Bitte um ein paar nützliche Hinweise zum Thema Vernieten

yataghan

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Hallo Leute!

ich werde demnächst versuchen, ein altes und fast komplett zerlegtes Klappmesser neue vernieten. Da ich weder meine 2,5-mm-Messingnieten noch das schöne alte Teil kaputt hämmern will, wäre ich für jeden nützlichen Tipp und Hinweis sehr dankbar!

Hier ein paar einfache Fragen, die auch meine Ahnungslosigkeit demonstrieren:

Welche Werkzeuge sind notwendig? Nur ein Hammer?
Wie lässt sich das spitze Ende der Niete "breit" schlagen bzw. schließen? Nur durch vorsichtige Hammerschläge oder gibt es eine besondere Methode? (Ich habe bei meiner Probe festgestellt, dass Messing nicht einfach durch Hammerschläge breit wird, oder war ich zu ungeduldig?)
Ich bin für jeden Tipp sehr dankbar!

Viele Grüße
yataghan
 
Nietschliesser - finde ich auch interessant !
Wie sieht der aus ?
Wo gibt es den ?
Was kostet der ?
..... ?
NEIN ! - in Google hab ich nichts gefunden.
Gruß, Ralf.
 
Hinweise zum Thema Vernieten

ich werde demnächst versuchen, ein altes und fast komplett zerlegtes Klappmesser neu zu vernieten. Da ich weder meine 2,5-mm-Messingnieten noch das schöne alte Teil kaputt hämmern will, wäre ich für jeden nützlichen Tip und Hinweis sehr dankbar!
Den Nieten passiert in aller Regel wenig, aber die Schalen platzen, wenn man zuviel in die Breite staucht.

Ich benutze für solche Arbeiten einen kleinen Kugelhammer, mit dem man einen runden Kopf leicht formen kann. Zuvor mache ich das Messing einmal kurz warm; das macht es weicher (es gibt mehrere Messinglegierungen). Unterlage ist ein kleiner 5 kg-Amboss.

Wichtig zu beachten ist, dass man die Schalen mit einer Klammer oder Zwinge während des Vorgangs fest zusammendrückt; die Nieten können das nicht!

Es reicht, den Kopf ganz leicht anzustauchen und zu runden. Zusammen mit einem guten 2K-Kleber hält das dann.

Viel Erfolg!

Gruß

sanjuro
 
Vielen Dank für die Hinweise, sanjuro!
Die ersten Versuche mit rundem Hammer haben ziemlich gut geklappt. Tatsächlich muss man dabei besonders aufpassen, dass die Schalen nicht beschädigt werden.
Nochmal vielen Dank!
 
Nietschliesser - finde ich auch interessant !
Wie sieht der aus ?
Wo gibt es den ?
Was kostet der ?

Hallo.

Die Dinger heißen auch "Nietkopfformer", "Nieteisen" und die anderen möglichen Bezeichnungen fallen mir gerade nicht ein. Halt, "Nietzieher" werden sie auch genannt. Sieht aus wie ein Körnergriff, nur dass der eben keine Spitze sondern eine konkave halbkugelige Mulde hat. Mann kauft ihn sich passend zur Nietstärke. Oder mann macht sich das Teil halt selber.
Zu kaufen gibt es die Werkzeuge eigentlich bei jedem guten Werkzeughändler. Zumindest können die Dir einen bestellen.
Kosten tut so ein Teil zwischen 3,50 und 8,00 Euro.

Wie sanjuro schon geschrieben hat, kommt man aber um einen Kugelkopfhammer eigentlich nicht drum rum. Mit dem wird der Nietstift schon mal pilzförmig "breit" geklopft. Mit dem Kopfformer kannst Du dann einen nahezu perfekten kuppelförmigen Nietkopf schlagen.

BEi Messing ist das meistens nicht ganz so einfach. Es gibt spezielle Messinglegierungen, die sind weicher, speziell zum Nieten. Das normale Zeug aus dem Baumarkt ist häufig zu hart und bricht beim Nieten. Da hilft, wie schon geschrieben, das Weichglühen.

