Bestes geführtes Schleifsystem? 50€ vs 80€ vs 400€ vs 1000€+?

Emenema

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Hallo zusammen,
Vor ca. 1,5 Jahren bin ich von stumpfen IKEA-Messern auf regelmäßg gepflegte, japanischen Messer umgestiegen und muss sagen dass so richtig scharfe Messer bei mir wieder den Spaß am Kochen zurückgebracht haben.

Ich nutze:
Suisin Inox Honyaki Wa Santoku 18 cm
Tokujho Shirogami 2 Warikomi Nakiri 18 cm
Damast Officemesser von der Hohenmoorer Messermanufactur (Klinge 9,7cm)

Nachdem ich die meiste Zeit mit Natursteinen frei hand geschliffen habe und mit den Ergebnissen nur mäßig zufrieden war, bin ich vor kurzem durch Zufall auf ein geführtes System gestoßen und habe einen Spontankauf getätigt.
An sich bin ich nach dem Zukauf von vernünftigen Schleifsteinen mit dem Schleifergebnis sehr zufrieden, jedoch fühlt sich das gekaufte System sehr klappprig an und bei einigen Plastikteilen zeigen sich schon erste Abnutzungserscheinungen. Auch das Einklemmen des Messers ist besonders bei meinem kleinen Messer sehr fummelig.

Nach einiger Recherche bin ich dann auf Schleifsysteme in einer ähnlichen Preisklasse gestoßen: Amazon-Link

Dazu gibt es ja noch die "Premium" Variante von TSPROF, die scheinbar keinerlei Konkurrenz in diesem Segment hat?! 450€ oder 1000€+.

Daher meine Fragen:

Hat jemand Erfahrung mit den von mir verlinkten Systemen und sind die TSPROF Geräte wirklich alternativlos, wenn man so ein geführtes System ohne billige Plastikteile will?
Sind die denn auch ihr Geld wert? Meinen ersten Billigkauf kann ich noch wieder an Amazon zurückgehen lassen.

 
Der EP Klon ist originär nicht zum klemmen gedacht.

Das geht zwar als Notlösung im Einzelfall - mehr aber nicht. Gute Magnete drunter und klemmen ist bei Kochmessern überflüssig.

Möglich, dass durch das Klemmen, wodurch atypisch starke Kräfte an den Kunststoffteilen zerren, du merklichen Verschleiss hast. Normalerweise ist der Klon im Privatbereich vollkommen ausreichend. Bezweifle, dass Du mehr schleift als meiner schon klaglos auf dem Buckel hat.

Ich habe dann noch einen aus Vollmetall mit Drehteller zum Ausgleich der Winkelabweichung in der Klingenkrümmung und einem Ausgleich unterschiedlicher Steinstärken von Bogdan. Der dürfte etwa bei 350 neu liegen, ist etwas umständlich zu bestellen.

Ich würde immer zunächst zum günstigen Klon mit Magneten raten, solange man nicht jeden Tag die Messer der Nachbarschaft mitschärft. Das gesparte Geld lieber für 5 Shapton und 3 Diamantsteine ausgeben. Damit kann man fast alle Schleiforgien ausprobieren.

Die guten und stabilen TS Prof sehe ich eher, wenn viele Outdoor und Klappmesser vorhanden sind, bei denen die Winkelabweichung nur optische Bedeutung haben. Bei Küchenmessern ist mir das zu ungenau, auch wenn es z.B. bei Santoku praktisch nicht vorkommt.

Anders ausgedrückt, spätestens ab 500 Euro Gesamtpaket ist für mich Winkelausgleich Pflicht. Ohne diesen, würde ich aus konkreten Gründen ebenso den Kadett nehmen.

Der original Edge Pro Kunststoff ist wenig mehr tauglich als der Klon und der originale aus Metall maßlos überteuert für das Gebotene.

grüsse, pebe


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Neben dem Nowi Pro gibt es auch noch den Nowi Home, den Messerguide Wing, die Systeme von Bogdan Manko und das Schleifding 2.0 von suntravel, wenn es um Systeme mit Schwenkarmen geht, welche dann auch über die gesamte Klingenlänge einen konstanten Schleifwinkel gewährleisten.
Bei allen anderen Systemen sind immer Korrekturbewegungen erforderlich, um die Klingenposition so anzupassen, dass der Schleifwinkel über die Klingenlänge halbwegs gleich bleibt.
Es gibt dabei keine Zwangführung, die nur den immer gleichen Winkel zulässt.
Minimale Abweichungen sind aber vermutlich nicht zu verhindern.
Das würde mich bei Preisen, die über 200,- € gehen schon sehr stören.
 
Minimale Abweichungen sind aber vermutlich nicht zu verhindern.
Und die Art Abweichung ist beim EP mit nachgeführter Schneide anders als beim TS-Prof. Das ist vielleicht eine Betrachtung wert.

