Bericht Passaround Enlan EL-08

Furlan

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Sanrenmu, Enlan usw. wurden und werden im Forum sehr kontrovers diskutiert, da wurde es Zeit für eine möglichst objektive Betrachtung.
Das will ich hier in meinem ersten Passaroundbericht mal versuchen... aller Anfang ist schwer, habt also bitte Verständnis wenn dieser erste Beitrag nicht unbedingt die Qualität der Berichte der "alten Hasen" hat ;)

Enlan EL-08

Die technischen Daten:
Länge geschlossen 12,5 cm
Länge geöffnet 22 cm
Breite 1,4 cm
Klingenlänge 9,5 cm
Gewicht 186 g
Klingenstahl 9CR13MoV

Das Messer kam in einer ordentlich gemachten Kartonschachtel mit Magnetverschluss, darin befand sich neben dem Messer noch eine einfache Cordura-Gürteltasche. Schon mal nicht schlecht.

Die Gürteltasche gehört zur einfachen Art, Trageweise nur vertikal, die Schlaufe bietet Gürteln bis 7 cm Platz – mehr als ausreichend! Angesichts des relativ hohen Gewichtes (zumindest für mich) ist die Tasche auch notwendig, so einen Brocken möchte ich mir trotz Clip nicht in die Hosentasche packen.
Kleiner Wermutstropfen: Das Messer hat etwas zu viel Platz in der Tasche.

Das Gewicht kommt nicht von ungefähr, die Vertrauen erweckende Stahlplatine trägt wohl hauptsächlich dazu bei. Auf der anderen Seite hält die G10-Griffschale (aufgesetzt auf eine Stahlplatine) dagegen.
Die gesamte Verarbeitung ist gut, nichts wirkt billig. Der Clip hat genau die richtige Spannung für meinen Geschmack und hält das Teil am Platz. Umsetzen lässt er sich allerdings nicht.

So, nun wollen wir das Messer mal öffnen…..ich bin als Linkshänder ja eh nicht verwöhnt, aber hier geht gar nichts. Der Pin ist zu nahe am Liner und steht auch kaum über: Keine Chance, hier eine Fingerkuppe dazwischen zu quetschen. Zur Verbesserung des Grips wurde die Oberfläche des Pins eingefräst. Auf der für mich relevanten Seite hilft es mir nicht viel, denn die Linien verlaufen vertikal – nicht sehr hilfreich. Kann man übrigens sehr gut auf Pitters Foto im Passaround-Thread sehen.

Für Rechtshänder ist es einfacher, erstens ist hier der Pin besser zugänglich und zweitens ist er richtig orientiert. Trotzdem konnte ich das Messer nicht öffnen, der Widerstand war einfach zu gross.
Die Klingenachse lässt sich mit handelsüblichen Werkzeugen nicht verstellen, der hierzu benötigte Schlüssel gehört leider nicht zum Lieferumfang. Vielleicht läuft sich das bei häufiger Nutzung noch ein.

Also wurde die Klinge zweihändig ausgeklappt; und ab dann war alles in Ordnung: Der Liner bewegt sich bis zur Mitte der Klingenwurzel und hält die Klinge spielfrei an ihrem Platz.
Die Schärfe war annehmbar, nach ein paar Touren über den Lederriemen schabte es die Härchen vom Unterarm; zwar etwas rupfend, aber es ging.

Das Messer passte wie angegossen in meine zarten Händchen, besonders gut hat mir die Daumenauflage gefallen: Bei kleineren Schnitzereien konnte gut der nötige Druck ausgeübt werden.

Dank der offenen Bauweise war das Reinigen nach den Kücheneinsatz auch schnell erledigt.

Mein persönliches Fazit: Bei mir würde das Enlan sofort in den Werkzeugkoffer wandern und dort auf seinen Einsatz warten. Ein robustes, günstiges Messer das ich ohne Hemmungen rannehmen würde.
Für den Einsatz als EDC wäre es nichts für mich, da habe ich es gerne etwas kleiner, „altmodischer“ und auch wertiger.

