Um mal was uraltes aufzuwärmen....
Also gestern kam mein neuer Jet Protector, so war es also an der Zeit, mit dem alten mal einen "scharfen Test" zu machen.
Nominelles Verfallsdatum war 12/2005. Die erste spannende Frage war da wohl, ob ein reichlich drei Jahre überlagertes Teil (bzw. entsprechend Herstellungsdatum 01-06-2002: ein fast 7 Jahre altes) überhaupt noch funktioniert.
Antwort: ja, sofort und ohne Probleme.
Zweite Frage: wie tut es?
Test war eine Natursteinmauer in einer Durchfahrt (Deckenhöhe ca. 4 bis 5 m), aus einer Distanz von 3 bis 4 m, also die nach Anleitung maximale Einsatzentfernung). Ungefähr in Kopfhöhe visierte ich einen Stein an (so hübsch wie in der Anleitung: linke Hand heben - nur "Stop" habe ich lieber nicht gerufen

). Dann die rechte mit dem Jet Protector drunter, nochmal gucken und abziehen.
Ergebnis: der Haupteil der Ladung wäre unmitterlbar und knapp über den Kopf hinweggegangen.
Nächstes Ergebniss: nach ganz kurzer Zeit kribbelte es mir verdammt in der Nase, ich musste heftig niesen und im Mund schmeckte es scharf, Kratzen im Hals. Habe den Ort der Tat erstmal verlassen müssen. Es scheint, dass trotz Aufenthalt im Freien die wenigen Tropfen die durch den Aufschlag vernebelt/ zurückgeworfen worden, ziemlich heftig wirkten.
Also ne volle Ladung möchte ich damit lieber nicht abbekommen.
Zweiter Versuch: gleiche Position, nun etwas tiefer visiert. Der Treffer wäre unter dem "Kopf" in Höhe "Hals/Schulter" (wenn die Mauer denn sowas hätte) gewesen. Also eigentlich auch daneben. Nach der Erfahrung des ersten Males bin ich schnell ein paar Schritte weg.
Der zweite hätte einen potentiellen Angreifer sicher erstmal soweit irritiert, dass ein Flucht möglich wäre, da die auftreffende Flüssigkeit sicher genug "nebelt" oder spritzt, dass es zu einer Wirkung kommt.
Beim Angriff eines Hundes, der rennt, springt, schnappt - also ich weiß nicht so recht..... Entweder das Biest hält irgendwie noch mal inne, ober man kommt erst zum Schuss, wenn das Vieh einem schon am Bein hängt. Die Alternative wäre da wohl ein zeitiger "Präventivschuss", was dann aber sicher zu rechtlichen Problemen mit den Haltern führen würde. Ich kann ja nun nicht jeden Köter anballern, dar mal auf mich zugerannt kommt....
Summa summarum: wenn auf zweibeinige "Bestien" zu zielen wäre, dann lieber etwas zu tief und auf den Überraschungsmoment des ersten Treffers vertrauen, dann hat man ja für den schlimmsten Fall noch den zweiten.
Bei wilden Bestien..... am besten wohl nicht in solche Situationen kommen...
Um das Gerät wirklich sinnvoll anwenden zu können, müsste man viel häufiger üben. Da das Übungsgerät, das Lebensmittelfarbe versprüht aber fast genausoviel kostet wie das "scharfe", ist das nicht sehr naheliegend (in so einer wilden Gegend, dass ich mal so eben 100 bis 200 EUR verballer wohne ich dann auch nicht....).
Ergo: ist wohl eher die Ultima ratio für den Fall allerletzter Verzweiflung, wo dann alles egal ist, weil es einem selbst oder anderen sowieso an den Kragen gehen würde. Und dann wäre mir der Sicherheitsabstand von 60cm wahrscheinlich auch egal.....
Soviel dazu.