BM 5000-01 auto axis

exilant

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Es kam vorgestern hier an und ich glaube, ich kann mich glücklicher Besitzer nennen. Die Nr. 18/100

Eigentlich sind Springmesser nicht so mein Ding, was aber auch daran liegt, dass die meisten, wenn nicht alle nur als Rechtshänderversionen verfügbar sind und nicht gleichberechttigt linkshändertauglich.

Nicht so das 5000.

Mal das negative am Anfang: Der Griff ist ein bisschen groß im Verhältnis zur Klinge. Beim eingeklappten Zustand sieht das etwas komisch aus. Das hat aber weniger mit der gekürzten Version (gut 1,5mm kürzer als das Original) zu tun, denn der Abstand zwischen Spitze und Griffende liegt bei etwa 1cm.

Dafür ist der Griff, was er ist, griffig und liegt super gut und sicher in der Hand. Durch die Aluminiumschalen ist er auch verdammt stabil. Die Schuppen fühlen sich sehr angenehm an, die Ausfräsung am unteren Ende helfen beim Öffnen. Wahrhaft gut.

Ich hatte mich gefragt, wie das wohl mit einem automatischen Axis funktioniert, denn wenn ich bei einem manuellen Axis die Klinge herausfallen lasse (Riegel zurückhalten), dann muss man den Riegel ja auch irgendwann loslassen. Wie also ist das bei der Automatik? Nun, die schlägt so stramm auf, da läßt man den Riegel ganz unbewußt wieder los.:D

Der Mechanismus funktioniert super. Quasi zweistufig. Beim ersten Anziehen des Riegels ruckt die Klinge und läuft dann mit einem satten KLACK in die Endposition. Ganz schön laut fand ich. Die Klinge sittzt fest, sowohl offen, wie geschlossen. Die Sicherung fünktioniert einfach und gut.

Gut fand ich, dass der Stop Pin geschraubt ist und nicht gepint, wie bei den manuellen Versionen.

Die Klinge ist aus S30V. Auch hier fiel mir auf, das die Vorderseite mit dem Logo wieder perfekter geschliffen war, als die Rückseite. Aber die Schleiflinien sind perfekt auf die Spitze hingeführt. Die "false edge" ist eben optisch, der Rücken geht voll durch und wird im Bereich der false edge etwas schmaler. Durch die Klingenform ist das völlig korrekt so, denn das Messer ist klar als Schnitter ausgelegt, Stechen ist gut möglich aber sekundär (wen überrascht das?). Von gut 3,5 mm Klingenstärke geht es in schmalen Winkel runter zur Schneide, so dass eben der Reibungswiderstand beim Schneiden erheblich minimiert wird. Fast ein reiner Flchschliff.

Die Schneide war schön fein abgezogen, nicht so, wie bei manchen Sücken, wo die Schneide doch etwas rauher daherkam. Der Schneidenwinkel ist auch kleiner, was wohl auf die Stahlsorte zurück zu führen ist. Nicht das ich sagen will, der Stahl gibt das per se her, dafür kenne ich ihn nicht, aber die Erwartungshaltung der Käufer geht wohl dahin. Also Rasiertest und Papierschnitt 1a, hat mich nicht erstaunt.

Der Clip sitzt stramm. Durch die schuppige Oberfläche der Griffschalen ist das Messer etwas schwer aus der Tasche zu ziehen. Nix für leichten Stoff und Seide.

Abgesehen von der Klinge sind alle Teile, auch die Stahlliner schwarz. Das Finish (satiniert) sah sehr dunkel aus. Macht was her. Interessant war die linke Unterlegscheibe, die lila glänzte, also nicht die jetzt übliche Bronzescheibe war. Die rechte Scheibe war Bronze.

Alles in allem ein Messer, das alle Voraussetzungen für ein Hochleistungsschneidwerkzeug erfüllt und es ist als sehr sicheres Messer anzusehen, nur, als limitierte Ausgabe will ich es nicht in blöden Tests verhuntzen, sondern lass das Leben entscheiden, wie es weiter geht. Irgendwannnehme ich es mit in den Wald und dann sehen wir mal, welche Figur es beim Schnitzen und Stöcke schneiden macht.