Vielen Dank an Pitter für die Organisation des Passaround, ich bin schon sehr auf die Ergebnisse und Eindrücke der anderen Forumiten gespannt.

Fotos gibt es keine, das ist so gar nicht mein Gebiet; aber ich bin fest überzeugt dass andere hier noch was nachreichen werden!
 
So, dann will ich auch mal:

Erster Eindruck/Optik/Verarbeitung

Das Messer kommt, wie Furlan schon berichtete, in einer ordentlichen Schachtel mit Magnetverschluss. Darin liegt dann ein, meiner Meinung nach, recht ordentliches Cordura Holster mit Druckknopfverschluss. Das ist so ein recht formstabiles Teil, ich kenn das von älteren Bucks, ich weiß nicht, ob die das immer noch haben. Jedenfalls kein so Schlabberteil, das finde ich schon mal gut. Allerdings eben nur für aufrecht am Gürtel, nicht quer. Dass das Messer ein bissel Spiel darin hat, finde ich persönlich nicht schlimm.
Das Messer wirkt auf den ersten Blick, das muss ich gestehen, recht wertig. Optisch macht das Teil schon was her, vor allem die Farbe der Framelockseite finde ich ganz schön. Auch von der Verarbeitung her, lässt sich auf den ersten Blick nichts bemängeln, alle Kanten sind sauber gebrochen/gefast, keine Macken, keine Ecken, das passt. Wenn man aber genauer hin schaut, dann...dazu später...

Ach, ich muss noch ergänzen, die Klinge war von vorne bis hinten übersäht mit hauchfeinem Flugrost, das ließ sich mit 'nem Tropfen WD40 und 'nem Lappen einfach weg wischen, sollte aber trotzdem gesagt sein. Übrigens auch beim Blick in das Messer im Bereich der Achse/Klingenwurzel, hat man das Gefühl einige rötliche Stellen zu sehen.

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Griff/Handlage

Der Griff besteht aus der dunkelgrauen Framelockseite, die etwa 3mm stark ist, und der G10 Seite, die an der dicksten Stelle etwa 5-6mm hat. Das G10 ist mit einer Riffelung versehen, die ich optisch nicht schön finde, die aber ihren Zweck erfüllt, der Grip ist ordentlich. Die Handlage, dass muss ich ganz ehrlich sagen, ist für mich persönlich das beste an diesem Messer. Mir passt es absolut gut in die Hand und das in den unterschiedlichsten Griffvarianten.
In die G10 Seite ist ein Stahlliner eingelassen, der merkwürdigerweise am Griffende und Griffanfang bündig versenkt ist, aber sich in der Griffmitte etwa einen mm nach oben wölbt. Der Liner scheint im G10 verklebt zu sein, jedenfalls scheint es am hinteren Griffende die Klebemasse beim Einpressen raus gequetscht zu haben, das hat man dann einfach so gelassen. Ich auch, damit es die nachfolgenden Tester auch sehen. :D

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Klinge/Stahl

Die Klinge finde ich optisch gelungen. Was mir weniger gefällt, dass sie einen leichten Recurve hat, was sie eigentlich nicht haben sollte (hab ich zumindest nirgends gelesen). Die Geometrie ist sehr schneidfreudig, durch die moderate Klingenstärke und den recht hoch gezogenen Flachschliff. Auch dieses "Horn" auf dem Rücken und die anschließende falsche Schneide gefällt mir gut. Zudem hat die Klinge auch ne richtige Spitze, das ist mir persönlich wichtig. Die Klinge hat meines Erachtens null Spiel, echt gut, allerdings sitzt die Klinge deutlich dezentriert. Was mir auch nicht so gefällt, ist die Tatsache, dass die Klingenwurzel bei geschlossenem Messer leicht raus steht, das hätte nicht sein müssen. Der Stahl scheint in Ordnung zu sein, die Klinge kam leidlich scharf an, ließ sich aber recht einfach nachschärfen und scheint diese Schärfe auch ne Weile zu halten.

