Bevorzugte Schleifwinkel nach Stahl/Härte und Einsatzbereich

paul97

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Hey zusammen - der Titel verrät ja schon worum es geht.

Mich würde es interessieren, welche Schleifwinkel ihr bei euren Messern je nach Einsatzbereich wählt. (z.B Kochmesser in der Küche, EDC, Bushcraft, usw)
Außerdem: Spielt für euch der Stahl/Härte dabei eine Rolle - sprich: Schleift ihr euer EDC aus AUS-8 55HRC mit anderem Winkel, als euer anderes EDC aus Magnacut 62HRC?

Habe 2 Messer fürs "Grobe" im Wald. Das klassische Glock Feldmesser - hier finde ich sind 30° pro Seite bereits am Limit.
Mit meinem KA-BAR komm ich etwa mit 25° davon, ohne dass ich alle paar Tage nachschärfen muss.

Probiere gerade bei meinem S35VN herum - Möchte dass die Haare am Arm noch vernünftig fliegen, aber vermeiden, dass ich alle paar Wochen nachschleifen muss. Was bevorzugt ihr da?
 
Spielt für euch der Stahl/Härte dabei eine Rolle - sprich: Schleift ihr euer EDC aus AUS-8 55HRC mit anderem Winkel, als euer anderes EDC aus Magnacut 62HRC?

Ein Messer soll Spaß machen. Deshalb wähle ich gerne spitze Schneidenwinkel. Der Winkel muss aber abhängig von Stahl und Anwendung groß genug sein, dass die Schneide durch „normalen“ Verschleiß stumpf wird, und nicht dauch Umlegen der Schneide oder durch Ausbrechen von Karbiden. Ich gehe am Ende empirisch vor: Beobachte ich eines von beidem, dann korrigiere ich etwas nach oben.

Ich schleife alles frei Hand. Da trifft man einen Winkel nicht aufs Grad genau und aufs Grad genau kommt es auch gar nicht an. Fast alle meine Messer liegen im Bereich 10-15 Grad. Nur „Exoten“ liegen da drunter oder drüber. Ich orientiere mich an folgenden Schleifwinkeln:

<10 Grad:
- Rasiermesser
- japanisches Yanagiba

10-13 Grad:
- feine japanische Küchenmesser
- Herder Carbonstahl ohne Brettkontakt
- Outdoor und Arbeitsmesser, die besonders auf feine Arbeiten ausgelegt sind. Meist aus niedrig legierten Wolframstählen, oft ballig dünn geschliffen.

Ca 15 Grad:
- robustere Küchenmesser z.B Burgvogel Kochmesser
- Herder Carbonstahl mit Brettkontakt
- die meisten Outdoor und Taschenmesser

Ca 20 Grad:
- Große Outdoor und Survival Messer, die auch mal zum Hacken verwendet werden
- kleinere Beile
- Messer aus PM-Stählen mit sehr großem Volumenanteil an Karbiden.

Probiere gerade bei meinem S35VN herum - Möchte dass die Haare am Arm noch vernünftig fliegen, aber vermeiden, dass ich alle paar Wochen nachschleifen muss.
Wenn Standzeit Priorität hat würde ich irgendwo zwischen 15 und 20 gehen. 18 Grad sollte ein noch guter Kompromiss sein.

Noch ein paar Anmerkungen:

Ich schneide nicht beruflich mit dem Messer. Würde ich meinen Lebensunterhalt mit schneiden/kochen verdienen, dann hätte ich ganz andere Messer.

Ich bin bereit häufig nachzuschärfen um ein entsprechendes Schneidgefühl zu haben.

Gerade ungehörte und niedrig legierte Messer neigen beim Verschleiß zum „ Verrunden“. Ein stumpferer Winkel an der Schneide führt da nicht unbedingt zu höherer Standzeit, wenn man hohe Ansprüche an die Schärfe hat.

Gruß, Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe da auch eher Fragen...
Eine Tabelle wo man nachlesen könnte, welcher Stahl bei welcher Härte bis zu welchem Winkel dann die Schneide "hält", wäre toll.

Ich bin auch eigentlich Freund von z.b. 15 Grad Schärfwinkeln, allein hab ich bis jetzt noch keinen Stahl gefunden, der das mitmacht (bei Outdoormesser).
 
Ich habe da auch eher Fragen...
Eine Tabelle wo man nachlesen könnte, welcher Stahl bei welcher Härte bis zu welchem Winkel dann die Schneide "hält", wäre toll.

