 2000, sie sind eindeutig schneller als Synthetische Steine! Sowohl beim Rasiermesserabzug als auch bei Küchenmessern.

Nachteile gibt es zumindest im Körnungsbereich über 2000 keine.

Nach dem Grundschliff DMT 325/Chosera 1000 benütze ich entweder einen Ohira Renge Suita, oder Fränkische Wetzschiefer, und habe die Küchenmesser (für die Arbeit) innerhalb von ca. 2 Minuten so scharf dass ich perfekt damit Arbeiten kann.

Ebenso kann ich mit einem guten Naturstein (Suita/Brocken/Franke), die schärfe bei ca. 100-200 Essen täglich (die ich alleine zubereite, alles Frisch versteht sich) die Schärfe mit einem täglichen Aufwand von ca. 20 Sekunden pro Messer (ich benützte eigentlich nur eines, Gyuto mit ca. 29cm Klinge) über einen Zeitraum von ca. 1/2 Jahr scharfhalten ohne dass ein Nachschliff erforderlich wird.

Ein Guter Naturstein lässt jeden Synthetischen (ich habe Chosera, Superstone, Sigma Select 2 und Shaptons getestet) alt aussehen!

Grüße Wastl.
 
Hallo gast,

danke für Deinen Beitrag!
Den muss ich mir nochmal in Ruhe durchlesen.

Thüringer Schleifsteine (Original Thüringer Wasserabziehstein/ Escher), werden nicht mehr abgebaut und eigentlich nur für Rasiermesser zu gebrauchen, da sehr langsam und weich, aber hinterlassen ein tolles Finish (10000+)

Ich habe der Thüringer hier bestellt. Was mich interessieren würde, meinst Du einen anderen Thüringer? Gemäß meinem E-Mail-Kontakt wird der von mir gekaufte Stein noch abgebaut.

Danke und liebe Grüße,
woka
 
Der MST Thüringer ist kein Thüringer, Abbaugebiet unbekannt.
Der von dir genannte Anbieter hat noch kleinere "original" Thüringer im Angebot. Dein Stein ist nicht schlecht, aber gähnend langsam, und lang nicht so fein wie die echten.

Ich meinte die alten Gelbgrünen/Hellgrünen/Grünen/Blauen Thüringer die früher (ca. bis 1930) bei Steinach abgebaut wurden und als Celebrated German Waterhone/Bzw. Escher (Handelsgesellschaft) Weltruhm erlangt haben und auch heute noch zu horrenden Summen gehandelt werden.

Hier ein paar Fotos:

Bild 1 verschieden Belgischer Brocken (alles GBB, die teils sehr in der Farbe varrieren):

Bild 2 verschiedene alte Thüringer (sog. Black mottled Escher (Aus einem Bruch der von der Familie Escher selbst betrieben wurde, neben den klassischen Rasiermessersteinen aus Thüringen, schön zu sehen auch die Farbvariationen teils im selben Stein: 2* Black mottled, Gelbgrün, Hellgrün, Dark Blue)

21405938sl.jpg


21405940kt.jpg


21405941xj.jpg


Grüße Wastl.
 
Wenn man mit Diamantenplatten (DMT für Grundschliff) schleift, dann ist man z.B. nur mit hochlegierten PM-Stahlsorten auf sicherer Seite. Wobei auch da muss man nie mit groben Diamantenplatten eine Schneidenspitze erreichen.

Unterschiedliche C-Stahlsorten sind dermaßen schutzlos (wenig Karbide und deren Feinheit), dass Diamanten eine Schneidenspitze einfach durchschneiden können.

Dazu kommt noch, dass DMT- Platten oft weitgehend nicht so schneller wie naniwa professional 400 sind.

Die Schleifspuren „nach naniwa“ sind nicht so tief und schneller entfernbar als nach DMT.
 
Wenn man mit Diamantenplatten (DMT für Grundschliff) schleift, dann ist man z.B. nur mit hochlegierten PM-Stahlsorten auf sicherer Seite. Wobei auch da muss man nie mit groben Diamantenplatten eine Schneidenspitze erreichen.

Unterschiedliche C-Stahlsorten sind dermaßen schutzlos (wenig Karbide und deren Feinheit), dass Diamanten eine Schneidenspitze einfach durchschneiden können.

Dazu kommt noch, dass DMT- Platten oft weitgehend nicht so schneller wie naniwa professional 400 sind.

Die Schleifspuren „nach naniwa“ sind nicht so tief und schneller entfernbar als nach DMT.

Sobald eine DMT (z.B.: coarse 325) eingebrochen ist (nach ein paar Schleifvorgängen) erzeugen diese eine homogenere Schneidkante als vergleichbar grobe Synthetische Schleifsteine. Viele Amerikaner schwören für Rasiermesser auf DMT bzw. Atoma Produkte. Das die Schleifriefen schlechter zu entfernen sind stimmt nicht.

Ich benützte ausschließlich feinkörnige "rostende" Stähle (1.3505, 1.2008, 1.2519) und auch bei Rasiermessern (wobei ich hier meist mit Chosera 1000 beginne) ist mir bis jetzt noch nicht aufgefallen das DMT Riefen (insbesondere die der feineren Platten) tiefer sind als von Körnungsgleichen Synthetiksteinen.

Bei Extra Groben DMT (120`er Korn) gebe ich dir allerdings absolut recht! Die entstanden Riefen sind sehr tief, und auch schwer zu entfernen.

Desweiteren sollte man natürlich bedenken dass ein Nachschliff/Grundschliff mit einer so groben Körnung für den Ottonormalverbraucher maximal 2 mal im ganzen Messerleben nötig sein sollte. Ich habe Messer die ich seit Jahren in der Gastro einsetze, die ich jeden Tag für Sekunden mit einem feinen Stein "streichle" und so schon seit 2 Jahren auf Top Schärfe halte.

Negative Auswirkungen auf die Schneidengeometrie und somit eine höhere Nachschleifkadenz erfordern natürlich Messer die regelmäßig auf Lederriemen/Moosgummi mit Abbrassiv Paste (Cromoxid, Diamantpasten etc.) abgezogen werden.

Hier 2 Bilder:

INOX OPINEL geschärft mit 325`er DMT, mann sieht den enstandenen Bart, war komplett stumpf. 1 Minute DMT:
21406325wi.jpg

Eine weiter Minute auf einem Ohira Renge Suita: Jetzt spaltet es Haare:
21406326eb.jpg




Grüße Wastl.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mehr oder weniger erfolgreich mit DMT sind meistens Menschen, die Rasiermesser schleifen und dadurch Druck gut kontrollieren können.

Schnelligkeit von groben und extragroben DMT-Platten habe ich beim Umschleifen von PM-Klingen (30V, 10V) getestet. Dabei zeigte naniwa professional 400 eine unvergleichbar bessere Schnelligkeit.

Nachteil von naniwa- die müssen hin und wieder gerichtet werden.
 
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