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Bedienung

Furlan hat es ja schon angesprochen, für uns Linkshänder geht da gar nichts, bzw. es geht schon, wenn es sein muss, aber es tut weh und macht keinen Spaß. Und witziger Weise ist es rechts auch nicht viel besser. Da hat man schon deutlich mehr Platz am Daumenpin, aber der Detent hält die Klinge so gut, dass es weh tut, das Messer zu öffnen. Der recht träge Klingengang tut sein übriges. Ich hatte aber das Gefühl, dass sich das ganze nach ein paar Dutzend mal öffnen schon merklich gebessert hat, mal schauen, was die anderen Tester berichten. Der Framelock rastet ordentlich ein, sprang bei mir aber schon deutlich über die Hälfte und wenn man dann mal fest zu greift, rutscht er noch nen Millimeter weiter und sitzt fast bündig mit der Klinge. Der hat vielleicht noch nen halben mm Abstand zur G10 Seite, das ist Murks. Von der Spannung her finde ich ihn gut, lässt sich ganz gut entriegeln, etwa vergleichbar mit nem ZT Framelock.
Der Clip ist absolut in Ordnung, da gibt es schlechtere für mehr Geld :D, allerdings hab ich halt wieder das Linkshänder Problem und er lässt noch sehr viel "Messer" aus der Hosentasche raus schauen (fast 3cm).

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Fazit

Das Enlan ist für den Preis ein ordentliches Arbeitsmesser, das muss man einfach zu geben. Es liegt mir gut in der Hand und der Stahl ist absolut in Ordnung. Es hat einige Makel, besonders den Framelock finde ich so nicht akzeptabel. Und insgesamt wollte ich mich einfach nicht mit dem Teil anfreunden. Das mag auch an meiner grundlegenden Einstellung gegenüber diesen China Herstellern liegen, aber es hat mir halt einfach nicht die Freude bereitet, die mir ein Barrage Assist, ein Adamas, etc. bereitet haben.

Trotzdem vielen Dank an Pitter für die Bereitstellung dieses Messers, das Testen hat Spaß gemacht, das Messer ist einfach nicht meins...

Liebe Grüße,
Stephan



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Sorry, dass ich mir bei den Bildern nicht so die Wahnsinns Mühe gegeben habe, irgendwie konnte ich mich nicht dazu überwinden...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

was schreibe ich zu diesem Messer?
Nachdem es im Vorfeld schon Gesprächsstoff gab ob die beiden teilnehmenden Moderatoren überhaupt was schreiben sollen, hier nun meine persönliche Meinung über das Messer.

der erste Eindruck:
große Schachtel
großes Gürteletui
großes Messer


So schön die Klinge mit dem Höcker aussieht, beim ersten Öffnen merkt man jedoch, das es in dem Fall, ein Nachteil ist, weil ohne Höcker säße der Daumenpin etwas höher und das Öffnen würde leichter gehen. Hier ist ein starker Daumen gefragt, wenn man jedoch etwas damit rumgespielt hat geht es zunehmend leichter, weil man irgendwann den Bogen zum Öffnen raus hat.
Der Stahlframelock sichert die Klinge sicher - Spinewhack brachte mir nur eine Macke am Schreibtisch ein. Die Klinge steht im geschlossen Zustand nicht absolut mittig, aber das habe ich auch schon bei Messern gesehen die 200 Euro kosten.
Die Schärfe der Klinge war ausreichend, nach dem Abziehen über den Lederriemen konnte man mit leichtem Druck wieder Armhaare rasieren.
Wenn man mit Gewalt an der Klingenspitze zieht spürt man ein leichtes Klingenspiel, was jedoch absolut in der Toleranz liegt.
Gerne hätte ich mir das Messer genauer angesehen, bzw. zerlegt aber der passende Schlüssel für die Achsschraube war wohl nicht im Lieferumfang.