Ich bin auch eigentlich Freund von z.b. 15 Grad Schärfwinkeln, allein hab ich bis jetzt noch keinen Stahl gefunden, der das mitmacht (bei Outdoormesser).

Mal generell.

Bei Outdoor- und Klappmesser, die in aller Regel 0,5mm und meist deutlich mehr hinter der Fase haben, bringt der kleine Winkel wenig bis gar nix.

Ich schleife fast alles aus dieser Kategorie mit 20 Grad per Seite - außer Perceval & Co, aber auch da eher max. 18,5 Grad.

Ein guter Stahl, sauber wärmebehandelt und mit einem systemischen Schliff versehen taugt für Schärfe und Schnitthaltigkeit mehr. Ein leichter Schnitt ist mit Fasenmonstern überhaupt nicht möglich.

Wenn, dann kann man die praktischen Unterschiede ausprobieren, was die Klingen mit einem Shapton 1k im Vergleich zu 12K Finish oder jeder anderen Zwischenstufe, abliefern. Ein Striderprügel bis Lapping 0,5 mü ist rattenscharf beim Einschnitt, schneidet aber trotzdem lausig. Praktisch, nicht theoretisch.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Tabelle kann man nicht machen, da Stahl, Härte und Winkel eben als Einflussgrößen nicht ausreichen. Da kommt noch Einsatzzweck und vor allem Stärke hinter der Sekundärphase dazu.
Wie du selber schon schreibst, wird ein dickes Outdoormesser aus VG10 wahrscheinlich ganz anders geschliffen werden müssen als ein Messer für die Küche mit einer VG10 Schneidlage. Das kann man nicht vergleichen. Ich halte mich an folgende Faustregel und bin damit für mich immer gut Gefahren: Outdoor Fixed 20°, Folder 18°, Küche Solingen 18°, Küche Japaner 15°. Das funktioniert für mich über alle Messer die ich besitze gut. Da die Dicke hinter der Sekundärphase eh wichtiger ist als 2-3° Winkelunterschied der Sekundärphase mache ich mir da auch keinen Kopf.
 
Mal generell.

Bei Outdoor- und Klappmesser, die in aller Regel 0,5mm und meist deutlich mehr hinter der Fase haben, bringt der kleine Winkel wenig bis gar nix.

Ich schleife fast alles aus dieser Kategorie mit 20 Grad per Seite - außer Perceval & Co, aber auch da eher max. 18,5 Grad.

Ein guter Stahl, sauber wärmebehandelt und mit einem systemischen Schliff versehen taugt für Schärfe und Schnitthaltigkeit mehr. Ein leichter Schnitt ist mit Fasenmonstern überhaupt nicht möglich.

Wenn, dann kann man die praktischen Unterschiede ausprobieren, was die Klingen mit einem Shapton 1k und 12K abliefern. Ein Striderprügel bis Lapping 0,5 mü ist rattenscharf beim Einschnitt, schneidet aber trotzdem lausig. Praktisch, nicht theoretisch.

grüsse, pebe
ah,sorry ich vergass: ich redete konkret von Scandis und maximal Saber Grinds. Dein Ansätze trifft auf Flachschliff zu, aber nicht auf Scandi.... Und bei Scandi hab ich eben das Problem. Theoretisch bräuchte der 11-12 Grad, aber da wirds schwierig mit dem Stahl und seiner Kante ;-)) Dann geht das Sekundärfasengemüllere los. Und beim Federstock machen, merkt mal leider den Schleifwinkel sofort. 20 Grad sind da Müll. Ich redete also auch konkret nicht von den geometriebedingten Schneideigenschaften, sorry für den unklaren Post oben;-)
Im Prinzip ist mein Thema: Spanabhebung vs hacken (in Holz) vs Stahlwahl/Winkel.
 
Hi,

erstmal man kann man von Schneidwinkel reden nur dann, wenn kontrolliert mit einem Schärfsystem geschärft wurde.

Nur wenn kontrolliert geschärft wurde und Schneidwinkel korrekt gemessen wurde, nur dann kann man eine Dicke gerade hinter der Fase bereden, weil: je kleiner Schneidwinkel- desto breiter ist die Fase und desto größer wird Dicke gerade nach der Schneide ausfallen.

Wie robust ist eine Fase? Das ist, vor allem, von Schneidwinkel abhängig, danach von der Stahlsorte und WB.