Meiner Meinung nach, sollte BM auf den Trichter kommen, das 5000-01 als Serienproduktion für den deutschen Markt (ich bin jetzt nicht so firm, wie in anderen europäischen Ländern die Bestimmungen bezügl. Springmesser sind, ist also nicht ausschließend gemeint) herzustellen.

€ 225,00 fand ich als Schnäppchen, ich glaube, die Serverstörungen waren meine Chance.

:super: :super:
 
Meinen Senf...

...muß ich schon noch dazugeben, auch wenn Exilant mit seinem schönen Bericht mir zuvorgekommen ist (ich hatte einfach arbeitstechnisch etwas viel um die Ohren), obwohl das Messer auch schon ein paar Wochen bei mir liegt.

Prinzipiell stimme ich Exilant in allen Punkten zu, es ist wirklich ein sehr schönes Messer mit hohen Userqualitäten.

Überrascht hat mich beim Auspacken die Größe: eingeklappt nebeneinandergelegt läßt das 5000 ein MT Amphibian richtig schlank und zierlich wirken.

Ein paar Details:

Die "bidirektionale" Schuppung des Griffes verläuft so, daß der vordere Teil ein Abrutschen der Hand zur Klinge hin erschwert, während der hintere Teil das Ziehen aus der Hosentasche (Tip-up) unterstützt.
Knapp hinter der Mitte (zum Ende hin) ist die Riffelung auf 2 cm richtungsneutral und weniger scharfkantig, was mich zuerst gewundert hat. Aber das ist genau der Bereich, auf den der Hosenstoff durch den Clip gedrückt wird, es handelt sich also meines Wissens um die erste an einem Serienmesser verwirklichte Hosentaschenfutterstoffschonzone.

Die Ausfräsung um den Axis Lock ist (zwecks besserer Erreichbarkeit) deutlich größer als bei anderen manuellen Axis Lock Messern.

Der Griff verfügt wieder über die Benchmade-typischen versenkten Riffelungen der Liner im Bereich der Daumen- und der Zeigefingerauflage - ein von mir sehr geschätztes Feature.

Die Sicherung ist von einer Qualität, wie ich sie noch bei keinem anderen Springmesser gesehen habe. Sie rastet sauber in beiden Positionen ein, hat einen sehr definierten Gang und einen großzügig dimensionierten Schieber. Nicht so ein matschiges kleines Ding, von dem man kaum bemerkt, wenn man es betätigt.

Und dennoch habe ich noch kein Springmesser gesehen, an dem ich eine Sicherung für entbehrlicher gehalten habe als das Auto Axis.

Der Mechanismus strahlt eine Solidität und Zuverlässigkeit aus, an die meines Erachtens kein Springmesser mit Druckknopfmechanismus herankommt.
Eine Fehlbedienung ist hier wirklich kaum vorstellbar.
Benchmade ist da wirklich ein großer Wurf gelungen, und ich erinnere mich da an einen Thread über die Innovationsfreudigkeit der Hersteller. Ich finde, Benchmade hat da mal wieder einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht.

Mein Exemplar ist übrigens die 100/100. :hehe:
Und es steht fest: das wird kein Vitrinenstück! :haemisch:
 
Ich weiss nicht, warum wir hier posten, denn bei nur 100 Stück im Umlauf, werden wir nichts weiter bleiben, als ein erlesener Zirkel von Benutzern, die sich selbst den Bauch pinseln. Ich hoffe nur, dass ACMA die Gelegenheit nutzt, das 5000-01 als Serienproduktion (vieleicht dann mit 154CM) zu starten und wir quasi als "Testpiloten" fungieren.

Am Wochenende habe ich es auf Gebrauchsfähigkeit beim Schnitzen "getestet" und es hält, was es versprach. Es ist leicht möglich feine Schnitte auszuführen, Griffwechsel, Handhabung leicht und sicher. Moglicherweise kein hard use knife aber 100 prozentig ein high performance.

In der Diskussion, ob ein Folder schneller zu bedienen ist als ein Springer, trägt dieses Messer einen neuen Aspekt bei. Ich glaube, dieser Mechanismus schlägt die "Handarbeiter" garantiert. :super:
 
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