Ich habe dem Messer zum Abschluß der Testphase noch einen kleinen Lanyard spendiert, dazu musst ich jedoch einen Teil der Klebereste entfernen.:D
 
Dann schreib ich auch mal gleich was dazu, vorab aber noch danke für den PA und daß ich dabei sein kann.
Es ist ja schon viel geschrieben und tolle Fotos gibt es auch schon einige also erspare ich mir die dieses mal. Viel von dem was oben steht kann ich auch so bestätigen.

Nach dem Auspacken erst mal staunen, ist doch ein ganz schöner Klopfer. Die Küchenwaage sagte mit dem Lanyard dann gleich mal 190g was für ein Taschenmesser schon ganz ordentlich ist. Von der Framelock-Seite gesehen gefällt mir das Messer wirklich gut. Die Kombination von grauer Stahlplatine mit eingefrästem Framelock und die Chromschrauben mit dem verchromten Clip haben einen gewissen Charme. Umdrehen sollte man es aber lieber nicht, zumindest nach meiner Meinung. Die schwarze G10-Seite ist nicht mach meinem Geschmack.
Über die Verarbeitung wurde auch schon viel gesagt, Klinge steht schief und ist schwergängig, Frässpuren am Framelock und die Schrauben vom Clip würde ich mir nicht aufdrehen trauen. Die Klinge selber ist aber sauber geschliffen wobei der leichte Recurve für mich nichts Halbes und nichts Ganzes ist. Gefallen tut sie mir aber recht gut und durch den hochgezogenen Flachschliff ist sie trotz ordentlicher Klingenstärke recht schnittig was das Messer öfter beim Jausnen beweisen durfte. Nachdem das Messer extrem scharf bei mir ankam hat sich das auch nicht geändert was für den Klingenstahl und dessen Wärmebehandlung spricht.
Die Tasche die mit dem Messer geliefert wird hab ich nur kurz mal angesehen. Ist sicher zweckmäßig wenn man das Messer am Gürtel tragen möchte, für mich ist das aber nichts, ich steck meine Taschenmesser in die Hosentasche. Was ich dabei gut finde ist daß der Clip so montiert ist daß das Messer mit der Klingenspitze nach oben eingesteckt wird. Dadurch erspart man sich nach dem einhändigen Schließen ein Umdrehen des Messers und beim Rausnehmen hat man den Daumen auch gleich am Pin um die Klinge mit ordentlich Nachdruck aus dem Messer zu befördern. Daß die Klinge sehr schwergängig öffnet haben bisher alle bemerkt und es hat sich leider nicht gebessert. Ob sich das durch ein lockern der Klingenachsschraube bessert weiß ich nicht und ich werde das auch nicht versuchen weil leider kein passender Schlüssel für diese Schraube dabei ist.
Was mir auch ein paar mal passiert ist: Beim einhändigen Schließen rutschte der Mittelfinger auf den Framelock und durch den von vorne herein schon recht strammen Lock war schon einiges an Kraft notwendig um den Liner zur Seite zu drücken.
Der Sitz des Messers in der Hosentasche paßt mir recht gut, es sitzt nicht zu tief ragt aber auch nicht zu weit aus der Tasche. So ist es immer schon griffbereit, fällt aber nicht extrem auf.
Im Großen und Ganzen hat das Messer bei mir recht gemischte Gefühle hinterlassen. Für den Alltag ist es fast schon ein wenig zu schwer und zu klobig aber als Arbeitsmesser könnte ich es mir gut vorstellen. Leider (eigentlich glücklicherweise) ist unser Haus fast fertig und die Baustelle ist gelaufen aber für die Arbeiten die dort so angefallen sind wäre es bestens geeignet gewesen. Würde ich mich darüber freuen wenn ich es gewinnen würde? SICHER DOCH! Und ich würde es auch behalten. Den Lanyard würde ich aber wieder abschneiden, den braucht man bei der Größe echt nicht.

