bericht: spyderco impala

le.freak

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vorweg: das messer wurde entworfen von einem jaeger fuer einen jaeger. und ich bin keiner. aber das stoert mich ehrlich gesagt nicht :D

eigentlich hatte ich mir das messer groesser vorgestellt. mir schwebte da von der groessenordnung etwas in der form des military vor und so nach den specs zu urteilen war das ganze auch nah dran.
aber es kam anders. kleiner.

-- fotos kommen noch nach, ansonsten schaut mal bei www.spyderco.com rein --

zuerst einmal ist das impala angenehm leicht, was damit zusammenhaengt, dass auf der linerseite der liner nur etwa die haelfte der flaeche der griffschale einnimmt und die gegebueberliegende seite allein aus der g10-griffschale besteht. also keine expliziten linerplatinen sondern "bloss plastik". allerdings hab ich das messer heut in einen block holz gestossen und am griff gewackelt. kein unterschied zu anderen messern.
ein fangriemenloch ist ebenfalls vorhanden, und das wichtigste: der liner haelt.

die klinge ist aus vg10, mit dem ich schon bei meinem spyderco fred perrin modell ganz gluecklich bin: leicht zu schaerfen und rosten mag er auch nicht so schnell (das perrin hab ich neben meinem martiinii oft genug beim angeln im meer dabei). die klingenform ist wie schon geschrieben optimiert fuer einfache jagdarbeiten, sehr rundlich an der spitze, sehr stabil gehaltene spitze und mit einer auflageflaeche sehr weit vorne fuer daumen oder zeigefinger.

und das scheint auch der clou zu sein: durch die wulstige und kurvige bauform und die geriffelte daumen-/zeigefingerauflage naehe klingenspitze erlaubt das messer die vielfaeltigsten griffvarianten.

1. "normaler" griff: daumen am klingenabsatz, zeigefinger in der vertiefung, in der auch der liner zu finden ist.

2.daumen am klingenabsatz, zeigefinger kurz vor der klinge, mittelfinger rutscht nach in die vorherige zeigefingerposition. aehnliches sieht man z.b. auch beim native, bei dem sich ebenfalls nach dem aufklappen eine fingerkerbe zwischen klinge und griff befindet.

3.daumen an der klingenspitze, zeigefinger kurz vor der klinge, mittelfinger in der linervertiefung.

4.daumen auf der klingenseite (am klingenloch), zeigefinger an klingenspitze, mittelfinger und ringfinger in den vertiefungen am klingenansatz.

durch die seltene form des impala (jaaa, es ist haesslich) sind auch die griffpositionen 3. und 4. recht stabil zu halten und erlauben festes zupacken ohne den halt zu verlieren (waer auch gefaehrlich mit den fingern so weit vorn in der naehe der schneide).

das messer ist mit kreuzschlitz-schrauben verschraubt, die achsschraube ist ein torx. der clip ist wie beim military mit 3 schrauben rund um die klingenachse gesichert und zum einfacheren und "flacheren" tragen ist in die griffschale an der stelle, an der er aufsetzt noch eine vertiefung eingelassen. so traegt das messer nicht allzu stark auf. umsetzen laesst sich der clip aber nicht.

fazit: ich wuerde sagen, hier handelt es sich wirklich eher um ein messer zur fleischverarbeitung als um ein allzweckmesser (es gibt jedenfalls besser fuer alle anderen zwecke), aber beim vorschneiden des fleisches fuer das fondue heut abend hat es sich klasse bewaehren koennen -- vor allem um die fettraender mit weit vorne gepackter klinge sauber abtrennen zu koennen. das einzige was vielleicht strittig ist ist der hohlschliff, der eigentlich zu fein fuer "haertere" arbeiten zu sein scheint. ein flachschliff waere hier eher angebracht. oder nicht? (ja, bitte, jetzt kloppt euch wieder um schliffgeometrieen :eek: )

ps: dieses messer gibt es noch als eine version mit "gut-hook"-klinge, da sollte man griffpositionen 3. und 4. tunlichst vermeiden, da genau an der daumenauflage in naehe der klingenspitze der "eingeweide-haken" sitzt. zu dem kann ich natuerlich nicht viel sagen, aber soviel dann doch: wenn ich das messer mit der klinge nach oben hin greife habe ich immer noch einen festen, rutschsicheren griff und die stabilitaet des liners tut dann hoffentlich ein uebriges :)

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Zuletzt bearbeitet:
Hab die Ausführung mit dem Good Hook schon seit einiger Zeit im Gebrauch. Funktioniert bei Reh- und Rotwild sehr gut, für die Schwarte von Sauen ist der Hakeneinschnitt aber zu klein. Sonst ein tolles Messer.

Sharpmaker
 
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