Blattfedern, welcher Stahl?

Schwieland

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Hi,

ich habe gerade Blattfedern von einem landwirtschaftlichen Anhänger (Rolle) bekommen.
Leider war nicht mehr feststellbar, was das genau für ein Anhänger war (Marke usw.), da nur noch die Achse mit den Blattfedern vorhanden war.

Hat jemand ne Ahnung, welche Stahlsorte für die Blattfedern von landwirtschaftlichen Anhängern in der Regel verwendet wurden?

Ciao Schwieland
 
55Si7 unter 10mm Stärke
65Si7 10mm und drüber
Kann man so ganz gut auseinander halten, weil die nicht anders hergestellt werden.
 
Hallo,

Ich habe da Blattfedern eines 1954 er Sunbeam cabrio und soll daraus einige Messer schmieden. Der verwendete Stahl wäre dann 55Si7, da unter 10 mm. Oder sind ''früher'' andere Stahlsorten üblich gewesen?

danke für eure Antwort,

Jean Paul
 
Hallo Ihr

Federstahl ist ein weites Feld und es werden eigentlich alle Federstähle, die im Stahlschlüssel zu finden sind, auch tatsächlich eingesetzt (Quelle: Mehrere Telefonate mit Federherstellern und die ein- oder andere Spektralanalyse). Bei uns in D werden aber tatsächlich die beiden genannten Si - Stähle sehr häufig verwendet, seit einigen Jahren bereits auch häufig der 50 Cr V 4. Auch ck 75 findet man des Öfteren, ältere Federn sind oft noch aus den heute seltenen Si Mn - legierten Sorten...

Aber sei `s wie `s ist, im Prinzip ist das doch gar nicht so grausig wichtig. Die WB ist nach meiner Erfahrung bei allen Federstählen ähnlich und unproblematisch. Auch die Leistungen unterscheiden sich, auf Klingen bezogen, nur geringfügig.

Viel wichtiger ist in meinen Augen die Frage, wie "alt" so eine Feder ist. Aus welchen mit huderttausenden von Kilometern drauf würde ich jedenfalls keine Klinge mehr machen wollen...
 
55Si7 unter 10mm Stärke

Danke, dann gehe ich mal davon aus, dass es der 55Si7 ist.


Viel wichtiger ist in meinen Augen die Frage, wie "alt" so eine Feder ist. Aus welchen mit huderttausenden von Kilometern drauf würde ich jedenfalls keine Klinge mehr machen wollen...

Ich glaube nicht, dass es ein landwirtschaftlicher Anhänger auf so eine Kilometerleistung gebracht hat, obwohl es sicher ein uraltes Baujahr war.

Ciao Schwieland
 
Hallo
Zitat:
Ich glaube nicht, dass es ein landwirtschaftlicher Anhänger auf so eine Kilometerleistung gebracht hat, obwohl es sicher ein uraltes Baujahr war.
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Okay weniger Km, dafür aber t`s, und Bh`s ohne Ende:steirer: , und schlechte Wegstrecke.
Ich habe mal von Lanfear/Heiko in Moosbach ein Stück gekauft, das ungefahren :D war.
Das kostete nicht die Welt, und vielleicht hat er ja noch was davon.

Stefan
 
Also, die Blattfedern von Mercedes-Benz und von Volvo, die wir (spektrometrisch) analysiert haben, waren ausschließlich aus 51CrV4 und einmal (Sprinter) aus 58CrV4.

Achim
 
Auch einige Federpakete aus dem Schützenpanzer Marder sind daraus!
Und die Federbleche, die in den Gummipolstern für die Ketten stecken, sind aus dem 51CrV4. Ist ein tolles Material.
 
Ich habe mal von Lanfear/Heiko in Moosbach ein Stück gekauft, das ungefahren :D war.
Das kostete nicht die Welt, und vielleicht hat er ja noch was davon.

Du kannst mir ja mal die Adresse mailen. Du meinst doch sicher das Mosbach im Odenwald. Das wäre ja nicht aus der Welt, um mal dort vorbeizuschauen.:)

Ciao Schwieland
 
Hallo
OT an:

Moosbach und Odenwald passt kaum zusammen.