Schöne Grüße,
Günther
 
So, dann möchte ich auch berichten.

Der erste Kommentar meiner besseren Hälfte: Deine Passaround-Messer werden auch immer häßlicher. Nun, dem konnte ich mich nicht anschliessen, mir gefällt es eigentlich ganz gut. Das Gürteletui ist ganz ordentlich gemacht, einzig die Gürtelschlaufe ist eher schmal ausgefallen, da könnte ich mir vorstellen, dass das am Gürtel etwas labberig sein könnte. Da ich aber ohnehin kein Fan von Gürteletuis bin, habe ich das auch nicht weiter ausprobiert.

So, jetzt erst mal zum Griff:
Liegt gut in der Hand und fasst sich mit dem Muster auf der G10-Schale auch gut an. Auch mit feuchten Händen ist der Halt prima. Die Seite des Locks ist sauber gearbeitet und verriegelt mit einem satten Klack. GEichis Beobachtung, dass man mit den Fingern den Lock blockiert habe ich auch bemerkt. Zusammen mit dem strammen Lock war das Entriegeln ein Fingertraining. Auch der robuste Klingengang tut ein Übriges um die Greiferchen zu trainieren:haemisch:. Also eher ein Männermesser.

Mit der Klingenform und dem -finish bin ich irgendwie nicht warm geworden. Nicht falsch verstehen, da gab es nichts auszusetzen, nur so optisch, ... . Die Ausfräsung an der Klingenwurzel war so gar nicht meins. Ich kann es nicht richtig beschreiben, aber irgend etwas an den Proportionen hat mich gestört.

Auch hätte die Klinge wegen mir etwas dünner ausgeschliffen sein können. Ich habe das Messer zwar recht scharf hinbekommen (kam etwas stumpf an:glgl:), aber schneidfreudig war es nun nicht unbedingt. Also eine eher robuste Geometrie, was einem Arbeitsmesser aber ganz gut zu Gesicht steht.

Fazit: Für den Preis habe ich von etablierten Herstellern schon sehr viel schlecheres in der Hand gehabt. Ein robustes Arbeitsmesser, das gut in der Hand liegt und vertrauenserweckend solide daher kommt. Wenn jetzt das Finish etwas ansprechender (vielleicht eine Art stonewash) und die Klingenproportionen gefälliger (alles rein subjektiv) wäre bekäme CRKT und Co. echte Konkurrenz.

Im Anhang noch ein Vergleich zum Shenanigan PPS. Das macht von der Verarbeitung keinen Stich gegen das Enlan.

Vielen Dank für die Möglichkeit zum Testen.
 

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Moin, Moin, auch von mir jetzt ein paar Zeilen zum Enlan.

Aber was schreibt man zu so einem Teil???

Ja, es ist recht gut verarbeitet.
Ja, die Klingenform ist dynamisch und ansprechend.
Ja, ist kommt recht gut verpackt und einer Gürteltasche, auch die ist ordentlich.
Ja, es wirkt solide, der Framelock sieht stabil aus und hält.

Der Stahl wirkt ordentlich, Oliver sei Dank, es war recht scharf.

Aber...... irgendwie hat man schon beim ersten Betrachten und Befummeln den Eindruck, das sich hier an Designelementen verschiedenster Herkunft bedient wurde.