Schneidwinkel um 18, 30 und sogar 50 Grad spalten gut Haare. Nur wenn man sich sauber rasieren möchte, dann verursachen (aus klaren Gründen) kleinere Schneidwinkel weniger Hautreizung.
 
Im Prinzip ist mein Thema: Spanabhebung vs hacken (in Holz) vs Stahlwahl/Winkel.
Jetzt kommen wir der Sache näher.
Deine eigentliche Frage ist: "Wie muss das Messer beschaffen sein, damit es für eine bestimmte Aufgabe passt?"
Und da hilft der Schleif/Schneidenwinkel alleine noch nicht unbedingt weiter. Erst durch das Zusammenspiel von Form, Klingengeometrie, Schneidengeometrie, Stahl, Wärmebehandlung, Oberflächenbeschaffenheit der Flanken und (gerne vergessen) Griff wird ein gutes Werkzeug draus. Auch die Wartbarkeit muss da von Anfang an mitgedacht werden.

Zum Schnitzen von Holz landet man dann bei den kleinen Messern mit Scandi-Schliff und den entsprechend kleinen Schneidenwinkeln.
Wenn es etwas robuster sein soll, könnte ich mir den 1.2235 (80CrV2), auf 61 HRC gehärtet ganz gut vorstellen. Mit 0.8% C ist da schon noch etwas Reserve da.
Der Stahl lässt sich auch leicht nachschärfen. Bei Scandi muss ja schon etwas Material weg. Der Griff sollte Dick genug sein, dass sich der Druck angenehm anfühlt und die Hand nicht zu schnell ermüdet.

Willst Du wirklich hacken, dann ist Scandi nicht das richtige. Hier muss der Schneidenwinkel größer sein und auch etwas mehr Fleisch hinter die Schneide. Hier hilft logischerweise auch Gewicht und Klingenlänge. Ein einfacher (und meiner Meinung nach unterschätzter) 1.1248 (C75s) oder alternativ 1.2003 (75Cr1) kann hier sehr gute Dienste leisten. Gehärtet auf 58 HRC, mit Schneidenwinkel von 20° und entsprechend derber Geometrie kann so ein Messer einiges ab.

Das eine Messer für alles gibt es leider nicht.

Gruß, Andreas
 
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Jetzt kommen wir der Sache näher.
Deine eigentliche Frage ist: "Wie muss das Messer beschaffen sein, damit es für eine bestimmte Aufgabe passt?"
Und da hilft der Schleif/Schneidenwinkel alleine noch nicht unbedingt weiter. Erst durch das Zusammenspiel von Form, Klingengeometrie, Schneidengeometrie, Stahl, Wärmebehandlung, Oberflächenbeschaffenheit der Flanken und (gerne vergessen) Griff wird ein gutes Werkzeug draus. Auch die Wartbarkeit muss da von Anfang an mitgedacht werden.

Zum Schnitzen von Holz landet man dann bei den kleinen Messern mit Scandi-Schliff und den entsprechend kleinen Schneidenwinkeln.
Wenn es etwas robuster sein soll, könnte ich mir den 1.2235 (80CrV2), auf 61 HRC gehärtet ganz gut vorstellen. Mit 0.8% C ist da schon noch etwas Reserve da.
Der Stahl lässt sich auch leicht nachschärfen. Bei Scandi muss ja schon etwas Material weg. Der Griff sollte Dick genug sein, dass sich der Druck angenehm anfühlt und die Hand nicht zu schnell ermüdet.

Willst Du wirklich hacken, dann ist Scandi nicht das richtige. Hier muss der Schneidenwinkel größer sein und auch etwas mehr Fleisch hinter die Schneide. Hier lieft logischerweise auch Gewicht und Klingenlänge. Ein einfacher (und meiner Meinung nach unterschätzter) 1.1248 (C75s) oder alternativ 1.2003 (75Cr1) kann hier sehr gute Dienste leisten. Gehärtet auf 58 HRC, mit Schneidenwinkel von 20° und entsprechend derber Geometrie kann so ein Messer einiges ab.

Das eine Messer für alles gibt es leider nicht.