Ich werde die Tage wieder reichlich Kupfernieten verarbeiten. Wenn Du möchtest, kann ich ja mal ein paar Fotos von den einzelnen Arbeitschritten machen.

Viele Grüße aus dem sonnigen Berlin

chamenos
 
Hier (Düsseldorf) Kenn ich die als Döpper.
Die Nietzieher sind aber mit den Kopfmachern nicht zu verwechseln da der Nietzieher immer vor dem kopfmacher und auch vor dem eigentlichen niten verwendet wird.
1. Löcher bohren, ambesten zusammengespannt.
2.In die Löcher die man noch nicht vernietet passende Stifte einsetzen damit sich nichts verschiebt.
3. Niet einsetzen und die schon angestauchte Seite des (gekauften Niets) auf einen im Schraubstock geklemmten Kopfmacher setzen damit der Kopf nicht verformt wird.
4. Darauf achten das nirgens das Werkstück an anderer Stelle, als mit dem nach unten gekehrten Nietkppf im Döpper aufliegt.
5. Den Nietzieher über den an der Oberseite herausstehenden Nietschaft stülpen und (je nach Material und Größe) kraftvoll auf den Nietzieher schlagen; der die zu verbindenden Teile fest aufeinander drückt und eventuell vorhandene Grahte an den Bohrlöchern und Unebenheiten an den aneianderstoßenden Flächen duch den Druck einebnet.
6. Niet von oben Stauchen, vor allem beim Warmnieten, damit das Bohrloch auch sicher ganz ausgefüllt ist.
7. Kopfformen (ich nehm da einen normalen Bankhammer, ein Kugelhammer währ mir nie in den Sinn gekommen da der ungenauer ist; nur braucht man wohl die Schlagrichtung nicht so stark zu verändern)
8. Den oberen Döpper aufsetzen und den Schaft in Kreisenden Bewegungen führend, den Kopf fertig machen.
Gruß
Geonohl
 
@Chamenos
Da ich in Kürze vor dem selben Problem stehen werde, wären ein paar Bilder super. Hoffe es ist nicht zu spät dafür. :)

@Geonohl
Gute Beschreibung. Ein paar Bilder wie du das Ganze zusammenhälst wenn du von unten einen Nietkopfmacher dagegenhälst und von oben auch und dann mit Hammer drauf....:confused: äh .. eben Bilder wären super.
 
Hallo marsax.
Geh einfach nach der Beschreibung.
Am einfachsten ist das Nieten mit zwei Leuten.
Den Kopfmacher im Schraubstock kann man so tief einspannen das das Werkstück fast aufliegt, so fällt es nicht so schnell runter wenn man allein ist.
Also Bei kleinen Werkstücken alle Teile zusammenstecken, bei mehreren Löchern auf eine Verdrehsicherung (schrauben, Stifte achten). Nietkopf auf den unteren Kopfmacher legen(das Werkstück "hängt" am Niet -> meint- nach dem Niet ausrichten so das dieser Senkrecht steht(wenigstens annähernd sonst gibt es ja Abdrücke der Kante vom Kopfmacher an dem Material um diesem. Bei festem Werkstück Nietzieher anwenden (drei bis vier Hände sind da praktisch). Bei Materialien wie Holz, Horn, Knochen nur äußerst vorsichtig schlagen oder auch bloß von Hand drücken wenn das Teil sehr Klein ist (Messergriff?).
Das Nietstauchen entfält meist beim Kaltvernieten da es nur wenig bringt außer der Gefahr das der Niet im nichtmetallischem Material Ausknikt und dieses Spaltet.
Nietkopf grob formen und mit Döpper, dessen Schlagkopf in einer Kreisbahn von wenigen cm Durchmesser um den Kopf als Drehpunkt bewegt wird, glätten.
Für Senkkopfniete braucht man keinen Döpper:super:.
Aber einen Senker mit 75°.
Also für die ersten Versuche zu Empfehlen.
Oder Probestücke machen.
 
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