Das sind die hessischen Golanhöhen zu Bayern.
Die kämpfen um jeden Quadratmeter.:D
Moosbach bei Schaafheim gibt Dir der Routenplaner her, und Moosbach ist recht übersichtlich, das findet dort am Sportplatz statt.
Glaube mir, das findet man :D

OT aus:
Du solltest Heiko mal anmailen, der kann Dir was zu dem Mat sagen.

Stefan
 
Zitat von Arno Eckhardt
Viel wichtiger ist in meinen Augen die Frage, wie "alt" so eine Feder ist. Aus welchen mit huderttausenden von Kilometern drauf würde ich jedenfalls keine Klinge mehr machen wollen...


Hmmm,

ich versteh's nicht :confused: . Warum sind alte Federstähle ''verbraucht''? Nach der WB, schmieden, nochmals WB, härten, nochmals WB, was geht denn im Laufe der Jahre an einem Stahl verloren? Veränderungen im Gefüge würde ich noch annehmen. Aber die können durch die verschiedenen WB, denke ich mal, wiederhergestellt werden.

An diesen Federn, die ich verarbeiten soll, hängt für den Besitzer eine Menge Nostralgie. Mit diesem Wagen fuhr er die Rallye Paris nach Peking :cool: . Nach der gut verlaufenen Rallye, verunfallte der Wagen zu Hause in Luxemburg auf banale Art und Weise :glgl: .

Die Messer, die ich schmieden soll, natürlich nicht aus den Federn alle, sind eine Art ''Souvenier''. Aber, ich will keinen Schrott herstellen :rolleyes: .

Ich bin nun ratlos, der Fachmann weiss bestimmt Rat.

Danke,
Jean Paul
 
Ich finde Blattfedern lassen sich prima zu guten Gebrauchsmessern umarbeiten, und tue das auch sehr oft.

Verwendet habe ich schon von DKW Munga (gabs früher mal fürn appel und nen Ei neu) aus den 60iger Jahren, und heute hautsächlich von diversen Jeep Modellen bietet sich halt so an da ich da Nachbarschaftsbedingt (jeepclub) immer die originalen für lau abgeeiern kann.

Mich würd schon mal Interessieren was die Ami´s da genau verwenden hat da jemand Erfahrung oder weiß was genaueres??
Ich würde das auch mal irgendwo testen lassen hab aber keine Idee wo.

Tschau Torsten
 
......Warum sind alte Federstähle ''verbraucht''? Nach der WB, schmieden, nochmals WB, härten, nochmals WB, was geht denn im Laufe der Jahre an einem Stahl verloren? Veränderungen im Gefüge würde ich noch annehmen. Aber die können durch die verschiedenen WB, denke ich mal, wiederhergestellt werden......
Die alten Blattfedern können oberflächliche Microrisse haben, die mit unbewaffnetem Auge nicht sichtbar sind. Sie lassen sich durch Schmieden und WB nicht beeindrucken, wirken aber im Gebrauch bei Querbelastung durch ihre Kerbwirkung wie Sollbruchstellen. Je nach Material, WB, Kilometerleistung und "erlittene" Wegstrecke sind diese Risse unterschiedlich tief im Material.

Man hat mir gesagt, dass dieser Effekt bei Schraubenfedern nicht auftrete.

Gruß

sanjuro
 
Verwendet habe ich schon von DKW Munga (gabs früher mal fürn appel und nen Ei neu) aus den 60iger Jahren, und heute hautsächlich von

Tschau Torsten

OT an
Hehe, kuck mal, ein ehemaliger aus dem Mil-Fz-Forum. Grüß dich Doc.
OT aus

Ich hatt auch schon Federn, die mir beim schmieden regelrecht weggebröckelt sind, das waren dann wohl keine Microrisse mehr :glgl:. Aber grundsätzlich mag ich dieses Material für gröbere Messer sehr, nur schmieden lässt sichs nicht wirklich angenehm.
 
hehe die Welt ist klein!!

aber ehenmaliger trifft schon!! Wie sieht es mit deiner Stahlsuche aus, schon weitergekommen??


Und Blattfedern niemals nie in Wasser härten!!
Ich nehm nur noch angewärmtes Pflanzenöl sonst verzug Risse usw......

Beispiel aus der Krabbelkiste, Versuch mit kaltem Wasser. Die ganze Klinge sieht so aus, verzogen gerissen das volle Programm.
Macht aber nix die Klinge war eh verhunzt und mußte für diesen versuch halt herhalten.

312523.jpg


Tschau Torsten
 
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