Gruß, Andreas
Das sind die Schulbasics Klasse 2b vor den Winterferien;-)))) (nein, alles gut, ich stimme ja grundsätzlich zu)
Nun haben wir ja aber auch Hochleistungsstähle und Wärmebehandlung mit vielen Zyklen usw.... Die Frage ist wieweit kommt man damit. Also nicht: "nimm dass und mach dass, dann bist du safe"- sondern: wenn du Hyperstahl xxx mit Sonderwärmebehandlung yyy nimmst, dann schafft das Messer auch dieses oder jenes. Sprich: mich interessiert die Maximal auslotbare Grenze det janzen.
Ein Rex 121 ist schon innerhalb seiner Specs sensationell, nur : bekommt man damit ne feine Schneide hin? Erfahrungsberichte von solchen Messern, die auch auf den Punkt Wärmebehandelt wurden, sind selten. Ebenso Referenzen zu z.b. maximal ausgereiztem 14c28n usw. Die Bandware der grossen Hersteller ist da sicher keine Referenz.

Von mir aus lassen wir das hacken weg, dann ist es auch beim scandi immer noch so, das eingewachsene Astenden seeeehr hart sein können. Ein Stahl der da trotzdem nicht rollt und/oder ausbricht wäre da schon gut (bin wieder gedanklich bei 11-12Grad Schneidenwinkel). Das Messer immer zu wechseln, wenn was hartes im Anmarsch ist, ist auch nicht so fein.

Mich wundert halt, dass es bei diversen Machern immer diese "Messer durch Nagel treiben" Tests gibt, aber dann beim Holzalltag soll das alles nicht möglich sein?
 
Das sind die Schulbasics Klasse 2b vor den Winterferien;-)))) (nein, alles gut, ich stimme ja grundsätzlich zu)
Nun haben wir ja aber auch Hochleistungsstähle und Wärmebehandlung mit vielen Zyklen usw.... Die Frage ist wieweit kommt man damit. Also nicht: "nimm dass und mach dass, dann bist du safe"- sondern: wenn du Hyperstahl xxx mit Sonderwärmebehandlung yyy nimmst, dann schafft das Messer auch dieses oder jenes. Sprich: mich interessiert die Maximal auslotbare Grenze det janzen.
Ein Rex 121 ist schon innerhalb seiner Specs sensationell, nur : bekommt man damit ne feine Schneide hin? Erfahrungsberichte von solchen Messern, die auch auf den Punkt Wärmebehandelt wurden, sind selten. Ebenso Referenzen zu z.b. maximal ausgereiztem 14c28n usw. Die Bandware der grossen Hersteller ist da sicher keine Referenz.
Klar sind das Basics. Aber Basics sind eben auch die passende Antwort zu einer Frage nach dem Schleifwinkel ;)
Es ist ein Irrglaube, dass die hochlegierten PM-Hyperstähle für jede Anwendung die beste Wahl sind.
Rex121 mit seinem Volumenanteil an Karbiden, halte ich für feine Schneiden wie bei einem Scandi-Meser für ungeeignet. Die Karbide sind durch die PM-Herstellung zwar einigermaßen fein, aber ihnen fehlt der Halt in der Matrix. Schneidet man aber den ganzen Tag Pappkarton, wird man die Standzeit von Rex121 bei 20° Schleifwinkel schätzen.
14C28N kann ich mir bei einem Scandi-Schliff hingegen vorstellen. Bei einer Arbeitshärte von 62HRC sind, die sagen wir mal 12 Grad Schneidenwinkel machbar. Für mich wäre er spätestens beim Nachschärfen raus.

Mich wundert halt, dass es bei diversen Machern immer diese "Messer durch Nagel treiben" Tests gibt, aber dann beim Holzalltag soll das alles nicht möglich sein?
Wunderstähle gibt es nach meiner Erfahrung nicht. Ein Messer, dass Robust genug ist um Nägel zu durchschlagen, taugt zum Holzschnitzen nicht.
Ich halte die oben von mir genannten niedrig legierten Stähle immer noch für die beste Wahl. Wenn es nicht ganz so robust sein muss, dann gerne sowas wie 1.2519.
Wenn wirklich Missbrauch getrieben wird, nimm einen Meißelstahl, wie 1.2550, groben Winkel und entsprechend dick hinter der Schneide ;)

Gruß, Andreas
 
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Klar sind das Basics. Aber Basics sind eben auch die passende Antwort zu einer Frage nach dem Schleifwinkel ;)
Es ist ein Irrglaube, dass die hochlegierten PM-Hyperstähle für jede Anwendung die beste Wahl sind.
Rex121 mit seinem Volumenanteil an Karbiden, halte ich für feine Schneiden wie bei einem Scandi-Meser für ungeeignet. Die Karbide sind durch die PM-Herstellung zwar einigermaßen fein, aber ihnen fehlt der Halt in der Matrix. Schneidet man aber den ganzen Tag Pappkarton, wird man die Standzeit von Rex121 bei 20° Schleifwinkel schätzen.
14C28N kann ich mir bei einem Scandi-Schliff hingegen vorstellen. Bei einer Arbeitshärte von 62HRC sind, die sagen wir mal 12 Grad Schneidenwinkel machbar. Für mich wäre er spätestens beim Nachschärfen raus.