Der Framelock hat sich ja mittlerweile bei verschiedensten Herstellern durchgesetzt, das kann man dem Enlan nicht vorwerfen. Aus Kostengründen hier aus Stahl statt Titan, andere Seite G10, kennt man.
Der Clip, schön poliert im übrigen, erinnerte mich sofort an ER, schnell mal das Fulcrum IID rausgekramt, passt. Nur der Ausschnitt des Clips hat man so schon bei BM gesehen. Der Linkshänder meckert natürlich das wiederum einmal nicht an Ihn gedacht wurde, paar Löcher auf die andere Seite, mit dem Lock kommt man schon zurecht.
Der Lockstop ala Hinderer machen mittlerweile auch mehrere Hersteller.
Warum ich so ans kopieren denken muß: zB die G10 Schale, der flache Teile hat die übliche Struktur, an den abgeschrägten Stellen hat man eine Struktur ala Tränenblech stehen lassen. Hätte sich jemand ernsthaft Gedanken gemacht, hätte er wohl die Grifframpe zum Daumenpin hin glatt gelassen, damit der Daumen nicht über die Riffelungen iwie gebremst werden.
Apropos Daumenpin, ja es gibt sogar 2, die braucht man auch, um das Messer ähnlich eines 2Handmesssers aufzuklappen, zumindest ich als Hänfling krieg das Ding nicht auf. Trotzdem vermute ich mal das es als Einhandmesser engestuft wird.
Also Klingengang einstellen, geht nicht, da man sich bei der Achsschraube wohl am Microtech Design orrientiert hat.
Pitter hatte sich doch letztens für ein paar Euro son Teil in den Staaten bestellt:steirer:, das hätte er mal besser belegen sollen.

Sorry, aber wie gesagt mein Eindruck ist indifferent.
Ich habe nicht nachgesehen, was das Teil hier in D kostet, gehe aber mal von einem Niveau ala diverser Chinadinger aus.
Dafür ist es solide und ordentlich verarbeitet, aber im besten Falle undurchdacht, böse Menschen würden sagen zusammengeklaut ohne nachdenken.
Man müßte daher mal ein paar andere Enlans in die Hand nehmen, ob die funktioneller sind, dann passts schon.
War gut sowas mal in die Hand zu kriegen, dafür einen Dank für die Bereitstellung und an die Orga.
Grüße dyas-segler
 
Als erstes möchte ich mich herzlich für den Passaround bedanken, es hat wie immer Spaß gemacht.

Das Messer kam bei mir mit einem deutlich umgelegten Grat an, also stand als erstes Nachschärfen auf dem Plan. Einfach war es nicht, da ich keine passenden Steine für eine Recurve-Klinge habe (das soll kein Kritikpunkt an dem Messer selbst sein). Am Ende konnte das Messer gerade mal so die Unterarmhaare abschaben. Für den Alltag hat es vollkommen ausgereicht und die Schärfe hat auch längere Zeit gehalten. Hier eindeutig ein Pluspunkt.

Bei den längeren und kraftaufwändigen Schneidaufgaben konnte das Messer leider nicht punkten. Als ich beim Schnitzen das Messer fester anpacken musste, haben die Griffkanten gleich an mehreren Stellen in die Hand gedrückt. Auch die Griffform fand ich nicht für eine hohe Kraftübertragung geeignet. Der letzte Punkt ist aber kein 'Muss' für ein Taschenmesser, daher fand ich es vollkommen akzeptabel.

Über die Schönheit (bzw. Nichtvorhandensein derselbigen) der G10-Griffschale kann man lange diskutieren, über Sinn und Zweck eher weniger. Eine Seite komplett aus Metall sieht zwar schön aus, allerdings fand ich sie unpraktisch. Nachdem ich das Messer draußen in der Kälte benutzt habe, waren die Finger schnell eingefroren und steif. Mir wären die G10-Schalen an beiden Seiten des Griffes viel lieber gewesen, so hässlich sie die anderen auch finden mögen.

Die Trageweise fand ich sehr angenehm, habe das Messer ständig in der Hosentasche angeklippt gehabt und habe es wegen der flachen Form und der angenehmen Position kaum wahrgenommen. Das hohe Gewicht fand ich überhaupt nicht störend, habe mich schnell dran gewöhnt. Die mitgelieferte Tragetasche habe ich nicht benutzt, sie macht aber durchaus guten Eindruck, gut vernäht und stabil.