Die Frage ist ob man die alte Fase treffen möchte, oder den gleichen Winkel von vorn bis hinten durchschleifen. Fehler durch unterschiedlich dicke Steine sind bei beiden Systemen gleich.

Bei TS-Prof wird das Messer in einer Drehklemme gespannt. Solange die Klinge eingespannt bleibt trifft man den eingestellten Winkel. Beim nächsten Schärfen trifft man den Winkel abhängig vom Einspannen. Um die alte Fase zu treffen muß die Klinge an der selben Stelle gespannt und gleich zentriert werden. Bei gekrümmten Klingen können sich abhängig von der Krümmung Abweichungen vom eingestellten Winkel ergeben.

Beim EP wird die Klinge nachgeführt. Durch naführen schleift man im besten Fall einen konstanten Winkel. Die Abweichung vom eingestellten Winkel durch unterschiedlich gekrümmte Schneiden tritt hier nicht auf. Hier ist die Abweichung vom eingestellten Winkel davon abhängig wie gut man nachführt. Beim Steinwechsel oder beim nächsten Schärfen geht es wieder darum wie genau man nachführt.

Das Ergebnis beim Schärfen hängt davon ab wie zuverlässig man die Fasen im richtigen Winkel trifft. Wenn ich die Systeme so weit richtig verstanden habe, wäre für mich das Einspannen wichtig. Die kleine Abweichung vom eingestellten Winkel nehme ich gern Kauf.

Das läuft alles auf eine Frage hinaus:

Wie genau kann der Winkel während einer Arbeit eingehalten werden? Oder welche Abweichungen sind bei den unterschiedlichen Systemen zu erwarten?
 
Hier sollte man zwischen einfachem Nachschärfen und komplexeren Arbeiten unterscheiden - die möglichen Winkelabweichungen sind beim EP durch Drehen der Klinge an den Tangentialpunkt komplett vernachlässigbar.

Einfaches Nachschärfen definiere ich als Nachziehen der Fase mit einem feinen Stein z.B. Shapton 5K. Ist die Klinge bereits deutlich stumpfer oder hat Microausbrüche, kommt vorher, je nach Notwendigkeit und Stahl, der 1K oder 2K Shapton zum Einsatz.

Für eine gleichmäßige Abnutzung bzw zweck Erhalt der Steindicke wähle ich die Steine auch danach aus, dass ich nicht zu lange mit einem einzelnen arbeiten muss.

Den Schleifwinkel kontrolliert man durch Auflage einer Bevelbox auf der Stange und kann beim zweiten und hier letzten Stein, zwei, drei Stellen hinter dem Komma steiler stellen - wenn man Probleme hat.

Die Bevelbox für unter 20 Euro gehört so oder so zum Schleifequipment dazu.

grüsse, pebe
 
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Wie genau kann der Winkel während einer Arbeit eingehalten werden? Oder welche Abweichungen sind bei den unterschiedlichen Systemen zu erwarten?
Wenn du es wirklich genau wissen möchtest, musst du dir wohl für jede Klingenform und jedes Winkelführungssystem ein passendes 3D CAD-Modell erstellen und nachmessen.

Hier ein Beispiel, wie man da machen kann:
Winkelabweichung Schleifwinkel bei EdgePro Systeme und Schleifsystemen die auf dem gleichen Prinzip basieren
 
Wenn du es wirklich genau wissen möchtest, musst du dir wohl für jede Klingenform und jedes Winkelführungssystem ein passendes 3D CAD-Modell erstellen und nachmessen.
Die Abweichung vom eingestellten Winkel durch gekrümmte Schneiden ist meist gering und beinflußt Schnitthaltigkeit und Schärfe kaum. Was da passiert hast du ja wundervoll dokumentiert.

Wichtiger ist mir nach einem Steinwechsel oder Seitenwechsel die frische Fase möglichst gut zu treffen. Da scheint mir der EP Nachteile zu haben.

Den Unterschied macht der Halter. Der restliche Aufbau ist bei beiden Systemen ähnlich. Wie genau kann man die Klinge nach einem Seitenwechsel und beim Verschieben auf dem EP positionieren? Ist eine Aweichung von einem Millimeter realistisch?
 
Also bevor ich mir so ein TSPROF für 1K kaufen würde, würde ich mir immer wieder das Schleifding von Uwe + einen Satz Shapton Pros kaufen. Für mich funktioniert das Teil super und ich hab auch keine Ahnung warum man sich das teurere Nowi kaufen sollte.
 
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Klinge nicht genau mittig in der Klemme sitzt und unterschiedliche Winkel je Seite erhält, ist deutlich größer als beim Auflegen..

Und wenn die Klemme keine Justiermöglichkeit besitzt, dann war‘s das mit der Genauigkeit.

grüsse, pebe

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Also bevor ich mir so ein TSPROF für 1K kaufen würde, würde ich mir immer wieder das Schleifding von Uwe + einen Satz Shapton Pros kaufen. Für mich funktioniert das Teil super und ich hab auch keine Ahnung warum man sich das teurere Nowi kaufen sollte.