Wunderstähle gibt es nach meiner Erfahrung nicht. Ein Messer, dass Robust genug ist um Nägel zu durchschlagen, taugt zum Holzschnitzen nicht.
Ich halte die oben von mir genannten niedrig legierten Stähle immer noch für die beste Wahl. Wenn es nicht ganz so robust sein muss, dann gerne sowas wie 1.2519.
Wenn wirklich Missbrauch getrieben wird, nimm einen Meißelstahl, wie 1.2550, groben Winkel und entsprechend dick hinter der Schneide ;)

Gruß, Andreas
ich wills halt einordnen können. Lohnte sich das z-wear scandi auf 0 von Roman Kase, oder tuts auch ein Böker Vigitg in Magnacut? (Bei letzterem vermute ich wieder suboptimale WB und damit dann eben doch keine echte Anhaltspunkte für die mögliche Leistung.) Deine 80CrV2 Empfehlung schreit ja dann ein wenig nach dem Korpusitori von Peltonen. Letztlich sehe ich schon: muss man alles sleber kaufen und testen...
 
Ein wichtiger Aspekt ist, ob das Messer in Feld und Wald nachgeschliffen werden kann, oder soll die Klinge für die Dauer eines Fussmarsches quer durch den Amazonas und zurück die Schnitthaltigkeit halten.

Ich habe drei, vier Messer für den wirklich harten Einsatz aus 80CrV2. Diese Messer braucht meine Frau auch für Gartenarbeiten etc. Mit normaler Muskelkraft bekommt man die Messer nicht kaputt. Und falls doch mal ein Stein getroffen wird, dann kostet ein Ersatz nicht gleich ein Arm und ein Bein.

Sollte das Messer ein wenig mehr hermachen, dann kann man getrost auf das Böker Bronco zurückgreifen. Der CPM-3V Stahl ist auch sehr zäh, aber wesentlich langwieriger zum Schleifen als z.B. der 80CrV2.

Für Klappmesser mit nur Foodzubereitung würde ich Reinhart Müller empfehlen. Wenn möglich mit dem SV90 Stahl. Dieser Stahl ist so ziemlich das Mühsamste zum Schleifen, dafür hält die Schnitthaltigkeit für zweimal quer durch den Amazonas.

Gruss Ulli
 
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Erstmal mit Amazonas ist ein unrealistisches Problem, da kaum jemand von uns dort wandert.

Die zweite Sache- Schleifmittel müssen passend sein: so kann man z.B. mein Beil aus 13505 die ganze Nacht mit Diamantenplatten schärfen- dabei wird sich kaum was ändern.
Andersrum sogar ein CPM10V- Messer bekommt man damit sehr schnell scharf.

Nur beim Schärfen "in der Wald" ohne Hilfsmittel bekommt man dabei keine optimalen Ergebnisse. Und ich habe nie ein Bedarf gehabt PM- Klingen in der Wald zu schärfen. Ich lebe auch nicht in der Wald, bin ich nur ab und zu dort.

Insgesamt dort, wo Messer missbraucht werden, sind AEB-L und co. besser, da einfacher zu reparieren. Z.B. in der Küche können Messer weit schlimmeren Sachen erleiden als irgendwo in der Wald... Meine Erfahrung nach "normale Messer für normale Nutzer in der Küche" brauchen schon Schneidwinkel um 42 Grad.
 
Ein wichtiger Aspekt ist, ob das Messer in Feld und Wald nachgeschliffen werden kann, oder soll die Klinge für die Dauer eines Fussmarsches quer durch den Amazonas und zurück die Schnitthaltigkeit halten.

Ich habe drei, vier Messer für den wirklich harten Einsatz aus 80CrV2. Diese Messer braucht meine Frau auch für Gartenarbeiten etc. Mit normaler Muskelkraft bekommt man die Messer nicht kaputt. Und falls doch mal ein Stein getroffen wird, dann kostet ein Ersatz nicht gleich ein Arm und ein Bein.

