Bodenfund eines zerbrochenen Schwertes

Chase Carver

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Hallo zusammen,

ein Bekannter hat beim Hausbau in ca. 2 Meter Tiefe ein in zwei Teile zerbrochenes Schwert gefunden:

http://www.abload.de/img/schwertdcv5.jpg

Leider sehr verrostet und "bröckelig". Ich würde es aufgrund des gebogenen Parierelements ins 14. Jahrhundert einordnen. Was meint Ihr?

Wenn jemand eine Idee hat, wie man soetwas konserviert, oder was man generell am besten mit so einem Fund anfängt, wäre ich dankbar.

viele Grüße
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das muss sofort in Wasser sonst zerkrümelt es beim Trocknen (Ist mir mit Teilen aus den Rhein schon passiert).
Was ich in anderen Foren gelesen habe, ist, dass man solche Stücke in destiliertes Wasser legt, dieses regelmäßig wechselt und erst nach vielen Monaten ans trocknen denkt.
 
Das ist wohl das, wovon der Blankwaffensammler (auch tagsüber) träumt :super: . Eine Konservierung würde ich mir in diesem Fall, ohne entsprechendes Wissen und Erfahrung, nicht zutrauen. Unter Wasser legen habe ich auch stets gelesen. Und dann geht es unterschiedlich mit den Meinungen weiter. Die einen empfehlen die Elektrolyse, die anderen würden kleine Sandstrahler benutzen. Mir wäre das, angesichts des eventuellen historischen Wertes des Fundes, eine Nummer zu groß.

Allgemein zum Thema Bodenfund siehe auch:
- http://de.wikipedia.org/wiki/Schatzregal
- http://www.sondengaenger-deutschland.de/higr/amar/schare/sondengaengerschatzregal.html
 
Wow! Toller Fund!
Bitte keine Elektrolyse - davon sind mittlerweile die meisten Stellen vollends abgekommen, wenn es sich um interessantere Bodenfunde handelt, die eventuell noch das ein - oder andere Interessante unter der Rostkruste tragen. Das kann sehr erstaunlich sein - bei fachgerechter Restauration wird aus einem unansehnlichen, unförmigen Rostklumpen oftmals wieder eine silbertauschierte Schnalle, ein graviertes Messer etc...
Unter www.Sucherforum.de sitzen einige Leute, die sich sehr intensiv mit dem Thema Bodenfunde, Blankwaffen und Restauration befasst haben. Wichtig ist jedoch, wie meine Vorredner richtig gesagt haben, das Schwert vorerst vollständig in Wasser (am besten destilliertes) einzulegen und keinerlei Versuche damit anzustellen!

mfg
Tct
 
Vielleicht mal ein Tipp, welcher noch nicht gegeben wurde. Setzt euch mit dem zuständigen Amt für Denkmalpflege in Verbindung. Nur Dort ist so ein Fund wirklich gut aufgehoben.
 
Nicht nur das ...........da ist man eventuell auch in der Lage den möglichen historischen Hintergrund im Zusammenhang mit dem Fundort herzustellen. Ein solches Stück in dem Erhaltungszustand ist eh nur von geringem materiellen Wert.....wohin gegen der historische Wert durchaus interessant sein kann. Das setzt aber vorraus das der Fundort bekannt ist und wenn möglich zumindestens etwas dokumentiert wird.

Ansonnsten wären ein paar Maße oder Detailaufnahmen , wenn sinnvoll , hilfreich um das mögliche Alter mit Hilfe der Form des Knaufes und der Parierstange näher einzukreisen und eventuelle Vergleichstücke zu suchen. So grobe Richtung 14. / 15. Jht kann schon hinkommen. Genaueres ist eventuell nach Detailbildern machbar.

Du hast geschrieben in zwei Teile zerbrochen ....das zweite Teil ist was ?
Der Rest der Klinge vieleicht ?
Bitte dazulegen und mit Gesamtmaßen ablichten
 
Servus,
ich finde seit über 25 Jahren Bodenfunde, oft aus Eisen. Eine 100% Konservierung ist eigentlich unmöglich, und es ist eine komplexe Materie. Ich würde ich folgendem Fall folgendes machen:
Keine Elektrolyse bitte, nur vorsichtig schleifen.
Ja, entsalzen: dest. Wasser (gerne auch vom Wäschetrockner) auf pH Wert ca 9 bringen (zB Ätznatron 2g/Liter) weil in diesem pH Klima Eisen nicht rostet und Fund darin einlegen Fund vorher mit Pinsel reinigen und anschleifen, taste Dich vorsichtig ran und Tool ist verboten, nur Hand!
Wasser immer wieder alle paar Wochen reinigen und eher länger und zimmerwarm ... und das ca 1,5 Jahre und das ist noch keine Garantie.
Fertig schleifen und ins Rohr 2 Stunden damit es auch wirklich trocken ist und dann versiegen NICHT mit Wachs nimm Palaroid dass Du mit zB Xylol oder Aceton auflöst (gibts bei Kremer)
Versteh mich nicht falsch, bin kein Bodenfundmeldenpriester - aber bei mir in Österreich ich mache das, und bekomme das alles zurück, oft auch restauriert. Kontaktiere mich wenn Dich das interessiert.
Schöner Fund, Grüße Clemens
 
Vielleicht mal ein Tipp, welcher noch nicht gegeben wurde.
Nicht direkt, aber meine beiden eingefügten Links, weiter oben, sollten das Thema in diese Bahn lenken und zum Nachdenken anregen.

Es ist ein großer Unterschied ob man einen Grabendolch aus dem 20. Jh. findet, oder etwas Ordentliches. Bei aller Liebe zur blanken Waffe, hätte ich in diesem Fall immer die Bedenken im Hinterkopf, etwas unwiderruflich zu vergeigen.

Gruß,
Thomas
 
Hallo Leute,

vielen Dank für die wie immer zahlreichen und guten Antworten.

Da ich mir eine fachmännische Restaurierung oder Konserverierung nicht zutraue werde ich meinem Bekannten wohl raten, sich ans Landratsamt als untere Denkmalschutzbehörde zu wenden. In der Hoffnung die wissen was zu tun ist und der Fund verschwindet nicht einfach in einem Pappkarton im Regal :rolleyes:

Viele Grüße
 
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