Was die Verarbeitung angeht – die Symmetrie des Anschliffes, die Zentrierung der Klinge u.ä. haben die anderen schon genug geschrieben. Mir war es nicht so wichtig. Das Messer ist eindeutig ist als Arbeitstier gedacht und hat in dieser Richtung ein gutes Preis-Leistungs-Verhältniss. Ein High-End Gerät kann man für den Preis nicht erwarten. Als EDC für leichtere Aufgaben - die so im Tagesverlauf anfallen - hätte ich bestimmt nichts dagegen. Für eine Trekkingtour würde ich allerdings ein anderes Messer nehmen.

EDIT: Fast vergessen: der schwere Klingengang. Da ich eine Verletzung am Daumengrundgelenk hatte, musste ich die Klinge immer zweihändig aus- und wieder einklappen. Das fand ich störend. Ich wüsste jetzt auch nicht was für einen Schlüssel man braucht um den Klingengang richtig einzustellen. Aber den anderen geht es wohl genau so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als das Paket bei mir ankam, hab ich schon garnicht mehr an den PA des Enlan gedacht. Kurz gewundert, was Chamenos mir da wohl hübsches geschickt hat und dann die Ernüchterung - ah ja, das Teil. :rolleyes:
Besonders scharf war ich nicht drauf, aber um wirklich mitreden zu können, hab ich an dem PA teilgenommen.

Hier geht es also darum, ein Messer zu beurteilen, das damit angepriesen wird, in der gleichen Liga wie andere namhafte Hersteller im 80 - 100 Euro-Bereich mitzuspielen. Ok schau mer mal.

Das Design ist Geschmacksache. Die G10-Riffelung sieht für mich irgendwie so aus, als hätte man das Messer auf der Kirmes (Bleche beim Autoscooter) fallen gelassen und wär drübergelatscht. Mir gefällt's nicht. Auf der anderen Seite Stahl-Framelock - ganz ok. Framelock ist nix neues, der Clip funktioniert, passt mMn aber auch nicht so wirklich zum Rest. Die Klinge steht nicht mittig, ausgeklappt fand ich das Spiel akzeptabel. Ausklappen muss man's aber erstmal - sehr sehr schwergängig und das Einklappen macht auch nicht mehr Spaß. Ich hab keine Framelockmesser in der Größe, keine Ahnung ob das Entriegeln des Liners immer so schwer geht. Jedenfalls hab ich mich dabei ertappt, das Messer bei Benutzung mit zwei Händen zu öffnen, nicht grad Sinn der Sache, wenn es eindeutig als Einhänder konzipiert ist.

Die Schärfe war ganz gut und hat auch bei mir nicht sehr gelitten.

Fazit: Für mich ist das kein Messer, dass in der Preiskategorie 80 - 100 Euro mitspielt. Natürlich gibts auch noch teurere Messer, die evtl. schlechter verarbeitet sind, aber mir erschließt sich nach wie vor nicht, warum solche Messer wie das Enlan dermaßen angepriesen werden. Klar, als "Arbeitstier" für in die Werkzeugkiste kann man das sehen, aber da gibt's für das Geld (oder weniger als die Hälfte davon) auch tausend andere, die für mich besser funktionieren. "Designanleihen" gibt's auch bei anderen Messern, aber das muss ich bei anderen genausowenig toll finden wie beim Enlan.
Würde auf dem Ding "Böker" stehn, dann wärs hier aber rund gegangen, von wegen Design, Funktionalität, perfekt zentrierte Klinge, Klingengang, Framelock-Funktionalität, Klebereste usw. usw. und das dann für meine hart verdienten 40 Euro! Nee nee, 40 Euro ist mir das Teil nicht wert, weder als Arbeitsmesser noch für sonst irgendwas. Würd ich es gewinnen, würd ich es nochmal verlosen. :D

Vielen Dank an Pitter für die Organisation des PA, so konnte ich wenigstens verifizieren, dass mein Standpunkt in der Sanrenmu/Enlan-Diskussion - für mich! - der richtige ist. :super:
 
Zuallererst ein Dankeschön an Pitter für das Ermöglichen dieses Passarounds, dann ein Sorry für meinen verspäteten Bericht.