Sollte das Messer ein wenig mehr hermachen, dann kann man getrost auf das Böker Bronco zurückgreifen. Der CPM-3V Stahl ist auch sehr zäh, aber wesentlich langwieriger zum Schleifen als z.B. der 80CrV2.

Für Klappmesser mit nur Foodzubereitung würde ich Reinhart Müller empfehlen. Wenn möglich mit dem SV90 Stahl. Dieser Stahl ist so ziemlich das Mühsamste zum Schleifen, dafür hält die Schnitthaltigkeit für zweimal quer durch den Amazonas.

Gruss Ulli
Ich kenne niemanden, der regelmässig mehrere Tage im Wald verbringt und also dort das Messer zwingend nachschärfen muss. Umgedreht: wenn man mal einen Tag komplett draussen ist, sollte das Messer das schon ohne Nachschärfen mitmachen.

Zusatzfrage bei sehr genauen exakten und feinen Schneiden: sofort nachschärfen (nach dem "Wald"), oder einen Tag warten? Bei Rasiermessern wird das empfohlen damit sich der Grat von selnst wieder aufrichtet, aber gilt das auch für Messer?

Was ist kaputt??? Ich will halt ne Schneide die keine Ausbrüche hat und auch der Grat nicht weggerollt ist. Gegen Steinkontakt wird jeder Stahl etwas machtlos sein, da hilft nur aufpassen. Aber hartes trockenes Holz sollte der Stahl im Wald schaffen, ohne zu jammern und zu rollen;-)
 
Ich habe eine Golock aus C100, wäre Federstahl denn passend? Einfach zu schärfen, aber doch ausreichend schnitthaltig. Man könnte auch verschedene C stähle laminieren oder vieleicht fertig laminiert kaufen. Nur als Gedanke am rande.
 
Ich war in jüngeren Jahren öfters länger in abweisenden Landschaften. Das erste Messer, das ich,
außer Vics; da dabei hatte, war ein Buck 110, 420 HC, Nigeria1988. Als feststehendes Messer
folgte kurz darauf ein Brusletto Bamsen, 12C27, beide kann man notfalls mit dem richtigen Kiesel nachschärfen.
Inzwischen nehme ich da ein MSP vom Reinhard Müller mit, CPM420V, das wochenlang scharf bleibt,
und ein Laguiole, o.ä., meist 12C27. Zum Nachschärfen ist ein DMT Klappschärfer dabei.

Meine Chefin ist öfters im Congo Basin unterwegs, nach dem Amazonas zweitgrößtes, zusammenhängendes,
Regenwald-Gebiet der Erde. Sie hat ein Iisakki Järvenpää Puukko am Gürtel, 'Stainless Finland Steel', ein Swiss Champ,
und einen 'kleinen Franzosen' im Rucksack, und einen DMT Schärfer. Mit dem DMT bekommt 'im Wald' alles
wieder auf Gebrauchsschärfe
 
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Ich kenne niemanden, der regelmässig mehrere Tage im Wald verbringt und also dort das Messer zwingend nachschärfen muss.
Das kann schon sein, dass du niemanden kennst der nachschärfen muss. Ich war selbst schon wochenlang in der Sahara unterwegs und war froh, Messer je nach Bedarf etwas bei Laune halten zu können. Oder auf der Jagd, nach dem du einen grossen Keiler aufgebrochen hast, dann ist in der Regel nicht mehr viel Schärfe übrig. Wenn du dann noch zwei, drei Wildschweine versorgen musst, dann brauchst entweder ein anderes Messer, oder eben die Möglichkeit das gebrauchte Messer wieder zu schärfen. Dies sind nur zwei der vielen Situationen wo nachschärfen notwendig ist. @Rudi_57 hat ja noch weitere Situationen erlebt. Just saying.
Nur beim Schärfen "in der Wald" ohne Hilfsmittel bekommt man dabei keine optimalen Ergebnisse.
Ja, das ist richtig. Aber das verlangt ja auch niemand. Im Wald reicht eine normale Gebrauchsschärfe.
Erstmal mit Amazonas ist ein unrealistisches Problem, da kaum jemand von uns dort wandert.
Das war natürlich metaphorische gemeint, also im übertragenen Sinn.

Gruss Ulli
 
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