Weil es Quatsch ist, ein Schleifequipment zu kaufen, das doppelt so teuer wie der Messerbestand ist.

Zu Anfang braucht es nicht mehr als einen EP Klon plus 2 gute Steine. Ein bessere Equipment sei jedem gegönnt, aber um sauber geschärfte Küchenmesser zu erhalten, braucht es ein solches definitv nicht..

grüsse, pebe
 
Weil es Quatsch ist, ein Schleifequipment zu kaufen, das doppelt so teuer wie der Messerbestand ist.

Zu Anfang braucht es nicht mehr als einen EP Klon plus 2 gute Steine. Ein bessere Equipment sei jedem gegönnt, aber um sauber geschärfte Küchenmesser zu erhalten, braucht es ein solches definitv nicht..

grüsse, pebe

Da hast du mich wohl falsch gelesen. Ich meinte das TSPROF für 1000€. Mir ist schon klar, dass man mit den günstigeren Systemen, wie die von dir angesprochenen EP Klone, super Ergebnisse erzielen kann.
 
Die Apex kloe habe ich auch, je nach system ein Magnet drunter, gut ist. Guck mal im Netz nach Riuxin mod oder Apex mod und setze die sachen um. Sicher kann man ein TSprof kaufen, mehr macht dieser auch nicht. Ebenso könnte man ein Magnacut kaufen, recht teuer. Das gesprate geld könnte man in Schleifsteine von Boride investieren. Diese sind auch als poliersteine im handel. Muß man selber auf träger aufkleben. Am ende hat man ausreichend Geld gespart.
 
Wenn man schon breit ist über 500,- € für ein Schleifsystem auszugeben würde ich immer eines der winkelgeführten Systeme mit Schwenkarmen empfehlen.
Also Bogdan Manko, Messerguide Wing, Nowi Home/Pro oder das Schleifding 2.0 von Suntravel aus dem Kochmesserforum.

Die meisten anderen sind nur verbesserte EP.
Da tun es dann auch die günstigen Klone.
 
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Es gibt auch noch geführte Systeme von Perfectsharp, die sind super stabil gebaut und preislich im Berreich der TS PROF

perfectsharp.de

Ich habe eins und das ist kein Vergleich zu dem wackeligen Ruixin das auch mit Modifikationen nie wirklich gut funktioniert hat.
 
Naja, der Ruixin kostet max. 50 Euro, Deiner ab 400,- ohne Steine. Funktioniert und funktioniert besser ist auch etwas anderes als funktioniert nicht und genau das gilt hier in keinem Fall.

Man sollte auch schon berücksichtigen, dass der Schleifkram Mehrwert in Relation zum Wert der Messer sinnvoll bleibt. Die Variante mit Winkelausgleich gibt‘s dann ab 500 Euro und kann im Gegensatz zu Nowi Home oder EP Bogdan keine unterschiedlichen Steindicken ausgleichen.

Gerade Systemschärfen ermöglicht ja erst sinnvoll den Einsatz mehrer Steine beim Schärfen, da sollte bei Preisen deutlich jenseits 500 Euro mit Steinen, die Fummelei zur Anpassung der Steindicke nicht mehr notwendig sein.

Finde ich geil - ist jetzt nicht unbedingt eine gute Grundlage für eine Empfehlung.

grüsse, pebe
 
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Der TO hat noch nicht einmal reagiert.....seit Januar....nur mal so...wollte nicht stören
Schade eigentlich, denn es wahr ein Thema das sicher einige interessiert (mich zum Beispiel) mit bereits sehr guten Infos zu den verfügbaren Schleifsystemen auf dem Markt.

Die Variante mit Winkelausgleich gibt‘s dann ab 500 Euro und kann im Gegensatz zu Nowi Home oder EP Bogdan keine unterschiedlichen Steindicken ausgleichen.

Gerade Systemschärfen ermöglicht ja erst sinnvoll den Einsatz mehrer Steine beim Schärfen, da sollte bei Preisen deutlich jenseits 500 Euro mit Steinen, die Fummelei zur Anpassung der Steindicke nicht mehr notwendig sein.
Gibt es jetzt eigentlich ein EP ähnliches System mit Winkelausgleich und Steindickenausgleich, dass man von einem seriösen Händler bestellen kann oder bleibt da aktuell nur der Bodgan mit komplizierter Bestellung aus der Ukraine? Ich würde gern meinen EP Klon ersetzen mit einem System, das mir erlaubt die vorhandenen Shaptons weiterzuverwenden, aber einen sauberen Winkelausgleich hinbekommt und idealerweise auch die Steindicke ausgleicht. Bisher habe ich da nichts gefunden.
 
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