Am meisten störte mich, dass das Messer nicht einfach zu öffnen war; Der Öffnungspin liegt zu tief und der Klingengang war auch eher schwergängig. Am einfachsten war es für mich mit Daumen und Zeigefinger die Klinge am Öffnungspin etwas anzuheben und dann klassisch mit dem Daumen ganz zu öffnen. Komfortabel ist etwas anderes.

Die Nase auf dem Klingenrücken hätte sich theoretisch als Daumenauflage geeignet, nur funktionierte dies leider nicht, also wohl doch nur ein Designelement.

Die Klinge hatte ein leichtes seitliches Spiel, mir schien, dass der Stahlliner etwas schief ins G10 eingeklebt wurde. Das war nicht dramatisch, passte aber zu dem Gesamteindruck.

Der Griff selber passte schon, er lässt halt durch die Fingerrille nur eingeschränkte Positionen zu.

Durch das Gewicht machte das Messer durchaus einen stabilen zuverlässigen Eindruck, nur als ich den Griff mit Kraft umschloss hatte ich den Eindruck die Konstruktion würde etwas nachgeben, tat sie auch der Liner rutschte ein Stück weiter; Also doch nicht so stabil.

Mit einer anderen Achsschraube könnte man wenigstens den Klingengang einstellen.

Mir erscheint das ganze Messer nicht durchdacht, von daher konnte ich wenig damit anfangen und möchte auch bei der Verlosung nicht mitmachen.


Claus.
 
Arghhhs...........ich muss ja auch noch.


An dem Passaround habe ich teilgenommen, weil ich an einem der beiden China-Kracher-PAs halt mitmachen wollte.....und der Sanrenmu-PA hing ja eine zeitlang im Ungewissen.

Ich fand das Messer schon von den ersten Bildern her häßlich. Und zwar einfach deshalb, weil hier nichts wirklich gestaltet daherkommt.

Die Nase auf dem Klingenrücken ist ohne Funktion dafür aber dann auch wieder nicht wirklich schick genug.
Der Griff mit seinen ganzen Ecken und abgefasten Flächen, der Riffelblechoptik usw.

Da hat man ganz viel "Blingbling" in ein Messer gepackt, ohne das aufeinander abzustimmen.

Und dann ein Stahl-Frame-Lock....................neeeee. Sowas habe ich mir vor 10 Jahren schon nicht von Herbertz gekauft.

Aber egal.

Handlage war erträglich, die Verarbeitung auch.
Das mit dem einhändig Ausklappen habe ich zwar hinbekommen, aber das ging mal mehr und mal weniger einfach. Der Detend hakt halt manchmal einfach fies und dann gibt es Druckstellen am Daumen.

Wofür nun das Etui dabei ist? Hat doch einen Clip das Messer.

Ich kann es nicht leiden, wenn Messern ohne Ende überflüssiger Kram beigelegt wird.

Und dass das Messer um die 40,-€ kosten soll ist mir etwas unbegreiflich.

Da gibt es für die Hälfte schickere Enlans bei denen man dann auch den Klingengang einstellen kann....bzw. für das Geld gibt es dann auch etliche Messer mit bekanntem Namen und echtem Design.

Mir mag halt wirklich kein einziger Grund einfallen, warum man dieses Messer kaufen sollte oder jemandem empfehlen es sich zu besorgen.

Daher möchte ich auch an der Verlosung nicht teilnehmen.

In meiner Werkzeugkiste liegen schon mehr Messer als Schraubendreher und das Teil dann gleich auf den Marktplatz zu stellen, sollte ich es gewinnen, finde ich irgendwie albern.
Soll es also bitte jemand gewinnen, der einen Verwendungszweck dafür hat.

Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deswegen: Vielen Dank an Pitter, das Messer testen zu dürfen.
Wieder was gelernt;)

Gruß
chamenos
 
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