Böhler N690 - Tiefkühlen notwendig?

Sven Ludwig

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Hallo zusammen,

Ist es zwingend nötig den Böhler n690 Stahl nach dem Härten tiefzukühlen oder reicht das Gefrierfach auch aus?

Wäre eine Wärmebehandlung ohne TK trotzdem möglich (um ein ansatzweises gute Ergebnis zu erzielen)?
 
Wäre eine Wärmebehandlung ohne TK trotzdem möglich (um ein ansatzweises gute Ergebnis zu erzielen)?

Ich nehme mal an, dass Du bei niedriger Temperatur anlassen willst. Dann ist Tiefkühlen bei solchen Stählen eigentlich Pflicht, sonst hast Du zu viel Restaustenit.
Wieviel Unterschied Tiefkühlfach vs Trockeneis am Ende macht kann ich nicht quantifizieren.
Eventuell hat ja noch jemand Erfahrungswerte. Ansonsten bleibt noch die Möglichkeit ein Testteil probehalber zu härten. Würde ich bei einem neuen Stahl ohnehin immer machen...

Gruß, Andreas
 
Ich nehme mal an, dass Du bei niedriger Temperatur anlassen willst. Dann ist Tiefkühlen bei solchen Stählen eigentlich Pflicht, sonst hast Du zu viel Restaustenit.
Wieviel Unterschied Tiefkühlfach vs Trockeneis am Ende macht kann ich nicht quantifizieren.
Eventuell hat ja noch jemand Erfahrungswerte. Ansonsten bleibt noch die Möglichkeit ein Testteil probehalber zu härten. Würde ich bei einem neuen Stahl ohnehin immer machen...

Gruß, Andreas
Nun ist es denn möglich bei hoher Temperatur anzulassen? Um wie viel Grad geht es hierbei?
 
Je nach dem wie tief die TK zuhause runterkühlen kann, sind es ca. 50-60°C Unterschied... Trockeneis hat eine Temperatur von -78°C
Temperatur ist klar. Ich meinte die Härte und Zähigkeit des Stahls nach der WB ;)

Nun ist es denn möglich bei hoher Temperatur anzulassen? Um wie viel Grad geht es hierbei?
Man kann im Sekundärhärtemaximum bei ca 450°C anlassen. Würde ich aber nicht empfehlen.

Gruß, Andreas
 
Ist für beides wichtig. Das Gefüge muss gleichmäßig, möglichst ohne Restaustenit-"Inseln" = Fehlstellen umgewandelt sein. Ist die Umwandlung irgendwann abgeschlossen, lassen sich solche Fehler nicht mehr korrigieren. Was nutzen Härte und Zähigkeit, wenn sie im Gefüge suboptimal verteilt oder wegen unzureichender TK/Anlasstemperaturen ungleichmäßig bis lückenhaft ist? ist? Selbst Trockeneis-TK wird zwar als brauchbar, trotzdem suboptimal für manche Stähle angesehen. Lehrbuchmäßig sollte das in Flüssigstickstoff bei -196°C passieren, aber das wird man kaum zuhause machen wollen.

Die Schere zwischen Zähigkeit und Härte im Diagramm wird ab einem bestimmten Punkt unvermeidbar auseinandergehen. Der einzig gängige Messerstahl, der mit oder ohne TK auf gute Gebrauchshärte und Zähigkeit gebracht werden kann, ist der 1.4034. Daneben wäre ggf. noch der 1.4037 in dem Bereich, nur wird der kaum erwähnt, ist geringfügig höher im C-Gehalt, als der 1.4034.
 
Ist für beides wichtig. Das Gefüge muss gleichmäßig, möglichst ohne Restaustenit-"Inseln" = Fehlstellen umgewandelt sein. Ist die Umwandlung irgendwann abgeschlossen, lassen sich solche Fehler nicht mehr korrigieren. Was nutzen Härte und Zähigkeit, wenn sie im Gefüge suboptimal verteilt oder wegen unzureichender TK/Anlasstemperaturen ungleichmäßig bis lückenhaft ist? ist? Selbst Trockeneis-TK wird zwar als brauchbar, trotzdem suboptimal für manche Stähle angesehen. Lehrbuchmäßig sollte das in Flüssigstickstoff bei -196°C passieren, aber das wird man kaum zuhause machen wollen.

Die Schere zwischen Zähigkeit und Härte im Diagramm wird ab einem bestimmten Punkt unvermeidbar auseinandergehen. Der einzig gängige Messerstahl, der mit oder ohne TK auf gute Gebrauchshärte und Zähigkeit gebracht werden kann, ist der 1.4034. Daneben wäre ggf. noch der 1.4037 in dem Bereich, nur wird der kaum erwähnt, ist geringfügig höher im C-Gehalt, als der 1.4034.
Vielen Dank für die Antwort!
 
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